Wilhelm Meissner 1770-1842
Ein Schaumburger Baumeister zwischen Revolution und Biedermeier
Helmut Stange
Die erste umfassende Biografie des Schaumburger Hofbaumeisters Wilhelm Meissner.
Die »Architektur um 1800« hat im deutschsprachigen Raum eine erstaunlich hohe Anzahl bedeutender, heute häufig vergessener Baumeister aufzuweisen. Ein Beispiel dafür ist der Bückeburger Landbaumeister Wilhelm Meissner. Mit seinem – wie er es nannte – »einfachen Styl« war er für fast alle öffentlichen Bauten verantwortlich, von den Schloss- und Gartenbauten in Hagenburg und der Klus über Mühlen, Scheunen oder Brücken bis hin zu Kuranlagen in Bad Eilsen.
In seiner erstmals vorgelegten Biografie wird Meissners besonders produktive Zeit in Schaumburg beleuchtet, aber auch sein übriges Leben, so seine Ausbildung an der Universität Göttingen und der Kunstakademie Dresden, seine Kontakte zu Lichtenberg, Kästner, Heyne, Voß und Boie, seine Arbeit als Pionier des Stampflehmbaus sowie später als Hofbaumeister, freier Architekt und Schriftsteller in Eutin. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Auswertung der Zeichnungen Meissners, von dessen architektonischem Werk heute nur noch wenige Originalbauten erhalten sind. Exemplarisch wird die Fülle öffentlicher Baukultur beschrieben, wie sie sich in der Person des obersten Baubeamten eines kleinen, aber fortschrittlichen Territoriums des Alten Reichs sammelte.