Salamone Rossi
Renaissancekomponist der jüdischen Musik
Joshua R. Jacobson, Isabelle Wagner
Eine der faszinierendsten Gestalten in der Geschichte der jüdischen Musik ist Salamone Rossi Ebreo von Mantua (ca. 1570–1630). Rossi war ein bikultureller Musiker und ein mutiger Innovator. Neben Claudio Monteverdi und Giovanni Gastoldi wirkte er im Palast der Gonzaga, wo er weltliche Musik neuesten Stils komponierte. Doch im jüdischen Ghetto von Mantua (Italien) begann er polyphone Motetten zu hebräischen liturgischen Texten für den Gesang in der Synagoge zu schreiben – bis dato einzigartig.
Joshua R. Jacobson beschäftigt sich mit Rossis jüdischer Musik und der Gemeinschaft, für die sie geschaffen wurde. Wie gelang es dem Komponisten, die gegensätzlichen Elemente von jüdischer Liturgie und europäisch-christlicher Polyphonie miteinander zu verbinden? Wie wurde diese kontroverse Musik aufgenommen, und wie rechtfertigte man sie gegenüber Kritikern?