Im Jahr 1919 endete formal die deutsche Kolonialverwaltung in Kamerun. Das Land wurde zum Mandatsgebiet des Völkerbunds, geteilt in einen britischen und einen französischen Teil. Am Beispiel der Plantagen in Britisch-Kamerun untersucht Caroline Authaler, wie sich in der Mandatssituation alte koloniale Beziehungen mit neuen internationalen Normen und afrikanischen sozialen Strukturen verflochten. Sie analysiert diese vielschichtige Konstellation, indem sie internationale und lokale Prozesse aufeinander bezieht. Damit eröffnet sich ein komplexes, von der Geschichtswissenschaft bisher wenig beachtetes Kapitel europäisch-afrikanischer Geschichte im Kontext internationaler Organisationen. Darüber hinaus stellt die Studie die tradierte Deutung infrage, die das Ende der deutschen Kolonialzeit in Kamerun mit dem Ende der deutschen Kolonialverwaltung 1919 gleichsetzt.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Aktualisiert: 2023-06-28
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Aktualisiert: 2023-06-28
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Aktualisiert: 2023-06-28
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Im Jahr 1919 endete formal die deutsche Kolonialverwaltung in Kamerun. Das Land wurde zum Mandatsgebiet des Völkerbunds, geteilt in einen britischen und einen französischen Teil. Am Beispiel der Plantagen in Britisch-Kamerun untersucht Caroline Authaler, wie sich in der Mandatssituation alte koloniale Beziehungen mit neuen internationalen Normen und afrikanischen sozialen Strukturen verflochten. Sie analysiert diese vielschichtige Konstellation, indem sie internationale und lokale Prozesse aufeinander bezieht. Damit eröffnet sich ein komplexes, von der Geschichtswissenschaft bisher wenig beachtetes Kapitel europäisch-afrikanischer Geschichte im Kontext internationaler Organisationen. Darüber hinaus stellt die Studie die tradierte Deutung infrage, die das Ende der deutschen Kolonialzeit in Kamerun mit dem Ende der deutschen Kolonialverwaltung 1919 gleichsetzt.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Aktualisiert: 2023-05-28
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Waffen sind keine gewöhnlichen Handelsartikel. Als Gewaltmittel ist ihr Transfer stets ein Politikum, sie sind ein »Merchandise of Power«, das Machtverhältnisse verschiebt. Im vorkolonialen Ostafrika wuchs der Handel mit Feuerwaffen und Pulver seit der Mitte des 19. Jahrhunderts rasant. Felix Brahm rekonstruiert die Geschichte dieses neuen Waffenmarktes und zeigt auf, wie über den Waffenhandel globale und lokale Entwicklungen miteinander verflochten waren. Feuerwaffen wirkten in Ostafrika als Triebkraft eines gewaltvollen Globalisierungsprozesses, vor allem durch ihre Einführung in das Karawanenwesen, das Sklavereigeschäft und die kommerzielle Elefantenjagd. Aufbauend auf vorkolonialen Praktiken, wurde die Kontrolle des Waffenhandels zu einem mächtigen Instrument deutscher und britischer Fremdherrschaft in der Region.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Franz Ludwig Stuhlmann (1863-1928) gehört zu den vergleichsweise unbekannten, aber dennoch einflussreichen Akteuren der deutschen Kolonialgeschichte. In seiner 20-jährigen Dienstzeit für die Kolonialverwaltung in Deutsch-Ostafrika war der Hamburger Zoologe vom Forschungsreisenden bis zum stellvertretenden Gouverneur in verschiedenen Positionen und Ämtern tätig.
Welche Erkenntnisse über die deutsche Kolonialpolitik lassen sich im Hinblick auf den imperialen Lebenslauf von Franz Stuhlmann gewinnen?
Zum einen untersucht die vorliegende biografische Studie die fragile und gewaltvolle Frühphase der deutschen Kolonialherrschaft, die von Expeditionen, Planlosigkeit und Mangel geprägt war und zum anderen die daraus resultierenden Versuche der Akteure, eine effektivere und friedlichere Verwaltung aufzubauen. Die Errichtung landwirtschaftlicher Versuchsstationen, die Etablierung indirekter Herrschaft und die Rückwirkung lokaler Initiativen auf die Berliner Kolonialpolitik stehen hierbei im Mittelpunkt. Anhand der ambivalenten Persönlichkeit Stuhlmanns lässt sich neben der plastischen historischen Darstellung auch normative Kritik zu Rassismus, wirtschaftlicher und kultureller Ausbeutung, sowie kolonialer Gewaltherrschaft üben.
Aktualisiert: 2022-06-21
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Die Gebiete der heutigen Staaten Afrikas waren im 19. Jahrhundert Ziel des von den europäischen Mächten vorangetriebenen Kolonialismus. Erst 1960 erlangten die meisten afrikanischen Staaten Unabhängigkeit. Doch selbst nach der Dekolonisation zeitigen die Folgen des Kolonialismus ihre Wirkung. Mit der Dekolonisation übernahmen die afrikanischen Staaten das europäische Staatenmodell und die heutige Völkerrechtsordnung, die in ihrem Ursprung ebenfalls europäisch ist. Eine Überführung präkolonialer Herrschaftsstrukturen oder Rechtsordnungen der indigenen Gemeinschaften in die postkoloniale Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten war unmöglich. Eine Folge dessen sind Legitimitätsdefizite. Diese Legitimitätsdefizite sind ein Grund für innere Spannungen, politische Unruhen und konfliktreiche Fragmentierungsbestrebungen, mit denen zahlreiche afrikanische Staaten konfrontiert sind. Der Autor geht der Frage nach, ob Elemente einer präkolonialen außervölkerrechtlichen Rechtssubjektivität indigener Gemeinschaften bei der Bewältigung der Legitimitätsdefizite beitragen können. Dazu weist er im ersten Teil der Untersuchung die Existenz einer präkolonialen außervölkerrechtlichen Rechtssubjektivität und damit einhergehender inter gemeinschaftlicher Rechtsordnungen der indigener Gemeinschaften Afrikas nach. Der Hauptteil der Studie erörtert die Auswirkungen des Früh- und Hochkolonialismus auf die präkoloniale außervölkerrechtliche Rechtssubjektivität indigener Gemeinschaften. Kern der Untersuchung sind die rechtlichen Beziehungen zwischen den Rechtsordnungen der indigenen Gemeinschaften und der Rechtsordnung der Kolonialmächte während des Kolonialismus. Neben der Staatenpraxis der europäischen Mächte beleuchtet die Arbeit dazu die Auswirkungen der zahlreichen Abkommen zwischen den Kolonialmächten und den indigenen Gemeinschaften sowie die Folgen der Kolonialverwaltung. Im abschließenden Teil kehrt der Autor unter Berücksichtigung der zuvor gewonnenen Erkenntnisse zur Ausgangsfrage zurück und zeigt anhand zweier Beispiele auf staatlicher Ebene Möglichkeiten zur Bewältigung postkolonialer Legitimitätsdefizite auf.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Aktualisiert: 2019-04-23
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Im Jahre 1901 wurde die "ethische Politik" von den Niederlanden zur offiziellen Kolonialpolitik in ihrer südostasiatischen Kolonie ausgerufen. An die Stelle kolonialer Ausbeutung sollte die Verbesserung der Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung treten. Die Indonesier sollten auch am politischen Geschehen in der Kolonie beteiligt werden, soweit die niederländische Herrschaft dadurch nicht in Frage gestellt wurde. Im Zuge ehrgeiziger "ethischer" Reformen entstanden allerdings bald nach westlichem Muster organisierte einheimische Parteien, welche mehr Mitsprache forderten, als den kolonialen Behörden lieb war. Anhand der Debatte innerhalb der Kolonialverwaltung wird gezeigt, wie die Kolonialmacht ihren Anspruch auf eine Verbindung von kolonialer Herrschaft und Emanzipation einzulösen versuchte und weshalb sie trotzdem immer stärker auf eine repressive Politik hinsteuerte.
Aktualisiert: 2021-09-09
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Im Jahr 1919 endete formal die deutsche Kolonialverwaltung in Kamerun. Das Land wurde zum Mandatsgebiet des Völkerbunds, geteilt in einen britischen und einen französischen Teil. Am Beispiel der Plantagen in Britisch-Kamerun untersucht Caroline Authaler, wie sich in der Mandatssituation alte koloniale Beziehungen mit neuen internationalen Normen und afrikanischen sozialen Strukturen verflochten. Sie analysiert diese vielschichtige Konstellation, indem sie internationale und lokale Prozesse aufeinander bezieht. Damit eröffnet sich ein komplexes, von der Geschichtswissenschaft bisher wenig beachtetes Kapitel europäisch-afrikanischer Geschichte im Kontext internationaler Organisationen. Darüber hinaus stellt die Studie die tradierte Deutung infrage, die das Ende der deutschen Kolonialzeit in Kamerun mit dem Ende der deutschen Kolonialverwaltung 1919 gleichsetzt.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Die 1897 vom Deutschen Reich in einem Handstreich besetzte Kolonie Kiautschou in China entwickelte sich zu einem Ort des Kontaktes, des Zusammenstoßes und des erzwungenen Zusammenlebens zwischen sozialen Gruppen zweier verschiedener Gesellschaften. Die komplexen Interaktionen zwischen verschiedenen deutschen und chinesischen sozialen Gruppen in Kiautschou sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Das vorliegende Buch ist die erste systematische Studie zur Kolonie Kiautschou in deutscher Sprache.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die vorliegende Studie untersucht zwei aufeinanderfolgende Geschichtsphasen Namibias, als der Interessenkampf für die Einheimischen schrittweise verlorenging. Es handelt sich zum einen um die Phase der britisch-südafrikanischen Besatzung nach der deutschen Kapitulation und zum anderen um die erste Phase der Mandatszeit nach dem Versailler Friedensvertrag bis 1936, die zunehmend durch südafrikanische Kolonialinteressen geprägt war.
Nach der Kapitulation der deutschen Schutztruppe im Juli 1915 wurde Südwestafrika einer südafrikanischen Militärverwaltung unterstellt, die eine reine Übergangsfunktion erfüllte und sich daher hauptsächlich mit dem Erhalt von Ruhe und Ordnung befasste. Mehrere Historiker haben sich mit den Ursachen und Folgen der einzigen großen Militäraktion während dieser Periode auseinandergesetzt, die sich gegen den Anführer der Kwanyama richtete und ihn und viele seiner Anhänger das Leben kostete. Nahezu unbeachtet blieb dagegen, was sich im fernen Nordosten des Landes abspielte. Die Kavango-Region blieb vom Kriegsgeschehen verschont und erhielt keine Besatzung. Jedoch entwickelte sich hier aufgrund der marginalen Lage ein attraktiver Zufluchtsort für Personen, die sich dem Zugriff der neuen Machthaber entziehen wollten, was mehrere Militäreinsätze provozierte.
Außerdem kam es zu andauernden Grenzkonflikten zwischen den portugiesischen Besatzungskräften in Angola und der einheimischen Bevölkerung, da diese es wegen der harten Lebensbedingungen unter portugiesischer Herrschaft schon während der deutschen Besatzungszeit vorzogen, am Südufer des Flusses zu leben. Den Höhepunkt erreichten die Grenzkonflikte zwischen 1916 und 1920, da die finanzschwache portugiesische Verwaltung auf Steuergelder und Arbeitskräfte angewiesen war, versuchte man mit unlauteren Mitteln, die Emigration zu stoppen. Bemerkenswert ist auch das Verhalten des einflussreichen Kwangali-Häuptlings Kandjimi im Spannungsfeld zwischen den zwei Kolonialmächten, der sich nicht mit Gewalt widersetzte, sondern mit politischer Weitsicht und kluger Taktik die koloniale Machtkonstellation zu seinem Vorteil nutzte.
Die Monographie zeichnet sich durch akribisches Quellenstudium und Befragung von Zeitzeugen der Autorin aus, die seit über 50 Jahren in den genannten Regionen lebt.
Weitere Werke der Autorin in derselben Schriftenreihe:
„Der Caprivizipfel während der deutschen Zeit 1890–1914“, ISBN 978-3-89645-050-0.
„The Mbukushu in Angola – A History of Migration, Flight and Royal Rainmaking“, ISBN 978-3-89645-350-1.
Dr. Maria Fisch war langjähriger Counterpart des interdisziplinären Sonderforschungsbereichs 389 „Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika – Entwicklungsprozesse unter ökologischen Grenzbedingungen“ (1995–2007) der Universität zu Köln.
Aktualisiert: 2023-04-19
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Aktualisiert: 2023-04-28
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Im Helgoland-Sansibar-Vertrag vom 1. Juli 1890 war Deutschland ein schmaler Landstreifen zwischen dem 21° ö.L. und dem Zambezi zuerkannt worden, der nach dem preußischen Offizier und deutschen Reichskanzler (von 1880 bis 1884) Leo von Caprivi den Namen „Caprivizipfel“ erhielt.
Zwischen 1890 und 1908 entwickelte sich das zunehmend jeder Kontrolle entbehrende Gebiet zu einem Niemandsland, einem Eldorado für Wilderer und einem Asyl für Kriminelle und Außenseiter der Gesellschaft. Erst 1908 entschloss sich die deutsche Kolonialregierung, die hohen Finanzmittel für die Errichtung einer Residentur im Caprivizipfel zu genehmigen. Der fünfjährige Zeitraum der Ausübung einer deutschen Verwaltung ging im Jahre 1914 mit der Übergabe der Residentur an Einheiten der „British South Africa Police“ zu Ende.
Die deutsche Kolonialzeit im Caprivizipfel ist unwiderruflich mit dem Namen von Hauptmann Kurt Streitwolf verbunden, denn die eigene Dokumentation über seine Amtszeit in Namibia unter dem Titel „Der Caprivizipfel“ (1911) und die Biographie von Ernest Lodevicus Paul Stals „Kurt Streitwolf: Sy Werk in Suidwes-Afrika 1899-1914“ (1979) sind bisher die einzigen Veröffentlichungen, die sich mit diesem so wichtigen Abschnitt deutscher Kolonialzeit und namibianischer Geschichte befassen. Dank seines klaren politischen Urteilsvermögens war Streitwolf nach kurzem Aufenthalt dazu in der Lage, eine Verwaltung einzurichten, die auf der traditionellen Ordnung aufbaute und so effektiv war, dass sie bis in die Neuzeit allen politischen Veränderungen standgehalten hat.
Streitwolfs Nachfolger – Oberleutnant Hans Kaufmann und Oberleutnant Viktor von Frankenberg – erlebten während der zweiten Amtsperiode im Jahre 1914 das Ende der deutschen Verwaltung im Caprivizipfel und die ungewöhnlichen Umstände, unter denen die Übergabe der Residentur Schuckmannsburg an Einheiten der British South Africa Police erfolgte. Diese Studie behandelt nicht nur die knapp fünfjährige Periode deutscher Verwaltung, sondern gibt auch einen Überblick über die Ereignisse während der achtzehn Jahre (1890–1908), die der Annexion des Caprivizipfels durch Deutschland folgten. Als Quellenmaterial für diese Arbeit wurden in erster Linie die Kolonialakten des National Archives of Namibia verwendet. Das Werk wird durch zahlreiche zeitgenössische Fotos, Karten und Wiedergaben von Briefdokumenten illustriert.
BESPRECHUNGEN
„Fisch’s study is a rare piece of work, giving indeed an impression of the evolution of an African population group over two centuries.“
(Alexander Keese im „Jahrbuch für Europäische Überseegeschichte” 8/2008, 377-379)
„Using literature and archival sources Fisch relates events in a ‘close distance’ style focusing on the action of individual people [...] involved in the migration process and conflict.”
(Ulrich Oberdiek in „Anthropological Abstracts“, www.anthropology-online.de/Aga06/0069.html, pp. 1)
Weitere Werke der Autorin in derselben Schriftenreihe:
„Die südafrikanische Militärverwaltung (1915–1920) und die frühe Mandatszeit (1920–1936) in der Kavango-Region / Namibia“, ISBN 978-3-89645-360-0.
„The Mbukushu in Angola – A History of Migration, Flight and Royal Rainmaking“, ISBN 978-3-89645-350-1.
Dr. Maria Fisch war langjähriger Counterpart des interdisziplinären Sonderforschungsbereichs 389 „Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika – Entwicklungsprozesse unter ökologischen Grenzbedingungen“ (1995–2007) der Universität zu Köln.
Aktualisiert: 2023-04-19
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Geheimrat Alfred Priester (1878-1969, Aschaffenburg), Jurist und Leitender Finanzbeamter, kam 1909 als Bezirksrichter nach Kamerun und war der letzte Bezirksamtmann von Edéa. Da die deutsche Entwicklungsarbeit in Kamerun nach dem 2. Weltkrieg in Vergessenheit zu gelangen drohte, schrieb er 50 Jahre nach seiner dortigen Tätigkeit eine ebenso ausführliche wie knappe Darstellung der politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen des Landes; Bomben hatten sein Haus und seine Archive 1944 in München zerstört.
Kolonialismus und Antikolonialismus waren gegenstandslos geworden.Im Geiste der neuen, deutschen Demokratie begrüßte er die Weiterführung der Landesentwicklung durch die französische Mandatsverwaltung und die Unabhängigkeit des Landes. Dementsprechend kommen die Wörter „Neger“, „Eingeborener“ und „Schwarzer“ in seiner Schrift nicht vor.
Seine Erfahrung drückt er folgendermaßen aus :
Allgemein gesehen, waren die Europäer die leitende Gruppe, der die Planung, Anweisung und Aufsicht oblag, die Afrikaner die ausführende Gruppe; von deren verständnisvoller Mitarbeit hing aber schließlich der Erfolg auf allen Gebieten ab, und an dieser mitarbeit hat es nicht gefehlt.
Aktualisiert: 2022-10-26
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