Eine ziemlich weiße Katze
Gedichte
Lea Joan Martin
Ob tiefgekühlte Forellen, ein stehen gelassener Weihnachtsbaum oder eine Taube, die sich im Bahnhof verirrt hat, die Gedichte von Lea Joan Martin entdecken in scheinbar alltäglichen Situationen die Poesie eines Alltags, den sie so überzeugend liebt, das es ansteckend ist. Die Lyrik lebt von liedhaften Rhythmen und der Lust an einer Freiheit, die nicht den eigenen Vorteil sucht, sondern soziale Verantwortung als Ausdruck von Verbundenheit sieht. Mit anderen Menschen, mit Tieren, mit der Natur, vor allem aber, im Kern, mit sich selbst. und en eigenen Schwächen, Kanten, Unzulänglichkeiten. Der thematische Bogen erstreckt sich vom „Karussell der Liebe“ über den „liebeskranken Kühlschrank“ bis zum Leben mit Kindern, in dem „halbe Mütter“ versuchen, ein „Zuhauseland“ zu schaffen. Die „ziemlich weiße Katze“ als Schlüssel-Gedicht illustriert den Balanceakt, aus Leichtigkeit nicht in Oberflächlichkeit und aus Ernst nicht in Schwermut abzugleiten. Lyrik als tröstender, erheiternder Weggefährte, der ein Lächeln auf die Lippen zaubert, über Besonderheiten und Entlegenes, Wichtiges und Unwichtiges, Veränderbares und Unabänderliches, das will dieser Band sein.