Die politische Kultur und der Zusammenhalt der Europäischen Union stehen auf dem Prüfstand der Geschichte. Selbstvergewisserung tut not: Was ist das geistige Fundament Europas? Was gilt es zu verteidigen?
Der Band ist als wissenschaftliche Bestandsaufnahme unserer kulturellen Identität zu verstehen. Er entwickelt die philosophischen Grundlagen der europäischen Freiheitswirklichkeit, deren Kenntnis für die Stärkung der Handlungsfähigkeit und Resilienz Europas unentbehrlich ist.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die politische Kultur und der Zusammenhalt der Europäischen Union stehen auf dem Prüfstand der Geschichte. Selbstvergewisserung tut not: Was ist das geistige Fundament Europas? Was gilt es zu verteidigen?
Der Band ist als wissenschaftliche Bestandsaufnahme unserer kulturellen Identität zu verstehen. Er entwickelt die philosophischen Grundlagen der europäischen Freiheitswirklichkeit, deren Kenntnis für die Stärkung der Handlungsfähigkeit und Resilienz Europas unentbehrlich ist.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Hansjörg Schneider erzählt vom Aargau, der Landschaft, die ihn geprägt hat. Von den sanften Hügeln und Auen und der kargen, autoritären Atmosphäre seiner Kindheit und Jugend in den Nachkriegsjahren. Von der Studentenzeit in Basel bis hin zum Aufbruch in ein Leben für die Literatur. Woher kommt ein Schriftsteller? Authentisch, berührend und kein bisschen milde zeichnet Hansjörg Schneider nach, wie er wurde, wer er ist.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Die politische Kultur und der Zusammenhalt der Europäischen Union stehen auf dem Prüfstand der Geschichte. Selbstvergewisserung tut not: Was ist das geistige Fundament Europas? Was gilt es zu verteidigen?
Der Band ist als wissenschaftliche Bestandsaufnahme unserer kulturellen Identität zu verstehen. Er entwickelt die philosophischen Grundlagen der europäischen Freiheitswirklichkeit, deren Kenntnis für die Stärkung der Handlungsfähigkeit und Resilienz Europas unentbehrlich ist.
Aktualisiert: 2023-04-29
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Der Briefwechsel zwischen dem Schriftsteller Carl Albert Loosli und dem Literaturwissenschaftler Jonas Fränkel umfasst mehr als 3000 Dokumente aus den Jahren 1905 bis 1958. Die vorliegende Auswahl gibt Einblick in ihre publizistischen Kämpfe und die gesellschafts- und literaturpolitischen Entwicklungen dieser Zeit in der Schweiz. Eindrücklich spiegelt der Band die Schwierigkeiten, die die Geistige Landesverteidigung intellektuellen Aussenseitern beim Versuch bereitet hat, sich öffentlich Gehör zu verschaffen.
C. A. Loosli (1877–1959) und Jonas Fränkel (1879–1965) lernen sich 1905 in Bümpliz kennen. Trotz unterschiedlichster Herkunft und Bildung werden sie enge Freunde. Beide sind sie Aussenseiter. Fränkel als «Ostjude» und «Ausländer» (obschon er seit 1919 eingebürgert ist), Loosli als zwangserzogener Unehelicher aus dem Emmental. Ihre grossen kulturpolitischen Kämpfe stehen sie oft in intensivem Austausch durch: Loosli 1913 den «Gotthelfhandel» um seine satirische Mystifikation der Urheberschaft Gotthelfs an seinen Werken, seine Expertisen im Berner Prozess gegen das antisemitische Machwerk «Protokolle der Weisen von Zion», schliesslich den Handel um sein Ferdinand-Hodler-Archiv; Fränkel die langjährigen Auseinandersetzungen um seine Gottfried-Keller-Edition und um den Nachlass seines Freundes Carl Spitteler. In der vorliegenden Auswahledition spiegeln sich die geistige Enge im Land und die Normalität der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen so gut wie die Isolation, die finanziellen Nöte, die gesundheitlichen Probleme und die kleinen Freuden des familiären Alltags der beiden unermüdlichen Briefschreiber.
Aktualisiert: 2022-04-21
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«Der doppelte Matthias und seine Töchter», 1929 erschienen und 1941 unter der Regie von Sigfrit Steiner verfilmt, ist eine Brautschaugeschichte unter umgekehrtem Geschlechtervorzeichen. Fünf eigenwillige Bauerntöchter, die auf dem abgelegenen Hof ihres verwitweten Vaters Matthias Stump aufwachsen, wehren nicht nur schmalbrüstige Verehrer ab, sondern mit vereinten Kräften auch andere Eindringlinge, die es wagen, die Marken des Ruchegg-Hofes zu übertreten.
Meinrad Lienert gilt als einer der Begründer der Schweizer Mundartdichtung. Sein Band über «Schweizer Sagen und Heldengeschichten» (1914) machte ihn zu einem viel gelesenen Dichter. Sein umfangreiches, volkstümliches Werk ist allerdings mittlerweile in Vergessenheit geraten. Lienert war aber keineswegs ein heimattümelnder Schriftsteller, dessen Werk sich im Kontext einer der Geistigen Landesverteidigung verpflichteten Kulturprogrammatik ohne Weiteres politisch instrumentalisieren liess. Der Charakter des Protagonisten wird von ihm bewusst so geformt, dass er die didaktische Stossrichtung des Werks, die Achtung vor dem Selbstbestimmungsrecht des schollenverbundenen Bauerntums, überlagert. Nicht zuletzt deswegen lohnt sich eine Lektüre des «Doppelten Matthias» auch heute noch.
Aktualisiert: 2021-03-25
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Hansjörg Schneider erzählt vom Aargau, der Landschaft, die ihn geprägt hat. Von den sanften Hügeln und Auen und der kargen, autoritären Atmosphäre seiner Kindheit und Jugend in den Nachkriegsjahren. Von der Studentenzeit in Basel bis hin zum Aufbruch in ein Leben für die Literatur. Woher kommt ein Schriftsteller? Authentisch, berührend und kein bisschen milde zeichnet Hansjörg Schneider nach, wie er wurde, wer er ist.
Aktualisiert: 2023-02-22
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Hansjörg Schneider erzählt vom Aargau, der Landschaft, die ihn geprägt hat. Von den sanften Hügeln und Auen und der kargen, autoritären Atmosphäre seiner Kindheit und Jugend in den Nachkriegsjahren. Von der Studentenzeit in Basel bis hin zum Aufbruch in ein Leben für die Literatur. Woher kommt ein Schriftsteller? Authentisch, berührend und kein bisschen milde zeichnet Hansjörg Schneider nach, wie er wurde, wer er ist.
Aktualisiert: 2023-02-24
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Christoph Blocher zählt zu den einflussreichsten Politikern der Schweiz der vergangenen Jahrzehnte. Doch welche Ideen und Denker prägen ihn selbst? 'Blochers Schweiz' erklärt den Aufstieg der nationalkonservativen Bewegung aus der Mitte der alten Landeskultur. Zu Blochers Inspiratoren gehören die geistigen Landesverteidiger, deren Namen heute nahezu vergessen sind: politische Poeten der Aktivdienstgeneration wie Emil Egli, Peter Dürrenmatt, Georg Thürer oder Karl Schmid. Sie gestalteten das Bild einer Schweiz, die sie als Kleinod im Zeitalter der Extreme verstanden. Neu beleuchtet der Autor Facetten, die durch den EWR-Abstimmungskampf 1992 in den Hintergrund traten. In den 1980er-Jahren wendete sich Christoph Blocher mit bibelfester Rhetorik gegen eine als wirklichkeitsfremd empfundene Politik. Er stellte sich gegen Friedensmärsche, das neue Eherecht und forderte 'Selbstverleugnung' statt 'Selbstverwirklichung'. Christoph Blocher: ein konservativer Provokateur, dessen Wurzeln im elterlichen Pfarrhaus und in der Lektüre des Theologen Karl Barth liegen.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Vor genau 25 Jahren publizierte „Du“ eine Ausgabe über die neue Volksmusik, die sich mit Jazz, Klassik und Worldmusic mischt und manchmal überhaupt nicht mehr an einen Ländler erinnert („Der Sound des Alpenraums“). Die aktuelle Ausgabe zeigt auf, wie sich die zeitgenössische Volksmusik weiterentwickelt hat, wer ihre Akteure sind und wo sie stattfindet. Sie wird an den modernen Festivals aufliegen: Alpentöne, Stubete am See, Klangfestival und vielen anderen.
Aktualisiert: 2020-03-27
Autor:
Corin Curschellas,
Köbi Gantenbein,
Gero Günther,
Corinne Holtz,
Tabea Hüberli,
Madlaine Janett,
Ferit Kuyas,
Dide Marfurt,
Peter Neusser,
Oliver Prange,
Vanessa Püntener,
Julian Reich,
Annette Ringier,
Dieter Ringli,
Peter Roth,
Jürg Steigmeier,
Dorothe Zimmermann
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Hansjörg Schneider erzählt vom Aargau, der Landschaft, die ihn geprägt hat. Von den sanften Hügeln und Auen und der kargen, autoritären Atmosphäre seiner Kindheit und Jugend in den Nachkriegsjahren. Von der Studentenzeit in Basel bis hin zum Aufbruch in ein Leben für die Literatur. Woher kommt ein Schriftsteller? Authentisch, berührend und kein bisschen milde zeichnet Hansjörg Schneider nach, wie er wurde, wer er ist.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Landkarten ordnen den Raum und bestimmen die Verhältnisse seiner natürlichen und politischen Elemente. Wer über die entsprechende kartografische Lektüretechnik verfügt, dem steht die Karte als räumliches Orientierungsmittel, als politische Entscheidungsgrundlage oder als Instrument der sozialen Selbstverortung zur Verfügung.
Auch die Kartografie des 19. Jahrhunderts hat dieses Ziel verfolgt und dafür eigene Wege und Methoden entwickelt. Dank wissenschaftlicher Präzision, abstrakter Ästhetik und organisatorischer Innovation hat sie Produkte hervorgebracht, die sich einer neuartigen Legitimation durch Verfahren erfreuten. Die neuen Bilder ermöglichten gleichzeitig eine nationalistische Lektüre die Landschaft und die kartografische Reproduktion der Nation.
Die Selbstverständlichkeit, mit der sich Karte und Nation gegen Ende des Jahrhunderts schliesslich zur Deckung bringen liessen, hat eine Geschichte, die nur als historische Konfiguration von Politik, kartografischer Ordnung und Landschaft verstanden werden kann. Sie ist Gegenstand dieses Buches. Am Beispiel der schweizerischen Landesvermessung, die zwischen 1832 und 1865 unter der Leitung von General Guillaume-Henri Dufour durchgeführt worden ist, untersucht 'Topografien der Nation' die sozialen Voraussetzungen der kartografischen Lesbarkeit der Welt.
Aktualisiert: 2018-10-15
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Das Mundartdrama 'Steibruch' des Schriftstellers und Malers Albert J. Welti (1894-1965) wurde 1939 als offizieller Beitrag des Schweizerischen Schriftsteller-Vereins an der Landesausstellung in Zürich uraufgeführt. Weltis Stück kann so heute als ein zentraler Text der Geistigen Landesverteidigung gelten. Dank seiner schlichten und unmittelbar berührenden Darstellung menschlicher Konflikte hat es jedoch der Zeit standgehalten.
Ergänzt durch ausgewählte und ausführlich kommentierte Proben aus Weltis übrigem Schaffen, soll der Neudruck von 'Steibruch' einen Autor in Erinnerung rufen, der aus einer konservativen Grundhaltung eigenwillig und kritisch auf eine sich rasant verändernde Gegenwart reagierte. Orientierungslos bewegen sich Weltis Figuren im Spannungsfeld von Individualismus und Gesellschaft, Tradition und Modernisierung.
Die Textauswahl wird ergänzt durch eine reich illustrierte Biografie, die auf der Auswertung des Nachlasses im Schweizerischen Literaturarchiv beruht und Albert J. Weltis Leben und Schaffen erstmals nuanciert nachzeichnet.
Aktualisiert: 2018-10-15
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'Dichter der Heimat und der Welt': so wurde der aus Gersau am Vierwaldstättersee stammende Josef Maria Camenzind (1904–1984) bei der Verleihung des Innerschweizer Literaturpreises 1971 geehrt. Camenzinds Erzählungen knüpfen mit ihren Jugenderinnerungen an die Tradition der schweizerischen Dorfgeschichte des 19. Jahrhunderts an. Seine frühe, oft idyllische Heimatliteratur gehört in die Zeit der 'geistigen Landesverteidigung', schliesst aber eine kritische Betrachtungsweise nicht aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg erzählt Camenzind, der nicht nur für die kleine Welt seines Dorfes einen Sinn hat, wie Fremde in Gersau und Gersauer in der Fremde bereits im 19. Jahrhundert eine Orientierung auch nach aussen, ins europäische Ausland, vermittelt haben. Diese Offenheit für die Welt lässt ihn zudem mit Sensibilität und Empathie in das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Kriegswirren, Banditenunwesen und Naturkatastrophen heimgesuchte Nordostchina eintauchen, wo seine Mitbrüder der Missionsgesellschaft Bethlehem und Ingenbohler Schwestern seelsorgerlich und vorbehaltlos humanitär wirken.
Camenzind war einer der letzten Vertreter einer Erzähltradition, die sich noch an eine kirchlich verwurzelte, von hektischem, multi-medialem Literaturbetrieb nicht beeinflusste Leserschaft richtet. Seine Werke sind auch als historische Zeugnisse lesenswerte Zeitdokumente.
Aktualisiert: 2020-03-31
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Die in diesem Band vorgelegten Arbeiten zielen auf eine historisch-soziologische Analyse der Geschichte der Schweiz der Zwischen- und Nachkriegszeit. In diesem Zeitraum durchläuft die Schweiz eine Entwicklung, die von der Krise der 30er Jahre über die 'geistige Landesverteidigung' in die 'Nachkriegsdebatte' während des Krieges und zum 'Ost-West-Dualismus' nach dem Krieg führt. In der ersten Hochphase des Kalten Krieges wird jener antikommunistische Basiskonsens gesichert, den die beispiellose Wachstumsphase der 50er Jahre zur Voraussetzung hat. Diesen spannungsreichen sozialen Wandel nachzuzeichnen und zu periodisieren, ist Thema der Arbeiten.Burgfrieden 1914 über die klassenantagonistische Krise ausgangs des Ersten Weltkrieges in die ‹Hochzeit› des Bürgerblocks der 20er Jahre führt und schliesslich über die Krise der 30er Jahre - konkordanzpolitisch befriedet - in das sozialmarktwirtschaftliche Zeitalter einmündet. Dem Zweiten Weltkrieg stellt sich im Gegensatz zum Ersten eine weitgehend geeinte Schweiz entgegen. Diesen spannungsreichen, von Konflikt wie Konkordanz geprägten sozialen Wandel nachzuzeichnen und zu periodisieren, ist Thema der Arbeiten. Die einzelnen Beiträge, deren gemeinsames Erkenntnisinteresse sich auf politische Kommunikation im diskontinuierlichen sozialen Wandel richten, nehmen sich diesem Thema auf besondere Weise an: Allesamt nähern sie sich der Zwischen- und Nachkriegszeit über eine Untersuchung des öffentlichen Diskurses. Die Zeit wird über Zeitungen erschlossen, um die Einschätzung vergangener Gegenwarten und Zukünfte, die Eigen- und Fremdbilder, ihre Brüche und Kontinuitäten im öffentlichen politischen Raisonnement zu erfassen. Der vorliegende Band ist der zweite der Reihe 'Krise und sozialer Wandel'. Der erste Band konzentrierte sich auf die Vor- und Zwischenkriegszeit ('Zwischen Konflikt und Konkordanz. Analyse von Medienereignissen in der Schweiz der Vor- und Zwischenkriegszeit'), der dritte Band ('Vom Kalten Krieg und Kulturrevolution') wird sich mit den 50er und 60er Jahren beschäftigen.
Aktualisiert: 2021-08-05
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Wie stellt sich ein Bildungssystem auf politische, kulturelle und wirtschaftliche Extremsituationen ein? Diese Frage wird für ein vernachlässigtes Kapitel der schweizerischen Bildungsgeschichte, für die Zeit zwischen Weltwirtschaftskrise und 2. Weltkrieg, bearbeitet. Die zentralen Thesen, die hier vertreten werden, sind: Die Weltwirtschaftskrise bereitete den Boden für die nationale Erziehung als «mentales Verteidigungsprogramm» gegen die Bedrohung von aussen vor. «Geistige Landesverteidigung» war ein nationalpädagogisches Programm, das mit pädagogischen und kulturpolitischen Mitteln nicht nur die nachfolgende Generation, sondern die gesamte Bevölkerung auf den liberalen Staat zu verpflichten versuchte - mitunter auch mit unliberalen Mitteln.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Die Thematik der 'Überfremdung' hat die politische Kultur der Schweiz im 20. Jahrhundert entscheidend geprägt. Zahlreiche Volksinitiativen belegen dies ebenso wie die Gründung von politischen Organisationen, die dieses Thema zum programmatischen Schwerpunkt erhoben. Die Art und Weise des Sprechens über Fremde hat Tradition und beeinflusst den Umgang mit Ausländerinnen und Ausländern bis heute. Trotz dieser grossen gesellschaftspolitischen Bedeutung ist kaum bekannt, dass die Entstehungszusammenhänge der Überfremdungsdebatten in der Zeit um 1900 liegen. Auch gestaltete der Überfremdungsdiskurs die schweizerische Politik der ersten Jahrhunderthälfte massgeblich mit, so etwa die 'geistige Landesverteidigung' und die antijüdische Flüchtlingspolitik während des Zweiten Weltkriegs.
Das Buch spannt den Bogen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis 1945. Es analysiert das Wechselspiel von Diskurs, rechtlichen Normen, behördlichem Handeln und wirtschaftlichen Erfordernissen, skizziert die einzelnen Phasen und beleuchtet die wichtigsten Protagonisten. Im Mittelpunkt stehen die zwanziger Jahre, als nach der Gründung der eidgenössischen Fremdenpolizei der Überfremdungsdiskurs eine neue Ausrichtung erhielt. Das Reden über 'Fremde' wurde antisemitisch aufgeladen, und die Formen der Abwehr, insbesondere gegen jüdische Flüchtlinge, verfestigten sich lange vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland. Die Arbeit leistet so auch einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg, indem sie die damalige schweizerische Flüchtlingspolitik aus der Perspektive dieses Diskurses beleuchtet. Zugleich erarbeitet sie das historische Wissen, das aktuelle politische Fragen der Ausländer-, Einbürgerungs- und Flüchtlingspolitik besser verstehen hilft.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die Jahre von 1900 bis 1938 waren geprägt von Industrialisierung und Urbanisierung, von der Durchsetzung eines neuen massenmedialen Ensembles und dem Aufstieg eines naturalisierten Nationalismus. In dieser Zeit hat sich ein spezifisch schweizerisches Seinsverständnis ausgebildet, das mit der Geistigen Landesverteidigung als schützenswert erklärt wurde. Das Buch beleuchtet vor diesem Hintergrund den nationalen Bildhaushalt der modernen Schweiz: Nach 1900 erfolgte der erste pictorial turn des 20. Jahrhunderts, ein Visualisierungsschub, der durch Medientechniken wie Autotypie, Kinematografie und Rotationsdruckverfahren möglich wurde und in eine eigentliche Bildkonjunktur überging. Diese Entwicklung prägte den Umgang mit Bildern massgeblich. Besonders relevant waren die Umbrüche in den Sehgewohnheiten, die von der Urbanisierung sowie von der visuellen Unfassbarkeit der 'leeren Schlachtfelder' im Ersten Weltkrieg herrührten. Gerade am Bergbild lässt sich zeigen, dass in dieser Zeit einerseits Bild- und Textdiskurse in ein neues Verhältnis gebracht, andererseits althergebrachte Fotografien des bürgerlichen Alpinismus an einen fortschrittseuphorischen Patriotismus gekoppelt wurden und dadurch das Selbstbild der Schweiz als Gotthardstaat mitformten. Die Ordnung visueller Diskurse mit ihren spezifischen Textbezügen wird an zahlreichen Beispielen von bisher nicht untersuchten filmischen und fotografischen Quellen sowie an Presseerzeugnissen systematisch dargestellt.
Aktualisiert: 2020-03-18
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Mit der Ausdifferenzierung der Moderne um 1900 gewinnen phantasmatische Bilder verlorener Ganzheit an Bedeutung. Der vorliegende Band fragt nach der Funktion solcher Bilder für die
kulturelle Identität der Schweiz. Der Fokus ist dabei auf die Literatur der deutschsprachigen Schweiz in ihren vielfältigen Kontexten gerichtet. Zur Diskussion stehen die Entfaltung des Paradigmas ›Schweizer Literatur‹ im Spannungsfeld von Großstadt und Provinz, die Vermittlung des Politischen im Medium der Literatur, die Ideologisierung des Gegensatzes von National- und Weltliteratur sowie die Kulturpolitik der geistigen Landesverteidigung. Kontroversen um Else Lasker-Schüler und Thomas Mann vergegenwärtigen die Situation der literarischen Emigration. Die Karrieren von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt geben Einblick in die Formierung der Nachkriegsmoderne.
Der Band zeichnet ein Porträt der literarisches Schweiz zwischen 1880 und 1950 und trägt zum vertieften Verständnis einer Epoche bei, die kulturell durch die Moderne und ihre Gegenbewegungen, politisch durch die Katastrophe zweier Weltkriege geprägt ist.
Aktualisiert: 2020-03-18
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Christoph Blocher zählt zu den einflussreichsten Politikern der Schweiz der vergangenen Jahrzehnte. Doch welche Ideen und Denker prägen ihn selbst? «Blochers Schweiz» erklärt den Aufstieg der nationalkonservativen Bewegung aus der Mitte der alten Landeskultur. Zu Blochers Inspiratoren gehören die geistigen Landesverteidiger, deren Namen heute nahezu vergessen sind: politische Poeten der Aktivdienstgeneration wie Emil Egli, Peter Dürrenmatt, Georg Thürer oder Karl Schmid. Sie gestalteten das Bild einer Schweiz, die sie als Kleinod im Zeitalter der Extreme verstanden. Neu beleuchtet der Autor Facetten, die durch den EWR-Abstimmungskampf 1992 in den Hintergrund traten. In den 1980er-Jahren wendete sich Christoph Blocher mit bibelfester Rhetorik gegen eine als wirklichkeitsfremd empfundene Politik. Er stellte sich gegen Friedensmärsche, das neue Eherecht und forderte «Selbstverleugnung» statt «Selbstverwirklichung». Christoph Blocher: ein konservativer Provokateur, dessen Wurzeln im elterlichen Pfarrhaus und in der Lektüre des Theologen Karl Barth liegen.
Aktualisiert: 2022-10-26
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