Gewebtes Gold
Eine kleine Geschichte der Metallfadenweberei von der Antike bis um 1800
Henry B. Hohmann, Michael Peter, Marco Schibig, Franziska Schott, Christoph von Viràg
Der Wunsch, Metall — vor allem Gold — nicht nur als Schmuck, sondern auch als Kleidung zu tragen, ist so alt wie die Textilkunst selbst. Stoffe mit Gold- und Silberfäden haben daher stets besondere Wertschät-zung gefunden. Die Kostbarkeit des Materials und die aufwendigen Herstellungsverfahren machten sie zu Luxusgütern ersten Ranges. Um das harte Metall mit dem elastischen Gewebe zu verbinden, wurde eine Vielzahl von Techniken entwickelt, die immer neue Schmuckformen und Glanzeffekte ermöglichten. In ihnen spiegelt sich der Wandel des Geschmacks eben-so wie der Erfindungsreichtum der Handwerker und Künstler.
Das Buch verfolgt die Entwicklung der Metallfaden-weberei von ihren Anfängen bis in die Zeit um 1800 mit Beispielen aus der Sammlung der Abegg-Stiftung. Im Zentrum stehen die unterschiedlichen Techniken und Materialien, die im Laufe der Jahrhunderte an verschiedenen Orten für die Herstellung der Metall-fäden verwendet wurden. Der Überblick reicht von spätantiken Goldwirkereien über frühe Goldstoffe aus China und Zentralasien bis zu goldbroschierten Samten der Renaissance und Metallfadengeweben des 18. Jahrhunderts.