Europa und die deutsche Einheit
Beobachtungen, Entscheidungen und Folgen
Heike Amos, Birgit Aschmann, Juhana Auneslouma, Giovanni Bernardini, Andrea Brait, Hüseyin I. Cicek, Deborah Cuccia, Hans Otto Frøland, Michael Gehler, Tim Geiger, Maximilian Graf, Philipp Greilinger, Anjo G. Harryvan, Andreas Hilger, Siebo M.H. Janssen, Sarah Knoll, Georg Kreis, Miroslav Kunštát, Hanns Jürgen Küsters, Aryo Makko, Hinnerk Meyer, Mervyn O'Driscoll, Niels Wium Olesen, Thorsten Borring Olesen, Christian F. Ostermann, Dominik Pick, Tilo Schabert, Andreas Schmidt-Schweizer, Johannes Schönner, David Schriffl, Andreas Stergiou, Arnold Suppan, Marju Uutela, Jan van der Harst, Steven Van Hecke, Hermann Wentker
Auf den ersten Blick gehört die deutschen Einheit zu den am besten aufgearbeiteten Kapiteln der jüngsten Zeitgeschichte, jedoch fokussierte die bisherige Forschung vor allem auf die innerdeutsche Dimension und auf die internationale Durchsetzung der Einheit. Dabei standen insbesondere die vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs und einige Nachbarstaaten im Mittelpunkt. Dieser Band untersucht die »Wiedervereinigung« erstmals aus einer gesamteuropäischen Perspektive und gliedert sich in regional- und bündnisbedingte Themenblöcke (Vier Mächte, Neutrale und NATO-Staaten, Skandinavien, Benelux-Staaten, Mittel- und Osteuropa, Südeuropa). Zudem wird auch die Rolle transnationaler Parteiennetzwerke thematisiert. Die einzelnen Länderstudien skizzieren das Verhältnis des jeweiligen Landes zu den beiden deutschen Staaten vor 1989/90. Im Zentrum der Analysen steht die Haltung zur deutschen Frage vom Mauerfall am 9. November 1989 bis zum Vollzug der Einheit am 3. Oktober 1990. Länderspezifische Schwerpunktsetzungen machen deutlich, wie divers die deutsche Einheit aus den jeweiligen nationalen Blickwinkeln wahrgenommen wurde und wie sehr diese bis heute das Deutschlandbild (mit)prägen. Vor dem Hintergrund der Vertiefung der europäischen Integration und der Erweiterung der EU wird ein Ausblick auf die Rolle des geeinten Deutschlands bis ins Europa unserer Tage gewagt.