Die Shoah im Comic seit 2000

Die Shoah im Comic seit 2000 von Merten,  Thomas
Wie erinnern künftige Generationen an die Shoah, wenn die letzten Zeitzeugen gestorben sind? Die Comics der vergangenen Jahre geben Hinweise darauf: Während die Kinder noch versuchen, Anschluss an die nicht mehr selbst erlebte, aber gleichwohl als einschneidend erfahrene Vergangenheit ihrer Eltern herzustellen – und sich davon zu emanzipieren –, beschäftigt sich die Enkelgeneration primär mit der Tatsache, dass sie die Shoah hauptsächlich medial oder aus zweiter Hand erzählt bekommt. Um die Geschehnisse besser zu verstehen, versuchen die jüngeren Autorinnen und Autoren, das Bezeugen der historischen Ereignisse selbst nachzuempfinden oder versetzen die Handlung gleich gänzlich ins Jetzt – wo die Shoah vor allem als Spuren und Spätfolgen zu ihnen vordringt. So holen sie Vergangenes eindringlich in die Gegenwart und üben ihrerseits Kritik an Darstellungen, die eher Distanz als Nähe zur Shoah erzeugen. In neueren Comics wollen sie nicht mehr nur von einer vermeintlich fernen Vergangenheit erzählen, sondern deren Auswirkungen und Parallelen in der eigenen Lebenswelt verstehen. So besteht die Chance, die Shoah auch anderen zu vermitteln, die keinen persönlichen Bezug zur Geschichte mehr haben können – und damit dem Vergessen etwas entgegenzusetzen. Diese Arbeit ordnet die Comics in die gegenwärtige Entwicklung ein, liefert eine kurze Geschichte des Sujets "Shoah-Comic" und entwickelt dazu eine Theorie des erinnernden Comics. Zusätzlich werden Werke von Autorinnen und Autoren der Kinder- und Enkelgeneration untersucht und miteinander verglichen, darunter Comics von Michel Kichka, Bernice Eisenstein, Rutu Modan, Barbara Yelin und Reinhard Kleist. Eine Spurensuche danach, wie die Nachkommen in Sprechblasen und Panels ihre Rolle im Gefüge der Zeit finden und mit eigenem Wissen, eigenen Deutungen und eigenen Fragen anreichern.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Comics begreifen

Comics begreifen von Eckhoff-Heindl,  Nina
Comics zeichnen sich dadurch aus, dass eine Erzählung über mehrere Bilder hinweg entwickelt wird. Ebenso charakteristisch ist auch ihre Handhabung. Denn für die Wahrnehmung eines Comics sind das Umblättern und die Haptik von Seiten, das Auf- und Zuschlagen von Doppelseiten und das Scrollen oder Wischen auf digitalen Geräten von großer Bedeutung. Chris Wares vielteiliger Comic Building Stories, der u. a. mehrere Heftformate, ein gefaltetes Spielbrett, Leporellos und Faltblätter umfasst, dient Nina Eckhoff-Heindl als Ausgangspunkt ihrer Studie. Welche neuen Interpretationshorizonte ergeben sich durch den Fokus auf die ästhetische Erfahrung und das Begreifen eines Comics? Die Autorin veranschaulicht das Potenzial visuell-taktilen Erzählens und zeigt, welche Rolle Visualität, Materialität und Handhabung für eine Comicerzählung spielen.
Aktualisiert: 2023-02-02
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Panellesungen in der Grundschule

Panellesungen in der Grundschule von Wittig,  Caroline
Comics rücken in der deutschdidaktischen Diskussion zunehmend in den Fokus. Zu klären bleibt, wie sich grafische Literatur in den Unterricht einbinden lässt und wie Kinder dieser sprechend und handelnd begegnen. Didaktisch überzeugend ist die Panellesung als Variante einer Lese-Klang-Inszenierung, regen die comicspezifischen Rezeptionsangebote doch zu performativen Praktiken an. Texte und Bilder des Comics werden in der Panellesung mit Hilfe von Sprache, Stimme, Körperbewegung und Ding-Praktiken transformiert. Hier wird der Multimodalität des Erzählmediums ebenso gerecht wie der Multimodalität menschlicher Äußerungen. Die Studie gibt am Beispiel des Comics Lehmriese lebt! unterrichtspraktische Einblicke in Probenprozesse zu Panellesungen. Ausgehend von den kindlichen Handlungspraktiken differenziert sie sprachliche, literarische und pädagogische Lernpotenziale der Panellesung aus.
Aktualisiert: 2022-07-22
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Little Orphan Annies Transformationen

Little Orphan Annies Transformationen von Bachmann,  Christian A.
1924 erstmals erschienen und bis 2010 gedruckt, ist Harold Grays Little Orphan Annie einer der langlebigsten amerikanischen Zeitungscomics. Schon kurz nach ihrer Erfindung weitet Annie, zeitweilig die beliebteste Comicfigur der USA, ihre transmediale Existenz aus: An neue Formate angepasst reüssieren ihre Geschichten neben Radio und Kinofilm in Buchformaten wie den neuen Big Little Books der Whitman Publishing Company, in seriellen Heften und 3D-Comics. Ausgehend von ihrer Publikation in der Chicago Tribune wird hier erstmals tiefergehend, mit philologischer Detailgenauigkeit und systemtheoretisch-kybernetisch fundiert den Transformationen nachgegangen, die Little Orphan Annie im Medienformatwechsel unterläuft. Im Fokus stehen dabei die räumlichen und zeitlichen Bedingungen, denen insbesondere die Print-Ausgaben dieser amerikanischen Comic-Ikone unterliegen.
Aktualisiert: 2022-04-28
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Die Shoah im Comic seit 2000

Die Shoah im Comic seit 2000 von Merten,  Thomas
Wie erinnern künftige Generationen an die Shoah, wenn die letzten Zeitzeugen gestorben sind? Die Comics der vergangenen Jahre geben Hinweise darauf: Während die Kinder noch versuchen, Anschluss an die nicht mehr selbst erlebte, aber gleichwohl als einschneidend erfahrene Vergangenheit ihrer Eltern herzustellen – und sich davon zu emanzipieren –, beschäftigt sich die Enkelgeneration primär mit der Tatsache, dass sie die Shoah hauptsächlich medial oder aus zweiter Hand erzählt bekommt. Um die Geschehnisse besser zu verstehen, versuchen die jüngeren Autorinnen und Autoren, das Bezeugen der historischen Ereignisse selbst nachzuempfinden oder versetzen die Handlung gleich gänzlich ins Jetzt – wo die Shoah vor allem als Spuren und Spätfolgen zu ihnen vordringt. So holen sie Vergangenes eindringlich in die Gegenwart und üben ihrerseits Kritik an Darstellungen, die eher Distanz als Nähe zur Shoah erzeugen. In neueren Comics wollen sie nicht mehr nur von einer vermeintlich fernen Vergangenheit erzählen, sondern deren Auswirkungen und Parallelen in der eigenen Lebenswelt verstehen. So besteht die Chance, die Shoah auch anderen zu vermitteln, die keinen persönlichen Bezug zur Geschichte mehr haben können – und damit dem Vergessen etwas entgegenzusetzen. Diese Arbeit ordnet die Comics in die gegenwärtige Entwicklung ein, liefert eine kurze Geschichte des Sujets "Shoah-Comic" und entwickelt dazu eine Theorie des erinnernden Comics. Zusätzlich werden Werke von Autorinnen und Autoren der Kinder- und Enkelgeneration untersucht und miteinander verglichen, darunter Comics von Michel Kichka, Bernice Eisenstein, Rutu Modan, Barbara Yelin und Reinhard Kleist. Eine Spurensuche danach, wie die Nachkommen in Sprechblasen und Panels ihre Rolle im Gefüge der Zeit finden und mit eigenem Wissen, eigenen Deutungen und eigenen Fragen anreichern.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Comics & Naturwissenschaften

Comics & Naturwissenschaften von Cleemens,  Heydenreich
Comic & Naturwissenschaften: Ein Themenpaar, das an das Klischee des ›Verrückten Professors‹ denken lässt, der humorigen Labor-Slapstick erlebt oder Horrorgestalten züchtet, um sie auf Superhelden zu hetzen. Topische Figurationen des Forschens und Wissens, von Daniel Düsentrieb über Faust bis Dr. Mabuse, zählen zum Kernbestand von Erzählgenres, die auch und gerade im Comic seit jeher blühen. Doch wurden in jüngerer Zeit auch einzelnen historischen Figuren komplexe und hochinformierte Comic-Biografien gewidmet. Manche Graphic Novels philosophieren über mathematische Rätsel, oder sie erzählen von physikalischen Experimenten. Sachcomics handeln vom Urknall ebenso wie von der Evolution der Arten. Umgekehrt informieren comicspezifische Genre-Stoffe zuweilen selbst den populärwissenschaftlichen Diskurs. Der vorliegende Band geht diesen Phänomenen exemplarisch nach und setzt dazu Schwerpunkte bei Verzahnungen von szientistischen Diskursen und Comicgenres, der Wissenschaftskommunikation in Comics sowie den Naturwissenschaften und ihren Motiven im Comic.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Bilder/Rahmen

Bilder/Rahmen von Bachmann,  Christian A.
Viele bis heute geläufige Typen visueller Satire entstehen in den europäischen Journalen des 19. Jahrhunderts. Sie werden über viele Jahre gepflegt und tradiert. Amerikanische Satirejournale greifen diese Ideen auf und führen sie parallel fort. Von dort finden viele Darstellungsweisen, Figurentypen Eingang in die um 1900 entstehenden Zeitungscomics. Graphische Rahmungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Ihnen geht die vorliegende Studie anhand mehrerer Beispie-le nach. Ist für die Salonkarikatur der gezeichnete Bilderrahmen konstituiv, zeichnen sich remediatisierte mikroskopische und teleskopische Bilder durch runde Rahmungen aus. Anhand von Photographie und Röntgen-Bild lässt sich zeigen, welche Rahmungen notwendig sind, um verschachtelte Bild-im-Bild-Strukturen verständlich zu organisieren. Th eaterbühne und Puppenstube zeigen, wie panoptische und progradierende Lesemodi durch Rahmungen gelenkt werden. Mit ›Kaskade‹ und ›Kaskadierung‹ wird daraus ein Begriffspaar abgeleitet und gleichermaßen in Journal- wie Comicforschung eingeführt, das die Beschreibung komplexer Layouts und Lektüreflows ermöglicht.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Die Eroberung des Bildraums

Die Eroberung des Bildraums von Schmitz-Emans,  Monika
Lyonel Feininger, längst kanonisierter Repräsentant der modernen Malerei im 20. Jahrhundert, beginnt seinen beruflichen Weg im ausgehenden 19. Jahrhundert als Zeichner satirisch-humoristischer Karikaturen für diverse Blätter. Dieser Weg vom Zeitungsbüro ins Bauhaus führt unter anderem über den Comic, genauer: über die aufwendige Sonntagsbeilage der US-amerikanischen Tageszeitung Chicago Tribune, für die Feininger eine insgesamt eher kurze Zeit lang Comics zeichnet. So wie die Comiczeichner-Phase für Feiningers Werdegang aus mehreren Gründen signifikant ist, so kommt (aus komplementärer Perspektive betrachtet) gerade seinen Zeitungscomics in der Geschichte des Comics insgesamt eine wichtige Rolle zu, auch wenn sie bei ihrem Erscheinen nicht den erwarteten Erfolg haben. Feiningers Comics stellen einen Schlüsselbeitrag in der Profilierungsgeschichte des Comics dar – einer Profilierung gegenüber den allerersten Comics, die im Umfeld der Massenpresse entstehen, aber auch gegenüber Karikaturen und humoristischen Bildergeschichten, wie sie seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zum Repertoire vieler Tageszeitungen und anderer Periodika gehören. Feiningers Comics entstehen im Zusammenhang einer stilistischen Entwicklung des Zeichners, zu denen besonders seine Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Periodika beiträgt. Verschiedene der Zeichnungen und Bildergeschichten aus der Karikaturistenzeit lassen sich zu seiner Arbeit in Beziehung setzen und fügen sich in das Bild eines Künstlers, der sich gelegentlich selbst im Bild darstellt: In einer dicht von Personen und ›Vehikeln‹ angefüllten, engen turbulenten Welt sucht der Künstler nach Raum für seine eigenen Bewegungen – und findet sie in Karikatur und Comic.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Germanistische Medienwissenschaft

Germanistische Medienwissenschaft von Knilli,  Friedrich, Zielinski,  Siegfried
Comic strips - bereits die Bezeichnung verrät, daß es sich um Unzusammenhängendes, Seziertes handelt, eine in 'Streifen' zergliederte Darstellungsform, die Wort, Bild und Laut miteinander sequenziert und im Rhythmus der aufeinanderfolgenden Einzeleinstellungen zur suggerierten Bewegung verschmilzt. Die Ursachen und Wirkungen dieses Phänomens zu untersuchen, das als Massenprodukt besonders in den letzten Jahrzehnten die Gunst der vorwiegend jungen Rezipienten erobert hat, dürfte nicht nur Aufgabe der Medienwissenschaft sein, sondern auch der angrenzenden Fachrichtungen, wie z.B. der Soziologie, Psychologie, Publizistik und Germanistik. Um so überraschender ist es, daß die Forschung bislang diesem Phänomen, wenn überhaupt, eher ablehnend gegenüberstand und sich nur in seltenen Fällen auf ausführliche Analysen eingelassen hat. An diesem Defizit orientieren sich die vorliegenden Berichte. Sie versuchen, mit Hilfe empirischer Untersuchungen die Entwicklungen und den aktuellen Stand der Comicforschung zu markieren. Quantitativ werden Sekundärliteratur und ihre Gegenstände erfaßt sowie unterschiedliche Wege der Untersuchungsmethodik auf- und nachgezeichnet. Im Anhang findet sich eine umfassende Bibliographie zur Comicforschung in der Bundesrepublik.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Comic in Polen – Polen im Comic

Comic in Polen – Polen im Comic von Kupczynska,  Kalina, Makarska,  Renata
»Es gibt in Polen kaum ein anderes Kunstgebiet, das eine so lange Tradition, ein so breites Publikum und eine so große thematische und ästhetische Mannigfaltigkeit besitzen würde und gleichzeitig so sehr im laufenden Kulturbetrieb marginalisiert wäre. Der polnische Comic steht hinter einer unsichtbaren Mauer, die ihn von anderen Bereichen der Kultur und Kunst und in Folge auch vom staatlichen Mäzenatentum trennt«, diagnostizierten 2012 die polnischen Comickritiker Jakub Banasiak und Sebastian Frckiewicz. Der vorliegende Band möchte diese Mauer, wenn nicht fallen, dann wenigstens bröckeln lassen und dem deutschsprachigen Leser einige Facetten des polnischen Comics präsentieren.
Aktualisiert: 2017-07-12
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