Herta Müller-Handbuch

Herta Müller-Handbuch von Eke,  Norbert Otto
Das Handbuch gibt einen umfassenden Überblick über das Werk Herta Müllers in seiner ganzen thematischen Breite und Vielfalt der Genres. Es richtet das Augenmerk dabei insbesondere auf ästhetische Formgebungsverfahren und poetologische Schreibkonzepte und stellt auch die unterschiedlichen Ausdrucksweisen der gesellschaftspolitischen Interventionen der streitbaren Autorin zur Diskussion. Umfangreiche Werkanalysen und Beiträge zur Rezeption und Wirkung von Müllers Werk stehen ebenfalls im Zentrum. Bibliographien und Register runden das Handbuch ab, das fortgeschrittenen Studierenden wissenschaftliche Zugänge zum jeweiligen Thema erschließen soll, zum anderen aber auch Spezialisten in der deutschsprachigen Forschungslandschaft als Anlaufstelle und Orientierung dienen kann. 
Aktualisiert: 2023-07-02
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Herta Müller-Handbuch

Herta Müller-Handbuch von Eke,  Norbert Otto
Das Handbuch gibt einen umfassenden Überblick über das Werk Herta Müllers in seiner ganzen thematischen Breite und Vielfalt der Genres. Es richtet das Augenmerk dabei insbesondere auf ästhetische Formgebungsverfahren und poetologische Schreibkonzepte und stellt auch die unterschiedlichen Ausdrucksweisen der gesellschaftspolitischen Interventionen der streitbaren Autorin zur Diskussion. Umfangreiche Werkanalysen und Beiträge zur Rezeption und Wirkung von Müllers Werk stehen ebenfalls im Zentrum. Bibliographien und Register runden das Handbuch ab, das fortgeschrittenen Studierenden wissenschaftliche Zugänge zum jeweiligen Thema erschließen soll, zum anderen aber auch Spezialisten in der deutschsprachigen Forschungslandschaft als Anlaufstelle und Orientierung dienen kann. 
Aktualisiert: 2023-07-02
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Herta Müller-Handbuch

Herta Müller-Handbuch von Eke,  Norbert Otto
Das Handbuch gibt einen umfassenden Überblick über das Werk Herta Müllers in seiner ganzen thematischen Breite und Vielfalt der Genres. Es richtet das Augenmerk dabei insbesondere auf ästhetische Formgebungsverfahren und poetologische Schreibkonzepte und stellt auch die unterschiedlichen Ausdrucksweisen der gesellschaftspolitischen Interventionen der streitbaren Autorin zur Diskussion. Umfangreiche Werkanalysen und Beiträge zur Rezeption und Wirkung von Müllers Werk stehen ebenfalls im Zentrum. Bibliographien und Register runden das Handbuch ab, das fortgeschrittenen Studierenden wissenschaftliche Zugänge zum jeweiligen Thema erschließen soll, zum anderen aber auch Spezialisten in der deutschsprachigen Forschungslandschaft als Anlaufstelle und Orientierung dienen kann. 
Aktualisiert: 2023-07-02
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Die Unentrinnbarkeit der Biographie

Die Unentrinnbarkeit der Biographie von Nowotnick,  Michaela
Der im Jahr 2001 erschienene Roman „Rote Handschuhe“ von Eginald Schlattner gilt als ein wichtiger Beitrag zur Darstellung des kommunistischen Regimes in Rumänien. Zugleich sind Werk und Autor heftig umstritten. Ursachen hierfür finden sich in den bislang nur unzureichend aufgearbeiteten Hinterlassenschaften zweier Diktaturen. Die Verortung des Romans im Spannungsfeld von Autobiographie und fiktionalem Schreiben hat zudem maßgeblich dessen Rezeption beeinflusst. Anhand dieses Fallbeispiels beleuchtet und hinterfragt die Autorin kritisch die Macht von Literatur, Arbeitsmechanismen von Geheimdiensten, aber auch Versäumnisse und Manipulationen in der Vergangenheitsbewältigung, die viele Biographien nachhaltig geprägt haben.
Aktualisiert: 2023-06-28
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im wohlklang unverhohlen

im wohlklang unverhohlen von Hehn,  Ilse, Ottschofski,  Edith, Pop,  Traian
Die Leichtigkeit der Dichtung Edith Ottschofskis braucht die Schwere des Seins, auch wenn diese schier unerträglich scheint. Konkrete Wirklichkeit kommt entlang der biographischen Stationen der Autorin – Verlassen der Heimat, Familie, Krankheit, Tod – unabweisbar schmerzlich zur Sprache. Die Leser sind zutiefst berührt und werden doch bald schon mit neuem Wortwitz getröstet und beinahe kindlich amüsiert. Im Moment der Lektüre findet der Leser in der Melancholie der Verse für die Unbehaustheit der eigenen Gefühle eine Heimat in der „beau hem“ dieser virtuosen Sprachtüftlerin. Brigitte Heymann
Aktualisiert: 2023-06-27
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die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980.

die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980. von Bossert,  RolfFranz Hodjak, Britz,  Helmut, Fromm,  Waldemar, Fromm,  Walter, Hensel,  Klaus, Hodjak,  Franz, Lippet,  Johann, Pop,  Traian, Samson,  Horst, Seiler,  Hellmut, Söllner,  Werner, Sterbling,  Anton, Totok,  William, Wagner,  Richard
Diese Anthologie ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass sich in der kleinen deutschsprachigen Literatur Rumäniens in den 1960er und 1970er Jahren ein Maß an Weltläufigkeit und Modernität herauszubilden begann, das heute zur markanten Bereicherung der literarischen Vielstimmigkeit in Deutschland beiträgt. Das zeigen Werke, die nach 1989 erschienen sind: Sie verweisen auf Emigration, Unbehaustheit und eine doppelte Fremdheit – „Angekommen wie nicht da“ lautet ein Titel von Herta Müller – innerhalb des Erfahrungshaushalts Deutschlands. (Waldemar Fromm, 2022) Der Aussiedlungsprozess der Deutschen aus Rumänien und der meisten rumäniendeutschen Schriftsteller, Künstler und Intellektuellen findet sich von dieser Literatur merkwürdig begleitet und zugleich vielfach gebrochen gespiegelt und in gewisser Weise auch vorweggenommen. (Anton Sterbling, 2022) Persönlich wünschte ich mir eine noch ein- deutiger engagierte oder gar militante Sub- jektivität. Verfolgt man jedoch die jüngste Lyrik- produktion aufmerksam, so lässt sich leicht fest- stellen, dass sie nicht selten ins private Abseits abdriftet, belanglose Innerlichkeit zutage fördert und Gesellschaftliches wegdrückt. Dann wird lei- der nur noch festgestellt, aber nicht mehr gefragt, der Zustand wird hingenommen, aber nicht mehr angezweifelt etc., etc. Selbstverschuldetes Abseits wäre das Ergebnis, eine vielversprechende literarische Bewegung fände ein frühzeitiges Ende. Dem vorzubeugen, mag dieses Buch auch beitragen. (Walter Fromm, 1980 )
Aktualisiert: 2023-05-30
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Wegkreuze.

Wegkreuze. von Lippet,  Johann
Egal ob beobachtet, gehört oder gelesen, es ist in jedem Fall wundersam, hat man erfaßt, wie sich eine Geschichte anbahnt. Die Geschichten dieses Bandes, einige umfassen nur ein paar Zeilen, die längsten aber auch nur ein paar Seiten, erzählen von Großeltern und deren Verhältnis zu ihren Enkeln, von einer mißglückten Mayonnaise und den Folgen, von Kois und behördlicher Willkür, von einer streikenden Hausfrau, vom Hängebauch bei Katzen, von einer tragischen Liebesgeschichte aus der Zeit des kalten Krieges, von einem gemeinnützigen Verein, der Wegkreuze für im Straßenverkehr zu Tode Gekommene aufstellt, von Politikern und Zeitgenossen in Fernsehshows, von seltsamen Todesfällen, von Selbstmord und Mord, von einem Bond Girl, von vereinsamten älteren Frauen und Männern auf der Suche nach spätem Glück.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Diese Tage ohne Datum

Diese Tage ohne Datum von Hehn,  Ilse, Pop,  Traian
Anstelle eines Vorworts Eine Sprache aus Überzeugung, Nähe und Anmut Das kennen wir: Die Corona-Pandemie zeigt erschreckend, statt sich herzlich und liebevoll zu umarmen, streckt man seine Faust aus, seine Ellenbogen und tritt einander fast vors Schienbein. Nehmen wir auch noch die Maske hinzu, sind wir … auf Abstand? Einander fremd geworden? Vereinsamt? Wie erfreulich, wenn ein Buch seine Arme ausbreitet, die Maske abnimmt, keine Berührung scheut, sich dir nähert und ein echtes Angebot zur Aufnahme einer Beziehung ist. Wovon rede ich? Von Ilse Hehns jüngstem Buch: „Diese Tage ohne Datum“. Es neigt sich uns entgegen, möchte angenommen, in seiner Bildsprache verstanden und in gewisser Weise auch genossen werden. Doch das alles geht nicht hektisch. Es brauchte seine Zeit. Lebenszeit, Erfahrungszeit, Wahrnehmungszeit. Und es braucht unsere Lust und Bereitschaft, Worte und Bilder zu wägen, so dass sie in unserem Inneren Gestalt annehmen. Was bewegt diese bewegende Autorin dazu, uns in Lappland auf einen Hundeschlitten zu stellen und uns tagelang und abhängig von Tier und Natur durch die weite, eingefrorene Landschaft zu führen? Die sprachsatten Bilder lassen es erahnen: es geht darum, eine innere Heimat zu entdecken, ein Gefühl von Geborgensein in einer Natur, die nicht feindlich ist. Ob die Bretagne ein heimeliger Ort? Ist sie nicht auch schroff, bedrohlich, menschenfeindlich? Nein, wenn man nicht nur allein unterwegs ist, und manchmal scheint es durch, dass Ilse Hehn nicht alleine reist. Ob die Autorin nun mit kulturhistorische Anmerkungen, in eine bildhafte Sprache eingetaucht, metaphorisch überhöht und mit kraftvollen Synästhesien bekleidet, sich uns herausfordernd nähert – wir sind eingeladen, intellektuell und emotional an dieser Reise durch Frankreich teilzuhaben. Nach einem wunderbar zynischem Capri-Intermezzo und einem Spaziergang durch das bunte, tolerante Amsterdam reisen wir nach Schottland. Kommt man dann dort im Zeichen der Distel und beim Klang der Bagpipes, mit dem passenden Getränk in der Hand und umwoben von Geschichte und Geschichten, zu einer entspannten Gelassenheit, einem Atemhauch von Genuss? Ja, man kommt. Auch als Leser. Aufpassen! In Florenz – sachlich kommentiert die Autorin die Stadt als „ein Sarg aus pietra dura“, Pathos und pietätvolle Kniefälle sind nicht das Ihre – werden wir davor gewarnt, „Dantes verzinkter Lorbeer“ uns nicht auf den Kopf fallen zu lassen. Und ach, Ägypten. Hier hat Ilse Hehn wahrlich ihr Herz an Geschichte und Architektur, an Götterwelt und Menschenelend verloren. So viele Worte und keines zu viel. Jedes gefüllt mit Bild und Vorstellung, mit Kommentar und Anmerkung. Ein Bekenntnis! Ein literarisches Fundstück sind die Texte der Autorin über ihre ehemalige Heimat Rumänien. Textminiaturen von großer poetischer Kraft und eigenwillige Collagen vermitteln ein nuancenreiches Bild des postkommunistischen Rumänien. Hinter dem schönen Schein eines „neuen Frühlings“ wird die Ratlosigkeit und Enttäuschung angesichts der nicht eingelösten Erwartungen der 1989 von der kommunistischen Diktatur befreiten Menschen spürbar. Umarmen wir Sizilien, jenes geschichtsträchtige Eiland, um uns bald darauf, über Norwegen und Samos, am Bodensee auszuruhen, Annette von Droste Hülshoff vorurteilsfrei zu begegnen, und gleichsam Kraft zu tanken für zwei weitere große Schritte. Einer führt uns zur ewigen Stadt, der Roma aeterna, deren Flair wir erliegen, die Sinne leibhaftig und lebhaft gesättigt. Und ja, die „bocca della verita“ wartet auf die Autorin, um das, was sie uns anbietet, auf Authentizität und sprachliche Überzeugungskraft zu prüfen. Ergebnis: Alles gut! Was heißt, das steinerne Ungeheuer beißt nicht zu. Schließlich wartet Venedig auf uns. Wir kommen behutsam dieser rätselhaft schönen Stadt nahe. So wie die Autorin auch uns nahegekommen ist. Keine erzwungene Distanz sondern glaubhafte Nähe, keine Oberlehrer-Belehrungen, sondern kenntnisreiche Impulse. Keine Maske, wohl aber eine Sprache aus Überzeugung, Nähe und Anmut. So gelingen Begegnungen, ja Berührungen in einer Zeit der Entfremdung. Man ist eingeladen, sich dem Horizont einer weit gereisten Autorin zu nähern. Das ist ein Buch für unsere Zeit der Distanz, der Masken und der erzwungenen Berührungslosigkeit. Lassen Sie sich berühren! Es tut gut. Ulrich Steenberg, Januar 2022
Aktualisiert: 2023-05-30
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Über Google, Gott und die Welt

Über Google, Gott und die Welt von Barták,  Miroslav, Cornelius,  Jan
„Scheinheilige gibt es in unserer Gesellschaft wie Sand am Meer. Wie sagte nur der Philosoph und Menschenkenner Bertrand Russell: „Wir haben zwei Sorten von Moral: Eine, die wir predigen, aber nicht praktizieren, die andere, die wir praktizieren, aber nicht predigen.“ Das hört sich schlimm an, aber lassen wir uns davon nicht irritieren! Damit meinte Russell natürlich nicht uns, sondern alle anderen.“ „Jan Cornelius ist ein Meister des Absurden. Er setzt auf Normalität und alltägliche Erfahrungen, doch er gibt seinen Geschichten unvorhergesehene Wendungen. Seine Texte steigern sich oft ins Irrwitzige, Groteske. Wer in geregelten Bahnen denkt, wird gnadenlos aufs Glatteis geführt. Mit scheinbar leichter Feder komponiert der Autor Satiren und Humoresken. Sie sind akribisch durchdacht.“ Rheinische Post „Cornelius ist ein absoluter Meister des hintergründigen Humors.“ WDR Ich habe mir die Streifzüge von Jan Cornelius, nachdem ich die ersten gelesen hatte, als Betthupferl neben das Bett gelegt. Die Feinfühligkeit, mit der Cornelius Kaltschnäuzigkeit zu Wort kommen lässt, der Sprach- und Wortwitz, über den er verfügt, die Bildung, die sich dabei (unaufdringlich) zeigt, das alles ist wirklich sehr, sehr gut. Ich ziehe den Hut! Hellmuth Karasek Scheinheilige gibt es in unserer Gesellschaft wie Sand am Meer. Satiriker Jan Cornelius hat sich zu diesem Meeresstrand der (Schein)-Heiligen aufgemacht und dort für uns einige wunderbare Perlen aufgestöbert. Cornelius ist ein Meister der hintergründigen Satire – eine Gabe, mit welcher auch Miroslav Barták, der das Werk reichlich illustriert hat, gesegnet ist. Hoch und heilig versprochen: Das Buch lohnt sich! Was wäre der deutsche Humor ohne seine östlichen Lebens-Spender? Die großen deutschen Humoristen kommen entweder aus jüdischem Hause oder aus Balkanien und Livland, ob sie Tucholsky oder Roda Roda, Heine, Gernhardt oder F. K. Waechter heißen. Jan Cornelius stammt aus dem Banat und begnügt sich heutzutage mit Düsseldorf. Von dort schickt er seine kleinen feinen Beobachtungen meist übers Radio, sammelt sie als »Ganz weltliche Satiren« aber auch in Büchern wie seinem jüngsten Heilige und Scheinheilige (Zollhaus Verlag). Wir hören Schwejk heraus und Sostschenko, und da Cornelius als Illustrator Miroslav Bartak gewonnen hat, den Cartoonisten ohne Worte, ist die absurd-komische Mischung aus dem schlampanischen Kakanien perfekt. Matthias Biskupek, Menschen wie du und ich sind Cornelius' Hauptdarsteller. Indem er Situationen wie pseudointellektuelle Gespräche auf den Kopf stellt, betont der Autor deren Lächerlichkeit und hält uns ganz nebenbei den Spiegel vor. Mit geschickt platzierter Ironie - seine Vorbilder sind Valentin, Tucholsky und Loriot - klärt Cornelius ohne erhobenen Zeigefinger den Widerspruch zwischen dem auf, was die Welt denkt und was sie wirklich ist. Möchten Sie ein unterhaltsames Buch für den Nachttisch? Oder für die Straßenbahn? Fürs Wartezimmer oder den Feierabend? Zur Selbstbelohnung oder zum Verschenken? Hier haben Sie eins. „Heilige und Scheinheilige“ heißt es, geschrieben von Jan Cornelius. Er ist ein humoristischer Satiriker, der in Düsseldorf lebt. Da muss offenbar Freude aufkommen. Oder Spottlust. Gnadenlos fröhlich und spöttisch hat er sich jener Spezies unter dem Heiligenschein angenommen. Doch niemand muss fürchten, dass ihm scheinheilig auf die Zehen oder gegens Schienbein getreten wird. Oder jemandem, dem man das Buch geschenkt hat, auf den Schlips. Insofern heiligen die spottlichen Mittel nicht den Zweck der Satire, dem sich Jan Cornelius verschrieben hat. Jan Cornelius ist in der Comedy-Szene wohl nur deshalb unentdeckt, weil er sie mit einer Substanzfülle ausstatten würde, die sie eher nicht verdient. Er erlaubt sich Lichtspiele mit dem Spiegel und blendet auf diese Weise mal in die eine Ecke, mal in die andere. Dort wirbelt er die Staubschichten auf unseren Gewohnheiten auf, die sich da abgelagert haben. Und gleichzeitig macht er beide sichtbar: Unsere mitunter fragwürdigen Gewohnheiten und den Staub. Genussvoll pustet er hinein und freut sich, wenn Konturen klarer, wenn die Typen in jedem, in jeder von uns erkennbar werden: Der Computerjunkie, der Jogger, der Großstädter, der Lehrer, der Büchernarr, der Pünktliche, der perfekte Ehemann, der geborene Manager, die moderne Sekretärin, Heilige und Scheinheilige allemal. In kleinen sprachlichen Kabinettstückchen führt er uns von einem Lachanfall zum nächsten, trittsicher über Schmunzelstrecken und Grinseabschnitte. So gönnt er uns eine geistige Erholung und intellektuelle Erfrischung, wie sie nur gute Satiriker bewirken können. Den meisten selbsternannten und hochgepushten Comedians gelingt dies eben nicht, egal wie hoch sie auch von den Medien gejubelt werden, wenn bei der Quotenjagd unbarmherzig die Qualität auf der Strecke bleibt. Es gibt eben Grenzen und Grenzüberschreitung. Und damit sind wir bei einem anderen Schwerpunkt des Buches, der mit Leichtigkeit übermittelt wird: Bei humoristischen Grenzerfahrungen - im Urlaub, auf dem Lande, beim Wandern, beim Lesen von Reiseführern: Die kurzen Geschichten aus der abgedrehten Welt des realen Wahnsinns erlauben den Lachmuskeln ein Austesten der Grenzen ihrer Belastbarkeit. Was Jan Cornelius sonst noch an Themen unter einen Hut bringt ist nicht minder dem Alltagsdasein abgeguckt und aufgeschrieben. Er ist so unterhaltsam, dass genau dieses Dasein im Alltag für denjenigen leichter wird, der sich so gekonnt den Spiegel vorhalten lässt. Was ist Kunst, fragt Jan Cornelius schließlich. Er gibt selbst die Antwort: Kunst ist schön. Recht hat er vor allem, wenn sie so amüsant ist wie seine Schreibkunst." Gerd Schinkel
Aktualisiert: 2023-05-30
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Beziehungsweise(n)

Beziehungsweise(n) von Lippet,  Johann, Pop,  Traian
Ich kehre immer wieder zurück. Wie der Täter an den Tatort. Der Vergleich hinkt, ich weiß, es fühlt sich aber so an. Wie oft ich konkret zurückgekehrt bin, läßt sich an den Fingern ab- zählen. Vielleicht war es auch mehr als zehnmal, vielleicht auch weniger. Das spielt doch überhaupt keine Rolle. In Gedanken bin ich in den letzten zweiunddreißig Jahren immer wieder zurückgekehrt, und das zählt. Und bei diesen meinen Rück- kehren kehre ich weder nach Ru- mänien zurück, noch ins Banat, sondern in mein Dorf, in dem ich die letzten dreizehn Jahre bis zu meiner Emigration nach Deutsch- land gar nicht mehr gelebt habe, nur noch bei meiner Mutter zu Besuch gewesen bin. Mein Dorf! Das ist keine An- maßung, das kann ich ruhig so sagen und hier so stehen lassen, weil Wiseschdia, im westlichen Zipfel des Banats unweit der serbischen Grenze gelegen, nur in meinem Kopf so existiert. Auch als Idylle. Gedichte und Geschichten in einem Band. Warum wohl? Die Gedichte unter dem Titel Redensarten verhandeln, was Gedichte schon immer verhandelten: Befindlichkeiten in bezug auf Erlebtes. Im ersten Zyklus, Lichtblicke, Schattenblicke, sind Natur, Alltag, der Schreibakt Gegenstand poetischer Reflexion, im zweiten Zyklus, U.a. eine Frage des Ver- gangenheitsbewältigung, sind es die Kindheit auf dem Dorf und die Emigration aus Rumänien nach Deutschland. An diesen zweiten Gedichtzyklus knüpfen die Geschichten in Anläufe an. Die erste und längste, Die Geschichte von Anna und Jakob, erzählt in geraffter Form die Familiengeschichte der Eltern und unter welchen Umständen die sich infolge des Zweiten Weltkriegs kennenlernten, die anderen erzählen, unter Einbeziehung geschichtlicher und sozialpolitischer Aspekte, vom Heimatdorf, vom Hausgarten, von prägenden Erinnerungen an eine Kuh, an Hunde und Katzen, einen Teich und eine Silberpappel. Die beiden letzten Geschichten, Vom Auftauchen meines Ururgroßvaters und Gelder, thematisieren den sogenannten Freikauf der Deutschen aus Rumänien durch die Bundesrepublik Deutschland. (Johann Lippet)
Aktualisiert: 2023-05-30
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Ossis Stein

Ossis Stein von Pop,  Traian, Schuller,  Frieder
„Ossis Stein oder Der werfe das erste Buch“ erlebte 2012 am Radu-Stanca-Nationaltheater in Hermannstadt/ Sibiu seine Uraufführung. In der Heimatstadt des 1926 geborenen Oskar Pastior, der im Freundeskreis „Ossi“ genannt wurde und von der Securitate den Decknamen „Otto Stein“ erhielt. Frieder Schuller kannte Oskar Pastior in den Jahren nach dessen Rückkehr von der Zwangsarbeit in der Sowjet- union, als der Dichter sein Brot als Rundfunkreporter verdiente. Frieder Schuller lernte aber auch die Durch- triebenheit der Securitate-Mitarbeiter kennen. Das heikle Sujet um Widerstand, Erpressbarkeit, Würde, Not, Kompromiss, Verstrickung und Mitläufertum in einem totalitären Regime mit vergifteten Tentakeln versetzte der Autor in ein Skript, in das die Lyriksprache von Pastior und auch Gedichte von ihm einflossen. „Ich bin Schriftsteller, außerhalb meiner Gedichte existiere ich nicht“, verkündet Ossi. Eine verzweifelte Ausflucht?! Die Darstellung des Spannungsfeldes zwischen dem Streben, Literatur zu schreiben, und den Kompromissen, die eingegangen wurden, um veröffentlichen zu dürfen, ist gelungen. Das Drama erlebt seinen Höhepunkt und das Ende mit der Vergewaltigung der Poesie durch den in Offiziersuniform gekleideten Genossen Dan, während der Dichter mundtot gemacht wird: Handlanger Paul presst ihm eine Zeitung auf den Mund. Geworfen wird kein Stein auf Ossi in der Inszenierung in Hermannstadt. Gezeigt wird der Stolperweg eines genialen Dichters und Menschen in Grenzsituationen.
Aktualisiert: 2023-05-30
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saumselige annäherung

saumselige annäherung von Hehn,  Ilse, Ottschofski,  Edith, Pop,  Traian
Die Alltagssprache, die eher für die Prosa geeignet ist, erweckt das Interesse des Publikums. Man hat den Eindruck, dass jedes Gedicht auf einem Bildschirm wie ein Film abläuft, die Szenen laufen mit. Neugierde und Erwartung wachsen. Der Leser will sehen, der Leser will verstehen, der Leser hat keine Zeit mehr für’s Verstecken-Spielen. Das ist das Geheimnis der gegenwärtigen Poesie, das Edith Ottschofski wunderbar beherrscht… Doch der Dichter hat auch in diesem Fall seine Geheimnisse. Letzten Endes verrät jedes Gedicht seine Botschaft. Diese zu entschlüsseln, bleibt dem Leser überlassen. Ich empfehle allen Poesieliebhabern die Gedichte der Edith Ottschofski, sie sind tatsächlich ein Leckerbissen! Nora Iuga
Aktualisiert: 2023-05-30
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die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980.

die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980. von Bossert,  RolfFranz Hodjak, Britz,  Helmut, Fromm,  Waldemar, Fromm,  Walter, Hensel,  Klaus, Hodjak,  Franz, Lippet,  Johann, Pop,  Traian, Samson,  Horst, Seiler,  Hellmut, Söllner,  Werner, Sterbling,  Anton, Totok,  William, Wagner,  Richard
Diese Anthologie ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass sich in der kleinen deutschsprachigen Literatur Rumäniens in den 1960er und 1970er Jahren ein Maß an Weltläufigkeit und Modernität herauszubilden begann, das heute zur markanten Bereicherung der literarischen Vielstimmigkeit in Deutschland beiträgt. Das zeigen Werke, die nach 1989 erschienen sind: Sie verweisen auf Emigration, Unbehaustheit und eine doppelte Fremdheit – „Angekommen wie nicht da“ lautet ein Titel von Herta Müller – innerhalb des Erfahrungshaushalts Deutschlands. (Waldemar Fromm, 2022) Der Aussiedlungsprozess der Deutschen aus Rumänien und der meisten rumäniendeutschen Schriftsteller, Künstler und Intellektuellen findet sich von dieser Literatur merkwürdig begleitet und zugleich vielfach gebrochen gespiegelt und in gewisser Weise auch vorweggenommen. (Anton Sterbling, 2022) Persönlich wünschte ich mir eine noch ein- deutiger engagierte oder gar militante Sub- jektivität. Verfolgt man jedoch die jüngste Lyrik- produktion aufmerksam, so lässt sich leicht fest- stellen, dass sie nicht selten ins private Abseits abdriftet, belanglose Innerlichkeit zutage fördert und Gesellschaftliches wegdrückt. Dann wird lei- der nur noch festgestellt, aber nicht mehr gefragt, der Zustand wird hingenommen, aber nicht mehr angezweifelt etc., etc. Selbstverschuldetes Abseits wäre das Ergebnis, eine vielversprechende literarische Bewegung fände ein frühzeitiges Ende. Dem vorzubeugen, mag dieses Buch auch beitragen. (Walter Fromm, 1980 )
Aktualisiert: 2023-05-30
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im wohlklang unverhohlen

im wohlklang unverhohlen von Hehn,  Ilse, Ottschofski,  Edith, Pop,  Traian
Die Leichtigkeit der Dichtung Edith Ottschofskis braucht die Schwere des Seins, auch wenn diese schier unerträglich scheint. Konkrete Wirklichkeit kommt entlang der biographischen Stationen der Autorin – Verlassen der Heimat, Familie, Krankheit, Tod – unabweisbar schmerzlich zur Sprache. Die Leser sind zutiefst berührt und werden doch bald schon mit neuem Wortwitz getröstet und beinahe kindlich amüsiert. Im Moment der Lektüre findet der Leser in der Melancholie der Verse für die Unbehaustheit der eigenen Gefühle eine Heimat in der „beau hem“ dieser virtuosen Sprachtüftlerin. Brigitte Heymann
Aktualisiert: 2023-05-30
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Meister Knastfelds Hybris

Meister Knastfelds Hybris von Dietz,  Ondine, Pop,  Traian, Schmidt,  Libuse
[...] Wir alle hatten ein fast erotisches Verhältnis zur „Venezianisierung“ unserer Stadt, so nannten wir dieses Phänomen. Ein Venedig war die Stadt unter den Kommunisten geworden, so wie sie ein Florenz war im „Empire“ des Königlichen und Kaiserlichen; ein südöstliches Sankt Petersburg, ohne die glaziale Würde eines frostigen Selbstbewusstseins, in Ohnmacht gefallen, zu einer Lagunenstadt geworden, unter Gewässern aus der Tinte so vieler Abschiedsbriefe. [...]
Aktualisiert: 2023-05-30
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Mit Erinnerungen gepflastert

Mit Erinnerungen gepflastert von Acker,  Heinz, Acker,  Marianne, Astner,  Michael, Baciu,  Angela, Betsy,  Peter, Binder,  Kurt H., Bottesch,  Sieglinde, Caplat,  Jutta, Dabi,  Gerhard, Dusil,  Dagmar, Elischer,  Hannes, Ernster,  Adrian, Fabritius,  Bernd, Fleischer,  Horst, Fronius,  Monica, Hermann,  Brigitte, Höchsmann,  Heini, Huber,  Manfred, Hügel,  Marianne, Hurezeanu,  Emil, Iuga,  Nora, Johrend,  Walter, Klubitschko,  Rudi, Loew,  Ingrid, Pop,  Traian, Reiner,  Monika, Samson,  Horst, Schlezack,  Jürgen, Schneider,  Erika, Schuller,  Frieder, Schuller,  Gerlinde, Schunn,  Erika, Schuster,  Jürgen, Seiler,  Hellmut, Wittstock,  Joachim, Ziegler,  Kurt Thomas, Zink,  Dietfried
Die Texte im vorliegenden Band berühren, informieren, beschreiben, blicken in ein Hermannstadt, das es heute so nicht mehr gibt. Sie sind zum Teil gut recherchiert und dokumentiert oder verlieren sich einfach in Erinnertem. Die Straßen sind die Adern der Stadt und schwemmen Erinnerungen und Erlebtes an oder weg, übergeben all dies der Stadt, und so werden es nicht mehr unsere Erinnerungen sein, sondern die der Stadt. Momentaufnahmen, die Bilder entstehen lassen. Das letzte Haus war auch ein Einfamilienhaus und war das Eckhaus zum Philosophengang auf der linken Seite. Es trägt schwer an einer Erinnerung. Christel, die zweitälteste Tochter der Konrads, war Studentin in Klausenburg. Der politische Geheimdienst hatte sie unter Druck gesetzt. Er forderte von ihr, über ihre Kommilitonen und Freunde zu berichten. Sie eigerte sich. Hannes Elischer, Die Walkmühlgasse Wenn aber der laue Sommerwind das Laub der Linden im Garten von Fräulein Schullerus und das des uralten Nussbaumes im Hof von Tante Clara, unserer lieben Nachbarin, sanft streichelt, erreicht das geheimnisvolle Rauschen über Hunderte und Tausende Kilometer Entfernung unsere Seelen und erinnert uns an die Kinder, die wir einmal waren ... Adrian Ernster, Die Grabengasse Vorwort oder wenn alle Straßen erzählen Hermannstadt ist die Stadt, die Fremde begeistert und ihren Bewohnern einen Stempel aufdrückte und aufdrückt. Ich wage zu behaupten, dass die Einwohner Hermannstadts mehr mit der Stadt verbunden sind als mit dem Land. Der Genius Loci hat sie geprägt, lässt im Rückblick das Paradies der hier verbrachten Kindheit wieder wach werden, verklärt auch ab und zu das Gewesene. Es wird verglichen, geurteilt, verurteilt, es werden Sehnsüchte geweckt. 36 Hermannstädter und solche, die hier einige Zeit verbracht haben, sind unserem Aufruf gefolgt und haben Texte zu Straßen verfasst: zu ihrer Straße, zu gegangenen Wegen, zu Erlebnissen und, und, und. Ich weiß nicht, wie es bei den Bewohnern anderer Städte ist, bei den Hermannstädtern lautet in den meisten Fällen die erste Frage: Ober- oder Unterstadt? Und welche Straße? Ach, das Haus an der Ecke? Die Straße mit den Lindenbäumen? Sah man nicht die Turmuhr von dort? Die Texte im vorliegenden Band berühren, informieren, beschreiben, blicken in ein Hermannstadt, das es heute so nicht mehr gibt. Sie sind zum Teil gut recherchiert und dokumentiert oder verlieren sich einfach in Erinnertem. Die Straßen sind die Adern der Stadt und schwemmen Erinnerungen und Erlebtes an oder weg, übergeben all dies der Stadt, und so werden es nicht mehr unsere Erinnerungen sein, sondern die der Stadt. Momentaufnahmen, die Bilder entstehen lassen. Die Pandemie hat auch vor der Entstehung dieses Buches nicht Halt gemacht. Dadurch hat sich die geplante Veröffentlichung um fast zwei Jahre verzögert. Zwei der Autoren erleben die Veröffentlichung des Bandes leider nicht mehr: Hannes Elischer erlag einer schweren Krankheit und konnte so seinen Text über die Walkmühlstraße nicht mehr in gedruckter Form erleben, ebenso Adrian Ernster, mit dem ich interessante Gespräche in Israel geführt habe und der sich auf einen Besuch in Hermannstadt gefreut hat. In seinem Text setzt er der Grabengasse ein Denkmal. Als Herausgeberin habe ich versucht, die Straßentexte zu gruppieren und ihnen einen Titel als Hut aufzusetzen. Nur in Ober- und Unterstadt zu unterteilen wäre zu wenig gewesen, Zentrum und Randviertel zu einfach. Es sind 11 Gruppen aus 36 Texten entstanden. Und da alles mit einem Schritt beginnt, der zu einem Weg führt, vereinen die ersten Texte „Wege“ durch die Stadt. Manch ein Titel ist subjektiv von mir gewählt worden und nicht ganz ernst zu nehmen. „Feine Straßen“ irritiert vielleicht. Doch für mich als Kind führte der Weg zu meiner Großmutter in eine „feine Straße“, wo es anders roch, die Bäume dufteten, die Gärten voller Blumen waren. Heute schmückt sich eine Straße mit dem Namen „Die schönste Straße Hermannstadts“ – ob sie es tatsächlich ist? Drei Autoren widmen ihr einige Zeilen. Doch es gibt auch Straßen „Im Herzen der Stadt“, „Hinter der Bahnlinie“, „Am Rande der Stadt“, der Leser darf sich in „Alte Straßen“ verirren, auf die „Konradwiese“ gelangen, in die „Unterstadt“, „In Richtung Josephstadt“ gehen oder „Mit fremdem Blick“ betrachten. Die Eintrittskarte zu allen Wegen ist der Hunsrück, kein Prosatext, sondern ein Gedicht. Wie heißt es so schön in England, wenn eine Frau heiratet? Something old and something new, something borrowed and something blue. Was das mit diesem Buch zu tun hat, mag sich der Leser fragen. Machen wir uns trotzdem diesen Spruch zu eigen für dies Buch. Die meisten der Texte beinhalten Erinnerungen. Um eine Verbindung zum heutigen Hermannstadt herzustellen, habe ich mich entschlossen, zum Großteil aktuelle Bilder zu verwenden. Und was ist geliehen? Wahrscheinlich die Erinnerungen, die irgendwann nicht mehr unser Eigentum sind, doch die Stadt leiht sie uns, lässt uns darin schwelgen. Und was ist blau? Ein „Vergiss Hermannstadt nicht“, die Augen der Stadt? Ich danke allen, die mich bei der Herausgabe dieses Buches unterstützt haben. Traian Pop hat die Veröffentlichung des Bandes in letzter Minute möglich gemacht. DANKE dafür! Dagmar Dusil, im Juli 2022 in Hermannstadt
Aktualisiert: 2023-05-30
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100&33. KONELLIPTISCHE ANSICHTEN

100&33. KONELLIPTISCHE ANSICHTEN von Eike,  Gerhard, Fabritius,  Gert, Pop,  Traian
Gerhard Eike (* 1945 in Agnetheln/Siebenbürgen) studierte nach dem Abitur an der Bergschule in Schässburg, von 1963 bis 1968 Kunstgeschichte am Institut für Bildende Künste „Nicolae Grigorescu“ in Bukarest. Von 1969 bis 1970 war er als Kustos am Brukenthal Museum in Hermannstadt tätig, von 1970 bis 1977 als Redakteur für die Rubriken Kunst und Literatur bei der deutschsprachigen Zeitschrift „Volk und Kultur“ in Bukarest. Weitere Tätigkeiten: publizistische Mitarbeit bei der „Deutschen Stunde“ des Rumänischen Rundfunks und Fernsehens, Drehbuchautor und Regisseur von Kunstfilmen, u. a. des Dokumentarstreifens „450 Jahre Bergschule in Schäßburg“ sowie der monografischen Studie „Der Kunstmaler Hans Hermann“. 1975 erschien das Gedichtbuch „6&60 KONELLIPTISCHE LANDSCHAFTEN“ im Kriterion Verlag (Bukarest). Gerhard Eikes Gedichte wurden in Anthologien wie „Luchterhand Loseblatt Lyrik – Deutsche Gedichte aus Rumänien“ (Luchterhand Verlag, Darmstadt 1970), „Fahnen im Wind“ (Kriterion Verlag 1972); „befragung heute“ (Kriterion Verlag 1974) und „vorläufige protokolle“ (Dacia Verlag, Klausenburg 1974) veröffentlicht. Am 18.01.1977 erfolgte die Flucht in die Bundesrepublik Deutschland. Von 1977 bis 1979 war er beim Bayerischen und Süddeutschen Rundfunk sowie für die Süddeutsche Zeitung tätig. 1979/80 absoliverte er die Ausbildung zum Industriekaufmann beim Bayerischen Bildungsverein e.V. München. 1982 gründete er die „Galerie V five o-clock“ in Feldafing. 1985/86 war er als Bibliothekar der DGB-Bundesschule Niederpöcking, von 1987 bis 1989 als Bibliothekar im Kloster Andechs tätig. 1987 promovierte Eike zum Dr. phil. der Kunstgeschichte an der Universität Bukarest. Von 1982 bis 1990 war er Organisator von Kunstausstellungen des Vereins „Die Roseninsel – Künstler und Kunstfreunde am Starnberger See e.V.“ sowie des „Art Aktiv-Kunstrings im Fünfseenland“. 1991 ließ er sich als freischaffender Journalist und Schriftsteller in Konstanz am Bodensee nieder, wo er 2020 starb.
Aktualisiert: 2023-05-30
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biographie. ein muster. poem

biographie. ein muster. poem von Fromm,  Walter, Lippet,  Johann, Pop,  Traian
Walter Fromm Leben sammeln in der Diktatur Versuch über ein vermeintlich unspektakuläres Autobiographiemodell in spektakulären Zeiten an der Peripherie Europas Nichts kann die missbrauchsbesessene Macht so sehr aushebeln, wie persönlich Erlebtes, subjektiv Erfahrenes, ja sogar Intimes und aus dem letzten Winkel der Gehirnwindungen Hervorgeholtes, das publik gemacht wird oder gemacht werden könnte. Die Macht beruht auf genereller und persönlichkeitsbezogener Geschichtsfälschung. Gefälscht wird alles, was dem Erhalt der Macht zuwiderlaufen könnte: die Geschichte des Landes, die Kulturgeschichte, die Geschichte von Regionen, die Geschichte von Städten und Weilern und letztlich die Geschichte jedes einzelnen Individuums. Die echte Identität muss – beugt man sich dem Willen der Macht – verleugnet und die falsche angenommen oder zumindest akzeptiert werden. Je stärker die Diktatur, desto totaler die Fälschungsbestrebungen, weshalb Mao seine brutale Machtentfaltung nicht einfach Revolution nannte, sondern Kulturrevolution, wohl wissend, dass der ganze Prozess mit kultureller Identität und Unkultur zu tun hatte. Zum Gefährder wird automatisch jeder, der unverblümt aus seinem Leben erzählt. Die echte persönliche ist stärker als die gefälschte öffentliche Geschichte. Denn der Erzähler setzt ja seine persönliche erlebte Wahrheit gegen die Lügen der Macht und kratzt an ihnen oder bringt das riesige Gebäude der geballten Fakes gar ins Wanken. In der persönlichen Wahrheit des Schreibenden, des Bekennenden (seit Rousseaus Confessions), wird individuelle Geschichte wieder authentisch, wahrhaftig und lebendig. Es ist eine verifizierte Wahrheit, sie wird sozusagen im Schreibakt vom Schreibenden zertifiziert und der Leser kann davon ausgehen, dass sie der imaginierten ISO-Norm von Anstand, moralischer Integrität und unzweifelhafter Wahrhaftigkeit voll und ganz entspricht. Philipp Lejeune spricht von einem „autobiographischen Pakt“ zwischen Autor und Leser.1 Geradezu paradigmatisch für diese Art von Bekenntnis-, Erlebnis- und Erinnerungsliteratur sind beispielsweise Victor Klemperers Tagebücher, „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten (1933– 1945)“. Von ihm stammt auch der sehr überzeugende programmatische Titel „Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum“. Erzählt der Einzelne über sich selbst, seine Erlebnisse und seinen Werdegang, so ist es autobiographisches Erzählen. Autobiographisch Erzähltes ist in Diktaturen unerwünscht. Zu sehr sind die Inhalte authentisch und aus erster Hand. Tagebücher gar, die Rohform der Autobiographie, sind die pure Bedrohung, denn in ihnen ist eingefroren, was der Machtapparat fürchten muss: die ungeschminkte Wahrheit, die noch nicht einmal durch eine veredelnde literarische Formgebung abgesoftet wird, sondern nackt und mit voller Wucht „zutrifft“. Die Hausdurchsuchungen der Macht bei Schriftstellern galten und gelten in Diktaturen nicht den Manuskripten, die den Medien zur Veröffentlichung vorgelegt werden sollen oder könnten, sondern den privaten, intimen Aufzeichnungen und Bekenntnissen, dem Briefwechsel, heute dem E-Mail- Verkehr, die ja irgendwo gut versteckt sein müssten beim vermutet unbotmäßigen Autor. Mir will scheinen, dass es aus diesen Gründen in Diktaturen relativ selten Tagebücher und Autobiographien gibt, die über die Zeit bis zur Veröffentlichung gerettet werden können. (...)
Aktualisiert: 2023-05-30
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Wasserzeichen

Wasserzeichen von Schlattner,  Eginald
Von Nonnen und Narren, Ikonen und Namen – eine siebenbürgische Bilderwand, durchscheinend wie Wasserzeichen. Sigrid Löffler äußerte 2001 beim Poetenfest in Erlangen: „Offensichtlich ist die Geschichte der Siebenbürger Sachsen zu Ende. Aber dieses Ende ist in den Romanen von Eginald Schlatter exemplarisch aufgehoben, im Hegel’schen Sinne.“ Denis Scheck in einem Brief, Dezember 2016: „... nach dem, was ich von Eginald Schlattner kenne, darf man von Weltliteratur sprechen.“ Der Verfasser selbst befindet: „Meiner Seele Seligkeit hängt nicht von den Büchern ab. Sondern dass ich Pfarrer bin, als Erstes und als Letztes und manchmal durch und durch. Somit der Imperativ: Verlasse den Ort des Leidens nicht, sondern handle so, dass die Leiden den Ort verlassen.“
Aktualisiert: 2023-05-30
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