Grundriss der Sprachwissenschaft
Friedrich Müller
Als einer der Hauptvertreter der linguistischen Ethnographie reichte das Forschungsinteresse Friedrich Müllers (1834-1898), Professor für vergleichende Sprachwissenschaft und Sanskrit in Wien, von der Sprache der australischen Rassen über die Sprachen der Bewohner Sibiriens zu den Indianern in Nordamerika. Sein vierbändiges Grundlagenwerk stellt ein bemerkenswertes Kompendium der sprachwissenschaftlichen Beobachtung individueller Dialekte und Sprachformen dar. In einigen Fällen werden neben den Lauten die Nomen, Adjektive, Pronomen und Verben mit ihren verschiedenen Flexionsformen vorgestellt. Die Bände sind Wilhelm von Humboldt gewidmet, auf
dessen Nachlaß er zurückgriff. Müllers Standardwerk ist ein eindrucksvolles Dokument jener Sprachen, die heute bereits sehr stark verändert, verkümmert oder untergegangen sind.