Warum machen Menschen Rituale? Weil sie wirken. Als sozialer Kitt oder zur Festigung sozialer Beziehungen. Weil es Spaß macht oder weil es den Göttern gefällt. Vor allem aber, weil sie eine Inszenierung von Beständigkeit sind. Indem der Mensch sich Ritualen unterwirft, bezieht er sich auf ihre Eigengesetzlichkeit. Und auf den (meist uneingestandenen) Sinn, Zeitlosigkeit zu inszenieren, um der Kontingenz des Lebens zu entgehen. In Ritualen kann man alle Motive verbergen, wenn man sich nur an die Regeln hält. Das Ritual zeigt auch hier seine Autonomie, die Anpassung bis hin zu Unterwerfung verlangt. Trotz aller Dynamik geht es im Ritual also um Bewahrung. Im Guten wie im Schlechten.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Die Geschichte des Begriffs „Ritual“ ist die Geschichte seiner Emanzipation. Rituale galten als starr, rigide, stereotyp oder unveränderlich und waren entsprechend kaum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Erst seit Mitte der Siebzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts änderte sich diese Einstellung und man erkannte zunehmend das kreative Potenzial von Ritualen. Man fragt unter Einbeziehung der ganzen Kulturen nach Variationen, Modifikationen, Autorschaft, Transfers und Transformationen von Ritualen. Dabei zeigt sich, dass offenbar der Wechsel in und durch Rituale ebenso konstant ist wie die rituelle Identität, dass das Neue konstitutiv zu Ritualen gehört und dass Rituale keine klaren Ränder haben. Die Beiträge dieses Bandes spiegeln diese Überlegungen wider. Sie setzen sich mit Grundfragen der Ritualforschung auseinander, besonders auch in Bereichen und in Begriffsfeldern, die sich, wie es scheint, beharrlich den Ritualisierungen entziehen; wie etwa dem Glauben, der Liebe oder der Kunst. INHALT: Gerd Theissen: Rituale des Glaubens – Religiöse Rituale im Lichte akademischer Riten – Gerhard Neumann: Rituale der Liebe – Uwe M. Schneede: Ritual als Werk: Joseph Beuys’ Aktionen – Jan Assmann: Kunst und Rituale: Mozarts Zauberflöte – Erika Fischer-Lichte: Das Theater der Rituale – Gerd Althoff/Barbara Stollberg-Rilinger: Rituale der Macht in Mittelalter und Früher Neuzeit – Christopf Wulf: Die Erzeugung des Sozialen in Ritualen – Thomas Meyer: Rituale der Politik – William S. Sax: Heilen Rituale? – Axel Michaels: Geburt – Hochzeit – Tod: Übergangsrituale und die Inszenierung von Unsterblichkeit – Michael Oppitz: An den Rändern des Rituals.
Aktualisiert: 2020-03-02
Autor:
Gerd Althoff,
Jan Assmann,
Erika Fischer-Lichte,
Thomas Meyer,
Axel Michaels,
Gerhard Neumann,
Michael Oppitz,
William S Sax,
Uwe M. Schneede,
Barbara Stollberg-Rilinger,
Gerd Theißen,
Christoph Wulf
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Der Stab ist das wohl universellste Symbol von Autorität. Als Szepter, Richterstab, Bischofs- oder Abtsstab und in vielen weiteren Formen gab er seinem Träger Macht ‚in die Hand’. Die Studie führt die wichtigsten Elemente symbolischen Stabgebrauchs im europäischen Mittelalter zusammen. Der ritualwissenschaftliche Ansatz ermöglicht das Spannen eines weiten zeitlichen Bogens, der vom Früh- bis ins ausgehende Hochmittelalter reicht. Im Zentrum der Ausführungen stehen zunächst die direkt den verschiedenen Stabsymbolen zugeschriebenen Bedeutungsfelder. In der Ritualhandlung wie im intellektuellen Diskurs der Zeitgenossen nahm der Stab auf mehreren Ebenen aber noch weit komplexere Symbolik an; Stab, Stabträger und die mit dem Stab durchgeführten Rituale standen in einem spannungsreichen Wechselverhältnis. Mittelalterliche Stabsymbolik im Spannungsfeld von Diskurs und Ritual aufzuschlüsseln, ist daher das Ziel dieser Studie, die sich neben Textquellen (mittelalterliche Bibelexegese, Traktatenliteratur, liturgische und Rechtstexte) auch auf eine ikonologische Betrachtung der Stäbe selbst sowie auf weiteres Bildmaterial, etwa die Sachsenspiegel-Bildhandschriften, stützt.
Aktualisiert: 2020-04-03
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