Die neuere Paulusauslegung ist durch die Diskussionen um die Neue Paulusperspektive geprägt. Damit verbindet sich die Frage, wie der Apostel im Rahmen des zeitgenössischen Judentums zu verstehen ist und welche Aspekte des rabbinischen Judentums für das Verständnis der paulinischen Theologie bedeutsam sind. In zwei Beiträgen zum rabbinischen Judentum tritt Günter Stemberger dem christlichen Klischee entgegen, das Judentum sei eine Lohn- und Leistungsreligion, von dem sich der christliche Glaube dann wesentlich abhebe. Er legt dar, dass auch nach Auffassung der Rabbinen "Lohn" nicht erworben, sondern nur von Gott "angerechnet" wird. Für die Rabbinen ist die Halakha der Weg, der das ganze Leben des Menschen umfasst, doch ist die Tora mehr als Gesetz. Wesentlich ist das umfassende Bewusstsein, von Gott gefordert zu sein und auf die Erwählung in einem der Tora gemäßen Leben antworten zu können. Dies aber ist nur möglich in stetem Vertrauen auf Gott; so ist der Glaube an ihn Grundlage allen religiösen Tuns. Der Neutestamentler Jörg Frey fragt in seinem Beitrag "Der Jude Paulus und der Nomos" nach der Stellung des Apostels im Judentum seiner Zeit. Anhand der Erörterung der Bedeutung der Tora im Pharisäismus und im Diasporajudentum fragt er anhand konkreter Texte, wie Paulus zu der fundamentalen soteriologischen Relativierung von Beschneidung und Gesetz "in Christus" kommen konnte. Schließlich erörtert Jacob Thiessen in seinem Beitrag "Die Rechtfertigung aus Glauben und der Lohngedanke" die Bedeutung und Tragweite der Rede von Endgericht und Lohn angesichts der Botschaft von der Rechtfertigung aus Glauben.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Die neuere Paulusauslegung ist durch die Diskussionen um die Neue Paulusperspektive geprägt. Damit verbindet sich die Frage, wie der Apostel im Rahmen des zeitgenössischen Judentums zu verstehen ist und welche Aspekte des rabbinischen Judentums für das Verständnis der paulinischen Theologie bedeutsam sind. In zwei Beiträgen zum rabbinischen Judentum tritt Günter Stemberger dem christlichen Klischee entgegen, das Judentum sei eine Lohn- und Leistungsreligion, von dem sich der christliche Glaube dann wesentlich abhebe. Er legt dar, dass auch nach Auffassung der Rabbinen "Lohn" nicht erworben, sondern nur von Gott "angerechnet" wird. Für die Rabbinen ist die Halakha der Weg, der das ganze Leben des Menschen umfasst, doch ist die Tora mehr als Gesetz. Wesentlich ist das umfassende Bewusstsein, von Gott gefordert zu sein und auf die Erwählung in einem der Tora gemäßen Leben antworten zu können. Dies aber ist nur möglich in stetem Vertrauen auf Gott; so ist der Glaube an ihn Grundlage allen religiösen Tuns. Der Neutestamentler Jörg Frey fragt in seinem Beitrag "Der Jude Paulus und der Nomos" nach der Stellung des Apostels im Judentum seiner Zeit. Anhand der Erörterung der Bedeutung der Tora im Pharisäismus und im Diasporajudentum fragt er anhand konkreter Texte, wie Paulus zu der fundamentalen soteriologischen Relativierung von Beschneidung und Gesetz "in Christus" kommen konnte. Schließlich erörtert Jacob Thiessen in seinem Beitrag "Die Rechtfertigung aus Glauben und der Lohngedanke" die Bedeutung und Tragweite der Rede von Endgericht und Lohn angesichts der Botschaft von der Rechtfertigung aus Glauben.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Die neuere Paulusauslegung ist durch die Diskussionen um die Neue Paulusperspektive geprägt. Damit verbindet sich die Frage, wie der Apostel im Rahmen des zeitgenössischen Judentums zu verstehen ist und welche Aspekte des rabbinischen Judentums für das Verständnis der paulinischen Theologie bedeutsam sind. In zwei Beiträgen zum rabbinischen Judentum tritt Günter Stemberger dem christlichen Klischee entgegen, das Judentum sei eine Lohn- und Leistungsreligion, von dem sich der christliche Glaube dann wesentlich abhebe. Er legt dar, dass auch nach Auffassung der Rabbinen "Lohn" nicht erworben, sondern nur von Gott "angerechnet" wird. Für die Rabbinen ist die Halakha der Weg, der das ganze Leben des Menschen umfasst, doch ist die Tora mehr als Gesetz. Wesentlich ist das umfassende Bewusstsein, von Gott gefordert zu sein und auf die Erwählung in einem der Tora gemäßen Leben antworten zu können. Dies aber ist nur möglich in stetem Vertrauen auf Gott; so ist der Glaube an ihn Grundlage allen religiösen Tuns. Der Neutestamentler Jörg Frey fragt in seinem Beitrag "Der Jude Paulus und der Nomos" nach der Stellung des Apostels im Judentum seiner Zeit. Anhand der Erörterung der Bedeutung der Tora im Pharisäismus und im Diasporajudentum fragt er anhand konkreter Texte, wie Paulus zu der fundamentalen soteriologischen Relativierung von Beschneidung und Gesetz "in Christus" kommen konnte. Schließlich erörtert Jacob Thiessen in seinem Beitrag "Die Rechtfertigung aus Glauben und der Lohngedanke" die Bedeutung und Tragweite der Rede von Endgericht und Lohn angesichts der Botschaft von der Rechtfertigung aus Glauben.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Die neuere Paulusauslegung ist durch die Diskussionen um die Neue Paulusperspektive geprägt. Damit verbindet sich die Frage, wie der Apostel im Rahmen des zeitgenössischen Judentums zu verstehen ist und welche Aspekte des rabbinischen Judentums für das Verständnis der paulinischen Theologie bedeutsam sind. In zwei Beiträgen zum rabbinischen Judentum tritt Günter Stemberger dem christlichen Klischee entgegen, das Judentum sei eine Lohn- und Leistungsreligion, von dem sich der christliche Glaube dann wesentlich abhebe. Er legt dar, dass auch nach Auffassung der Rabbinen "Lohn" nicht erworben, sondern nur von Gott "angerechnet" wird. Für die Rabbinen ist die Halakha der Weg, der das ganze Leben des Menschen umfasst, doch ist die Tora mehr als Gesetz. Wesentlich ist das umfassende Bewusstsein, von Gott gefordert zu sein und auf die Erwählung in einem der Tora gemäßen Leben antworten zu können. Dies aber ist nur möglich in stetem Vertrauen auf Gott; so ist der Glaube an ihn Grundlage allen religiösen Tuns. Der Neutestamentler Jörg Frey fragt in seinem Beitrag "Der Jude Paulus und der Nomos" nach der Stellung des Apostels im Judentum seiner Zeit. Anhand der Erörterung der Bedeutung der Tora im Pharisäismus und im Diasporajudentum fragt er anhand konkreter Texte, wie Paulus zu der fundamentalen soteriologischen Relativierung von Beschneidung und Gesetz "in Christus" kommen konnte. Schließlich erörtert Jacob Thiessen in seinem Beitrag "Die Rechtfertigung aus Glauben und der Lohngedanke" die Bedeutung und Tragweite der Rede von Endgericht und Lohn angesichts der Botschaft von der Rechtfertigung aus Glauben.
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Der Aufsatzband enthält historische und exegetische Studien zu zentralen Themen aus dem Bereich des hellenistischen und rabbinischen Judentums sowie der paulinischen Theologie. Neben einem in seiner jetzigen Form noch unpublizierten Text stammen die übrigen Beiträge aus den Jahren 1979 bis 2012. Für den Wiederabdruck wurden sie zum Teil grundlegend überarbeitet, ergänzt und auf den aktuellen Forschungsstand gebracht. Sie beleuchten den unterschiedlich verlaufenen Rezeptions- und Aneignungsprozess der Schrift und ihrer Traditionen im frühen Judentum und Urchristentum. Schwerpunkte liegen auf der Frage nach Funktion und Bedeutung weisheitlicher und apokalyptischer Vorstellungen im zeitgenössischen Judentum, der Ausbildung von eschatologischen Heilskonzeptionen in nachbiblischer Zeit mit und ohne Auferstehungsglauben, der Verhältnisbestimmung von Kirche und Israel bei Paulus (Römer-/Galaterbrief) sowie auf der Frage, ob es gravierende Veränderungen im theologischen Denken des Apostels gegeben hat. Weitere Beiträge greifen in die Diskussion über den Ursprung, Stellenwert und die geschichtliche Entwicklung des Proselytentauchbads ein, thematisieren die mit der Kollektensammlung für Jerusalem sich verbindenden Probleme und untersuchen, inwieweit die neutestamentlichen Schriften ein Amstverständnis erkennen lassen, das sich im gegenwärtigen ökumenischen Dialog als anschlussfähig erweist.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Der Aufsatzband enthält historische und exegetische Studien zu zentralen Themen aus dem Bereich des hellenistischen und rabbinischen Judentums sowie der paulinischen Theologie. Neben einem in seiner jetzigen Form noch unpublizierten Text stammen die übrigen Beiträge aus den Jahren 1979 bis 2012. Für den Wiederabdruck wurden sie zum Teil grundlegend überarbeitet, ergänzt und auf den aktuellen Forschungsstand gebracht. Sie beleuchten den unterschiedlich verlaufenen Rezeptions- und Aneignungsprozess der Schrift und ihrer Traditionen im frühen Judentum und Urchristentum. Schwerpunkte liegen auf der Frage nach Funktion und Bedeutung weisheitlicher und apokalyptischer Vorstellungen im zeitgenössischen Judentum, der Ausbildung von eschatologischen Heilskonzeptionen in nachbiblischer Zeit mit und ohne Auferstehungsglauben, der Verhältnisbestimmung von Kirche und Israel bei Paulus (Römer-/Galaterbrief) sowie auf der Frage, ob es gravierende Veränderungen im theologischen Denken des Apostels gegeben hat. Weitere Beiträge greifen in die Diskussion über den Ursprung, Stellenwert und die geschichtliche Entwicklung des Proselytentauchbads ein, thematisieren die mit der Kollektensammlung für Jerusalem sich verbindenden Probleme und untersuchen, inwieweit die neutestamentlichen Schriften ein Amstverständnis erkennen lassen, das sich im gegenwärtigen ökumenischen Dialog als anschlussfähig erweist.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Der Aufsatzband enthält historische und exegetische Studien zu zentralen Themen aus dem Bereich des hellenistischen und rabbinischen Judentums sowie der paulinischen Theologie. Neben einem in seiner jetzigen Form noch unpublizierten Text stammen die übrigen Beiträge aus den Jahren 1979 bis 2012. Für den Wiederabdruck wurden sie zum Teil grundlegend überarbeitet, ergänzt und auf den aktuellen Forschungsstand gebracht. Sie beleuchten den unterschiedlich verlaufenen Rezeptions- und Aneignungsprozess der Schrift und ihrer Traditionen im frühen Judentum und Urchristentum. Schwerpunkte liegen auf der Frage nach Funktion und Bedeutung weisheitlicher und apokalyptischer Vorstellungen im zeitgenössischen Judentum, der Ausbildung von eschatologischen Heilskonzeptionen in nachbiblischer Zeit mit und ohne Auferstehungsglauben, der Verhältnisbestimmung von Kirche und Israel bei Paulus (Römer-/Galaterbrief) sowie auf der Frage, ob es gravierende Veränderungen im theologischen Denken des Apostels gegeben hat. Weitere Beiträge greifen in die Diskussion über den Ursprung, Stellenwert und die geschichtliche Entwicklung des Proselytentauchbads ein, thematisieren die mit der Kollektensammlung für Jerusalem sich verbindenden Probleme und untersuchen, inwieweit die neutestamentlichen Schriften ein Amstverständnis erkennen lassen, das sich im gegenwärtigen ökumenischen Dialog als anschlussfähig erweist.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Der Aufsatzband enthält historische und exegetische Studien zu zentralen Themen aus dem Bereich des hellenistischen und rabbinischen Judentums sowie der paulinischen Theologie. Neben einem in seiner jetzigen Form noch unpublizierten Text stammen die übrigen Beiträge aus den Jahren 1979 bis 2012. Für den Wiederabdruck wurden sie zum Teil grundlegend überarbeitet, ergänzt und auf den aktuellen Forschungsstand gebracht. Sie beleuchten den unterschiedlich verlaufenen Rezeptions- und Aneignungsprozess der Schrift und ihrer Traditionen im frühen Judentum und Urchristentum. Schwerpunkte liegen auf der Frage nach Funktion und Bedeutung weisheitlicher und apokalyptischer Vorstellungen im zeitgenössischen Judentum, der Ausbildung von eschatologischen Heilskonzeptionen in nachbiblischer Zeit mit und ohne Auferstehungsglauben, der Verhältnisbestimmung von Kirche und Israel bei Paulus (Römer-/Galaterbrief) sowie auf der Frage, ob es gravierende Veränderungen im theologischen Denken des Apostels gegeben hat. Weitere Beiträge greifen in die Diskussion über den Ursprung, Stellenwert und die geschichtliche Entwicklung des Proselytentauchbads ein, thematisieren die mit der Kollektensammlung für Jerusalem sich verbindenden Probleme und untersuchen, inwieweit die neutestamentlichen Schriften ein Amstverständnis erkennen lassen, das sich im gegenwärtigen ökumenischen Dialog als anschlussfähig erweist.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Die neuere Paulusauslegung ist durch die Diskussionen um die Neue Paulusperspektive geprägt. Damit verbindet sich die Frage, wie der Apostel im Rahmen des zeitgenössischen Judentums zu verstehen ist und welche Aspekte des rabbinischen Judentums für das Verständnis der paulinischen Theologie bedeutsam sind. In zwei Beiträgen zum rabbinischen Judentum tritt Günter Stemberger dem christlichen Klischee entgegen, das Judentum sei eine Lohn- und Leistungsreligion, von dem sich der christliche Glaube dann wesentlich abhebe. Er legt dar, dass auch nach Auffassung der Rabbinen "Lohn" nicht erworben, sondern nur von Gott "angerechnet" wird. Für die Rabbinen ist die Halakha der Weg, der das ganze Leben des Menschen umfasst, doch ist die Tora mehr als Gesetz. Wesentlich ist das umfassende Bewusstsein, von Gott gefordert zu sein und auf die Erwählung in einem der Tora gemäßen Leben antworten zu können. Dies aber ist nur möglich in stetem Vertrauen auf Gott; so ist der Glaube an ihn Grundlage allen religiösen Tuns. Der Neutestamentler Jörg Frey fragt in seinem Beitrag "Der Jude Paulus und der Nomos" nach der Stellung des Apostels im Judentum seiner Zeit. Anhand der Erörterung der Bedeutung der Tora im Pharisäismus und im Diasporajudentum fragt er anhand konkreter Texte, wie Paulus zu der fundamentalen soteriologischen Relativierung von Beschneidung und Gesetz "in Christus" kommen konnte. Schließlich erörtert Jacob Thiessen in seinem Beitrag "Die Rechtfertigung aus Glauben und der Lohngedanke" die Bedeutung und Tragweite der Rede von Endgericht und Lohn angesichts der Botschaft von der Rechtfertigung aus Glauben.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Der aus Ungarn stammende Hermann I. Schmelzer (1932−2020) kommt 1968 als Rabbiner nach St. Gallen. Die jüdische Gemeinde wurde seit ihrer Gründung 1863 von Kaufleuten geführt und hatte bis dahin bloss drei Rabbiner. Schmelzer entwickelt eine bewusste Politik kommunaler Selbstbehauptung. Sie soll die Gemeinde nach innen und aussen stärken. Er versteht sich dabei als «Seminarrabbiner».
Dieser Rabbinertypus hatte seine Anfänge im 19. Jahrhundert und war die historische Antwort des mitteleuropäischen Judentums auf eine neue gesellschaftliche Herausforderung: den Anbruch der Moderne. Der Rabbiner sollte nicht länger bloss Talmud und Tora kennen, sondern akademisch gebildet sein, um die jüdische Gemeinschaft beim Eintritt in die moderne, verwissenschaftlichte Welt zu unterstützen. So entstanden in Breslau, Berlin, Budapest und anderswo besondere Rabbinerseminare. Die Geisteswissenschaften wurden Teil der rabbinischen Ausbildung und die «Wissenschaft des Judentums» kam auf.
Das Buch verknüpft die neuere Vergangenheit der jüdischen Gemeinde St. Gallen mit der Biografie ihres langjährigen Rabbiners. Auf diese Weise leistet es einen detailreichen Beitrag zur Gegenwartsgeschichte des Schweizer Judentums und zum schweizerischen Rabbinat. Es schildert, wie sich der Rabbinerberuf allmählich änderte, indem die Rabbinate der schweizerischen Einheitsgemeinden eine orthodoxe Richtung nahmen. Der europäische Seminarrabbiner verlor an Bedeutung und Schmelzer wurde zu einem der Letzten seiner Art.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der aus Ungarn stammende Hermann I. Schmelzer (1932−2020) kommt 1968 als Rabbiner nach St. Gallen. Die jüdische Gemeinde wurde seit ihrer Gründung 1863 von Kaufleuten geführt und hatte bis dahin bloss drei Rabbiner. Schmelzer entwickelt eine bewusste Politik kommunaler Selbstbehauptung. Sie soll die Gemeinde nach innen und aussen stärken. Er versteht sich dabei als «Seminarrabbiner».
Dieser Rabbinertypus hatte seine Anfänge im 19. Jahrhundert und war die historische Antwort des mitteleuropäischen Judentums auf eine neue gesellschaftliche Herausforderung: den Anbruch der Moderne. Der Rabbiner sollte nicht länger bloss Talmud und Tora kennen, sondern akademisch gebildet sein, um die jüdische Gemeinschaft beim Eintritt in die moderne, verwissenschaftlichte Welt zu unterstützen. So entstanden in Breslau, Berlin, Budapest und anderswo besondere Rabbinerseminare. Die Geisteswissenschaften wurden Teil der rabbinischen Ausbildung und die «Wissenschaft des Judentums» kam auf.
Das Buch verknüpft die neuere Vergangenheit der jüdischen Gemeinde St. Gallen mit der Biografie ihres langjährigen Rabbiners. Auf diese Weise leistet es einen detailreichen Beitrag zur Gegenwartsgeschichte des Schweizer Judentums und zum schweizerischen Rabbinat. Es schildert, wie sich der Rabbinerberuf allmählich änderte, indem die Rabbinate der schweizerischen Einheitsgemeinden eine orthodoxe Richtung nahmen. Der europäische Seminarrabbiner verlor an Bedeutung und Schmelzer wurde zu einem der Letzten seiner Art.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der aus Ungarn stammende Hermann I. Schmelzer (1932−2020) kommt 1968 als Rabbiner nach St. Gallen. Die jüdische Gemeinde wurde seit ihrer Gründung 1863 von Kaufleuten geführt und hatte bis dahin bloss drei Rabbiner. Schmelzer entwickelt eine bewusste Politik kommunaler Selbstbehauptung. Sie soll die Gemeinde nach innen und aussen stärken. Er versteht sich dabei als «Seminarrabbiner».
Dieser Rabbinertypus hatte seine Anfänge im 19. Jahrhundert und war die historische Antwort des mitteleuropäischen Judentums auf eine neue gesellschaftliche Herausforderung: den Anbruch der Moderne. Der Rabbiner sollte nicht länger bloss Talmud und Tora kennen, sondern akademisch gebildet sein, um die jüdische Gemeinschaft beim Eintritt in die moderne, verwissenschaftlichte Welt zu unterstützen. So entstanden in Breslau, Berlin, Budapest und anderswo besondere Rabbinerseminare. Die Geisteswissenschaften wurden Teil der rabbinischen Ausbildung und die «Wissenschaft des Judentums» kam auf.
Das Buch verknüpft die neuere Vergangenheit der jüdischen Gemeinde St. Gallen mit der Biografie ihres langjährigen Rabbiners. Auf diese Weise leistet es einen detailreichen Beitrag zur Gegenwartsgeschichte des Schweizer Judentums und zum schweizerischen Rabbinat. Es schildert, wie sich der Rabbinerberuf allmählich änderte, indem die Rabbinate der schweizerischen Einheitsgemeinden eine orthodoxe Richtung nahmen. Der europäische Seminarrabbiner verlor an Bedeutung und Schmelzer wurde zu einem der Letzten seiner Art.
Aktualisiert: 2022-11-14
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Der Aufsatzband enthält historische und exegetische Studien zu zentralen Themen aus dem Bereich des hellenistischen und rabbinischen Judentums sowie der paulinischen Theologie. Neben einem in seiner jetzigen Form noch unpublizierten Text stammen die übrigen Beiträge aus den Jahren 1979 bis 2012. Für den Wiederabdruck wurden sie zum Teil grundlegend überarbeitet, ergänzt und auf den aktuellen Forschungsstand gebracht. Sie beleuchten den unterschiedlich verlaufenen Rezeptions- und Aneignungsprozess der Schrift und ihrer Traditionen im frühen Judentum und Urchristentum. Schwerpunkte liegen auf der Frage nach Funktion und Bedeutung weisheitlicher und apokalyptischer Vorstellungen im zeitgenössischen Judentum, der Ausbildung von eschatologischen Heilskonzeptionen in nachbiblischer Zeit mit und ohne Auferstehungsglauben, der Verhältnisbestimmung von Kirche und Israel bei Paulus (Römer-/Galaterbrief) sowie auf der Frage, ob es gravierende Veränderungen im theologischen Denken des Apostels gegeben hat. Weitere Beiträge greifen in die Diskussion über den Ursprung, Stellenwert und die geschichtliche Entwicklung des Proselytentauchbads ein, thematisieren die mit der Kollektensammlung für Jerusalem sich verbindenden Probleme und untersuchen, inwieweit die neutestamentlichen Schriften ein Amstverständnis erkennen lassen, das sich im gegenwärtigen ökumenischen Dialog als anschlussfähig erweist.
Aktualisiert: 2019-04-29
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Die neuere Paulusauslegung ist durch die Diskussionen um die Neue Paulusperspektive geprägt. Damit verbindet sich die Frage, wie der Apostel im Rahmen des zeitgenössischen Judentums zu verstehen ist und welche Aspekte des rabbinischen Judentums für das Verständnis der paulinischen Theologie bedeutsam sind. In zwei Beiträgen zum rabbinischen Judentum tritt Günter Stemberger dem christlichen Klischee entgegen, das Judentum sei eine Lohn- und Leistungsreligion, von dem sich der christliche Glaube dann wesentlich abhebe. Er legt dar, dass auch nach Auffassung der Rabbinen "Lohn" nicht erworben, sondern nur von Gott "angerechnet" wird. Für die Rabbinen ist die Halakha der Weg, der das ganze Leben des Menschen umfasst, doch ist die Tora mehr als Gesetz. Wesentlich ist das umfassende Bewusstsein, von Gott gefordert zu sein und auf die Erwählung in einem der Tora gemäßen Leben antworten zu können. Dies aber ist nur möglich in stetem Vertrauen auf Gott; so ist der Glaube an ihn Grundlage allen religiösen Tuns. Der Neutestamentler Jörg Frey fragt in seinem Beitrag "Der Jude Paulus und der Nomos" nach der Stellung des Apostels im Judentum seiner Zeit. Anhand der Erörterung der Bedeutung der Tora im Pharisäismus und im Diasporajudentum fragt er anhand konkreter Texte, wie Paulus zu der fundamentalen soteriologischen Relativierung von Beschneidung und Gesetz "in Christus" kommen konnte. Schließlich erörtert Jacob Thiessen in seinem Beitrag "Die Rechtfertigung aus Glauben und der Lohngedanke" die Bedeutung und Tragweite der Rede von Endgericht und Lohn angesichts der Botschaft von der Rechtfertigung aus Glauben.
Aktualisiert: 2019-04-29
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Franz Rosenzweigs Verständnis von Identität und Aufgabe des Rabbinats entwickelt sich in der Begegnung mit unterschiedlichen Rabbinern seiner Zeit wie auch im Dialog mit jüdischer Tradition und Moderne. Seine Biographie, seine Lehrhausarbeit und seine Philosophie sind in dieser Facette seines Denkens eng miteinander verbunden. Insofern lässt sich das vorliegende Buch auch als Einführung in Rosenzweigs Leben und Werk lesen. Zugleich ermöglicht es einen Einblick in zentrale Aspekte jüdischen Denkens.
Aktualisiert: 2020-01-01
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In ihrem Buch „Pfarramt und Rabbinat. Identitätskonstruktionen im Dialog“ bringt Michaela Will Diskurse über pastorale und rabbinische Identitäten im gegenwärtigen Deutschland miteinander ins Gespräch. Rabbinatskonstruktionen im Kontext des liberalen Abraham Geiger Kollegs in Potsdam und des modern-orthodoxen Rabbinerseminars zu Berlin werden zur praktisch-theologischen Diskussion in Beziehung gesetzt und Inspirationen für das protestantische Pfarramt der Zukunft herausgearbeitet.
Die Autorin versteht ihre Arbeit als Wanderung zwischen den Welten von Pfarramt und Rabbinat auf der Grundlage von Transdifferenz. Transdifferenz wird als gelebte Gastfreundschaft verstanden. Die Leser_innen sind eingeladen, mitzugehen, beim Anderen zu Gast zu sein, die Andere zu beherbergen und so ihre eigenen Brücken zwischen den Landschaften zu bauen und ihr eigenes Haus neu zu erschaffen.
Dr. theol. Michaela Will ist Pastorin im Frauenwerk des Ev.-Luth. Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein
Aktualisiert: 2020-01-01
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Franz Rosenzweigs Verständnis von Identität und Aufgabe des Rabbinats entwickelt sich in der Begegnung mit unterschiedlichen Rabbinern seiner Zeit wie auch im Dialog mit jüdischer Tradition und Moderne. Seine Biographie, seine Lehrhausarbeit und seine Philosophie sind in dieser Facette seines Denkens eng miteinander verbunden. Insofern lässt sich das vorliegende Buch auch als Einführung in Rosenzweigs Leben und Werk lesen. Zugleich ermöglicht es einen Einblick in zentrale Aspekte jüdischen Denkens.
Aktualisiert: 2020-02-12
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In ihrem Buch „Pfarramt und Rabbinat. Identitätskonstruktionen im Dialog“ bringt Michaela Will Diskurse über pastorale und rabbinische Identitäten im gegenwärtigen Deutschland miteinander ins Gespräch. Rabbinatskonstruktionen im Kontext des liberalen Abraham Geiger Kollegs in Potsdam und des modern-orthodoxen Rabbinerseminars zu Berlin werden zur praktisch-theologischen Diskussion in Beziehung gesetzt und Inspirationen für das protestantische Pfarramt der Zukunft herausgearbeitet.
Die Autorin versteht ihre Arbeit als Wanderung zwischen den Welten von Pfarramt und Rabbinat auf der Grundlage von Transdifferenz. Transdifferenz wird als gelebte Gastfreundschaft verstanden. Die Leser_innen sind eingeladen, mitzugehen, beim Anderen zu Gast zu sein, die Andere zu beherbergen und so ihre eigenen Brücken zwischen den Landschaften zu bauen und ihr eigenes Haus neu zu erschaffen.
Dr. theol. Michaela Will ist Pastorin im Frauenwerk des Ev.-Luth. Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein
Aktualisiert: 2020-02-12
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Die neuere Paulusauslegung ist durch die Diskussionen um die Neue Paulusperspektive geprägt. Damit verbindet sich die Frage, wie der Apostel im Rahmen des zeitgenössischen Judentums zu verstehen ist und welche Aspekte des rabbinischen Judentums für das Verständnis der paulinischen Theologie bedeutsam sind. In zwei Beiträgen zum rabbinischen Judentum tritt Günter Stemberger dem christlichen Klischee entgegen, das Judentum sei eine Lohn- und Leistungsreligion, von dem sich der christliche Glaube dann wesentlich abhebe. Er legt dar, dass auch nach Auffassung der Rabbinen "Lohn" nicht erworben, sondern nur von Gott "angerechnet" wird. Für die Rabbinen ist die Halakha der Weg, der das ganze Leben des Menschen umfasst, doch ist die Tora mehr als Gesetz. Wesentlich ist das umfassende Bewusstsein, von Gott gefordert zu sein und auf die Erwählung in einem der Tora gemäßen Leben antworten zu können. Dies aber ist nur möglich in stetem Vertrauen auf Gott; so ist der Glaube an ihn Grundlage allen religiösen Tuns. Der Neutestamentler Jörg Frey fragt in seinem Beitrag "Der Jude Paulus und der Nomos" nach der Stellung des Apostels im Judentum seiner Zeit. Anhand der Erörterung der Bedeutung der Tora im Pharisäismus und im Diasporajudentum fragt er anhand konkreter Texte, wie Paulus zu der fundamentalen soteriologischen Relativierung von Beschneidung und Gesetz "in Christus" kommen konnte. Schließlich erörtert Jacob Thiessen in seinem Beitrag "Die Rechtfertigung aus Glauben und der Lohngedanke" die Bedeutung und Tragweite der Rede von Endgericht und Lohn angesichts der Botschaft von der Rechtfertigung aus Glauben.
Aktualisiert: 2023-04-28
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Der Aufsatzband enthält historische und exegetische Studien zu zentralen Themen aus dem Bereich des hellenistischen und rabbinischen Judentums sowie der paulinischen Theologie. Neben einem in seiner jetzigen Form noch unpublizierten Text stammen die übrigen Beiträge aus den Jahren 1979 bis 2012. Für den Wiederabdruck wurden sie zum Teil grundlegend überarbeitet, ergänzt und auf den aktuellen Forschungsstand gebracht. Sie beleuchten den unterschiedlich verlaufenen Rezeptions- und Aneignungsprozess der Schrift und ihrer Traditionen im frühen Judentum und Urchristentum. Schwerpunkte liegen auf der Frage nach Funktion und Bedeutung weisheitlicher und apokalyptischer Vorstellungen im zeitgenössischen Judentum, der Ausbildung von eschatologischen Heilskonzeptionen in nachbiblischer Zeit mit und ohne Auferstehungsglauben, der Verhältnisbestimmung von Kirche und Israel bei Paulus (Römer-/Galaterbrief) sowie auf der Frage, ob es gravierende Veränderungen im theologischen Denken des Apostels gegeben hat. Weitere Beiträge greifen in die Diskussion über den Ursprung, Stellenwert und die geschichtliche Entwicklung des Proselytentauchbads ein, thematisieren die mit der Kollektensammlung für Jerusalem sich verbindenden Probleme und untersuchen, inwieweit die neutestamentlichen Schriften ein Amstverständnis erkennen lassen, das sich im gegenwärtigen ökumenischen Dialog als anschlussfähig erweist.
Aktualisiert: 2023-04-28
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