Zur Literarisierung naturwissenschaftlicher Erkenntnis und der Empfindung des Erhabenen
Raoul Schrotts Epos "Erste Erde" - Kritik und Kommentar
Alexander Laska
Naturwissenschaftliche Erkenntnis und das Erhabene werden selten zusammengedacht. Die vorliegende Studie ermöglicht durch die Überlappung von Philologie, Philosophie und Naturwissenschaft einen genuin interdisziplinären Zugriff auf Raoul Schrotts Epos „Erste Erde“. Dessen 2016 erschienenes Epos verarbeitet anstelle einer mythischen Kosmogonie unterschiedliche naturwissenschaftlichen Erklärungen vom Urknall bis zur Entstehung des Menschen auf der Erde.
Die Arbeit beleuchtet eine für einen Gegenwartsautor ungewöhnliche Gattung (Epos). Zudem wird eine neue Theorie des Erhabenen naturwissenschaftlicher Erkenntnis und ihrer Bedeutung für uns Menschen angedacht. Am Beispiel einiger Literarisierungen mathematischer und moderner physikalischer Zusammenhänge lässt sich der hohe Grad an Kohärenz von Form und Inhalt in Schrotts Text herausbilden. Das Erhabene erweist sich so als Indiz für die Verschränkung von Ästhetik, Ethik und Wissen.