Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit

Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit von Kratzer,  Nick, Menz,  Wolfgang, Tullius,  Knut, Wolf,  Harald
Die nun vorliegende zweite, durchgesehene und um ein Nachwort ergänzte Auflage des Bandes zeigt, dass Gerechtigkeits- und Rationalitätsansprüche von Beschäftigten an Erwerbsarbeit vielfältig und tief im Erfahrungskontext von Arbeit und Betrieb verwurzelt sind. Auf Basis einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung in Dienstleistungs- und Industrieunternehmen zeigen die Autoren, wie solche Ansprüche eine permanente Bewertungs- und Vergleichsarbeit der Beschäftigten anleiten und welche Legitimationsprobleme und Gerechtigkeitskonflikte dadurch entstehen können. Das Anspruchsspektrum umfasst moralische Erwartungen an Leistungsgerechtigkeit, Beteiligung, Selbstverwirklichung, Fürsorge und Würde, die sich mit technisch-funktionalen, bürokratischen und ökonomischen Rationalitätsansprüchen verbinden. Die typischen Anspruchsmuster haben wenig mit dem „neuen Geist des Kapitalismus“ oder einem neoliberalen Ich-Unternehmertum zu tun, sondern belegen Nachhaltigkeit wie Irritation von Arbeitsnormen, die sich im Horizont von Normalarbeitsverhältnis und Berufsethos bewegen. Bei Anspruchsverletzungen kann es zu Legitimitätskrisen und interessenpolitischer Aktivierung kommen. Zugleich finden sich Anzeichen der De-Legitimierung: normative Erwartungen an Erwerbsarbeit werden zurückgenommen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit

Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit von Kratzer,  Nick, Menz,  Wolfgang, Tullius,  Knut, Wolf,  Harald
Die nun vorliegende zweite, durchgesehene und um ein Nachwort ergänzte Auflage des Bandes zeigt, dass Gerechtigkeits- und Rationalitätsansprüche von Beschäftigten an Erwerbsarbeit vielfältig und tief im Erfahrungskontext von Arbeit und Betrieb verwurzelt sind. Auf Basis einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung in Dienstleistungs- und Industrieunternehmen zeigen die Autoren, wie solche Ansprüche eine permanente Bewertungs- und Vergleichsarbeit der Beschäftigten anleiten und welche Legitimationsprobleme und Gerechtigkeitskonflikte dadurch entstehen können. Das Anspruchsspektrum umfasst moralische Erwartungen an Leistungsgerechtigkeit, Beteiligung, Selbstverwirklichung, Fürsorge und Würde, die sich mit technisch-funktionalen, bürokratischen und ökonomischen Rationalitätsansprüchen verbinden. Die typischen Anspruchsmuster haben wenig mit dem „neuen Geist des Kapitalismus“ oder einem neoliberalen Ich-Unternehmertum zu tun, sondern belegen Nachhaltigkeit wie Irritation von Arbeitsnormen, die sich im Horizont von Normalarbeitsverhältnis und Berufsethos bewegen. Bei Anspruchsverletzungen kann es zu Legitimitätskrisen und interessenpolitischer Aktivierung kommen. Zugleich finden sich Anzeichen der De-Legitimierung: normative Erwartungen an Erwerbsarbeit werden zurückgenommen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Nichtnormale Normalität?

Nichtnormale Normalität? von Huertgen,  Stefanie, Voswinkel,  Stephan
Vielfach wird angenommen, dass Krisen- und Prekarisierungserfahrungen Beschäftigte in die Defensive drängen: Ansprüche an die Arbeit würden zurückgenommen oder aufgegeben, Lebensentwürfe modifiziert oder eingeschränkt. Trifft das auch für Arbeitnehmer zu, die nicht in bedrohten oder prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten – auf die »Arbeitnehmermitte«? In einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung finden Hürtgen und Voswinkel bei Angehörigen dieser Gruppe auf den ersten Blick kaum Verunsicherung. Ansprüche an Arbeitsplatzsicherheit, Einkommen, Anerkennung und Kollegialität halten sie weiterhin für normal, ebenso die Vorstellung, dass Respekt, Selbstsorge, Schutz vor Überbeanspruchung und ein erfülltes Leben jenseits der Arbeit normative Geltung haben sollten. Auch abweichende Erfahrungen erschüttern diese Konzeption nicht, werden vielmehr von hier aus kritisiert. Auf den zweiten Blick zeigt sich allerdings, dass diese Beschäftigten die selbst erlebte Normalität keineswegs mehr als gesellschaftsweit gültig wahrnehmen. Sie erleben sich in einer »Sondersituation« und hegen Zweifel, ob ihre eigenen Normalitätsvorstellungen noch die soziale und normative Mitte der Gesellschaft repräsentieren.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Nichtnormale Normalität?

Nichtnormale Normalität? von Huertgen,  Stefanie, Voswinkel,  Stephan
Vielfach wird angenommen, dass Krisen- und Prekarisierungserfahrungen Beschäftigte in die Defensive drängen: Ansprüche an die Arbeit würden zurückgenommen oder aufgegeben, Lebensentwürfe modifiziert oder eingeschränkt. Trifft das auch für Arbeitnehmer zu, die nicht in bedrohten oder prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten – auf die »Arbeitnehmermitte«? In einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung finden Hürtgen und Voswinkel bei Angehörigen dieser Gruppe auf den ersten Blick kaum Verunsicherung. Ansprüche an Arbeitsplatzsicherheit, Einkommen, Anerkennung und Kollegialität halten sie weiterhin für normal, ebenso die Vorstellung, dass Respekt, Selbstsorge, Schutz vor Überbeanspruchung und ein erfülltes Leben jenseits der Arbeit normative Geltung haben sollten. Auch abweichende Erfahrungen erschüttern diese Konzeption nicht, werden vielmehr von hier aus kritisiert. Auf den zweiten Blick zeigt sich allerdings, dass diese Beschäftigten die selbst erlebte Normalität keineswegs mehr als gesellschaftsweit gültig wahrnehmen. Sie erleben sich in einer »Sondersituation« und hegen Zweifel, ob ihre eigenen Normalitätsvorstellungen noch die soziale und normative Mitte der Gesellschaft repräsentieren.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Gesellschaftsbild und Weiterbildung

Gesellschaftsbild und Weiterbildung von Bremer,  Helmut, Faulstich,  Peter, Teiwes-Kügler,  Christel, Vehse,  Jessica
Wie sehen Weiterbildungsteilnehmende die Gesellschaft, und wie hängen Gesellschaftsbilder und Bildungsinteressen zusammen? Was verändert sich möglicherweise im Verlauf einer längeren Weiterbildung daran? Diesen Fragen sind die Autoren in einer umfangreichen empirischen Untersuchung nachgegangen. Sie knüpfen damit an eine länger vernachlässigte Forschungstradition in der Erwachsenenbildung an. Die Studie betritt in einigen Punkten Neuland: Zum einen wurde ein qualitativer Längsschnitt mit Lerngruppen unterschiedlicher beruflicher Weiterbildungen durchgeführt, zum anderen wurden Gesellschaftsbilder mit Pierre Bourdieus Habituskonzept sowie mit dem Lern- und Interesseansatz von Klaus Holzkamp verbunden. Im Ergebnis liefert die Studie eine Typologie differenzierter Gesellschaftsbilder, deren Rekonstruktion empirische Fallanalysen veranschaulichen. Wichtige Ergebnisse sind: Gesellschaftsbilder verändern sich nicht grundsätzlich, wohl aber gibt es Verstärkungen, Brüche und Transformationen. Als ausgesprochen dominant erweist sich das Bild einer konkurrenzbetonten Leistungsgesellschaft. Zudem verweist die Studie auf entpolitisierende und entsolidarisierende Effekte der Weiterbildung.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit

Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit von Kratzer,  Nick, Menz,  Wolfgang, Tullius,  Knut, Wolf,  Harald
Die nun vorliegende zweite, durchgesehene und um ein Nachwort ergänzte Auflage des Bandes zeigt, dass Gerechtigkeits- und Rationalitätsansprüche von Beschäftigten an Erwerbsarbeit vielfältig und tief im Erfahrungskontext von Arbeit und Betrieb verwurzelt sind. Auf Basis einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung in Dienstleistungs- und Industrieunternehmen zeigen die Autoren, wie solche Ansprüche eine permanente Bewertungs- und Vergleichsarbeit der Beschäftigten anleiten und welche Legitimationsprobleme und Gerechtigkeitskonflikte dadurch entstehen können. Das Anspruchsspektrum umfasst moralische Erwartungen an Leistungsgerechtigkeit, Beteiligung, Selbstverwirklichung, Fürsorge und Würde, die sich mit technisch-funktionalen, bürokratischen und ökonomischen Rationalitätsansprüchen verbinden. Die typischen Anspruchsmuster haben wenig mit dem „neuen Geist des Kapitalismus“ oder einem neoliberalen Ich-Unternehmertum zu tun, sondern belegen Nachhaltigkeit wie Irritation von Arbeitsnormen, die sich im Horizont von Normalarbeitsverhältnis und Berufsethos bewegen. Bei Anspruchsverletzungen kann es zu Legitimitätskrisen und interessenpolitischer Aktivierung kommen. Zugleich finden sich Anzeichen der De-Legitimierung: normative Erwartungen an Erwerbsarbeit werden zurückgenommen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit

Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit von Kratzer,  Nick, Menz,  Wolfgang, Tullius,  Knut, Wolf,  Harald
Die nun vorliegende zweite, durchgesehene und um ein Nachwort ergänzte Auflage des Bandes zeigt, dass Gerechtigkeits- und Rationalitätsansprüche von Beschäftigten an Erwerbsarbeit vielfältig und tief im Erfahrungskontext von Arbeit und Betrieb verwurzelt sind. Auf Basis einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung in Dienstleistungs- und Industrieunternehmen zeigen die Autoren, wie solche Ansprüche eine permanente Bewertungs- und Vergleichsarbeit der Beschäftigten anleiten und welche Legitimationsprobleme und Gerechtigkeitskonflikte dadurch entstehen können. Das Anspruchsspektrum umfasst moralische Erwartungen an Leistungsgerechtigkeit, Beteiligung, Selbstverwirklichung, Fürsorge und Würde, die sich mit technisch-funktionalen, bürokratischen und ökonomischen Rationalitätsansprüchen verbinden. Die typischen Anspruchsmuster haben wenig mit dem „neuen Geist des Kapitalismus“ oder einem neoliberalen Ich-Unternehmertum zu tun, sondern belegen Nachhaltigkeit wie Irritation von Arbeitsnormen, die sich im Horizont von Normalarbeitsverhältnis und Berufsethos bewegen. Bei Anspruchsverletzungen kann es zu Legitimitätskrisen und interessenpolitischer Aktivierung kommen. Zugleich finden sich Anzeichen der De-Legitimierung: normative Erwartungen an Erwerbsarbeit werden zurückgenommen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Arbeit – Marxistische und systemtheoretische Zugänge

Arbeit – Marxistische und systemtheoretische Zugänge von Kühl,  Stefan
In Begriffen wie „Arbeitsgesellschaft“, „Industriegesellschaft“ oder „kapitalistische Gesellschaft“ drückt sich die Hoffnung aus, über die Schlüsselkategorie „Arbeit“ nicht nur die Zustände in Betrieben, sondern in der Gesellschaft insgesamt erklären zu können. Dieses Buch bietet einen am Marxismus und an der Systemtheorie orientierten Zugang zu aktuellen Debatten über die Rolle der Wirtschaft in der modernen Gesellschaft, über die Veränderung in Arbeitsorganisationen und über die Wirkung der Ökonomie auf das Individuum.Stefan Kühl gelingt mit diesem Buch ein erster systematischer Theorievergleich von Marxismus und Systemtheorie.  
Aktualisiert: 2023-04-01
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Die populistische Lücke

Die populistische Lücke von Flecker,  Jörg, Kirschenhofer,  Sabine
In diesem Buch wird untersucht, wie Menschen in unterschiedlichen Erwerbs- und Lebenslagen den sozio-ökonomischen Wandel wahrnehmen und verarbeiten. Ihre Gesellschaftsbilder, Unrechtsempfinden, Frustrationen und Bedürfnisse nach Anerkennung werden als Potentiale für politische Subjektivität gefasst. Deren Analyse macht verständlich, warum Personen die eigene Lebenssituation sowie gesellschaftliche Bedingungen unter Rückgriff auf ideologische Angebote des Rechtspopulismus deuten. – Am Beispiel Österreichs argumentieren Flecker und Kirschenhofer auf der Grundlage einer qualitativen empirischen Erhebung, dass eine populistische Lücke im Politikangebot der etablierten Parteien und Interessenvertretungen zum Aufstieg des Rechtspopulismus beigetragen hat, die verschiedene Dimensionen betrifft: öffentliche Wahrnehmung von Problemlagen, soziale Wertschätzung, Angebote für die Deutung gesellschaftlicher Veränderungen und Vertretung materieller und symbolischer Interessen. Die Zielsetzung der Untersuchung war es, die Haltungen und Orientierungen der Menschen zu verstehen – nicht sie zu beurteilen oder zu verurteilen. Damit gibt das Buch jenen eine Stimme, die sich in der öffentlichen und politischen Diskussion offensichtlich übergangen fühlen.
Aktualisiert: 2020-11-16
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Arbeit – Marxistische und systemtheoretische Zugänge

Arbeit – Marxistische und systemtheoretische Zugänge von Kühl,  Stefan
In Begriffen wie „Arbeitsgesellschaft“, „Industriegesellschaft“ oder „kapitalistische Gesellschaft“ drückt sich die Hoffnung aus, über die Schlüsselkategorie „Arbeit“ nicht nur die Zustände in Betrieben, sondern in der Gesellschaft insgesamt erklären zu können. Dieses Buch bietet einen am Marxismus und an der Systemtheorie orientierten Zugang zu aktuellen Debatten über die Rolle der Wirtschaft in der modernen Gesellschaft, über die Veränderung in Arbeitsorganisationen und über die Wirkung der Ökonomie auf das Individuum.Stefan Kühl gelingt mit diesem Buch ein erster systematischer Theorievergleich von Marxismus und Systemtheorie.  
Aktualisiert: 2023-04-04
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Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit

Legitimationsprobleme in der Erwerbsarbeit von Kratzer,  Nick, Menz,  Wolfgang, Tullius,  Knut, Wolf,  Harald
Gerechtigkeits- und Rationalitätsansprüche von Beschäftigten an Erwerbsarbeit sind vielfältig und tief im Erfahrungskontext von Arbeit und Betrieb verwurzelt. Auf Basis einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung in 24 Dienstleistungs- und Industrieunternehmen zeigen die Autoren, wie solche Ansprüche eine permanente Bewertungs- und Vergleichsarbeit der Beschäftigten anleiten und welche Legitimationsprobleme und Gerechtigkeitskonflikte dadurch entstehen können. Das Anspruchsspektrum umfasst moralische Erwartungen an Leistungsgerechtigkeit, Beteiligung, Selbstverwirklichung, Fürsorge und Würde, die sich mit technisch-funktionalen, bürokratischen und ökonomischen Rationalitätsansprüchen verbinden. Die typischen Anspruchsmuster haben wenig mit dem „neuen Geist des Kapitalismus“ oder einem neoliberalen Ich-Unternehmertum zu tun, sondern belegen Nachhaltigkeit wie Irritation von Arbeitsnormen, die sich im Horizont von Normalarbeitsverhältnis und Berufsethos bewegen. Bei Anspruchsverletzungen kann es zu Legitimitätskrisen und interessenpolitischer Aktivierung kommen. Zugleich finden sich Anzeichen der De-Legitimierung: normative Erwartungen an Erwerbsarbeit werden zurückgenommen.
Aktualisiert: 2019-11-20
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Nichtnormale Normalität?

Nichtnormale Normalität? von Huertgen,  Stefanie, Voswinkel,  Stephan
Vielfach wird angenommen, dass Krisen- und Prekarisierungserfahrungen Beschäftigte in die Defensive drängen: Ansprüche an die Arbeit würden zurückgenommen oder aufgegeben, Lebensentwürfe modifiziert oder eingeschränkt. Trifft das auch für Arbeitnehmer zu, die nicht in bedrohten oder prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten – auf die »Arbeitnehmermitte«? In einer breit angelegten qualitativ-empirischen Untersuchung finden Hürtgen und Voswinkel bei Angehörigen dieser Gruppe auf den ersten Blick kaum Verunsicherung. Ansprüche an Arbeitsplatzsicherheit, Einkommen, Anerkennung und Kollegialität halten sie weiterhin für normal, ebenso die Vorstellung, dass Respekt, Selbstsorge, Schutz vor Überbeanspruchung und ein erfülltes Leben jenseits der Arbeit normative Geltung haben sollten. Auch abweichende Erfahrungen erschüttern diese Konzeption nicht, werden vielmehr von hier aus kritisiert. Auf den zweiten Blick zeigt sich allerdings, dass diese Beschäftigten die selbst erlebte Normalität keineswegs mehr als gesellschaftsweit gültig wahrnehmen. Sie erleben sich in einer »Sondersituation« und hegen Zweifel, ob ihre eigenen Normalitätsvorstellungen noch die soziale und normative Mitte der Gesellschaft repräsentieren.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Gesellschaftsbild und Weiterbildung

Gesellschaftsbild und Weiterbildung von Bremer,  Helmut, Faulstich,  Peter, Teiwes-Kügler,  Christel, Vehse,  Jessica
Wie sehen Weiterbildungsteilnehmende die Gesellschaft, und wie hängen Gesellschaftsbilder und Bildungsinteressen zusammen? Was verändert sich möglicherweise im Verlauf einer längeren Weiterbildung daran? Diesen Fragen sind die Autoren in einer umfangreichen empirischen Untersuchung nachgegangen. Sie knüpfen damit an eine länger vernachlässigte Forschungstradition in der Erwachsenenbildung an. Die Studie betritt in einigen Punkten Neuland: Zum einen wurde ein qualitativer Längsschnitt mit Lerngruppen unterschiedlicher beruflicher Weiterbildungen durchgeführt, zum anderen wurden Gesellschaftsbilder mit Pierre Bourdieus Habituskonzept sowie mit dem Lern- und Interesseansatz von Klaus Holzkamp verbunden. Im Ergebnis liefert die Studie eine Typologie differenzierter Gesellschaftsbilder, deren Rekonstruktion empirische Fallanalysen veranschaulichen. Wichtige Ergebnisse sind: Gesellschaftsbilder verändern sich nicht grundsätzlich, wohl aber gibt es Verstärkungen, Brüche und Transformationen. Als ausgesprochen dominant erweist sich das Bild einer konkurrenzbetonten Leistungsgesellschaft. Zudem verweist die Studie auf entpolitisierende und entsolidarisierende Effekte der Weiterbildung.
Aktualisiert: 2023-04-04
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