Vorsorgen – Vererben – Erinnern

Vorsorgen – Vererben – Erinnern von Signori,  Gabriele
Wem vererbten die Menschen im späten Mittelalter ihren Besitz? Während die Kirche an Legaten für sich selbst interessiert war, fochten die Städte dafür, die jeweiligen Kinder als Erben einzusetzen. Dieser seit dem 13. Jahrhundert ausgetragene Streit war im 15. Jahrhundert im Kern entschieden, gegen die Kirche und zugunsten der leiblichen Erben: In den meisten Städten nördlich der Alpen durften nur diejenigen frei über ihre errungenen und ererbten Güter verfügen, die keine ehelichen bzw. legitimen Kinder hatten. In den anderen Fällen erbten die Kinder.Im Mittelpunkt des Buches steht das spätmittelalterliche Basel. Hier machten Kinderlose im Extremfall bis zu fünfzig Prozent der verheirateten Bevölkerung aus. Wem und wie die Betroffenen letztwillig ihren Besitz anvertrauten, lässt sich grundsätzlich nicht von ihrer Kinderlosigkeit loslösen. Dennoch treten in der Wahl der Erben und in der Art, wie sie begründet wurde, gesellschaftliche Wertvorstellungen und Praktiken hervor, die sie mit all denen teilten, die Kinder hatten. Im Zentrum stand die Familie, aber nicht als biologische, sondern als soziale Größe, die sich von Pflege- und Adoptivkindern über das Gesinde bis hin zur benachbarten Gemeinde- und Klosterkirche erstreckte.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Das Milieu der Nacht

Das Milieu der Nacht von Rexroth,  Frank
Seit dem Ausbruch des Hundertjährigen Krieges richtete die Londoner Obrigkeit ihr Handeln immer konsequenter an der Vorstellung aus, daß es in der nächtlichen Stadt zahlreiche Männer und Frauen gebe, die nach eigenen Werten lebten: Sie seien arbeitsscheu, gewaltbereit und sexuell überaus freizügig. Dieses »Milieu der Nacht« galt als Bedrohung für die Gesellschaft – und als Verführung. So warnten die Bürgermeister und Aldermänner ständig vor den Gefahren dieses Milieus, dessen Ausbreitung nur die Obrigkeit verhindern könne.Frank Rexroth zeigt, wie die Vorstellungswelt der Londoner mit derartigen Denkformen angereichert wurde, in welchen Situationen man sich über Unfriede und Unmoral äußerte und wie sich die Herrschaftspraxis des Aldermännerrates dabei veränderte. Vor allem während des 15. Jahrhunderts wurden Institutionen zur Diskriminierung des vermeintlichen Milieus geschaffen. So entstand ein irritierend differenzierter Diskurs über Gewalt, Arbeitsverweigerung und unerwünschte Sexualität, der die Londoner Stadtgeschichte für Jahrhunderte prägen sollte.Dieses Buch macht deutlich, wie wichtig solche Stereotype für den Zusammenhalt einer spätmittelalterlichen Stadtgesellschaft und für die Legitimation von »Obrigkeit« sein konnten. Die Entstehung von Randgruppen kann als Produkt dieser Integrationsleistungen verstanden werden.Für diese Arbeit verlieh der Verband der Historiker Deutschlands Frank Rexroth 1998 den Preis für hervorragende Leistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Staat und Gesellschaft im Mittelalter.

Staat und Gesellschaft im Mittelalter. von Struve,  Tilman
Im Mittelpunkt der Beiträge steht - aus unterschiedlicher Perspektive betrachtet - das menschliche Gemeinwesen (res publica), das in Fürstenspiegeln und staatstheoretischen Traktaten, in Briefen und publizistischen Zeugnissen sowie in Dokumenten der Rechtssphäre Gegenstand des zeitgenössischen Diskurses gewesen ist. Thematisiert werden Ursprünge und Grundlagen des Gemeinwesens, die bei dessen Aufbau wirksamen Leitbilder, seine Verfassungsstruktur, sein Verhältnis zur geistlichen Sphäre, die Beziehungen zwischen Herrscher und Beherrschten sowie die auf eine Erneuerung der politischen und gesellschaftlichen Ordnung gerichteten Überlegungen der Zeitgenossen. In Weiterführung der dem mittelalterlichen Organismusvergleich gewidmeten Untersuchung des Verfassers verfolgt Tilman Struve nun dessen Leistungsfähigkeit als Modell zur Begründung und Deutung der inneren Struktur des Gemeinwesens, seines vernunftgeleiteten Aufbaus, seiner rechtlichen Fundierung, seiner einheitlichen Leitung wie seines sozialen Gefüges, insbesondere hinsichtlich Stellung und Bedeutung der dienenden Schichten. Weitere Anstöße zur Ausgestaltung des Gemeinwesens zu einer rechtlich abgeschlossenen Körperschaft erfolgten aus der Wiederbelebung des antiken Kaisergedankens, in deren Folge es zu einem Wiederanknüpfen an das römische Recht kam. Theoretische Konzepte wie die durch die aristotelische »Politik« vermittelte Vorstellung von der Eigenzwecklichkeit des Staates veränderten die traditionelle Sicht vom menschlichen Gemeinwesen grundlegend. Relikte der Vergangenheit wie die im 14. Jahrhundert wiederaufgefundene, die antike lex regia überliefernde Bronzetafel wurden zum Motor gesellschaftlicher Veränderung. Den mittelalterlichen Entwürfen von Staat und Gesellschaft war freilich ein utopischer Grundzug eigentümlich: Die von den Zeitgenossen antizipierte ideale Ordnung blieb häufig ein Postulat, das in der Realität keine Entsprechung besaß. Dennoch ist die von derartigen Entwürfen ausgehende Leitbildfunktion nicht zu unterschätzen. Ausschnitthaft spiegelt sich in den Studien der langwierige, komplexe Prozeß der Staatswerdung im Mittelalter: auf der Ebene der Theorie wie auf dem Felde der praktischen Politik.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Geschichte der sozialen und privaten Versicherung im Mittelalter in den Gilden Europas.

Geschichte der sozialen und privaten Versicherung im Mittelalter in den Gilden Europas. von Schewe,  Dieter
Bereits am Ausgang des Mittelalters waren die Sozial- und Individualversicherung gut ausgebildet. In der Literatur sind sie jedoch weder zusammen noch einzeln und umfassend zu ihren Anfängen zurückverfolgt worden. In der vorliegenden Veröffentlichung werden erstmals die Personen- und die Sachversicherung (u. a. für Krankheit und Schiffe) in zahlreichen Einzelbeschreibungen länderübergreifend historisch untersucht. Dieter Schewe stellt über sechs Jahrhunderte hinweg die Wanderungen der Versicherungsidee vor dem Hintergrund der Gildengeschichte vor. In urkundlich belegten Schritten zeichnet er eine kontinuierliche Entwicklung der Geschichte der Versicherung. Damit können erstmalig regionale und zeitliche Vergleiche angestellt werden und die Vorläufer der heutigen Erscheinungsformen der Versicherungen begründet werden. Die Einbettung in die Gildengeschichte verdeutlicht den Einfluß der Zeitumstände und erklärt die Entstehungen der Versicherung. Der Autor gelangt zu neuen Einsichten. Er zeigt die gemeinsame Wurzel von Sozial- und Individualversicherung, den Einfluß der Ostseegildeschiffsversicherung auf die italienische Seeversicherung, den Umfang der Versicherung in den spätmittelalterlichen Gesellenverbänden, aber auch die Unterschiede der Gildeversicherungen Dänemarks und Deutschlands infolge Königsherrschaft und Kircheneinfluß auf. Dieter Schewe bezieht seine Kompetenz für diese Publikation, in der Versicherungsfachwissen mit Geschichtskenntnis zusammenfließt, aus seinem jahrzehntelangen Wirken in Spitzenpositionen der Sozialversicherung sowie in wissenschaftlichen Vereinigungen der Sozial- und Privatversicherungen.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Gelehrte im Reich.

Gelehrte im Reich. von Schwinges,  Rainer Christoph
Die Beiträge dieses Beiheftes beschäftigen sich mit der Frage, auf welche Weise und mit welchem Erfolg akademische Eliten des deutschen Spätmittelalters, vornehmlich gelehrte Juristen, Theologen, Mediziner und zum Teil auch Artisten - neben einer Fülle von nicht weniger wirksamen "Halbgelehrten" - ihr Wissen und ihre Fertigkeiten in städtische und landesherrliche Verwaltungen, in Höfe, Gerichte, Kirchen, Universitäten und Schulen hineingetragen, angewendet und dabei selbst Karriere gemacht haben. An der Spitze der deutschen Universitätsbesucher gehörten diese Eliten auf einer vermutlich mittleren Führungsebene unterhalb des Adels und des Großbürgertums zu den wichtigsten Modernisierungsträgern in Reich und Territorien. Doch anders als in den vergleichsweise modernen Monarchien Frankreichs und Englands bedienten sich die führenden politischen Kräfte des Reiches des Angebots an Gelehrten und ihres Fachwissens bis weit ins 16. Jahrhundert in noch sehr ungleicher Weise.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Gelehrte im Reich.

Gelehrte im Reich. von Schwinges,  Rainer Christoph
Die Beiträge dieses Beiheftes beschäftigen sich mit der Frage, auf welche Weise und mit welchem Erfolg akademische Eliten des deutschen Spätmittelalters, vornehmlich gelehrte Juristen, Theologen, Mediziner und zum Teil auch Artisten - neben einer Fülle von nicht weniger wirksamen "Halbgelehrten" - ihr Wissen und ihre Fertigkeiten in städtische und landesherrliche Verwaltungen, in Höfe, Gerichte, Kirchen, Universitäten und Schulen hineingetragen, angewendet und dabei selbst Karriere gemacht haben. An der Spitze der deutschen Universitätsbesucher gehörten diese Eliten auf einer vermutlich mittleren Führungsebene unterhalb des Adels und des Großbürgertums zu den wichtigsten Modernisierungsträgern in Reich und Territorien. Doch anders als in den vergleichsweise modernen Monarchien Frankreichs und Englands bedienten sich die führenden politischen Kräfte des Reiches des Angebots an Gelehrten und ihres Fachwissens bis weit ins 16. Jahrhundert in noch sehr ungleicher Weise.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Zentrum und Netzwerk

Zentrum und Netzwerk von Drossbach,  Gisela, Schmidt,  Hans-Joachim
Ab Band 13 erscheint die renommierte Buchreihe des Mediävistischen Instituts der Universität Freiburg/Schweiz bei Walter de Gruyter. Die Reihe stellt ein hochwertiges wissenschaftliches Forum für interdisziplinäre Forschungen zur Mediävistik dar. Es ist ihr Anspruch, das Verständnis der Literatur, Philosophie, Geschichte und Kunst des Mittelalters durch fundierte Forschungsbeiträge zu fördern. Neben den Berichtsbänden der in zweijährigem Rhythmus abgehaltenen interdisziplinären Freiburger Kolloquien nimmt SCRINIUM FRIBURGENSE fächerverbindende und fachspezifische Monographien aus allen im Institut vertretenen mediävistischen Disziplinen auf, also aus den Gebieten der allgemeinen Geschichte, der Philosophie- und der Kunstgeschichte, der frühchristlichen und byzantinischen Archäologie und der lateinischen und volkssprachigen Literaturen des Mittelalters. SCRINIUM FRIBURGENSE umfasst Arbeiten, die sich durch Anbindung an bewährte Forschungstraditionen, Pluralität der Methoden, Innovation der Fragestellungen und transdisziplinäres methodisches Vorgehen auszeichnen. Die Reihe steht institutsfremden Manuskripten zu Problemen der Mittelalterforschung, die dem Reihenprofil entsprechen, selbstverständlich offen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Geschichte der Stadt Qom im Mittelalter (650-1350)

Die Geschichte der Stadt Qom im Mittelalter (650-1350) von Drechsler,  Andreas
Die Reihe Islamkundliche Untersuchungen wurde 1969 im Klaus Schwarz Verlag begründet und hat sich zu einem der wichtigsten Publikationsorgane der Islamwissenschaft in Deutschland entwickelt. Die über 350 Bände widmen sich der Geschichte, Kultur und den Gesellschaften Nordafrikas, des Nahen und Mittleren Ostens sowie Zentral-, Süd- und Südost-Asiens.
Aktualisiert: 2023-05-29
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