Postvermerke auf Briefen 15.–18. Jahrhundert
Neue Ansichten zur Postgeschichte der frühen Neuzeit und der Stadt Nürnberg
Joachim Helbig
Durch den sensationellen Fund von Privatbriefen der Frühen Neuzeit in der Trewsammlung (Handschriftenabteilung der Universität Erlangen) müssen die bisherigen Ansichten zur Postgeschichte grundlegend revidiert werden. Neben dem Hause Taxis erweisen sich die Botenanstalten der Reichsstädte über 300 Jahre lang als die dominanten Träger der Nachrichtenübermittlung und lassen die Bedeutung des Postverkehrs für das gesamte politisch-ökonomische und gesellschaftliche Leben der Frühen Neuzeit in einem neuen Licht erscheinen.
Erstmals werden hier Postvermerke auf Briefen als aufschlußreiche historische Quelle vorgestellt und Interpretationshinweise zu ihrem Verständnis erarbeitet. Keine andere Quellengattung vermittelt in gleicher Weise die Unterschiede zwischen den beteiligten Interessen der Postverwaltungen, Beförderer und Postkunden derart unmittelbar und unverfälscht.