Soziale Dimensionen visueller Kommunikation in hoch- und spätmittelalterlichen Frauenkommunitäten
Stifte, Chorfrauenstifte und Klöster im Vergleich
Nikolaus Henkel, Katharina Ulrike Mersch, Jürgen Sarnowsky
Inwiefern prägte die Ordenszugehörigkeit den Werthorizont mittelalterlicher Frauenkommunitäten? Diese Frage diskutiert Katharina Ulrike Mersch aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive anhand von Zeugnissen visueller Kommunikation. Auf Basis von Luhmanns Systemtheorie entwickelt sie eine kommunikationshistorische Methode der Bildinterpretation. Diese ermöglicht, die Beziehungen der Frauenkommunitäten zur Kirche, den Orden, anderen Konventen sowie zur laikalen Bevölkerung in einer komparativen Langzeitstudie gegeneinander abzuwägen. Um einen Bei trag zur Ordensforschung zu leisten, werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten behandelt, die sich dabei für die verschiedenen kanonikalen und monastischen Lebensentwürfe ergeben. In dieser Hinsicht erweisen sich fünf Themenkomplexe – Wissensvermittlung, Osterkult, Eucharistiedevotion, weltliche Bildinhalte und Medien der Kontemplation – als besonders aussagekräftig und werden bevorzugt behandelt.
Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis des Arbeitskreises für historische Frauen- und Geschlechterforschung 2012