Rebellion und Revolution
Clemens Bergstedt, Holger Catenhusen, Matthias Hardt, Marius Krohn, Edgar Meyer-Karutz, Carsten Prien, Hans-Jürgen Rehfeld, Peter Ulrich Weiß, Stefan Wolle
Für gewöhnlich sagt man den Märkern keine große Affinität zur Rebellion nach. Sie galten immer schon als eher disziplinierte Leute, denen eine Gehorsamsverweigerung nur sehr selten in den Sinn kam. Aber es hat sie gegeben, die Rebellen in der Mark, zu denen nicht nur Kleists Kohlhaas gehört. Die Ahnenreihe beginnt im Jahr 983, als sich die Elbslawen gegen Kirche und Reich erhoben, und endet vorläufig im Jahr 1989, als die Menschen auch in den Bezirken Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam der SED die Gefolgschaft aufkündigten. »Rebellion« klingt romantisch und mag für diese und weitere Ereignisse, die wir im aktuellen Heft vorstellen, nicht immer der treffende Begriff sein. Doch ob gewaltsamer Aufstand oder friedliche Revolution, ob gescheiterter Putsch oder Empörung eines Einzelnen – gemeinsam ist ihnen der rebellische Impuls, der in verschiedenen Formen unsere Geschichte prägt.