Himmel hinter Gittern
Meine Stasihaft in der DDR
Gerd Keil
Der Anfang vom Ende ist etwas, dass wir alle, und ich denke auch Sie, liebe Leser*innen, irgendwann in Ihrem Leben schon einmal gehört, gedacht oder womöglich sogar gefühlt haben. Wenn sich das, wie der Anfang vom Ende anfühlt, ist es schon ziemlich erdrückend. Meine Zeit der Stasihaft von fast drei Jahren, Sommer 1986 bis Frühjahr 1989, war für mich alles andere als ertragbar. Vielleicht fehlen Ihnen an der einen oder anderen Stelle meine Gefühle. Diese habe ich ausgeschaltet, um überleben zu können. Dennoch habe ich immer an den Satz meiner Oma gedacht zu mir sagte: Am Ende wird alles gut, und solange es nicht gut ist, ist es auch nicht das Ende. Dieses Buch beinhaltet schwere Zeiten, traumatisierende Erlebnisse, sexuellen Missbrauch durch andere Mithäftlinge, das Wegschauen von Volkspolizisten, wie diese offiziell genannt wurden, meinen vollständigen Zusammenbruch und das ganz langsame Zusammensammeln meiner Knochen, meiner Seele und das Ende, an dem alles gut war. Wenn Sie möchten, lade ich Sie ein, mit mir durch drei Jahre Stasihaft zu gehen, umzufallen, zu kriechen, liegen zu bleiben, aber auch wieder aufzustehen und aufrecht in einen Bus einzusteigen, den ich bis heute nicht vergessen habe und ganz sicher auch nie vergessen werde.