Glaube und Religion in sprechenden Dokumenten
Seltene Autographen und Druckschriften
Reimar Hartge
Der Mensch billigt dem, woran er gewissenhaft glaubt, Heiligkeit zu; und zwar auf vergleichbare Weise wie er das, was er von Herzen liebt, mit Schönheit in Verbindung bringt. – Jeglichen Glaubensvorstellungen steht als Kontrapunkt ein Bewusstsein gegenüber, welches Wissen erstrebt. –
Wissenschaften benötigt man zum Erkennen und Durchschauen vermeidbarer Ungewissheiten; doch erst vergewissernde Glaubensbekenntnisse schaffen Grundlagen für unbestechlich wahre Einsichten. – Gewissenhaft gesicherter Glaube lässt sich durch von außen darauf einwirkende Zweifel festigen, ungesicherter ´Glaube` wird durch entsprechende Zweifel zerstört. – Bei den meisten unserer Mitmenschen fördert Missachtung von etwas Glaubwürdigem paradoxerweise blinden Glauben an etwas Unglaubwürdiges. –
Glauben und gewissenhaftes Vertrauen kommen von innen! – Es gilt zwar als natürlich und hilfreich, wenn man seine Vorstellungen von Gottesglauben und Religion durch Phantasie in ´begreifbare` Gestalt prägen lässt; doch solche Phantasien müssen im Gewissen verankert sein. – Wahre religiöse Freiheit ist nur da, wo wir uns vom eigenen Gewissen ´bevormunden` lassen. – Als glaubwürdig geschönte Empfehlungen oder gar Glaubens-Vorschriften durch Obrigkeiten sind kritisch zu beurteilen; denn blinder Kadavergehorsam führt stets in die Irre. –