Reform, Revolte, Rechtssoziologie. Das Verhältnis von Sozialforschung und Jurisprudenz während der langen 1970er-Jahre
Mittelweg 36, Heft 5 Oktober/November 2022
Clemens Boehncke, Andreas Fischer-Lescano, Eva Kocher, Rüdiger Lautmann, Stefan Machura, Kateryna Mishchenko, Susanne Karoline Paas, Karlson Preuß, Joachim Rückert, Ulrike Schultz, Doris Schweitzer, Berthold Vogel, Patrick Wöhrle
Wie viele Bindestrichdisziplinen ringt auch die Rechtssoziologie fortwährend um eine angemessene Verhältnisbestimmung zwischen Jurisprudenz und Soziologie. Wer den gegenwärtigen Diskussionsstand verstehen will, tut gut daran, frühere Abgrenzungsstreitigkeiten zwischen Rechtswissenschaft und (Rechts-)Soziologie genauer zu betrachten. Besonders interessant waren sie in den 1970er-Jahren der alten Bundesrepublik, als um die je eigenen Funktionen und Aufgaben, um Chancen und Probleme verschiedener Theorieprogramme und unterschiedlicher Formen der Institutionalisierung, um das Für und Wider beim Ziehen und Überschreiten disziplinärer Grenzen gerungen wurde.