Überall nicht zu Hause von Wiehn,  Erhard Roy

Überall nicht zu Hause

Jüdische Schicksale im 20. Jahrhundert. Gespräche mit Überlebenden in Konstanz

Aus dem Vorwort des Herausgebers:

Schon bald nach meiner ersten Zeit an der damals nagelneuen (und zunächst nur auf dem Papier existierenden) Universität Konstanz ab Anfang 1966 hatte ich Kontakt sowohl zur Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz als auch zur Jüdischen Gemeinde Kreuzlingen aufgenommen, und nachdem ich ab Herbst 1972 in Konstanz auf Dauer sesshaft zu werden begann, war ich bald mit vielen Mitgliedern beider jüdischen Gemeinden gut bekannt und mit nicht wenigen befreundet (siehe Erhard Roy Wiehn, MenschWerden. Konstanz 2012, S. 237 ff., 268 ff., 272 ff.), erfuhr nach und nach ihre jüdischen Lebens- und Überlebensschicksale, die ich unbedingt verschriftlichen wollte, und zu diesem Zweck führte ich also in den 1980er Jahren zahlreiche Tonband-Gespräche, die seither auf ihre Veröffentlichung warteten.
Unter dem Titel Jüdische Rückblicke auf die deutsch-schweizerische Grenzregion am Bodensee im 20. Jahrhundert – Gespräche in Israel, Konstanz und Kreuzlingen erschien als erster Band mit 18 dieser nun gewissermaßen schon historischen Interviews im Juli 2012 im Hartung-Gorre Verlag Konstanz. Dieser Sammlung folgt hiermit nun der zweite Band mit insgesamt 11 biographischen Gesprächen und ergänzenden Dokumenten aus den Jahren 1946 und 1947, wobei meine Ansprache vom 8. Mai 1985 (im Anhang des Buches ab S. 227) recht gut die gefühlte Verfassung der damaligen (westdeutschen) Bundesrepublik Deutschland wiedergibt. Während die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner des ersten Bandes Jüdische Rückblicke ursprünglich alle in der Bodenseeregion geboren und beheimatet waren, ist es bei den Beteiligten des vorliegenden zweiten Bandes Überall nicht zu Hause genau umgekehrt: Niemand von ihnen war hier geboren oder hatte früher irgend etwas mit Konstanz oder mit dem schweizerischen Nachbarstädtchen Kreuzlingen zu tun, alle kamen durch die gewaltigen Folgewirkungen der Holocaust-Schoáh erst seit 1945 und in den 1960er und 1970er Jahren hierher, manche zogen sogar wieder fort, und bis auf eine Person sind inzwischen alle leider längst verstorben.
In der vorliegenden Sammlung sind die Gespräche in der Abfolge der Jahre geordnet, in denen die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner nach Deutschland bzw. nach Konstanz kamen. Alle Texte entsprechen dem gesprochenen Wort, alle Kürzungen sind durch Auslassungszeichen (.) gekennzeichnet, Hauptfragen sind gefettet, es darf hier also von völlig authentischen Texten gesprochen werden. Dies kann leicht überprüft werden, sofern alle Tonkassetten bis heute erhalten geblieben sind und zu gegebener Zeit für Nach-Forschungen zugänglich gemacht sein werden.

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Die Publikation Überall nicht zu Hause - Jüdische Schicksale im 20. Jahrhundert. Gespräche mit Überlebenden in Konstanz von ist bei Hartung-Gorre erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Antisemitismus, Holocaust, Judenfeindschaft, Konstanz, Überlebensschicksal. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 19.8 EUR und in Österreich 20.4 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!