Und schweigen. Auf ewig.
Gedichte
Rainer Daus
Dieser Gedichtband führt uns auf kriminalistisches Terrain. Abgründe öffnen sich, man fühlt sich in Episoden von Dostojewskis Romanen versetzt. Es geht Schlag auf Schlag, die Luft ist bleihaltig. Zwischendurch ein Atemholen beim Blumengießen im Garten. Von unmöglicher Rache berichtet ein surreales Amselgedicht. Ein Arbeitsunfall hinterlässt einen Mann in einem Zustand, der von anderen nicht mehr verstanden wird. Attentäter sind unterwegs, Sprenggürtel werden angelegt. Was haben sie vor? Die Wörter-Wucht des Klimadesasters sorgt für Beklemmungen. Auf beschwerliches Dichterleben kommt die Rede. Gruben mit kleinen gelben Baggern werden ausgehoben für tausende Coronatote. Die vielen Opfer der Pandemie, sie schweigen für ewig. Aber auch von Liebe und Küssen weiß ein Gedicht zu erzählen. Daus schreibt Prosagedichte, oft kantig und rau. Und bei vielen Texten fragt man sich: Ist es schwarzer Humor, der sich hier ausdrückt, oder ist es der pure Sarkasmus?