Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verfaßte der fränkische Adlige Ludwig von Eyb d.J. (1450–1521) eine Lebensbeschreibung seines Schwagers Wilwolt von Schaumberg (um 1450–1510). Entstanden ist damit eine besonders aufschlußreiche Quelle zu niederadligen Lebensformen des späten Mittelalters: die sogenannten‚Geschichten und Taten Wilwolts von Schaumberg‘, die von der Erziehung ihres Protagonisten am Kaiserhof in den 1460er Jahren bis zu seiner Hauptmannschaft im Landshuter Erbfolgekrieg (1504) reichen und die bemerkenswerte Einblicke in Selbstdeutung und Selbstverständnis niederadliger Existenz erlauben. Unter Hinzuziehung zahlreicher anderer Quellen bietet sich die Möglichkeit, den Lebenslauf eines Niederadligen des späten Mittelalters in seinem vielfältigen sozialen Beziehungsumfeld zu rekonstruieren. Söldnerunternehmer und Fürstenfinancier, Turnierkämpfer, Fehdeführer und Höfling, Günstling Herzog Albrechts des Beherzten von Sachsen, in dessen Dienst er sich zwischen 1488 und 1500 in den Niederlanden aufhielt, und Freund Graf Wilhelms von Henneberg sind nur einige Facetten im Leben Wilwolts von Schaumberg. Dem stellt die sozial- und kulturgeschichtlich ausgerichtete Arbeit vergleichend das Leben seines Biographen Ludwig von Eyb d.J. gegenüber, der auf ähnliche und doch wieder ganz andere Weise ebenfalls zu den sozial wie ökonomisch erfolgreichen Vertretern des fränkischen Adels im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert gehört.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Eine sphragistisch-prosopographische Studie über den fränkischen Niederadel zwischen Regnitz, Pegnitz und Obermain im 13. und 14. Jahrhundert.
In der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, das Siegelwesen des niederen Adels anhand eines zeitlich, räumlich und personell abgegrenzten Untersuchungsgebietes aufzuarbeiten. Zum einen sollen Formgebung und Stilelemente der Siegel und ihre Entwicklung, zum anderen die Siegelgewohnheiten des Niederadels erfaßt und beschrieben werden.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Während Luther 1521/22 auf der Wartburg war, begann in ganz Kursachsen eine rege Reformtätigkeit. Dabei gab es kirchenpolitische Unterschiede zwischen dem Herrschaftsgebiet des Kurfürsten und dem seines Bruders, Herzog Johanns. Das führte zu einem unterschiedlichen Verlauf der Reformation in beiden Gebieten. Deutlich sichtbar wird dies an den Städten, von Wittenberg über Eilenburg, Grimma, Borna, Altenburg, Zwickau, Neustadt a. d. Orla, Jena und Gotha bis nach Weimar.
Zudem stellt der Reformationshistoriker Volkmar Joestel auch die Aktivitäten der bäuerlichen Bewegung und des Adels vor. Eng verknüpft waren die reformatorische Theologie und die sozialen Wirklichkeiten. Es geht auch um die Frage, wie und warum dieser hoffnungsvolle Aufbruch im Kur- und Meißnischen Kreis so schnell beendet wurde, während er in Thüringen noch zwei Jahre anhielt.
[Swiftly Changing Times. Wittenberg and the Reformation in Electoral Saxony 1521/22]
While Luther was at Wartburg Castle in 1521/22, a flurry of reform activity began throughout Electoral Saxony. There were differences in church policy between the Elector’s domain and that of his brother, Duke Johann. This meant the Reformation took a different course in the two areas. This is clearly visible in the cities, from Wittenberg to Eilenburg, Grimma, Borna, Altenburg, Zwickau, Neustadt a. d. Orla, Jena and Gotha to Weimar. In addition, the Reformation historian Volker Joestel presents the activities of the peasant movement and the nobility. Closely linked were Reformation theology and social realities. Also at issue are the questions of how and why this hopeful awakening in the Electoral and Meissen district ended so quickly, while it persisted for another two years in Thuringia.
Volkmar Joestel, Dr. phil., Jahrgang 1950, studierte Geschichtswissenschaft in Leipzig und arbeitete fast ein ganzes Berufsleben am Wittenberger Lutherhaus. Wissenschaftlich beschäftigt er sich vor allem mit Andreas Bodenstein aus Karlstadt, wobei ihn besonders die Zusammenhänge zwischen reformatorischer Theologie und der Alltagswirklichkeit der Menschen interessiert. Ein weiteres Interessensgebiet sind Luthermythen und ihre historischen Hintergründe.
Aktualisiert: 2023-02-21
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Während Luther 1521/22 auf der Wartburg war, begann in ganz Kursachsen eine rege Reformtätigkeit. Dabei gab es kirchenpolitische Unterschiede zwischen dem Herrschaftsgebiet des Kurfürsten und dem seines Bruders, Herzog Johanns. Das führte zu einem unterschiedlichen Verlauf der Reformation in beiden Gebieten. Deutlich sichtbar wird dies an den Städten, von Wittenberg über Eilenburg, Grimma, Borna, Altenburg, Zwickau, Neustadt a. d. Orla, Jena und Gotha bis nach Weimar.
Zudem stellt der Reformationshistoriker Volkmar Joestel auch die Aktivitäten der bäuerlichen Bewegung und des Adels vor. Eng verknüpft waren die reformatorische Theologie und die sozialen Wirklichkeiten. Es geht auch um die Frage, wie und warum dieser hoffnungsvolle Aufbruch im Kur- und Meißnischen Kreis so schnell beendet wurde, während er in Thüringen noch zwei Jahre anhielt.
[Swiftly Changing Times. Wittenberg and the Reformation in Electoral Saxony 1521/22]
While Luther was at Wartburg Castle in 1521/22, a flurry of reform activity began throughout Electoral Saxony. There were differences in church policy between the Elector’s domain and that of his brother, Duke Johann. This meant the Reformation took a different course in the two areas. This is clearly visible in the cities, from Wittenberg to Eilenburg, Grimma, Borna, Altenburg, Zwickau, Neustadt a. d. Orla, Jena and Gotha to Weimar. In addition, the Reformation historian Volker Joestel presents the activities of the peasant movement and the nobility. Closely linked were Reformation theology and social realities. Also at issue are the questions of how and why this hopeful awakening in the Electoral and Meissen district ended so quickly, while it persisted for another two years in Thuringia.
Volkmar Joestel, Dr. phil., Jahrgang 1950, studierte Geschichtswissenschaft in Leipzig und arbeitete fast ein ganzes Berufsleben am Wittenberger Lutherhaus. Wissenschaftlich beschäftigt er sich vor allem mit Andreas Bodenstein aus Karlstadt, wobei ihn besonders die Zusammenhänge zwischen reformatorischer Theologie und der Alltagswirklichkeit der Menschen interessiert. Ein weiteres Interessensgebiet sind Luthermythen und ihre historischen Hintergründe.
Aktualisiert: 2023-02-21
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Die Gesellschaftliche Bedeutung des Niederadels in den Blick genommen
Der Band dokumentiert die Ergebnisse eines Kolloquiums zu »Niederadligen Herrschaftskulturen als Selbstbehauptung (1450–1740)«. Wissenschaftler*innen aus Tschechien, Deutschland und Polen präsentieren Ergebnisse aktueller Forschungen und Ausschnitte aus ihren Qualifikationsprojekten, die den Fokus auf die facettenreiche Lebenswelt des Niederadels in territorialherrschaftlich unterschiedlichen Gebieten richten. Die Reihe »Junges Forum Leucorea« dient als Forum für aktuelle Forschungsfragen und Ergebnisse der Graduiertenarbeit.
Aktualisiert: 2022-03-24
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Der Titel „Adel – Macht – Reformation“ greift zentrale Fragen dieses Bandes auf: Kann neben den Fürsten und Fürstinnen auch dem Niederadel eine aktive Rolle im Reformationsgeschehen zugebilligt werden? Verfügte er überhaupt über genügend politische und konfessionelle Gestaltungsmacht für die Durchsetzung der neuen Lehre aus Wittenberg im eigenen Herrschaftsbereich? Oder folgte er in der Entscheidung für oder gegen die Reformation – aus Loyalitätsgründen – eher dem jeweiligen Landesherrn?
Noch immer orientieren sich zahlreiche Studien am Bild des passiven Adels, der insbesondere in der Kirchengüterfrage in Konkurrenz zur landesherrlichen Kirchenpolitik geriet und der wegen seiner zögerlichen Haltung zur Kirchenreform vielfach polarisierend dem Fürstenengagement gegenübergestellt wird. Die in diesem Band publizierten Beiträge einer Tagung des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde auf Burg Gnandstein setzen sich kritisch mit solchen Debatten auseinander und gelangen – zum Teil auch über die Kernzeit der Reformation hinausgreifend – zu Neubewertungen des adligen Wirkens in der Reformationszeit. Dabei kommen sowohl die persönlichen Folgen des Glaubenswechsels wie auch die praktische Umsetzung reformatorischer Veränderungen auf lokaler Ebene und die konfessionspolitischen Spielräume von Adligen gegenüber der jeweiligen Landesherrschaft zur Sprache.
Aktualisiert: 2020-10-22
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„… Die Dissertation Mielkes über die Niederadligen von Hattstein ist – abgesehen von einigen in Zeitschriften erschienenen Beiträgen und einer älteren Arbeit über die Herren von Kronberg – die erste in Buchform vorliegende größere Untersuchung zur Geschichte eines niederadligen Geschlechts des nassauischen Raumes. Auf breitester Quellengrundlage ist der Autor erfolgreich bemüht, erstmals die bisher bedauerliche Lücke einer sozio-ökonomischen Darstellung einer Adelsfamilie auszufüllen.
Frühen Beziehungen der Hattsteiner zu den Grafen von Diez und Hanau sowie den Herren von Falkenstein-Münzenberg folgen solche zu den Grafen von Katzenelnbogen und Nassau, den Landgrafen von Hessen, den Herren von Eppstein und dem Abt zu Fulda. Sie bestehen in der Erwerbung von Burgmannenlehen und den damit verbundenen Dienstleistungen. Solche Bindungen bedeuteten Schutz, aber auch Verquickung in viele Fehden. Burg Hattstein wird 1379 erobert, dann wieder 1432 und erst 1468 zurückerstattet.
Den wirtschaftlichen Rückgang des 14. Jhs. mit seinen Notverkäufen und starker Verschul-dung bei Frankfurter Juden sieht der Autor entgegen herrschender Meinung nicht vorrangig in der Pest und in Missernten, sondern in der Verschlechterung des Münzfußes, unzureichender oder gar fehlender Verwaltung, Besitzteilungen und Absatzschwierigkeiten begründet. Markolf (1337–1366) ist der letzte Ritter der Familie, seine Brüder und Angehörige folgender Generationen sind nur noch Edelknechte. Es folgt eine Epoche, in der die Söhne des Hauses als Offiziere in Söldnerheeren, Beamte der landesherrlichen Verwaltungen oder als Geistliche ihr Brot finden.
Nützlich ist die umfangreiche, nach Orten alphabetisch behandelte Geschichte der Besitzun-gen und Rechte. Das sorgfältige und lückenlose Orts- und Personenregister rundet eine sehr wertvolle Arbeit ab, die als Modell für ähnliche Untersuchungen zur Geschichte des nassaui-schen Adels genutzt werden sollte.“
(Aus der Rezension von K. H. May in Nassauische Annalen 89, 1978, S. 385–387)
Aktualisiert: 2023-02-24
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Der Band versammelt die Beiträge einer 2013 in Kiel abgehaltenen Tagung zum Thema «Burgen in Schleswig-Holstein». Burgenexperten präsentieren neue Erkenntnisse und zeigen Forschungsperspektiven auf. Auch wird auf andere Regionen eingegangen, so dass ein guter Eindruck vom aktuellen Stand der Forschung über Schleswig-Holstein hinaus vermittelt wird.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Der Band versammelt die Beiträge einer 2013 in Kiel abgehaltenen Tagung zum Thema «Burgen in Schleswig-Holstein». Burgenexperten präsentieren neue Erkenntnisse und zeigen Forschungsperspektiven auf. Auch wird auf andere Regionen eingegangen, so dass ein guter Eindruck vom aktuellen Stand der Forschung über Schleswig-Holstein hinaus vermittelt wird.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Der Band versammelt die Beiträge einer 2013 in Kiel abgehaltenen Tagung zum Thema «Burgen in Schleswig-Holstein». Burgenexperten präsentieren neue Erkenntnisse und zeigen Forschungsperspektiven auf. Auch wird auf andere Regionen eingegangen, so dass ein guter Eindruck vom aktuellen Stand der Forschung über Schleswig-Holstein hinaus vermittelt wird.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Henriette von der Malsburg ist 16 Jahre alt, als sie den sieben Jahre älteren Georg Ernst von und zu Gilsa 1764 in Marburg kennenlernt. Sie kann nur wenig Mitgift erwarten, er hat im Siebenjährigen Krieg den linken Arm eingebüßt, doch nach Alter und Herkunft passen sie gut zueinander. Nicht vorgesehen in der Heiratspolitik ihres Standes aber ist die Liebe. Was da wie ein Wunder über sie hereinbricht, ergründen sie schreibend. Die Literatur des empfindsamen Zeitalters kommt ihnen zur Hilfe. In ihren Briefen finden sie eine ganz eigene Sprache, für die seelischen wie für die körperlichen Seiten dieses überwältigenden Gefühls. Nach dem ersten Ehejahr hat das Glück ein jähes Ende. Henriette stirbt im Kindbett, Georg trauert sein Laben lang.
Aktualisiert: 2020-07-07
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Etwa seit dem späten 14. Jahrhundert erscheint in der historiographischen und literarischen Überlieferung Frankreichs und Deutschlands ein neuer Heldentypus: Niederadlige der Gegenwart oder jüngsten Vergangenheit, die vornehmlich in heroischen Biographien zu überragenden Rittern stilisiert wurden. Dieses Buch zeigt, dass es sich dabei keineswegs um Verklärung moribunder Ideale handelt. Vielmehr schreiben sich diese Heldenbilder in kontrovers geführte Diskussionen um die Rolle des Adels in der sich wandelnden Gesellschaft des Spätmittelalters ein. Sie stehen für den Anspruch des Adels, mit dem Wandel auf militärischem und sozialem Feld Schritt zu halten, indem sie traditionelle Legitimationsressourcen des Adels wie Rittertum, Fürstendienst und die adlige Familie mobilisieren und in ein facettenreiches Wechselverhältnis setzen.
Aktualisiert: 2018-07-31
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Etwa seit dem späten 14. Jahrhundert erscheint in der historiographischen und literarischen Überlieferung Frankreichs und Deutschlands ein neuer Heldentypus: Niederadlige der Gegenwart oder jüngsten Vergangenheit, die in biographischen Lebenszeugnissen zu heroischen Rittern stilisiert wurden. Dieses Buch zeigt, dass es dabei keineswegs um die Verklärung moribunder Ideale geht. Vielmehr schreiben sich diese Heldenbilder in kontrovers geführte Diskussionen um die Rolle des Adels in der sich wandelnden Gesellschaft des Spätmittelalters ein. Sie stehen für den Anspruch des Adels, mit dem Wandel auf militärischem und sozialem Feld Schritt zu halten, indem sie traditionelle Legitimationsressourcen des Adels wie Rittertum, Fürstendienst und die adlige Familie mobilisieren.
Aktualisiert: 2019-02-07
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In seiner Dissertation entwickelt Tobias Pietsch einen neuen Ansatz für die Untersuchung von Herschaftsnähe unter niederadeliger Geschlechter. Durch die systematische Auswertung landesherrlicher Zeugenlisten aus 14.000 Urkunden werden die Positionen der mecklenburgischen Adelsfamilien im Machtgefüge zwischen 1227 und 1500 beleuchtet. Indikatoren wie die Anzahl der Familienmitglieder, Rossdienste, Lehns- und Pfandsbesitze sowie Tätigkeiten als landesherrliche Räte oder Kriegsunternehmer ergänzen diese Postionierung in den Zeugenlisten.
Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass Herrschaftsnähe das persönliche Ansehen eines Niederadligen steigerte, es eröffneten sich ihm Verdienst- und Aufstiegschancen. Dies galt insbesondere für die Regierungszeiten Heinrichs II. (1289–1329) und Albrechts II. von Mecklenburg (1336–1379), deren Politik auf Erweiterung des Herrschaftsgebiets ausgerichtet war. Niederadeligen Geschlechter, die im 14. Jahrhundert den Aufstieg in den engeren Kreis um die Herzöge schafften, konnten diese Position auch im 15. Jahrhundert behaupten, während andere mindermächtige Geschlechter häufig im Zuge der Agrarkrise erloschen.
Aktualisiert: 2020-08-06
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Im Zuge der Gestaltung des Phönix-Sees auf dem ehemaligen Gelände des Stahlwerks Phönix-Ost im Dortmunder Stadtteil Hörde wurden archäologische Ausgrabungen bei der als Verwaltungsgebäude des Werks genutzten Burg Hörde durchgeführt. Archäologische Quellen belegen eine erste Besiedlung der Burg zum Ende des 12. Jahrhunderts. Für das Jahr 1198 ist erstmals ein gewisser Albertus de Hurde urkundlich belegt. Im Mittelpunkt der hier vorliegenden Untersuchung steht die Frage nach dem sozialen und politischen Werdegang der Familie von Hörde. Wie sah dieser Werdegang aus, der in dem Verkauf der Burg Hörde und der Begründung eines zweiten Familienzweigs im Herrschaftsgebiet der Herren zur Lippe gipfelte? Welchen Einfluss hatten die politischen Ereignisse um den Territorialkampf in Westfalen zwischen dem Kölner Erzbischof und westfälischen Adeligen? Welche Hinweise können die erhaltenen Urkunden und Siegel auf eine soziale und politische Entwicklung der Familie liefern? Um diese Fragen zu beantworten, bedurfte es einer detaillierten Auswertung des Urkundenmaterials. Es wurden alle verfügbaren Daten zu den Familienmitgliedern und zu weiteren in den Urkunden genannten Personen in Datenbanken gesammelt. Auf diese Weise konnten familienübergreifende, wirtschaftliche und feudale Netzwerke erfasst und eine prosopographisch-statistische Analyse des sozialen Umfelds der Familie durchgeführt werden. Basierend auf den Datenbanken wurden zudem Regesten, Siegelbeschreibungen und Verbreitungskarten erstellt. Ein Aufstieg der Familie aus der Ministerialität zum Niederadel lässt sich mit diesen Daten belegen.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Eine sphragistisch-prosopographische Studie über den fränkischen Niederadel zwischen Regnitz, Pegnitz und Obermain im 13. und 14. Jahrhundert.
In der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, das Siegelwesen des niederen Adels anhand eines zeitlich, räumlich und personell abgegrenzten Untersuchungsgebietes aufzuarbeiten. Zum einen sollen Formgebung und Stilelemente der Siegel und ihre Entwicklung, zum anderen die Siegelgewohnheiten des Niederadels erfaßt und beschrieben werden.
Aktualisiert: 2020-04-20
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Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verfaßte der fränkische Adlige Ludwig von Eyb d.J. (1450–1521) eine Lebensbeschreibung seines Schwagers Wilwolt von Schaumberg (um 1450–1510). Entstanden ist damit eine besonders aufschlußreiche Quelle zu niederadligen Lebensformen des späten Mittelalters: die sogenannten‚Geschichten und Taten Wilwolts von Schaumberg‘, die von der Erziehung ihres Protagonisten am Kaiserhof in den 1460er Jahren bis zu seiner Hauptmannschaft im Landshuter Erbfolgekrieg (1504) reichen und die bemerkenswerte Einblicke in Selbstdeutung und Selbstverständnis niederadliger Existenz erlauben. Unter Hinzuziehung zahlreicher anderer Quellen bietet sich die Möglichkeit, den Lebenslauf eines Niederadligen des späten Mittelalters in seinem vielfältigen sozialen Beziehungsumfeld zu rekonstruieren. Söldnerunternehmer und Fürstenfinancier, Turnierkämpfer, Fehdeführer und Höfling, Günstling Herzog Albrechts des Beherzten von Sachsen, in dessen Dienst er sich zwischen 1488 und 1500 in den Niederlanden aufhielt, und Freund Graf Wilhelms von Henneberg sind nur einige Facetten im Leben Wilwolts von Schaumberg. Dem stellt die sozial- und kulturgeschichtlich ausgerichtete Arbeit vergleichend das Leben seines Biographen Ludwig von Eyb d.J. gegenüber, der auf ähnliche und doch wieder ganz andere Weise ebenfalls zu den sozial wie ökonomisch erfolgreichen Vertretern des fränkischen Adels im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert gehört.
Aktualisiert: 2020-04-20
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Der Band versammelt die Beiträge einer interdisziplinären Tagung zum Thema «Burgen in Schleswig-Holstein», die vom 20. bis 22. September 2013 in der Sparkassenakademie in Kiel stattfand. Ausgewiesene Burgenexperten der Bereiche Geschichte, Archäologie und Denkmalpflege skizzieren den aktuellen Forschungsstand, präsentieren neue Ergebnisse und zeigen Perspektiven auf, um das «vergessene Burgenland Schleswig-Holstein» wissenschaftlich weiter zu erschließen und es einer breiteren Öffentlichkeit in Erinnerung zu bringen. Zudem wird vergleichend auf die Entwicklungen in den Nachbarregionen Mecklenburg, Dänemark und Niedersachsen sowie in Südwestdeutschland eingegangen. Der Band vermittelt somit einen guten Eindruck zum Stand der aktuellen Burgenforschung weit über Schleswig-Holstein hinaus.
Aktualisiert: 2023-04-07
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Die Reichsburg Friedberg stellte im 1806 erloschenen "Alten Reich" ein verfassungsrechtliches Phänomen dar. Sie erhielt sich bis zu dessen Ende ihre Reichsunmittelbarkeit und ihrer Burgmannschaft wurde zum Beginn der Neuzeit die Reichsstandschaft verliehen. Ihre herausragende Stellung bewahrte sie über Jahrhunderte, trotz expandierender Territorialherrschaften in ihrer Nachbarschaft. Getragen wurde diese in ihrer Form einzigartige Institution aber von den in der Burgmannschaft vertretenen Familien. Mit diesem Buch wird erstmals eine dieser Familien Gegenstand einer eigenen Untersuchung. Die Familie von Selbold. Wie bei vielen Niederadelsfamilien, die meist der Ministerialität entwachsen waren, setzt die Überlieferung der Familie zu Beginn des 13. Jahrhunderts ein. Zu einer Zeit also, als die ehemals staufische "terra imperii" zum Schauplatz der letzten großen Auseinandersetzung dieses Herrschergeschlechts mit dem Papsttum wurde. Der Autor geht der Frage nach, welche Position die Familie in diesen Auseinandersetzungen einnahm, wie es ihr gelang den staufischen Zusammenbruch zu meistern und welchen Territorialherren sie sich in dieser Zeit anschloss. Besonders das 14. Jahrhundert, in dem der Niederadel in eine schwere wirtschaftliche und soziale Krise geriet, nimmt breiten Raum ein. Die unterschiedlichen Strategien der einzelnen Familienmitglieder zur Überwindung dieser Krise werden separat dargestellt. So finden sich Angehörige der Familie als Söldner in Italien und im Dienst der Reichsstadt Frankfurt, andere schließen sich aufstrebenden Territorialherren an, wieder andere versuchen durch eine geschickte Heiratspolitik Anschluss an einflussreiche Niederadelsfamilien zu finden. Der Verfasser klärt, wie es Henne von Selbold um das Jahr 1380 gelang in die Friedberger Burgmannschaft aufgenommen zu werden und welchen Weg die Familie innerhalb der dortigen Administration zurücklegte. Vom einfachen Burgmann bis zum Unterburggrafen hatte die Familie im Laufe der folgenden Jahrhunderte alle wichtigen Ämter inne, die die Burg zu vergeben hatte. Zugleich wird der Frage nachgegangen, wie die Niederadelsfamilie ihre wirtschaftliche Existenz sicherte. Breiten Raum nimmt die Lebensbeschreibung des Deutschordenskomturs Helfrich von Selbold ein. Anhand seiner Person wird deutlich, wie es der Friedberger Burgmannschaft gelang, ihre auf familiären Bindungen gründenden Netzwerke bis nach Preußen zu transferieren und dort politisch zu nutzen. Zum Schluss beleuchtet der Autor die Rolle der Friedberger Burgmannschaft während der Erhebung Franz von Sickingens im Jahr 1522 und die Entwicklung der Rheinischen Reichsritterschaft in den folgenden Jahren am Beispiel Heinrichs III. und seines Sohnes Johann von Selbold. Mit Heinrich V. von Selbold, dem Schwager des Mainzer Erzbischofs Daniel Brendel von Homburg, erlischt das Geschlecht im Jahr 1578. Eine kunsthistorische Würdigung seines im Kreuzgang des Mainzer Doms befindlichen Denkmals schließt das Werk ab.
Aktualisiert: 2019-12-20
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Das kulturelle Erbe des Landadels in Mitteldeutschland, seit der als „Bodenreform“ apostrophierten Enteignung des Jahres 1945 negiert und tabuisiert, greift wieder Platz im gesellschaftlichen Diskurs. Im Vordergrund stehen heute historisches Interesse, kulturpolitische Verantwortung und eine Erinnerung jenseits politisch-ideologischer Vereinnahmung.
Die Bedeutung des Adels haben selbst seine Gegner nie bestritten, sondern nur als Argument gegen ihn gewendet. Dieser Band beleuchtet die formativen Phasen von Adelsherrschaft und Adelskultur im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Seine Beiträge verbinden aktuelle Ansätze der historischen Forschung mit einer problemorientierten Analyse der archivischen Überlieferung für einen Raum, in dem Adelsforschung lange Zeit als politisch inopportun galt. Markiert wird auch eine kulturpolitische Perspektive, die als Voraussetzung für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem kulturellen Erbe eine bessere Kenntnis der Adelslandschaft Mitteldeutschland und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Wissenschaft, Archiven und privaten Eigentümern von Kulturgut unerlässlich erscheinen lässt.
Aktualisiert: 2019-01-03
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