Geschichtsbewusstsein und Gruppenidentität
Die Historiographie der Siebenbürger Sachsen zwischen Barock und Aufklärung
Edit Szegedi
Edit Szegedi erschließt die gedruckten und ungedruckten Überlieferungen der siebenbürgischen Geschichtsschreibung und ordnet sie in die europäische Historiographie zwischen Barock und Frühaufklärung ein. Sie tut dies mit Blick auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in Siebenbürgen in einer Zeit des Wandels, u.a. des Übergangs des autonomen Fürstentums unter habsburgische Herrschaft. Dabei beachtet sie auch die Rolle, die die Geschichte für das Selbstbild der Siebenbürger Sachsen innerhalb der ethnischen und konfessionellen Vielfalt der Region gespielt hat. Aus einer Analyse der Werke der wichtigsten Repräsentanten der siebenbürgisch-sächsischen Historiographie des 16. und 17. Jahrhunderts folgert die Verfasserin, dass diese Regionalgeschichtsschreibung weder provinziell war noch eine bloße lokale Widerspiegelung allgemeiner europäischer Tendenzen. Vielmehr bietet sich das Bild einer durchaus eigenständigen und auf der Höhe der Zeit stehenden Geschichtsschreibung Siebenbürgens.