Nicht nur Menschen, auch Dinge besitzen Handlungskraft. Ozonlöcher, Mikroben, Reagenzgläser, Computer bilden mit Menschen ein großes Kollektiv! Das ist eine der umstrittenen Thesen des französischen Philosophen und Soziologen Bruno Latour.
Was ist das für ein Denker, der behauptet, dass wir nie modern gewesen seien, uns einzig die Dinge human machen können und der die Berufsgruppe der Techniker und Wissenschaftler in Feldstudien wie einen exotischen Stamm beschreibt?
Aktualisiert: 2023-07-02
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Nicht nur Menschen, auch Dinge besitzen Handlungskraft. Ozonlöcher, Mikroben, Reagenzgläser, Computer bilden mit Menschen ein großes Kollektiv! Das ist eine der umstrittenen Thesen des französischen Philosophen und Soziologen Bruno Latour.
Was ist das für ein Denker, der behauptet, dass wir nie modern gewesen seien, uns einzig die Dinge human machen können und der die Berufsgruppe der Techniker und Wissenschaftler in Feldstudien wie einen exotischen Stamm beschreibt?
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Gesellschaftstheorien im kompakten und vergleichenden Überblick - alle wichtigen Klassiker und Theorien werden in diesem Band vorgestellt.
Gesellschaftstheorien stehen seit Gründung des Fachs im Zentrum der soziologischen Theoriediskussion. Dennoch geben die verschiedenen Theorien keine eindeutige Antwort auf die Frage, was Gesellschaft ist.
Dieses Lehrbuch bringt mit einer systematischen und konzisen Darstellung der wichtigsten Gesellschaftstheorien von Comte und Marx über Weber, Simmel und Durkheim bis zu Luhmann, Bourdieu, Foucault und Bauman Klarheit in dieses unübersichtliche Theoriefeld.
Das didaktische Konzept des Bandes, anhand von Leitfragen die einzelnen Positionen miteinander in Beziehung zu bringen, ist konsequent auf die Bedürfnisse eines vertiefenden Studiums der soziologischen Theorie zugeschnitten.
Systematisch und didaktisch aufbereiteter Überblick über die wichtigsten Gesellschaftstheorien. Unverzichtbar für das Studium im Bereich soziologischer Theorie! Mit Lernkontrollfragen und kommentierten Literaturlisten.
Aktualisiert: 2023-07-02
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Gesellschaftstheorien im kompakten und vergleichenden Überblick - alle wichtigen Klassiker und Theorien werden in diesem Band vorgestellt.
Gesellschaftstheorien stehen seit Gründung des Fachs im Zentrum der soziologischen Theoriediskussion. Dennoch geben die verschiedenen Theorien keine eindeutige Antwort auf die Frage, was Gesellschaft ist.
Dieses Lehrbuch bringt mit einer systematischen und konzisen Darstellung der wichtigsten Gesellschaftstheorien von Comte und Marx über Weber, Simmel und Durkheim bis zu Luhmann, Bourdieu, Foucault und Bauman Klarheit in dieses unübersichtliche Theoriefeld.
Das didaktische Konzept des Bandes, anhand von Leitfragen die einzelnen Positionen miteinander in Beziehung zu bringen, ist konsequent auf die Bedürfnisse eines vertiefenden Studiums der soziologischen Theorie zugeschnitten.
Systematisch und didaktisch aufbereiteter Überblick über die wichtigsten Gesellschaftstheorien. Unverzichtbar für das Studium im Bereich soziologischer Theorie! Mit Lernkontrollfragen und kommentierten Literaturlisten.
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Gesellschaftstheorien im kompakten und vergleichenden Überblick - alle wichtigen Klassiker und Theorien werden in diesem Band vorgestellt.
Gesellschaftstheorien stehen seit Gründung des Fachs im Zentrum der soziologischen Theoriediskussion. Dennoch geben die verschiedenen Theorien keine eindeutige Antwort auf die Frage, was Gesellschaft ist.
Dieses Lehrbuch bringt mit einer systematischen und konzisen Darstellung der wichtigsten Gesellschaftstheorien von Comte und Marx über Weber, Simmel und Durkheim bis zu Luhmann, Bourdieu, Foucault und Bauman Klarheit in dieses unübersichtliche Theoriefeld.
Das didaktische Konzept des Bandes, anhand von Leitfragen die einzelnen Positionen miteinander in Beziehung zu bringen, ist konsequent auf die Bedürfnisse eines vertiefenden Studiums der soziologischen Theorie zugeschnitten.
Systematisch und didaktisch aufbereiteter Überblick über die wichtigsten Gesellschaftstheorien. Unverzichtbar für das Studium im Bereich soziologischer Theorie! Mit Lernkontrollfragen und kommentierten Literaturlisten.
Aktualisiert: 2023-07-02
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»Doch es gibt eine weitverbreitete Spielart dieser liebenden Massen, die eine höchst notwendige und äußerst heilsame soziale Rolle einnimmt und als Gegengewicht das ganze Übel ausgleicht, das von den übrigen Arten von Versammlungen angerichtet wird. Ich meine die Masse, die ein Fest feiert, eine fröhliche, in sich selbst verliebte Masse, trunken allein von der Lust, sich um ihrer selbst willen zu versammeln.«
Das ausgehende 19. und das beginnende 20. Jahrhundert waren fasziniert von der Masse. Gabriel Tarde nimmt an der Dynamik von Massenerhebungen die wichtigsten Gesetzmäßigkeiten des Sozialen in den Blick: Erfindung und Nachahmung.
Charismatische Persönlichkeiten und ihre Innovationen reizen die Masse, setzen ihre Nachahmungsenergien frei und damit auch soziale Bewegungen in Gang. Während der Nachahmungstrieb zunächst die Menge erfasst, wirkt er in der Folge wechselseitig. Die Logik der Gesellschaft als einer Vereinigung einander nachahmender Menschen ist in der Masse in aller Deutlichkeit zu beobachten.
Während der einzelne Mensch vernunftgesteuert agieren und einen individuellen Sozialisationsprozess für sich beanspruchen mag, ist die Masse ein unberechenbares Emergenzphänomen: Sie homogenisiert Individualität und erscheint als manisches, hysterisches Gebilde. Gabriel Tarde beschreibt ihren Auftritt als soziales Ereignis: Die Gesetzmäßigkeiten der Masse beginnen dort, wo die der Individualpsychologie aufhören, und sie zeigen die sozialen Mechanismen in Reinform.
Bei der Auseinandersetzung um die richtige Wissenschaft des Sozialen behielt Émile Durkheim für die längste Zeit des 20. Jahrhunderts gegenüber Gabriel Tarde die Oberhand. Erst seit den 1990er Jahren erleben die von Tarde entdeckten Gesetzmäßigkeiten der Nachahmung, seine Soziologie des Begehrens und der vorrationalen affektiven Kräfte, die den Gesellschaftskörper und das zwischenmenschliche Zusammenspiel durchwirken, eine Renaissance.
Masse und Meinung hatte Tarde zwischen 1893 und 1899 erstmals veröffentlicht. Er nähert sich der Masse zunächst als Kriminologe, der danach fragt, ob und in welcher Weise Massenverbrechen individuellen Mitgliedern dieser Masse juristisch zurechenbar sind. Seine erstaunlichen Studien zum Verhältnis von Öffentlichkeit und Menschenmasse, zur Meinungsbildung und zum gewalttätigen Potential der großen Menge gelten in Frankreich als Standardwerk der neueren Sozialforschung.
Aktualisiert: 2023-06-30
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»Doch es gibt eine weitverbreitete Spielart dieser liebenden Massen, die eine höchst notwendige und äußerst heilsame soziale Rolle einnimmt und als Gegengewicht das ganze Übel ausgleicht, das von den übrigen Arten von Versammlungen angerichtet wird. Ich meine die Masse, die ein Fest feiert, eine fröhliche, in sich selbst verliebte Masse, trunken allein von der Lust, sich um ihrer selbst willen zu versammeln.«
Das ausgehende 19. und das beginnende 20. Jahrhundert waren fasziniert von der Masse. Gabriel Tarde nimmt an der Dynamik von Massenerhebungen die wichtigsten Gesetzmäßigkeiten des Sozialen in den Blick: Erfindung und Nachahmung.
Charismatische Persönlichkeiten und ihre Innovationen reizen die Masse, setzen ihre Nachahmungsenergien frei und damit auch soziale Bewegungen in Gang. Während der Nachahmungstrieb zunächst die Menge erfasst, wirkt er in der Folge wechselseitig. Die Logik der Gesellschaft als einer Vereinigung einander nachahmender Menschen ist in der Masse in aller Deutlichkeit zu beobachten.
Während der einzelne Mensch vernunftgesteuert agieren und einen individuellen Sozialisationsprozess für sich beanspruchen mag, ist die Masse ein unberechenbares Emergenzphänomen: Sie homogenisiert Individualität und erscheint als manisches, hysterisches Gebilde. Gabriel Tarde beschreibt ihren Auftritt als soziales Ereignis: Die Gesetzmäßigkeiten der Masse beginnen dort, wo die der Individualpsychologie aufhören, und sie zeigen die sozialen Mechanismen in Reinform.
Bei der Auseinandersetzung um die richtige Wissenschaft des Sozialen behielt Émile Durkheim für die längste Zeit des 20. Jahrhunderts gegenüber Gabriel Tarde die Oberhand. Erst seit den 1990er Jahren erleben die von Tarde entdeckten Gesetzmäßigkeiten der Nachahmung, seine Soziologie des Begehrens und der vorrationalen affektiven Kräfte, die den Gesellschaftskörper und das zwischenmenschliche Zusammenspiel durchwirken, eine Renaissance.
Masse und Meinung hatte Tarde zwischen 1893 und 1899 erstmals veröffentlicht. Er nähert sich der Masse zunächst als Kriminologe, der danach fragt, ob und in welcher Weise Massenverbrechen individuellen Mitgliedern dieser Masse juristisch zurechenbar sind. Seine erstaunlichen Studien zum Verhältnis von Öffentlichkeit und Menschenmasse, zur Meinungsbildung und zum gewalttätigen Potential der großen Menge gelten in Frankreich als Standardwerk der neueren Sozialforschung.
Aktualisiert: 2023-06-30
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»Doch es gibt eine weitverbreitete Spielart dieser liebenden Massen, die eine höchst notwendige und äußerst heilsame soziale Rolle einnimmt und als Gegengewicht das ganze Übel ausgleicht, das von den übrigen Arten von Versammlungen angerichtet wird. Ich meine die Masse, die ein Fest feiert, eine fröhliche, in sich selbst verliebte Masse, trunken allein von der Lust, sich um ihrer selbst willen zu versammeln.«
Das ausgehende 19. und das beginnende 20. Jahrhundert waren fasziniert von der Masse. Gabriel Tarde nimmt an der Dynamik von Massenerhebungen die wichtigsten Gesetzmäßigkeiten des Sozialen in den Blick: Erfindung und Nachahmung.
Charismatische Persönlichkeiten und ihre Innovationen reizen die Masse, setzen ihre Nachahmungsenergien frei und damit auch soziale Bewegungen in Gang. Während der Nachahmungstrieb zunächst die Menge erfasst, wirkt er in der Folge wechselseitig. Die Logik der Gesellschaft als einer Vereinigung einander nachahmender Menschen ist in der Masse in aller Deutlichkeit zu beobachten.
Während der einzelne Mensch vernunftgesteuert agieren und einen individuellen Sozialisationsprozess für sich beanspruchen mag, ist die Masse ein unberechenbares Emergenzphänomen: Sie homogenisiert Individualität und erscheint als manisches, hysterisches Gebilde. Gabriel Tarde beschreibt ihren Auftritt als soziales Ereignis: Die Gesetzmäßigkeiten der Masse beginnen dort, wo die der Individualpsychologie aufhören, und sie zeigen die sozialen Mechanismen in Reinform.
Bei der Auseinandersetzung um die richtige Wissenschaft des Sozialen behielt Émile Durkheim für die längste Zeit des 20. Jahrhunderts gegenüber Gabriel Tarde die Oberhand. Erst seit den 1990er Jahren erleben die von Tarde entdeckten Gesetzmäßigkeiten der Nachahmung, seine Soziologie des Begehrens und der vorrationalen affektiven Kräfte, die den Gesellschaftskörper und das zwischenmenschliche Zusammenspiel durchwirken, eine Renaissance.
Masse und Meinung hatte Tarde zwischen 1893 und 1899 erstmals veröffentlicht. Er nähert sich der Masse zunächst als Kriminologe, der danach fragt, ob und in welcher Weise Massenverbrechen individuellen Mitgliedern dieser Masse juristisch zurechenbar sind. Seine erstaunlichen Studien zum Verhältnis von Öffentlichkeit und Menschenmasse, zur Meinungsbildung und zum gewalttätigen Potential der großen Menge gelten in Frankreich als Standardwerk der neueren Sozialforschung.
Aktualisiert: 2023-06-30
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»Doch es gibt eine weitverbreitete Spielart dieser liebenden Massen, die eine höchst notwendige und äußerst heilsame soziale Rolle einnimmt und als Gegengewicht das ganze Übel ausgleicht, das von den übrigen Arten von Versammlungen angerichtet wird. Ich meine die Masse, die ein Fest feiert, eine fröhliche, in sich selbst verliebte Masse, trunken allein von der Lust, sich um ihrer selbst willen zu versammeln.«
Das ausgehende 19. und das beginnende 20. Jahrhundert waren fasziniert von der Masse. Gabriel Tarde nimmt an der Dynamik von Massenerhebungen die wichtigsten Gesetzmäßigkeiten des Sozialen in den Blick: Erfindung und Nachahmung.
Charismatische Persönlichkeiten und ihre Innovationen reizen die Masse, setzen ihre Nachahmungsenergien frei und damit auch soziale Bewegungen in Gang. Während der Nachahmungstrieb zunächst die Menge erfasst, wirkt er in der Folge wechselseitig. Die Logik der Gesellschaft als einer Vereinigung einander nachahmender Menschen ist in der Masse in aller Deutlichkeit zu beobachten.
Während der einzelne Mensch vernunftgesteuert agieren und einen individuellen Sozialisationsprozess für sich beanspruchen mag, ist die Masse ein unberechenbares Emergenzphänomen: Sie homogenisiert Individualität und erscheint als manisches, hysterisches Gebilde. Gabriel Tarde beschreibt ihren Auftritt als soziales Ereignis: Die Gesetzmäßigkeiten der Masse beginnen dort, wo die der Individualpsychologie aufhören, und sie zeigen die sozialen Mechanismen in Reinform.
Bei der Auseinandersetzung um die richtige Wissenschaft des Sozialen behielt Émile Durkheim für die längste Zeit des 20. Jahrhunderts gegenüber Gabriel Tarde die Oberhand. Erst seit den 1990er Jahren erleben die von Tarde entdeckten Gesetzmäßigkeiten der Nachahmung, seine Soziologie des Begehrens und der vorrationalen affektiven Kräfte, die den Gesellschaftskörper und das zwischenmenschliche Zusammenspiel durchwirken, eine Renaissance.
Masse und Meinung hatte Tarde zwischen 1893 und 1899 erstmals veröffentlicht. Er nähert sich der Masse zunächst als Kriminologe, der danach fragt, ob und in welcher Weise Massenverbrechen individuellen Mitgliedern dieser Masse juristisch zurechenbar sind. Seine erstaunlichen Studien zum Verhältnis von Öffentlichkeit und Menschenmasse, zur Meinungsbildung und zum gewalttätigen Potential der großen Menge gelten in Frankreich als Standardwerk der neueren Sozialforschung.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Die Moderne lässt sich durch Praktiken der Übersetzung und Reinigung definieren - dieses Diktum Bruno Latours ist Ausgangspunkt des Heftes 1/2013 der Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Insbesondere die Trennung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren hat in den letzten Jahren zu einer Konjunktur von Studien geführt, die die soziotechnischen Hybride fokussieren und damit implizit die Seite der Übersetzung betonen. Die Beiträge akzentuieren dagegen die Praktiken der Trennung und untersuchen die epistemologischen Konzeptualisierungen - aber auch die historischen Verlaufsformen -, die Reinigungsarbeiten in den Kulturwissenschaften jeweils angenommen haben.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) ist durch die Schriften von Bruno Latour der vielleicht umstrittenste und zugleich fruchtbarste Ansatz in den zeitgenössischen Sozial- und Kulturwissenschaften. Dieses Buch zeigt, dass die theoretischen Potenziale des Denkens Latours und der ANT weit über die Wissenschafts- und Technikforschung hinaus in der allgemeinen Sozialtheorie liegen. Matthias Wieser rekonstruiert die ANT theoriehistorisch im Rahmen der Wissenschafts- und Technikforschung und zeigt zudem, wie sie sich auch sozialtheoretisch als poststrukturalistische Soziologie verstehen lässt. Darüber hinaus werden weiter reichende Anschlüsse und Bezüge zwischen ANT und Medienforschung, Theorien sozialer Praktiken und Cultural Studies herausgestellt.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) ist durch die Schriften von Bruno Latour der vielleicht umstrittenste und zugleich fruchtbarste Ansatz in den zeitgenössischen Sozial- und Kulturwissenschaften. Dieses Buch zeigt, dass die theoretischen Potenziale des Denkens Latours und der ANT weit über die Wissenschafts- und Technikforschung hinaus in der allgemeinen Sozialtheorie liegen. Matthias Wieser rekonstruiert die ANT theoriehistorisch im Rahmen der Wissenschafts- und Technikforschung und zeigt zudem, wie sie sich auch sozialtheoretisch als poststrukturalistische Soziologie verstehen lässt. Darüber hinaus werden weiter reichende Anschlüsse und Bezüge zwischen ANT und Medienforschung, Theorien sozialer Praktiken und Cultural Studies herausgestellt.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) ist durch die Schriften von Bruno Latour der vielleicht umstrittenste und zugleich fruchtbarste Ansatz in den zeitgenössischen Sozial- und Kulturwissenschaften. Dieses Buch zeigt, dass die theoretischen Potenziale des Denkens Latours und der ANT weit über die Wissenschafts- und Technikforschung hinaus in der allgemeinen Sozialtheorie liegen. Matthias Wieser rekonstruiert die ANT theoriehistorisch im Rahmen der Wissenschafts- und Technikforschung und zeigt zudem, wie sie sich auch sozialtheoretisch als poststrukturalistische Soziologie verstehen lässt. Darüber hinaus werden weiter reichende Anschlüsse und Bezüge zwischen ANT und Medienforschung, Theorien sozialer Praktiken und Cultural Studies herausgestellt.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Wie deutsche Archäologen Altertümer aus dem Osmanischen Reich nach Preußen brachten - und damit diplomatische Krisen auslösten.
Im internationalen Wettstreit um die Aneignung archäologischer Funde entwickelte sich Preußen im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen globalen Akteur. Gleichzeitig intensivierte Berlin seine Aktivitäten im Osmanischen Reich. Neben Grabungsobjekten brachten deutsche Archäologen ganze Architekturfragmente aus dem von Istanbul regierten Gebiet nach Preußen - auch mithilfe von Diplomaten und der Einflussnahme des Kaisers Wilhelm II. Die Osmanen wiederum versuchten durch Gesetzgebungen, den Zugang zu ihren antiken Stätten zu regulieren. Sebastian Willert widmet sich in seiner Studie Akteuren, Abkommen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Aneignung archäologischer Objekte und islamischer Kunst. Er untersucht, welche politischen Auswirkungen der Transfer von Altertümern hatte, und deckt anhand konkreter Beispiele bisher unbekannte Vorgänge, Verhandlungsstränge und Akteursnetzwerke auf. Auf Basis umfassenden Materials aus deutschen und türkischen Archiven analysiert Willert, inwiefern die »Erbeutung« von Kulturgut diplomatische Krisen zwischen Istanbul und Berlin auslöste. Preußen und dem Osmanischen Reich ging es nicht zuletzt darum, mithilfe der Archäologie den eigenen imperialen Machtanspruch zu demonstrieren.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Wie deutsche Archäologen Altertümer aus dem Osmanischen Reich nach Preußen brachten - und damit diplomatische Krisen auslösten.
Im internationalen Wettstreit um die Aneignung archäologischer Funde entwickelte sich Preußen im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen globalen Akteur. Gleichzeitig intensivierte Berlin seine Aktivitäten im Osmanischen Reich. Neben Grabungsobjekten brachten deutsche Archäologen ganze Architekturfragmente aus dem von Istanbul regierten Gebiet nach Preußen - auch mithilfe von Diplomaten und der Einflussnahme des Kaisers Wilhelm II. Die Osmanen wiederum versuchten durch Gesetzgebungen, den Zugang zu ihren antiken Stätten zu regulieren. Sebastian Willert widmet sich in seiner Studie Akteuren, Abkommen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Aneignung archäologischer Objekte und islamischer Kunst. Er untersucht, welche politischen Auswirkungen der Transfer von Altertümern hatte, und deckt anhand konkreter Beispiele bisher unbekannte Vorgänge, Verhandlungsstränge und Akteursnetzwerke auf. Auf Basis umfassenden Materials aus deutschen und türkischen Archiven analysiert Willert, inwiefern die »Erbeutung« von Kulturgut diplomatische Krisen zwischen Istanbul und Berlin auslöste. Preußen und dem Osmanischen Reich ging es nicht zuletzt darum, mithilfe der Archäologie den eigenen imperialen Machtanspruch zu demonstrieren.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Wie deutsche Archäologen Altertümer aus dem Osmanischen Reich nach Preußen brachten - und damit diplomatische Krisen auslösten.
Im internationalen Wettstreit um die Aneignung archäologischer Funde entwickelte sich Preußen im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen globalen Akteur. Gleichzeitig intensivierte Berlin seine Aktivitäten im Osmanischen Reich. Neben Grabungsobjekten brachten deutsche Archäologen ganze Architekturfragmente aus dem von Istanbul regierten Gebiet nach Preußen - auch mithilfe von Diplomaten und der Einflussnahme des Kaisers Wilhelm II. Die Osmanen wiederum versuchten durch Gesetzgebungen, den Zugang zu ihren antiken Stätten zu regulieren. Sebastian Willert widmet sich in seiner Studie Akteuren, Abkommen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Aneignung archäologischer Objekte und islamischer Kunst. Er untersucht, welche politischen Auswirkungen der Transfer von Altertümern hatte, und deckt anhand konkreter Beispiele bisher unbekannte Vorgänge, Verhandlungsstränge und Akteursnetzwerke auf. Auf Basis umfassenden Materials aus deutschen und türkischen Archiven analysiert Willert, inwiefern die »Erbeutung« von Kulturgut diplomatische Krisen zwischen Istanbul und Berlin auslöste. Preußen und dem Osmanischen Reich ging es nicht zuletzt darum, mithilfe der Archäologie den eigenen imperialen Machtanspruch zu demonstrieren.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Moderne lässt sich durch Praktiken der Übersetzung und Reinigung definieren - dieses Diktum Bruno Latours ist Ausgangspunkt des Heftes 1/2013 der Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Insbesondere die Trennung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren hat in den letzten Jahren zu einer Konjunktur von Studien geführt, die die soziotechnischen Hybride fokussieren und damit implizit die Seite der Übersetzung betonen. Die Beiträge akzentuieren dagegen die Praktiken der Trennung und untersuchen die epistemologischen Konzeptualisierungen - aber auch die historischen Verlaufsformen -, die Reinigungsarbeiten in den Kulturwissenschaften jeweils angenommen haben.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Die Moderne lässt sich durch Praktiken der Übersetzung und Reinigung definieren - dieses Diktum Bruno Latours ist Ausgangspunkt des Heftes 1/2013 der Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Insbesondere die Trennung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren hat in den letzten Jahren zu einer Konjunktur von Studien geführt, die die soziotechnischen Hybride fokussieren und damit implizit die Seite der Übersetzung betonen. Die Beiträge akzentuieren dagegen die Praktiken der Trennung und untersuchen die epistemologischen Konzeptualisierungen - aber auch die historischen Verlaufsformen -, die Reinigungsarbeiten in den Kulturwissenschaften jeweils angenommen haben.
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Die Moderne lässt sich durch Praktiken der Übersetzung und Reinigung definieren - dieses Diktum Bruno Latours ist Ausgangspunkt des Heftes 1/2013 der Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Insbesondere die Trennung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren hat in den letzten Jahren zu einer Konjunktur von Studien geführt, die die soziotechnischen Hybride fokussieren und damit implizit die Seite der Übersetzung betonen. Die Beiträge akzentuieren dagegen die Praktiken der Trennung und untersuchen die epistemologischen Konzeptualisierungen - aber auch die historischen Verlaufsformen -, die Reinigungsarbeiten in den Kulturwissenschaften jeweils angenommen haben.
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