Maminkas Sommerküche
Rumjana Zacharieva
Bulgarien 1962. Die zwölfjährige Mila verbringt ihre Sommerferien bei ihren Großeltern im Lande. Das Dorfleben erweist sich für das junge Mädchen als ein großartiges Entdeckungsabenteuer. Die neugierige Mila lauscht Familiengeheimnissen, nimmt teil an Bräuchen und Gebräuchen des Alltags und wird mit ihrer Sexualität konfrontiert.
Doch zwischen Freundschaften, Mutproben und Verordnungen des sozialistischen Systems lastet auf Allen die Angst vor dem Kalten Krieg. Ihre Zukunft wird bestimmt von der politischen Situation und den manipulativen Ideen ihrer Mitmenschen, die ums Überleben kämpfen.
Das Ziel, 7 Kilo Kamillenblüten zu pflücken und bei der Kooperative abzugeben, um damit im nächsten Schuljahr neue Bücher zu erhalten, erweist sich als eine Herkulesaufgabe. Mila ist auf die Hilfe der Familie angewiesen, doch in Maminkas Sommerküche machen Kochrezepte und köstliche Düfte aus dem Topf das Leben leichter.
Rumjana Zacharieva, die selbst ihre Kindheit in Bulgarien erlebt hat, erzählt wunderbare Erinnerungsgeschichten aus einer nicht allzu fernen Zeit. Durch die Augen eines Kindes, das zwischen Naivität und Wissensdrang die Welt erforscht, übermittelt sie die reale Angst der Gesellschaft vor einem Krieg. Eine autobiographisch gefärbte Erzählung über Kindheit und Jugend im kommunistischen Bulgarien, über die täglichen Grenzen der Freiheit, und von Träumen, die sich von Grenzen nicht aufhalten lassen. Zum 70. Geburtstag der Schriftstellerin hier nun die Neuauflage ihres bis jetzt wichtigsten Werks, das 1993 unter dem Titel »7 Kilo Zeit« erschienen ist.