Schwandorf
Kleine Stadtgeschichte
Alfred Wolfsteiner
Bei seiner ersten Erwähnung um 1006 war „Suainicondorf“ bereits ein Wirtschaftszentrum an der Naab. Umgeben von zahlreichen Weihern, bekam das frühere wittelsbachische und dann pfalz-neuburgische Pflegamt im 16. Jahrhundert den Sitz eines Fischmeisteramtes. Der viel besuchte Wallfahrtsort auf dem Kreuzberg bildete ein religiöses Zentrum des 18. Jahrhunderts. Mit dem Anschluss an die Eisenbahn 1859 und der Gründung der Tonwarenfabrik 1865 erfolgte der Schritt ins Industriezeitalter. Allerdings brachte die Rolle als „Eisenbahnerstadt“ und bedeutender Eisenbahnknotenpunkt mit dem Bombenangriff vom 17. April 1945 auch Tod und Verderben: Schwandorf gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den am meisten zerstörten Städten Deutschlands. Dennoch entwickelte es sich zur Großen Kreisstadt, zum bedeutenden Gewerbe- und Industriestandort sowie zum politischen und kulturellen Zentrum des Landkreises.