Herzog Herpin
Kritische Edition eines spätmittelalterlichen Prosaepos
Bernd Bastert
Der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Umkreis des Hofes der Elisabeth von Lothringen und Nassau-Saarbrücken entstandene, auf einer französischen Quelle beruhende „Herzog Herpin“ zählt zu den frühesten Beispielen großepischen Erzählens in deutschsprachiger Prosa.
Das in drei Handschriften des 15. Jahrhunderts, zudem unter dem Titel „Der weiß Ritter“ in zahlreichen Drucken des 16. bis 18. Jahrhunderts überlieferte Werk erfreute sich im ausgehenden Mittelalter und in der Frühen Neuzeit einiger Bekanntheit und Beliebtheit. Gleichwohl existierte bislang keine wissenschaftlichen Ansprüchen genügende, im akademischen Unterricht verwendbare Ausgabe.
Im Zentrum des nun erstmals edierten Prosaepos stehen die am Beispiel von mehreren Generationen einer Familie in unterschiedlichen, sich überkreuzenden Erzählsträngen durchgespielten Trennungen, Wiedervereinigungen und erneuten Trennungen.