Am 20. Juli 2018 feierte Pavel Kohout seinen 90. Geburtstag. In den Tagebüchern eines Europäers blickt er, der als bedeutender Zeitzeuge Europa literarisch und politisch mitgeprägt hat, auf sein Leben zurück und behandelt zugleich die großen Themen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine "Memoiromane" – Kohouts eigene Wortschöpfung, die eine Verschmelzung literarischer Dichtung mit biografischer Wahrheit bezeichnet – umfassen eine Epoche, in der sich die Welt mehr gewandelt hat als in allen früheren der Menschheitsgeschichte. In Kohouts Leben spiegeln sich die Brüche seines Jahrhunderts wider: In jungen Jahren war er überzeugter Kommunist, KP-Mitglied und meistgespielter Stückeschreiber der ČSSR, später wurde er einer der Wortführer des Prager Frühlings und Dissident, den man aus der Partei ausschloss und des Landes verwies. In den ausgewählten Herzstücken seiner hochliterarisch und spannend erählten Lebensberichte, die hier präsentiert werden – Aus dem Tagebuch eines Konterrevolutionärs (1969), Wo der Hund begraben liegt (1987), wie auch in den Kapiteln der Autobiografie Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel (2010) –, lässt er die entscheidenden politischen Ereignisse, die in seine Existenz eingriffen und in die er selbst eingriff, Revue passieren und beschreibt den nie enden wollenden Kampf gegen Totalitarismus, für Freiheit und Demokratie mitsamt den Akteuren auf beiden Seiten der Fronten. Als Theaterautor par excellence – literarisch brillant, reich begabt mit Wortwitz und Selbstironie – arrangiert er seine Geschichte wie ein Bühnenstück, tritt mit seinen Lesern in einen Dialog und begleitet sie auf eine sehr persönliche Weise durch seine Lebensbilanz. Die autobiografische Sammlung Aus den Tagebüchern eines Europäers ist das eindrucksvolle Vermächtnis, das Pavel Kohout heute seinen Lesern übergibt.
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *
Was ist los mit Europa, mit dem Europa, für das am 9. Mai 1950 Robert Schuman, Jean Monnet und Konrad Adenauer nur fünf Jahre nach Ende der Apokalypse des II. Weltkrieges den Grundstein gelegt haben? Was ist los mit dem Europa, das den Europäern seit sieben Jahrzehnten Frieden und Freiheit beschert hat?
Mit diesen und anderen Fragen haben sich der Politiker Karl-Heinz Lambertz und der Publizist Stefan Alexander Entel in einem regelmäßigen und intensiven Gedankenaustausch im Verlauf der letzten Monate immer wieder auseinandergesetzt. Vor dem Hintergrund, dass mit der Europäischen Union ein Gemeinwesen entstanden ist, das über 500 Millionen Bürgerinnen und Bürger aus 28 Staaten zu einer Gemeinschaft gleichberechtigter Unionsbürger vereinigt hat, galt ihr besonderes Augenmerk insbesondere der gesellschaftspolitischen Dimension des europäischen Projektes.
Herausgekommen ist dabei dieses Buch, in dem es nicht nur um große Politik, sondern auch um viel persönliche Erfahrung geht.
Den Menschen wieder Lust auf Europa machen, in der Rückschau hätten die Gespräche der beiden Autoren durchaus unter diesem Motto stehen können. Was nicht heißt, dass alles schöngeredet worden ist. Im Gegenteil.
Schonungslos in der Analyse der Ursachen vieler Probleme, mit denen Europa und die europäische(n) Gesellschaft(en) aktuell zu kämpfen haben, zeigen sie auf, wie das Schiff „Europa“ wieder auf Kurs zu bringen, der Kompass neu zu justieren ist, um das zu bewahren und weiterzuentwickeln, was in den vergangenen 70 Jahren erreicht worden ist: Frieden, Freiheit und Wohlstand. Natürlich haben beide auch ein wenig in die berühmte Glaskugel geschaut und darüber diskutiert,
wie es jetzt in Europa mit oder vielleicht am Ende doch ohne Brexit weitergehen kann und möglicherweise weitergehen wird.
Am Ende waren beide Gesprächspartner darin einig: Das Europa der Zukunft sind nicht die „Vereinigten Staaten von Europa“! Die Perspektive für Europa kann letztendlich nur föderal und regional sein. Was das bedeutet, erläutern die beiden Autoren im letzten Kapitel dieses Buches, in dem sie einen Ausblick auf das Jahr 2050 wagen. Am 9. Mai 2050 jährt sich zum 100. Mal die „Geburtsstunde Europas“.
Aktualisiert: 2022-01-13
> findR *
Die hier versammelten Aufsätze aus der seit 2005 vierteljährlich erscheinenden Fachzeitschrift des Institutes für Nationales Gedächtnis (ÚPN) in Bratislava geben nach über 30 Jahre nach dem epochemachenden Umbruch in der damaligen Tschecho- slowakei dem deutschen Publikum ein aufschlussreiches Bild vom Umgang mit dem kommunistischen Erbe.
In der 1993 ihre Unabhängigkeit erlangenden Slowakei setzte der komplexe Prozess der Aufarbeitung der totalitären Ära von 1948 bis 1989 erst mit Verspätung ein. Das seit 2002 bestehende Institut erforscht neben der Zeit des Zweiten Weltkrieges insbesondere die politisch-ideologischen Voraussetzungen und gesellschaftlichen Auswirkungen der kommunistischen Herrschaft von Staat und Partei.
Hierbei werden Funktion und Struktur der Staatssicherheit (StB) und die Mechanismen, Strategien und Methoden des repressiven Sicherheitsapparates als wesentliches Element für den Machterhalt freigelegt. Manipulation und Überwachung, Verfolgung und Unterdrückung bis hin zu offenem Terror waren charakteristisch.
Die Untersuchungen folgen den entscheidenden Wegmarkierungen der kommu- nistischen Ära im Gesamtstaat bzw. im slowakischen Landesteil: Vom „Februar-Putsch“1948 und der Gleichschaltung der Gesellschaft mit den Schauprozessen in den stalinistisch geprägten 1950er Jahren über den „Prager Frühling“ und der Niederschlagung dieses Versuches einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ zu schaffen, bis hin zur „Samtenen Revolution“ 1989.
Dabei kommen die biographischen Bezüge bei Tätern und Opfern exemplarisch zum Vorschein, werden Karrieren im Repressionsapparat wie Persönlichkeiten der Menschen- und Bürgerrechtsbewegung deutlich. Die Bilanz der bisherigen Aufarbeitung in der Slowakei fällt differenziert aus, was auch Gespräche mit Zeitzeugen verdeutlichen.
Wie auch in anderen vergleichbaren Ländern führte die Hinwendung zu neuen Herausforderungen im Zuge der Umgestaltung von Staat und Gesellschaft seit 1989 auch zu Verdrängung und Relativierung der totalitären Vergangenheit bzw. hing von der Bereitschaft unterschiedlicher Milieus ab, sich dem schmerzhaften Spannungsverhältnis von vor 1989 aus Anpassung, Verstrickung und Ablehnungsystematisch zu stellen.
Dass Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit heute in der Slowakei trotz mancher Krisen fest verankert sind und dieses Selbstverständnis im Spiegel der totalitären Vergangenheit betrachtet wird, trägt auch das ÚPN durch seine vielfältige Tätigkeit aus Forschung und Öffentlichkeitsarbeit bei. Die Archivierung und Bereitstellung von Unterlagen der ehemaligen Sicherheitsorgane hat zur Rehabilitierung von Opfern erheblich beigetragen, konnte aber gleichwohl nur bedingt das juristische Dilemma auflösen, dass von den Verantwortungsträgern des alten Regimes allzu wenige belangt worden sind. Insgesamt aber bleibt diese Arbeit für eine lebendige Erinnerungskultur unabdingbar, die im Sinne Havels den anspruchsvollen und nicht immer bequemen „Versuch“ bedeuten, „in der Wahrheit zu leben“.
Aktualisiert: 2021-11-11
> findR *
Am 20. Juli 2018 feierte Pavel Kohout seinen 90. Geburtstag. In den Tagebüchern eines Europäers blickt er, der als bedeutender Zeitzeuge Europa literarisch und politisch mitgeprägt hat, auf sein Leben zurück und behandelt zugleich die großen Themen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine "Memoiromane" – Kohouts eigene Wortschöpfung, die eine Verschmelzung literarischer Dichtung mit biografischer Wahrheit bezeichnet – umfassen eine Epoche, in der sich die Welt mehr gewandelt hat als in allen früheren der Menschheitsgeschichte. In Kohouts Leben spiegeln sich die Brüche seines Jahrhunderts wider: In jungen Jahren war er überzeugter Kommunist, KP-Mitglied und meistgespielter Stückeschreiber der ČSSR, später wurde er einer der Wortführer des Prager Frühlings und Dissident, den man aus der Partei ausschloss und des Landes verwies. In den ausgewählten Herzstücken seiner hochliterarisch und spannend erählten Lebensberichte, die hier präsentiert werden – Aus dem Tagebuch eines Konterrevolutionärs (1969), Wo der Hund begraben liegt (1987), wie auch in den Kapiteln der Autobiografie Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel (2010) –, lässt er die entscheidenden politischen Ereignisse, die in seine Existenz eingriffen und in die er selbst eingriff, Revue passieren und beschreibt den nie enden wollenden Kampf gegen Totalitarismus, für Freiheit und Demokratie mitsamt den Akteuren auf beiden Seiten der Fronten. Als Theaterautor par excellence – literarisch brillant, reich begabt mit Wortwitz und Selbstironie – arrangiert er seine Geschichte wie ein Bühnenstück, tritt mit seinen Lesern in einen Dialog und begleitet sie auf eine sehr persönliche Weise durch seine Lebensbilanz. Die autobiografische Sammlung Aus den Tagebüchern eines Europäers ist das eindrucksvolle Vermächtnis, das Pavel Kohout heute seinen Lesern übergibt.
Aktualisiert: 2023-02-13
> findR *
Prag gehört seit jeher zu den beliebtesten Städten Europas. Stein gewordene Geschichte, Burg oder Karlsbrücke locken ebenso wie Kafka, Schwejk und gutes Bier. Doch das Nachbarland besteht aus mehr als dem hauptstädtischen "Freilichtmuseum an der Moldau". Die schwere Sprache hindert allerdings die meisten Besucher daran, hinter die schmuck renovierten Fassaden zu schauen. So bleibt Tschechien vielen ein "böhmisches Dorf".Anschaulich und humorvoll hilft Hans-Jörg Schmidt, dienstältester deutscher Korrespondent in Prag, die Tschechen, ihren Alltag und ihre Eigenheiten zu verstehen.
Aktualisiert: 2021-01-02
> findR *
«Niemandem wird geholfen, wenn die Regierung so lange wartet, bis die Menschen demonstrieren und streiken. All dem könnte man sehr einfach durch sachlichen Dialog und durch den guten Willen, auch kritische Stimmen anzuhören, vorbeugen. Solchen Warnungen wurde kein Gehör geschenkt.
So erntet die heutige Staatsmacht die Saat ihrer eigenen starren Haltung ...
Ich hoffe immer noch, daß die Staatsmacht endlich aufhört, sich wie das häßliche Mädchen zu verhalten, das den Spiegel zerschlägt, in der Meinung, er sei schuld an seinem Aussehen.»
Václav Havel, 21. Februar 1989
Aktualisiert: 2022-10-04
> findR *
Am 20. Juli 2018 feierte Pavel Kohout seinen 90. Geburtstag. In den "Tagebüchern eines Europäers" blickt er, der als bedeutender Zeitzeuge Europa literarisch und politisch mitgeprägt hat, auf sein Leben zurück und behandelt zugleich die großen Themen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine »Memoiromane« – Kohouts eigene Wortschöpfung, die eine Verschmelzung literarischer Dichtung mit biografischer Wahrheit bezeichnet – umfassen eine Epoche, in der sich die Welt mehr gewandelt hat als in allen früheren der Menschheitsgeschichte.
In Kohouts Leben spiegeln sich die Brüche seines Jahrhunderts wider: In jungen Jahren war er überzeugter Kommunist, KP-Mitglied und meistgespielter Stückeschreiber der ČSSR, später wurde er einer der Wortführer des Prager Frühlings und Dissident, den man aus der Partei ausschloss und des Landes verwies.
In den ausgewählten Herzstücken seiner hochliterarisch und spannend erzählten Lebensberichte, die hier präsentiert werden – Aus dem Tagebuch eines Konterrevolutionärs (1969), Wo der Hund begraben liegt (1987), wie auch in den Kapiteln der Autobiografie Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel (2010) –, lässt er die entscheidenden politischen Ereignisse, die in seine Existenz eingriffen und in die er selbst eingriff, Revue passieren und beschreibt den nie enden wollenden Kampf gegen Totalitarismus, für Freiheit und Demokratie mitsamt den Akteuren auf beiden Seiten der Fronten.
Als Theaterautor par excellence – literarisch brillant, reich begabt mit Wortwitz und Selbstironie – arrangiert er seine Geschichte wie ein Bühnenstück, tritt mit seinen Lesern in einen Dialog und begleitet sie auf eine sehr persönliche Weise durch seine Lebensbilanz. Die autobiografische Sammlung Aus den Tagebüchern eines Europäers ist das eindrucksvolle Vermächtnis, das Pavel Kohout heute seinen Lesern übergibt.
Aktualisiert: 2022-04-17
> findR *
Was ist los mit Europa, mit dem Europa, für das am 9. Mai 1950 Robert Schuman, Jean Monnet und Konrad Adenauer nur fünf Jahre nach Ende der Apokalypse des II. Weltkrieges den Grundstein gelegt haben? Was ist los mit dem Europa, das den Europäern seit sieben Jahrzehnten Frieden und Freiheit beschert hat?
Mit diesen und anderen Fragen haben sich der Politiker Karl-Heinz Lambertz und der Publizist Stefan Alexander Entel in einem regelmäßigen und intensiven Gedankenaustausch im Verlauf der letzten Monate immer wieder auseinandergesetzt. Vor dem Hintergrund, dass mit der Europäischen Union ein Gemeinwesen entstanden ist, das über 500 Millionen Bürgerinnen und Bürger aus 28 Staaten zu einer Gemeinschaft gleichberechtigter Unionsbürger vereinigt hat, galt ihr besonderes Augenmerk insbesondere der gesellschaftspolitischen Dimension des europäischen Projektes.
Herausgekommen ist dabei dieses Buch, in dem es nicht nur um große Politik, sondern auch um viel persönliche Erfahrung geht.
Den Menschen wieder Lust auf Europa machen, in der Rückschau hätten die Gespräche der beiden Autoren durchaus unter diesem Motto stehen können. Was nicht heißt, dass alles schöngeredet worden ist. Im Gegenteil.
Schonungslos in der Analyse der Ursachen vieler Probleme, mit denen Europa und die europäische(n) Gesellschaft(en) aktuell zu kämpfen haben, zeigen sie auf, wie das Schiff „Europa“ wieder auf Kurs zu bringen, der Kompass neu zu justieren ist, um das zu bewahren und weiterzuentwickeln, was in den vergangenen 70 Jahren erreicht worden ist: Frieden, Freiheit und Wohlstand. Natürlich haben beide auch ein wenig in die berühmte Glaskugel geschaut und darüber diskutiert,
wie es jetzt in Europa mit oder vielleicht am Ende doch ohne Brexit weitergehen kann und möglicherweise weitergehen wird.
Am Ende waren beide Gesprächspartner darin einig: Das Europa der Zukunft sind nicht die „Vereinigten Staaten von Europa“! Die Perspektive für Europa kann letztendlich nur föderal und regional sein. Was das bedeutet, erläutern die beiden Autoren im letzten Kapitel dieses Buches, in dem sie einen Ausblick auf das Jahr 2050 wagen. Am 9. Mai 2050 jährt sich zum 100. Mal die „Geburtsstunde Europas“.
Aktualisiert: 2023-03-22
> findR *
«Niemandem wird geholfen, wenn die Regierung so lange wartet, bis die Menschen demonstrieren und streiken. All dem könnte man sehr einfach durch sachlichen Dialog und durch den guten Willen, auch kritische Stimmen anzuhören, vorbeugen. Solchen Warnungen wurde kein Gehör geschenkt.So erntet die heutige Staatsmacht die Saat ihrer eigenen starren Haltung ...Ich hoffe immer noch, daß die Staatsmacht endlich aufhört, sich wie das häßliche Mädchen zu verhalten, das den Spiegel zerschlägt, in der Meinung, er sei schuld an seinem Aussehen.»Václav Havel, 21. Februar 1989
Aktualisiert: 2023-04-27
> findR *
Es gehört zu den Zielen der Adalbert-Stiftung Krefeld, die Leistungen der Vordenker und Initiatoren der Friedlichen Revolutionen in Mittel- und Osteuropa aufzuarbeiten und in das kollektive Bewusstsein der Völker ganz Europas einzufügen. Für die Verwirklichung der Friedlichen Revolution in der DDR, insbesondere für den Mauerfall und für die deutsche Wiedervereinigung, waren die Impulse der Oppositionellen aus den vier Adalbert-Ländern Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn von größter Bedeutung, und zwar weit über die allgemein bekannten Geschehnisse der Jahre 1988, 1989 und 1990 hinaus.
Die Stiftung ist daher zu der Auffassung gelangt, dass wir Deutsche allen Grund haben, diesen Beitrag der Adalbert-Länder dauerhaft durch ein Denkmal in Berlin zu würdigen.
Für die Gestaltung hat die Adalbert-Stiftung Krefeld den renommierten Bildhauer Hans Joachim Albrecht gewonnen. Er hat eine skulpturale Anlage mit einer etwa zwei Meter hohen Stahlskulptur entwickelt, die er „Kauernde, sich aufrichtend“ nennt. Die Kauernde richtet sich auf, ein Symbol für die deutsche Zeitenwende.
Das Modell wurde erstmals anlässlich des Internationalen Kolloquiums „Impulse aus den Visegrád-Ländern für den Berliner Mauerfall und die deutsche Wiedervereinigung – Akteure berichten“ im Februar 2015 in der Botschaft von Ungarn präsentiert. Auch im Rahmen der Verleihung des Internationalen Adalbert-Preises im Juni 2015 in Bratislava durch Herrn Staatspräsident Kiska und auf dessen besonderen Wunsch hin wurde das Projekt der Öffentlichkeit in Form von Skizzen und Modell auf der Burg Bratislava vorgestellt. Vielfältige Sondierungen in Berlin schlossen sich an.
Die Adalbert-Stiftung Krefeld dankt besonders den Berliner Botschaftern der vier Adalbert-Länder, Herrn Bundespräsident Dr. Steinmeier (seinerzeit noch als Außenminister), der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sowie der Stiftung Berliner Mauer, mit deren Unterstützung schließlich am 9. Juni 2017 das Denkmal an der Bernauer Straße in Berlin realisiert werden konnte.
Aktualisiert: 2021-03-02
> findR *
Weg in den Aufstand schildert die Wende aus der Sicht der Beteiligten. Subjektivität bedeutet hier auch Authentitzität. Die Dokumente, Protokolle, Tagebuchseiten, Akten sind kein Roman, aber spannender. Keiner hat vom Sonnabendskreis gehört? Hier "spricht" der Sonnabendskreis erstmals "persönlich". Die Beteiligten, die Revolutionäre, das sind alle die, die schon 1987-88 nichts anderes als den Sturz der SED im Sinn hatten. Auch wenn in den Verlautbarungen von Veränderungen innerhalb des Systems geredet wurde, das war Rhetorik, um nicht sinnlos in den Stasiknästen zu landen. Alle Texte sind von den Gruppensprechern zusammengestellt und autorisiert, von einigen der Hauptakteure stellvertretend herausgegeben.
Die konspirative Gruppe ohne eigentlichen Namen schaffte das, wovon die Unzufriedenen im Westen unter dem Namen "Graswurzelrevolution" nur träumen konnten. Die Beseitigung eines inhumanen, technokratischen Systems. (Was die frühe BRD, schlecht entnazifiziert und in kaiserzeitlichen Denkschemata befangen, immer noch gewesen ist.) Der westliche Teil Deutschlands hat von 1968 bis Mitte der '80er gebraucht, damit der Staat sich an seine eigenen Gesetze hält und diese noch wesentlich verbessert, was im Osten in wenigen Jahren und am Ende fast über Nacht passiert ist. Je weiter wir auch heute kommen, desto deutlicher sehen wir, was noch zu schaffen ist. Ein Paradigmenwechsel. Denn das macht Revolution aus: die Neuausrichtung und Erneuerung der Werte.
Wenn zum 25-jährigen Jubiläum über den Mauerfall berichtet wird, sehen wir meist nur die Bilder aus den Herbsttagen 89, als Hunderttausende auf die Straßen gingen. Wie langwierig und schwierig der Weg bis zu jenen Ereignissen jedoch war, davon wird seltener gesprochen. Mit der „Chronik zu Opposition und Widerstand in der DDR vom August 1987 bis zum Dezember 1989“, deren erster Band gerade erschienen ist, liegt nun eine umfangreiche Dokumentation vor, die den Weg von der Demonstration am13. August 1987 an der Berliner Mauer bis zu jenen schicksalhaften Herbsttagen 1989 beschreibt. Taggenau und durch die zweispaltige Anordnung übersichtlich gegliedert, gibt sie einen Überblick über die Ereignisse jener Zeit. Die Herausgeber Thomas Rudolph, Oliver Kloss, Rainer Müller und Christoph Wonneberger waren damals selbst in kirchlichen Kreisen und verschiedenen oppositionellen Bürger- und Menschenrechtsgruppen aktiv. Sie greifen hauptsächlich auf Dokumente aus dem Archiv der Initiative Frieden und Menschenrechte Sachsen e.V. zurück und legen damit einen Schwerpunkt auf den Leipziger Raum. Jedoch spannt sich der Bogen der dokumentierten Ereignisse von der gesamten DDR über Osteuropa und die Sowjetunion bis zu westlichen Organisationen, Medien und den politischen Entwicklungen im deutsch-deutschen Verhältnis. Damit wird es dem Leser möglich, die Dokumente und beschriebenen Ereignisse besser in die politischen Zusammenhänge der damaligen Zeit einzuordnen und zu verstehen. Darüber hinaus werden in speziell gekennzeichneten Abschnitten erläuternde Bemerkungen zum Kontext oder aus heutiger Sicht eingeschoben. Zum Beispiel erfährt man, wer von den handelnden Akteuren später als Informeller Mitarbeiter der Staatssicherheit enttarnt wurde.
Durch die Verwendung zahlreicher und vielfältiger Originaldokumente gibt das Buch einen eindrucksvollen Einblick in die Atmosphäre und Stimmungslage der damaligen Zeit. Während diejenigen, die dabei waren, vielleicht wieder die Beklemmungen und Sorgen spüren, die sie angesichts von Verhaftungsmeldungen aus der Mund-zu-Mund-Propaganda oder Westmedien empfanden, die Unruhe, die sie beschlich, wenn sie hörten, wer auch einen Ausreiseantrag gestellt hat, werden die, die nicht dabei waren, sich ein sehr gutes Bild davon machen, was die Akteure der verschiedenen Gruppen antrieb und umtrieb. Dabei werden sowohl die Verflechtungen zwischen den einzelnen Gruppen als auch Konflikte zwischen ihnen sichtbar. Die beschwerliche, von vielen Diskussionen und Auseinandersetzungen geprägte Suche nach Wegen im Kampf um mehr Freiheit und Selbstbestimmung in einem demagogisch festgefahrenen Überwachungsstaat wird genauso nachvollziehbar wie die Rolle der wachsenden Zahl der Ausreiseantragsteller.
Neben der Chronik zu den zeitgeschichtlichen Ereignissen bis zum 28.11.1988, einem Vorwort von Oliver Kloss und Rainer Müller und einer Zeittafel der wichtigsten Ereignisse enthält der erste Band eine ausführliche Darstellung der Tätigkeit des Arbeitskreises Gerechtigkeit und der Arbeitsgruppe Menschenrechte. Dabei wird der hohe Grad an Organisation und Planung deutlich, mit dem diese Gruppen arbeiteten und die oppositionellen Aktionen vorantrieben, aber auch der Mut und die Risikobereitschaft ihrer Mitglieder, die ständig mit Festnahmen rechnen mussten.
Mit diesem Buch ist nicht nur eine eindrucksvolle Dokumentation der Entwicklung der oppositionellen Bewegung in der DDR sowie der Ereignisse gelungen, die schließlich im November 1989 zum Fall der Mauer führten, sondern durch die erläuternden und ergänzenden Materialien und Texte ermöglicht es dem Leser, diese im geschichtlichen Kontext einzuordnen und zu verstehen. Somit ist es besonders auch für jene geeignet, die diese Zeit nicht unmittelbar miterlebt haben und erfahren wollen, wie der „Weg in den Aufstand“ verlief.
Aktualisiert: 2020-11-26
> findR *
Was den Touristen oft verborgen bleibt: Der tschechische Alltag nach der »Samtenen Revolution«
Aktualisiert: 2023-03-14
> findR *
Der Sudetendeutsche Eugen Mühlfeit ist seit jeher unangepasst im Geist und im Verhalten. Der Prager Frühling 1968 und dessen Niederschlagung haben ihn frühzeitig politisch geprägt und in die Opposition zur poststalinistischen Diktatur getrieben. Er beschließt, nach West-Berlin zu fliehen. Doch am Bahnhof Friedrichstraße wird er festgenommen und verhört. Dann übergibt man ihn der tschechoslowakischen Staatssicherheit, die dafür sorgt, dass Mühlfeit verurteilt und in die Psychiatrie eingewiesen wird.
Nach seiner Entlassung fasst er Fuß in der inoffiziellen Prager Musiker- und Literatenszene. Hier lernt er unter anderem Václav Havel kennen. Schließlich beteiligt er sich an einem gefährlichen Bildertransfer zwischen Ost und West, um verfolgte Künstler im Umkreis der 'Charta 77' finanziell zu unterstützen. Der Transfer erfolgt zum Teil unter Mithilfe Robert Havemanns. So gerät Eugen Mühlfeit ins Visier der östlichen und westlichen Geheimdienste. Wieder flieht er in den Westen. Doch diesmal wird er von der Stasi aus West-Berlin entführt und zurück nach Prag verschleppt. In den tschechoslowakischen Gefängnissen kämpft er ums Überleben. Nach zwei Jahren Haft und schlimmster Folter wird er als körperlich gebrochener Mann entlassen. Bis heute ringt er um Entschädigung.
Die gründlich recherchierte außergewöhnliche Lebensgeschichte Eugen Mühlfeits ist von großem Freiheitswillen und dessen brutaler Unterdrückung geprägt. Ein eindrucksvoller, nachdenklich stimmender Bericht über Oppositionsarbeit im Hintergrund, geheimdienstliche Verstrickung und Verfolgung während des Kalten Krieges, aber auch über Eigensinn, Traumatisierung und Menschlichkeit.
Aktualisiert: 2020-01-06
> findR *
Ein Dokument des ungebrochenen Mutes. Der tschechische Dramatiker und furchtlose Bürgerrechtler Václav Havel, der 1989 zum Staatspräsidenten seines Landes gewählt wurde, berichtet von privilegierter Kindheit und schwieriger Jugend., von seiner Arbeit am berühmten "Theater am Geländer", von der ersten Dubcek-Ära und von den Ereignissen, die zur Gründung der Charta 77 führten, von Verfolgungen und Begegnungen. Sein Selbstporträt wird unvermeidlich zur Kritik des politischen, geistigen und kulturellen Geschehens in der CSSR. Es reflektiert die Rolle des Intellektuellen in schwieriger Zeit.
Aktualisiert: 2023-03-31
> findR *
MEHR ANZEIGEN
Bücher zum Thema Charta 77
Sie suchen ein Buch über Charta 77? Bei Buch findr finden Sie eine große Auswahl Bücher zum
Thema Charta 77. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr
hat zahlreiche Bücher zum Thema Charta 77 im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das
passende Buch für Ihr Lesevergnügen. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das
Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche
Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zum Thema Charta 77 einfach online und lassen Sie es sich bequem nach
Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch.
Charta 77 - Große Auswahl Bücher bei Buch findr
Bei uns finden Sie Bücher beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher zum
Thema Charta 77, die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche
Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl
Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Autoren bei Buchfindr:
Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie
unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien
zu finden. Unter Charta 77 und weitere Themen und Kategorien finden Sie schnell und einfach eine Auflistung
thematisch passender Bücher. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege.
Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem
zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu
studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.