Religion und Fanatismus
Psychoanalytische und theologische Zugänge
Reiner Anselm, Werner Bohleber, Jorge Canestri, Mahrokh Charlier, M. Fakhry Davids, Mario Erdheim, Vera Kattermann, Fakhri Khalik, Tom Kleffmann, Paul-Gerhard Klumbies, Marianne Leuzinger-Bohleber, Ilse Müllner, Reinhard Nolle, Aydan Özdaglar, Werner H. Ritter, Sigrid Scheifele, Luise Schottroff, Charles B. Strozier, Sverre Varvin, Kerstin Weike-Bierbüsse
Nach dem 11. September 2001 hat sich das Thema »Religion und Fanatismus« mit Vehemenz ins öffentliche Bewusstsein gedrängt. Wir sind mit dem Phänomen konfrontiert, dass es vor allem orthodoxe und konservative Strömungen in den verschiedenen Weltreligionen sind, die heute Zulauf haben. Fundamentalistische Überzeugungen üben eine neue Attraktivität vor allem auf Jugendliche und Spätadoleszente aus. Die Ideologie eines religiösen Exklusivitätsanspruchs stempelt den Anderen zum Ungläubigen, der vernichtet und ausgelöscht werden kann oder sogar muss. Diese Logik ruft archaische Formen von Aggression und Gewalt hervor, die eine große Verunsicherung und Angst verbreiten. In diesem Buch nehmen Psychoanalytiker und Theologen die psychologischen, individuellen, institutionellen und gesellschaftlichen Hintergründe von religiösem Fanatismus und grenzenloser Gewalt in den Blick. In diesem interdisziplinären Dialog sind die einen Experten im Verstehen unbewusster Phantasien und Konflikte, die sich in mörderischer Gewalt manifestieren können. Die anderen verfügen über ein spezifisches Wissen zum Verhältnis des Christentums zur Gewalt sowie zur Auseinandersetzung zwischen den Weltreligionen – sowohl in der Vergangenheit als auch in der globalisierten Gegenwart.