Untersuchungen zur Unterdruck-Flotation
Joachim Illmer
Bei der Beschreibung der Flotationsverfahren taucht gelegentlich der Gedanke auf, die im Trübewasser gelöste Luft zur Flotation auszunutzen. Die technischen Möglichkeiten, die durch Übersättigung des Wassers mit Luft deren Freiwerden bewirken, sind eine Erhöhung der Trübe-Temperatur und eine Erniedrigung des Luftdrucks über der Wasseroberfläche. Eine Erwärmung der Flotationstrübe scheidet infolge der damit verbundenen hohen Energiekosten aus den Betrachtungen im allgemeinen von vornherein aus. Dagegen ist unter der Bezeichnung »Vakuum-Flotation« ein Verfahren bekannt, bei dem oberhalb der Trübe ein Unterdruck angelegt und die dadurch freiwerdende Luft zur Flotation ausgenutzt wird. Dies Verfahren bezeichnet man besser als Unterdruck-Flotation, weil in Wirklichkeit kein Vakuum erreicht wird. Nach neueren Mitteilungen aus England und Rußland ist der Unterdruck-Flotation wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt worden. Lange Zeit war sie fast in Vergessen heit geraten und nach alten Betriebsberichten, die beispielsweise aus dem Aachener Stein kohlenbergbau noch vorliegen, scheint der Grund darin gelegen zu haben, daß die Konzentrate nicht reich genug und vor allem die Berge nicht arm genug wurden. Be triebliche Maßnahmen zur Verbesserung der Flotationsergebnisse scheiterten vermut lich an einer ungenügenden Kenntnis der Grundlagen der Unterdruck-Flotation. Es ist bemerkenswert, daß im Fachschrifttum bei der Beurteilung der Unterdruck Flotation neben einigen wichtigen Übereinstimmungen auch sehr beachtliche Unter schiede auftreten. Übereinstimmung besteht darüber, daß a) die zur Verfügung stehende Flotationsluft gut ausgenutzt wird, b) der Schaum günstig weiter behandelt werden kann und c) der Energieverbrauch verhältnismäßig gering ist [1,2]*.