Konzeptualisierungsmuster des ÄRGER-Feldes an der Schnittstelle zwischen Kognition und Versprachlichung
Hanna Kaczmarek
Emotionen sind zentrales Schwerpunktthema unterschiedlicher wissenschaftlicher Einzeldisziplinen geworden, die in ihrer Forschung diverse Perspektiven berücksichtigen. Die Vielfalt der theoretischen und praktischen Ansätze in der Forschungslandschaft zeugt davon, dass Emotionen als Forschungsgegenstand zunehmend an Attraktivität gewinnen und noch keinesfalls als abgeschlossenes Thema zu betrachten sind. Mit der Emotionsthematik befasst sich auch die Autorin dieser Studie. Sie richtet ihr Augenmerk auf ÄRGER-Emotionen, die sich durch ihre außergewöhnliche Ausdruckskraft von anderen, insbesondere negativ konnotierten Emotionen abheben. Ihre Untersuchungen zu ÄRGER-Emotionen lassen die Zusammenhänge zwischen physischer Außenwelt, innerer Gefühlswelt sowie Kognition und Sprache abbilden. Die vom philosophischen, psychologischen, soziologischen und vor allem sprachwissenschaftlichen Standpunkt her komprimiert perspektivierte Emotionsforschung dient als Grundlage für die im analytischen Teil der Studie durchgeführten linguistischen Untersuchungen. Das Hauptanliegen dieser Studie besteht darin, das recht differenzierte semantische ÄRGER-Feld zu extrapolieren und die Bedeutung der zur Analyse herangezogenen Elemente mittels metasprachlicher Indizes möglichst präzise abzustecken. Als Untersuchungsmethode wurde ein Verfahren gewählt, das einerseits Elemente aus der Analyse der semantischen Felder, gekoppelt mit Valenzaffinitäten und semantischen Kasus, und andererseits mit Elementen der kognitiven Metapherntheorie verknüpft. Diese interaktive Methode lässt zum einen die semantischen Zusammenhänge des ÄRGER-Feldes aufdecken, und zum anderen Divergenzen transparent aufzeigen. Sie ermöglicht ein vollständiges Bedeutungsbild von ÄRGER zu gewinnen und die bestehenden Relationen zwischen Emotion, Kognition und Sprache zu verdeutlichen.