Gerhard von Scharnhorst. Private und dienstliche Schriften
Band 5: Leiter der Militärreorganisation (Preußen 1808–1809)
Johannes Kunisch, Gerhard von Scharnhorst, Michael Sikora, Tilman Stieve
Der Name des preußischen Heeresreformers Gerhard von Scharnhorst (1755–1813) ist fest mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht verbunden. Er stand damit am Anfang einer Epoche, deren mögliches Ende zu den viel diskutierten Themen der Gegenwart gehört. Scharnhorsts Konzepte reichten aber weiter und umfassten unter anderem die Neugestaltung der Offizierbildung, die Überwindung der Adelsprivilegien im Offizierkorps und die Professionalisierung des Generalstabes. In der Konfrontation mit dem revolutionären Frankreich verfolgte er im Einklang mit den Stein-Hardenbergschen Reformen und gegen viele Widerstände das Ziel, ein traditionelles System zu modernisieren. Die Edition will den gesamten handschriftlichen Nachlass Scharnhorsts einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.Der fünfte Band sieht Scharnhorst in Königsberg als Vorsitzenden der Kommission zur Militärreorganisation und Chef des Allgemeinen Kriegsdepartements während der Ministerien Stein und Dohna-Altenstein. Während die Fehler von 1806 noch untersucht wurden und Preußen erneut in europäische Kriege verwickelt zu werden drohte, trieben Scharnhorst und seine Mitarbeiter die umfassende Reform und Neuausrüstung des Heeres voran.