Leipzig in der Revolution von 1918/1919
Werner Bramke, Silvio Reisinger
In Leipzig ging mit dem Verlust aller Machtpositionen des Arbeiterrates im Sommer und Herbst 1919 die deutsche Revolution von 1918/19 zu Ende. Diese Revolution, vor allem als Novemberrevolution bekannt, brachte durch nicht erwartete Massendemonstrationen eine als stabil geltende autoritäre Herrschaft zum Einsturz. Der Weg schien offen für die Etablierung eines demokratisch-sozialistischen oder doch zumindest parlamentarisch gefestigten Systems.
Das Beispiel Leipzig mit seiner radikaldemokratischen Arbeiterbewegung stand in besonderer Weise für diese Hoffnungen. 14 Jahre später waren diese Visionen zerstoben. Es lohnt, anlässlich des 20. Jahrestages der friedlichen Revolution von 1989 auch 90 Jahre zurückzudenken, und man wird trotz anderer Rahmenbedingungen erstaunlich viel Vergleichbares finden.