Kartellrechtliche Schadensersatzklagen
Rüdiger Lahme, Fabian Stancke, Georg Weidenbach
Kartellrechtliche Schadensersatzklagen erleben in Europa einen rasanten Bedeutungszuwachs. Es ergeht kaum noch eine kartellbehördliche Verbotsentscheidung, die nicht als Grundlage für Schadensersatzklagen genutzt wird. Für diese Verfahren reicht die Beherrschung kartell- und kartellverfahrensrechtlicher Themen nicht aus. Vielmehr sind vertiefte Kenntnisse des einschlägigen materiellen Zivilrechts, des Zivilverfahrensrechts und der ökonomischen Schadensberechnung erforderlich. Hilfreich ist überdies ein Grundverständnis der strategischen und praktischen Aspekte dieser Verfahren.
Jüngster Höhepunkt der Entwicklung des Kartellschadensersatzrechts ist die am 9. Juni 2017 in Kraft getretene 9. GWB-Novelle. Die neuen Regelungen werfen eine Vielzahl von inhaltlichen und intertemporalen Fragen auf, die in den nächsten Jahren Rechtsprechung und Wissenschaft beschäftigen werden. Das Werk berücksichtigt die 9. GWB-Novelle bereits vollständig.
Ziel des Handbuches ist es, einen klaren Leitfaden für die praktische Lösung der mit kartellrechtlichen Schadensersatzklagen verbundenen Rechtsprobleme zur Verfügung zu stellen. Dabei wird insbesondere auch auf Probleme eingegangen, die sich bei internationalen Sachverhalten stellen.
Themen sind unter anderem: prozessuale Besonderheiten kartellrechtlicher Schadensersatzklagen, Zugang zu Informationen, Aktivlegitimation, Verjährungsrecht, Schadensarten und ökonomische Schadenstheorie, Gesamtschuld und Regress, bereicherungsrechtlicher Ausgleichsanspruch, Vergleichsgestaltung, Schadenspauschalisierungsklauseln und Organhaftung.
Die Autoren dieses Handbuchs haben ihren Arbeitsschwerpunkt allesamt im deutschen und europäischen Kartellrecht und beschäftigen sich intensiv mit kartellschadensersatzrechtlichen Fragen.