Gut und Böse – Eine toxische Leitdifferenz
G. Gottfried Niebling
Im vorliegenden Buch geht es um die Abkehr vom Baum der Erkenntnis und eine deutliche Kritik an den westlichen Zivilisationen, die auf ihm gründen. Sie verkennen die militärische, die ökonomische und noch mehr die ideologische Gewalt, mit der sie ihre eigenen Werte universalisieren und jedem aufoktroyieren wollen. Dieser ethnozentrische Narzißmus und der in ihm wesende Rassismus machen aus Überzeugungen des „Guten“ jene Überzeugungstäter, deren hegemonialen Antriebe der Ausdruck des eigenen „Bösen“ sind. Da sie diese Tatsache vor sich selbst verbergen, müssen sie ihre eigene Bösartigkeit stets auf den Anderen projizieren und im Gegenüber und im Äußeren bekämpfen. Sie verkennen dabei vollkommen, daß der Wille, das angeblich „Böse“ zu vernichten, sie selbst als das „Böse“ ausweist. De facto lassen sich die Probleme von Egozentrismus und Dualismus nie gewaltsam lösen, und auch bloße Theorien helfen hier nicht weiter. Dualismen können einzig und allein psychologisch-spirituell transformiert oder transzendiert werden, d.h. indem der Mensch seine Verbundenheit und Einheit mit allem, was ist, wiederentdeckt und in praxi lebt. Damit haben wir den Weg eröffnet und die Richtung angegeben, in welche sich die bis in die Gegenwart hinein höchst aggressiven Anhänger des Todesbaumes zu bewegen und zu entwickeln haben. Unseren Göttlichen Auftrag als Erdenbewohner finden wir allein im Erwachen und in der täglich praktizierten Pilgerschaft zum Baum des Lebens. Damit wird von uns allen eine neue und spirituelle Weise des In-der-Welt-Seins eingefordert, eine, die jenseits von Dominanz und Besitz die Liebe zu Mutter Erde kultiviert und am Wohlergehen all ihrer Geschöpfe und Wesenheiten orientiert ist. Sollte der Westen mit seinem einfältigen Materialismus, seinem destruktiven Kapitalismus und seinem maßlosen Narzißmus und Egowahn eine Spiritualisierung verweigern, so wird er sich selbst zerstören oder entsprechende Reaktionen von Mutter Erde provozieren. Die Zukunft beginnt Jetzt und sie beginnt in kleinen, sich selbst versorgenden Einheiten, die sich lokal bis international vernetzen und verbinden. Dabei verlieren wir nicht unsere Eigenart, sondern bereichern uns mit der Dankbarkeit für alles Fremde, das wir bewundern oder auch lernen dürfen.