Konservatismus für die Politik in Deutschland

Konservatismus für die Politik in Deutschland von Grieswelle,  Detlef
In einem Vorwort wird zunächst darauf hingewiesen, dass sich die vorgelegte Analyse des Politischen Konservatismus in der Bundesrepublik Deutschland und die Überlegungen zu seiner inhaltlichen Gestaltung auf die Zeit bis Anfang 2020 beziehen, nicht auf die Zäsur durch die Corona-Krise und die Phase der Ausbreitung der Epidemie. In grundlegenden Betrachtungen des ersten Teils der Arbeit geht es ein- leitend um die Begriffe des Konservatismus, also Bedeutungen, zentrale Kategorien, Perspektiven und den Wandel der Auffassungen. Dann folgt ein Kapitel zu gesellschaftlichen Entwicklungen und konservativen Antworten auf Herausforderungen, wobei de Aporien wie auch die Chancen konser-vativer Politik besondere Aufmerksamkeit finden. Hierauf geraten ins Blickfeld wesentliche Aufgaben konservativer Ordnung und ihrer Gestaltung, insbesondere unter dem Aspekt von Integration, Identität und Bindung als Faktoren für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Der erste Teil der Studie schließt ab mit einer Analyse des politischen Konservatismus in der Bundesrepublik, d. h. mit der Untersuchung des Stellenwerts konservativer Ideen und Positionen in der deutschen Politik, vor allem in den Parteien CDU/CSU, in politikwissenschaftlichen Betrachtungen und in Erklärungen konservativer Intellektueller. Im umfassenderen zweiten Teil der Arbeit steht die Entwicklung konserva-tiver Leitideen und Gestaltungen in insgesamt zwanzig Politikbereichen im Vordergrund der Bemühungen. In Ausrichtung an konservativem Gedankengut werden Themen, Probleme, Herausforderungen und Lösungsansätze für Denken und Handeln in den verschiedenen Politikfeldern diskutiert. Ziel ist es hier, aus dem großen Arsenal des Konservatismus zu schöpfen für die Bewältigung der gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben.
Aktualisiert: 2022-03-14
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Kultur politischer Rhetorik

Kultur politischer Rhetorik von Grieswelle,  Detlef
Die vorgelegte Studie widmet sich zunächst grundlegenden Fragen wie dem rhetorischen Paradigma im Sinne eines spezifischen theoretischen und praktischen Ansatzes, dem Gegenstandsbereich politischer Rhetorik, deren Geschichte und epochalen Gestaltungen, den vielfältigen Faktoren in Redeprozessen und Strategien der Persuasion. Alsdann gilt die Aufmerksamkeit den zahlreichen Funktionen und Kommunikationsformen politischer Rhetorik, genannt seien vor allem Propaganda, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Manipulation und Eristik, ideologische Persuasion, Varianten des Gesprächs wie Diskussion, Debatte, Talk, zu guter Letzt Agitation und der Einsatz politischer Religion. Im Zentrum der Betrachtung steht der Zusammenhang von politischen Systemen und jeweiligen Ausprägungen der politischen Rhetorik, wobei die große Bedeutung des öffentlichen Diskurses für demokratische Gesellschaften und der hohe Stellenwert traditioneller und neuer Medien herausgearbeitet werden. Alsdann rücken in den Fokus des Interesses aktuelle Probleme für die heutige Politik, speziell in der Bundesrepublik Deutschland, wie die Chancen, Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Legitimation zu gewinnen, und die Aporien, politische Akzeptanz zu erlangen. Die Entwicklung normativer Maßstäbe für rhetorische Führung und die Vermittlung politischer Gestaltung sowie für eine ethisch fundierte Rhetorikkultur rundet die Studien ab, wobei insbesondere auch gegenwärtig wichtige Rhetoriken ins Blickfeld rücken. Die Überlegungen zur politischen Rhetorik in den Kontext der politischen Kultur zu stellen, liegt nahe. Wie die unterschiedlichen Wortdeutungen im Einzelnen ausschauen mögen, so ist in allen Definitionen im Kern Folgendes gemeint: wichtige Maßstäbe im Sinne von Grundwerten, Leitbildern, Tugenden, Symbolen in Gestalt von Werthaltungen, -strukturen und -ordnungen im Bereich des Politischen. Es besteht über die Richtungen politischer Reflexion, die mit dem Begriff anvisiert werden sollen, weitgehend Übereinstimmung: „Politische Kultur“ meint einen umfassenden Politikbegriff, was Ebenen, Träger und Vermittler sowie Einstellungs- und Verhaltensdimensionen angeht; der Begriff beinhaltet sowohl analytische als auch normative Aspekte; sieht Politik im Gesamtkontext kultureller Orientierungen; zielt auf sog. Zeitdiagnostik und Kulturkritik und fragt nach wesentlichen Herausforderungen und Lösungen. Am wichtigsten ist der erste Punkt des umfassenden Politikbegriffs. Es geht nicht nur um Werte und Ordnungen von Institutionen, sondern vor allem auch um die individuelle Dimension der Einstellungen und Haltungen von Menschen und Gruppen, natürlich ebenso um das Wechselspiel zwischen individueller und struktureller Ebene; Maßstäbe für zwischenmenschlichen Umgang, Sprache und Sprechen, moralische Glaubwürdigkeit, die Vermittlung von Politik und ihre symbolische Darstellung stehen im Zentrum der Analyse. Die vorgelegten Betrachtungen zur Kultur politischer Rhetorik resultieren aus einer jahrzehntelangen Beschäftigung des Autors mit Themen der politischen Kommunikation und weisen Bezüge auf zu mehreren Veröffentlichungen, soweit diese Bausteine liefern für eine Phänomenologie persuasiver Rede. Ansatzpunkte der Analyse waren also mehrere Texte des Verfassers, die in der Perspektive der allgemeinen Fragestellungen ausgewertet wurden und zu einer umfassenden Bearbeitung des gewählten Untersuchungsgegenstandes führten. Die bisherigen Publikationen des Autors zur politischen Rhetorik, auf die Bezug genommen wird, sind insbesondere folgende Bücher und Aufsätze: Propaganda der Friedlosigkeit. Eine Studie zu Hitlers Rhetorik 1920-1933, Stuttgart 1972 (gekürzte Fassung der Dissertation von 1969); Analyse der Strategie der Diffamierung, in: Holtz, G./Wolfanger, M. (Hrsg.): Sprachformen der Politik, Stuttgart 1979, S. 92 ff.; Rhetorik und Politik. Kulturwissenschaft-liche Studien, München 1978; Katastrophenrhetorik. Neue Armut als politischer und religiöser Kampfbegriff, in: Die Neue Ordnung, Heft 1, 1986, S. 24 ff.; Bevölkerungsfragen und Abbau von Besitzständen, in: Heck, B. (Hrsg.): Sterben wir aus?, Freiburg 1988, S. 163 ff.; Diskurs über Bevölkerungsfragen und Familienpolitik, in: Aus Politik und Zeitge-schichte, B 18, 1989, S. 23 ff.; Besitzstandsdenken als Problem der Politik, in: Sonde, Nr. 4, 1989, S. 30 ff.; Streit um den Armutsbegriff, in: Das Parlament, Nr. 33/34, S. 2; Politische Rhetorik. Macht der Rede, öffentliche Legitimation, Stiftung von Konsens, Wiesbaden 2000; Rede als politische Verkündigung. Hitlers Rhetorik in der Endphase der Weimarer Republik, in: Kopperschmidt, J. (Hrsg.): Hitler der Redner, München 2003, S. 301 ff.; Sozialstaat am Scheideweg. Notwendigkeit struktureller Reformen, Grafschaft 2006 (speziell zur Enttabuisierung und Rationalität in öffentlichen Diskursen, S. 17-74); Identität, Integration und Zusammenhalt in Deutschland. Auflösung von Gemeinschaft und Herausforderungen für politische Ordnung und Gestaltung, Grafschaft 2013 (darin viele Bezüge zur Konsensstiftung durch politische Rhetorik); Politische Rhetorik der Gewalt, Berlin 2014 (E-Book); Gesellschaftsbilder für politische Orientierung und Gestaltung, Grafschaft 2015; Nationalsozialistische/faschistische und kommunistische Agitationsrhetorik, in: Handbuch der politischen Rhetorik, hrsg. v. A. Burkhard, Berlin/Boston (de Gruyter, erscheint 2017). Ziel der nun vorgelegten Untersuchung ist es, aufbauend auf der bisherigen Arbeit Strukturen und Entwicklungen der politischen Rhetorik darzustellen und auch aktuelle Probleme der politischen Rede zu thematisieren, unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklungen in Deutschland. Eine stärkere Revitalisierung rhetorischer Traditionen erscheint heute in besonderem Maße geboten, da die Politik, so auch in Deutschland, vor großen Herausforderungen steht, zu deren Bewältigung gute politische Rhetorik beitragen kann, vor allem in Gestalt argumentativer Kommunikation und ihrer Anwendung in den verschiedenen Bereichsrhetoriken. Die überlieferten Ansätze und auch neuere anwendungsorientierte Theorien sowie praktische Wegweisungen liefern ein großes Arsenal an Strategien für Überzeugung und Gewinnung eines Publikums. Die Erschließung von Konsensressourcen erweist sich als unabdingbar für politische Führung und Vermittlung politischer Gestaltung. Unter den aktuellen Problemen, die zu ihrer Lösung einen hohen Begründungs- und Legitimationsbedarf erfordern, seien einige stichwortartig genannt: • Bewahrung der Gemeinschaft der EU und Bewältigung der Spannungen zwischen den Staaten in vielen Handlungsbereichen (z. B. Zuwanderung/Flüchtlingsfrage, Ungleichheit in der ökonomischen und sozialen Entwicklung/Nord-Süd-Gefälle, Finanzordnung/Euro, Verschuldung der Staaten, Erweiterung der Mitglieder und Austritte einzelner Länder, Zuständigkeitsverteilung zwischen Staaten und EU, Verhältnis von nationaler und europäischer Identität, Forderung weiterer Demokratisierung der EU); • Führungsfähigkeit der Politik, auch in Deutschland (z. B. Schwierigkeiten bei der Bildung regierungsfähiger Mehrheiten infolge abnehmender Bindungsfähigkeit der Volksparteien und der Entstehung neuer Gruppierungen auf dem rechten und linken Flügel, zunehmend Kritik an etablierter politischer Ordnung durch Protestbewegungen und basisdemokratische Forderungen, Bedrohung durch rechts- und linksradikale bzw. -extremistische Tendenzen, in vielen Bereichen Spaltungen der Bevölkerung in grundlegenden Fragen, z. B. bezüglich der Zuwanderung, Aporien bei notwendigen Strukturreformen in der Perspektive langfristiger Orientierungen); • Anwachsen von Problemen durch Verstöße gegen die kollektive Generationenverantwortung (Geburtenentwicklung, unzureichende Bildungsmaßnahmen, jahrzehntelange Schuldenpolitik, Leben des Staates und seiner Bürger über ihre Verhältnisse, Vernachlässigung präventiver Vorsorge in vielen gesellschaftlichen Sektoren, zukunftsfähige Gestaltung des Sozialstaates und der einzelnen sozialen Systeme in Generationensolidarität); • wachsende Ungleichheit und sozio-ökonomische Spannungen in der Gesellschaft durch zunehmende Unterschiede in der Teilhabe an wichtigen Ressourcen wie Bildung, Einkommen, Vermögen, Erwerbsarbeit (Phänomene von sozialer Ausgrenzung und Randständigkeit wie Armut und Prekarisierung, Tendenzen zur Erosion der Mittelschicht und Herausbildung einer Oberschicht mit beträchtlichen Reichtumszuwächsen); • Leistungs- und Akzeptanzprobleme vieler Handlungsfelder, Institutionen und Organisationen im Wirtschafts- und Finanzsystem (z. B. Finanz-, Banken- und Eurokrise, mangelhafte Verantwortung von Unternehmen für ihr Handeln und nicht selten Rechtsvergehen bis hin zu kriminellem Fehlverhalten, Defizite in der Wirtschaft bezüglich moralischer Verpflichtungen und gesellschaftlicher Gemeinwohlorientie-rung, Vernachlässigung globaler Verantwortung von Staat und Wirtschaft der reichen Länder für große wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten in der Welt); • Gewährleistung innerer Sicherheit zum Schutz der Bevölkerung (organisierte schwere Kriminalität, Bedrohungen im öffentlichen und privaten Raum durch Diebstahl, Überfälle, Raub, vor allem Einbrüche in Wohnungen etc., Wirtschafts- und Cyberkriminalität, Gewalt rechts- und linksextremer Gruppen, Terrorismus, insbesondere in Form islamistischer Anschläge, Verbesserungen in der personellen und sächlichen Ausstattung der Sicherheitsorgane, Neubewertung des Verhältnisses von Schutz der Privatsphäre und staatlicher Eingriffsmöglichkeiten); • Durchsetzen grundlegender Reformen in der Umweltpolitik im nationalen Rahmen, vor allem aber in Form notwendiger international verbindlicher Abkommen (nur so erfolgreicher Beitrag des deutschen Sonderwegs mit dem Ausstieg aus Atomkraft und Kohle zur Erreichung von mehr Schutz vor atomaren Gefahren und wichtiger Klimaziele); • Herausforderungen durch Zuwanderung, besonders in Form hoher Immigrantenzahlen aus völlig anderen sozialen und kulturellen Lebensverhältnissen (Verteilung von Flüchtlingen in Europa, Reformen im Asylrecht, Abschiebung von nicht schutzbedürftigen Immigranten, Definition sicherer Staaten, Schließung von Grenzen bzw. schärfere Kontrollen und Rückweisungen, Kontroversen um Flüchtlingspakt mit der Türkei, Streit um die Integrationsmöglichkeiten für massenhaft zuwandernde Flüchtlinge und die Notwendigkeit der Festsetzung von Aufnahmegrenzen, Aporien mit Muslimen fundamentalistischer, radikaler, ja extremistischer oder sogar terroristischer Einstellung, Bedrohung durch Tendenzen der Ablehnung freier/demokratischer Gesellschaft durch Zuwanderungsgruppen); • grundlegender Wertewandel in unserer Gesellschaft und Infragestellung traditioneller Ordnungen und Bindungen (z. B. Familie, Kirchen, Verbände, Gewerkschaften, politische Parteien), Zunahme von Individualismus und Pluralismus, nicht selten mit negativen Konsequenzen für die Lösung von Problemen, für gesellschaftliche Ordnungen und sozialen Zusammenhalt; • Streit um Grundfragen unserer politischen Kultur wie beispielsweise Nation und Patriotismus, Europaidentifikation, Geschichtsbewusstsein, Formen öffentlicher Repräsentation der Politik, globale Verantwortung. Unter den Bereichsrhetoriken werden unter dem Aspekt der Aktualität vier zentrale Agenden herausgestellt: Zuwanderung/Flüchtlinge, innere Sicherheit/Terrorismus, die Zukunft Europas, soziale Ungleichheit.
Aktualisiert: 2022-03-14
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Hannes Hase

Hannes Hase von Bretschneider,  Sandra, Wörn,  Astrid
„Warum Hannes keine Möhrchen mehr essen darf“ ist ein Bilderbuch für das Vorschulalter. Die Kinder kennen ihre eigene Geschichte und erleben an Hannes, dass man traurig, wütend und zornig sein darf, aber auch wieder fröhlich werden kann. Die medizinische Seite wird in diesem Bilderbuch zurückhaltend behandelt, es geht um die seelischen und sozialen Komponenten, die eine Allergie oder Unverträglichkeit begleiten. Wie ist das, wenn ich nicht mehr unbeschwert überall spielen kann, wenn ich Bauchweh von etwas bekomme, was ich gerne mag? Kleine Kinder können sich sehr gut mit Tiergestalten verbinden und so wurde einen kleinen Hasen als Erzählfigur gewählt. Allergien bei Kindern nehmen immer mehr zu. Viele Kinder können nicht mehr unbeschwert ihre Lieblingsspeise essen, weil sie mit starken Hautsymptomen reagieren. Der Sommerausflug wird zur Qual, weil die Augen jucken, die Nase läuft und der Kopf weh tut. Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis wird immer häufiger in den Kinderarztpraxen diagnostiziert. Für die betroffenen Familien eine hohe Belastung. Die Kinder sind eingebunden in oft aufwändige Behandlungskonzepte, Salben, Medikamente, Inhalation, Testungen, Arztbesuche. Kranke Kinder tragen ihr Schicksal nach außen mit einer bewundernswerten Stärke. Die Seele aber leidet oftmals leise und stumm. Hannes ist ein Hase, der eine Allergie auf Möhrchen hat. Eine ziemlich dumme Sache für einen Hasen. Es ist so, als wenn der Mensch im Sommer kein Eis essen darf. Hannes weiß anfangs nicht, was in seinem Körper passiert, er fühlt sich schlecht und muss zum Doktor. Der findet eine Allergie heraus und Hannes muss auf einiges verzichten, bekommt aber anderes dafür, vor allem einen neuen Freund. Besondere Authentizität erhält das Bilderbuch dadurch, dass Autorin, Malerin und Verlegerin jeweils eine besondere Beziehung zu Kindern haben. Sandra Bretschneider ist Kinderkrankenschwester und arbeitet auf der Kinder-Intensivstation des Lübecker Universitätsklinikums. Sie malt seit vielen Jahren. Ausdrucksstarke Mimik und Gestik und viele liebevolle Details lassen den mitfühlenden Blick für Kinder und eben auch kranke Kinder erkennen. Die klaren Emotionen lassen Kinder merken: hier versteht mich jemand und ich bin nicht allein mit meinem geschwollenen Ohr und meinem Wutausbruch. Astrid Wörn ist Erzieherin und Sozialpädagogin und arbeitet bei einer Beratungsstelle. Die Begleitung und Integration von Kindern mit besonderen körperlichen, seelischen und geistigen Originalitäten und eigene Allergie-Erfahrungen ließen Hannes Hase als Idee entstehen. Hannes Hase hat ein Problem. Aufgrund einer Nahrungsmittelallergie muss der arme Kerl ausgerechnet auf sein Hasenlieblingsgericht, die Möhren, verzichten!! Mittlerweile ist dies auch bei Kindern kein seltenes Problem. Mehr als 10 Prozent aller Kinder und Jugendlichen leiden bereits unter verschiedenen allergischen Beschwerden. Die Geschichte erzählt spielerisch den Weg von unklaren Symptomen bis zur richtigen Diagnose, von der Not des betroffenen (Hasen-) Kindes, dem anfänglichen Unverständnis von Eltern und Umwelt, bis hin zur Akzeptanz der Erkrankung und der erfolgreichen Behandlung durch alle Beteiligten. Der Sozialpädagogin Astrid Wörn ist es gelungen einen einfühlsamen Text zu verfassen, der die Nöte der betroffenen (Hasen-) Familie, aber auch die Lösung der Probleme realitätsnah schildert. Die Kinderkrankenschwester Sandra Bretschneider hat die Geschichte mit viel Liebe zum Detail illustriert. Text und Bildern merkt man viel Verständnis und grosse persönliche Erfahrung im Umgang mit kleinen Patienten und ihren Sorgen an. Beiden gilt Dank für viele Stunden Freizeit, die in diese Geschichte investiert wurden. Möge dieses Buch gerade jüngeren Kindern und ihren Eltern eine Erleichterung im Umgang mit (Nahrungsmittel-) Allergien sein. Ich bin überzeugt, dass „junge und alte Hasen“ viel Spass beim Lesen haben werden. Prof. Dr.med. Egbert Herting Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin www.kinderklinik-luebeck.de
Aktualisiert: 2021-09-30
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Kürbis, Kleister, Knopf und Topf

Kürbis, Kleister, Knopf und Topf von Brockdorff,  Birgit von, Dennerlein,  Cornelia, Hald,  Brigitte, Pankalla,  Petra, Rupprecht,  Marlis, Thiel,  Rosita
Die Spielekartei beinhaltet Spielideen für folgende Materialien: Äpfel, Erbsen, Linsen, Reis, Kartoffeln, Kürbis, Kraut, Mais, Sonnenblumen, Rhabarber, Kastanien, Nüsse, Blätter, Äste, Holz, Wasser, Sonne, Sand, Ton, Steine, Schnee, Eis, Gras, Heu, Stroh, Blumen, Gräser, Tannenzapfen, Schachteln, Röhren, Papier, Korken, Plastikbecher, Dosen, Deckel, Wolle, Stoff, Garnrollen, Fröbel-Gaben, Tübinger Bauwagen, Leismann-Bauelemente, Baubecher, Uhlbauwagen, Walzensteckbrett, Muggelsteine, Baukiste, Perlen, Überlebensdecke, Netz, Topfrasch, Styropor, Pappmasché, Watte, Holzkugeln, Luftmatratze, Kleister, Kerze, Rasierschaum, Bürsten, Schwämme, Knöpfe, Cabasa, Tamburin, Triangel, Xylophon, Schellen, Röhrenglocken, Glocken, Hängendes Becken, Fingerzimbeln, Rasseln, Flöte, Gitarre, Fell-, Membran- und Trommelinstrumente, Blasinstrumente, Saiteninstrumente, Instrumente aus selbstklingenden Materialien, Anziehinstrumente, Bälle, Luftballons, Bällchenband, Medizinball, Physioball, Seil, Sandsäckchen, Gymnastikrolle, Tonne, Reifen, Trampolin, Bilderbücher. Die Spielekartei bietet eine Fülle von Spielmöglichkeiten und Anregungen für den täglichen Umgang mit behinderten Kindern und Erwachsenen. Sie birgt viele Vorteile, wie z. B.: Die Beschäftigung kann dem Entwicklungsstand angepaßt werden - Variationen, Abwandlungen, Übertragungen sind möglich - Neugierde kann geweckt und gestillt werden - Aktives „begreifen“ kann gefördert werden - Die Fülle der unterschiedlichsten Materialien ermöglicht den Zuschnitt auf den Einzelnen - Die Materialien können passend zu den Jahreszeiten ausgewählt werden. - verblüffend einfach - Praxiserprobt -leicht umzusetzen -wenig Vorbereitung - für einzel und Gruppenarbeit - vorhandene Materialien können genutzt werden - für Eltern, Erzieher und Ehrenamtliche
Aktualisiert: 2021-09-30
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Familienforschung interdisziplinär

Familienforschung interdisziplinär von Bayer,  Michael, Eid,  Volker, Fthenakis,  Wassilios E., Habisch,  André, Schmidt,  Hans L, Sterzinsky,  Georg, Wingen,  Max
Inhalt Grußwort - Georg Kardinal Sterzinsky Vorwort - André Habisch 1 Impulsreferate: Schwerpunkte und Desiderate familienwissenschaftlicher Forschung Anmerkungen zu Stand, Schwerpunkten und Desideraten familienwissenschaftlicher Forschung aus sozial-wissenschaftlicher Perspektive - Max Wingen Christlich gelebte Familie. Schwerpunkte und Desiderat familienwissenschaftlicher Forschung in theologisch-sozialethischer Sicht - Volker Eid Schwerpunkte und Desiderate familienwissenschaftlicher Forschung aus der Perspektive der Humanwissenschaften - Claudia Quaiser-Pohl 2 Familien- und Erwerbsarbeit - Rahmenbedingungen Verbraucherschutz in Kindertageseinrichtungen - warum er auch in diesem Bereich unabdingbar und elementar ist - C. Katharina Spieß Ziele und Grundsätze des Familienleistungsausgleichs - Barbara Henman Warum sich Familienfreundlichkeit für Unternehmen auszahlt!? - Doris Palz Versöhnung zwischen Erwerbs- und Familienarbeit - Ernie L. Egerer Arbeits-/Familien-/Lebenszeit - Vereinbarkeitsstrategien zwischen Wunsch und Wirklichkeit - Michael Griffig 3 Leben und Arbeiten - Perspektiven von Kindern, Müttern und Vätern Berufliche Mobilität und Lebensform - Kerstin Ruckdeschel Solidarität von Kindertagesstätte und Familie - eine Zielvorstellung im Rahmen der Vereinbarkeit von Leben mit Kindern und Arbeiten - Claudia Schnetz Die Nationale Qualitätsinitiative im System der Tageseinrichtungen für Kinder - Katja Grenner Leben und Arbeiten mit Familie(n) - Caritas als Anwalt, Dienstleister und Solidaritätsstifter - Ulrike Wössner 4 „Wenn aus Partnern Eltern werden.“ - Struktur- und Rollenwandel junger Familien Familiengründung als Planungsproblem für junge Erwachsene und die Familienpolitik - Thomas Kühn Moderne Zeiten - Traditionelle Rollenmuster. Die Ergebnisse der LBS-Familien-Studie - Gabriele Peitz, Bernhard Kalicki, Wassilios E. Fthenakis Kinder in jungen Familien - Konfliktquelle oder Beziehungskitt? - Oliver Arránz Becker, Kirsten Rüssmann Der Fall vom höchsten Glücksgefühl in die Depression/ Familienbildungspraxis - Gislinde Fischer-Köhler 5 Unterstützungsnetzwerke für Familien Initiative „Familie-bärenstark“ - familienfreundliche Lebensräume gestalten - Wolfgang Engert Warum Hilfen für Familien in Zukunft im Mittelpunkt stehen sollen - Gabriele Maier-Güttler Familien- und Kinderfreundlichkeit in der Kommune - Maike Scharrschmidt Der Familien-Tisch als Instrument der Kommunalen Familienpolitik- Rene Schmidpeter 6 Erziehungskompetenzen stärken Chancen und Grenzen niederschwelliger Familienbildung - Marina Rupp Erziehungskompetenz stärken - Christof Horst 7 Berührungspunkte von Religion und Familie Förderung der Kommunikation in Ehe und Famili - Franz Thurmaier, Joachim Engl Kirchliche Ehevorbereitung - Struktur, Methode und Effektivität - Markus Wonka „Liebe und Wahrheit“ - Eine Initiative der Gemeinschaft Emmanuel - Anne-Francoise Vater Perspektiven aus der Praxis - Günter Danhel 8 Zusammenfassung und Ausblick Perspektiven eines familienwissenschaftlichen Netzwerkes Ehe - Familie – Kirche - Hans-Ludwig Schmidt Vorwort (Auszug) Das erste Eichstätter Symposium zur Familienwissenschaft war ein Experiment. Denn es war a) kein fachwissenschaftliches Symposium im klassischen Sinne. Hier kamen nicht die Vertreterinnen und Vertreter einer bestimmten Teildisziplin zum Austausch ihrer Forschungsergebnisse zusammen und luden dabei Gäste aus der Praxis ein. b) Auch keine Akademie- oder Fortbildungsveranstaltung, auf der sich interessierte Laien mit oder ohne beruflichen Bezug zur Thematik von Fachreferenten informieren lassen. c) Kein Arbeitskreis von Praktikern, die sich einen oder mehrere wissenschaftliche Gäste einladen. d) Keine politische Veranstaltung oder Verbandszusammenkunft, die mit ihrer Versammlung bestimmte politische oder gesellschaftliche Ziele verfolgen und dazu einen Experten hinzu ziehen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten ihre Forschungsergebnisse und -ansätze einmal in einem ‚ganz anderen' Kontext vorstellen, als sie das normalerweise zu tun gewöhnt sind. Sie gaben damit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Praxis einen unmittelbaren Einblick in eine Vielzahl hochaktueller Forschungszusammenhänge und relevanter Ergebnisse, wie er in dieser Breite kaum irgendwo vorrätig sein dürfte. Thematisch haben wir das erste familienwissenschaftliche Symposium unter das Stichwort ‚Familie gründen' gestellt. Der Beginn des familiären Zusammenlebens stellt in vielerlei Hinsicht eine Schlüsselsituation dar, in der entscheidende Weichenstellungen auch für die Partnerschaft erfolgen. Das Management von Übergangssituationen so zeigt uns die pädagogische und Verhaltensforschung ist eine entscheidende Herausforderung für gelungenes Miteinanderleben in Partnerschaft und Familie. Dies aus interdisziplinärer Perspektive zu beleuchten war das Ziel unserer ersten Symposiumsveranstaltung im September 2002.
Aktualisiert: 2020-11-17
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Zukunftsperspektive Familie und Wirtschaft

Zukunftsperspektive Familie und Wirtschaft von Büchner,  Peter, Hein,  Martin, Krüsselberg,  Hans G, Nave-Herz,  Rosemarie, Reichmann,  Heinz, Schneewind,  Klaus A, Schweizer,  Rosemarie von, Wannenwetsch,  Bernd
Inhalt Vorwort Hans-Günter Krüsselberg, Heinz Reichmann Zum Geleit Die AEU-Studie - ein Anstoß zur gesellschaftlichen Reflexion der Bedeutung von Familie im Gespräch zwischen Wirtschaft und Kirche Heinz Reichmann "Politik für die Familie" im Diskurs - Das AEU-Projekt Hans-Günter Krüsselberg Zur Einführung: Die Denkanstöße dieser Studie Hans-Günter Krüsselberg Teil I I Familienpolitik in einer Sozialen Marktwirtschaft - die ordnungspolitische Herausforderung I.1 Familienpolitik heute: Historisches, Grundsätzliches und Aktuelles Hans-Günter Krüsselberg I.2 Ökonomische Analyse der werteschaffenden Leistungen von Familie im Kontext von Wirtschaft und Gesellschaft - mit Schlussfolgerung und Überleitung Hans-Günter Krüsselberg Teil II II Prozesse des gesellschaftlichen Wandels - und der Wandel des familialen Alltags II.1 Über die Gegenwart prägende Prozesse familialer Veränderungen: Thesen und Anti-Thesen Rosemarie Nave-Herz II.2 Wandel der Familienstrukturen und des familialen Alltagslebens Rosemarie von Schweitzer Teil III III Junge Menschen auf dem Weg von der Kindheit in die Welt der Erwachsenen III.1 Freiheit in Grenzen - Wege zu einer wachstumsorientierten Erziehung Klaus A. Schneewind III.2 Biographische Strategien des Erwachsenwerdens Peter Büchner Teil IV IV Familie in der Perspektive der evangelischen Theologie - Über die Bedeutung gesellschaftlicher Diskurse IV.1 Familie - auch in Zukunft Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern IV.2 Von Wert und Würde der Familie Bernd Wannenwetsch IV.3 Was dem Leben dient: Familie - Ehe - andere Lebensformen Martin Hein Teil V V Die Botschaften V.1 Die familiensoziologische Botschaft Von einem Bedeutungsverlust von Ehe und Familie kann nicht die Rede sein Rosemarie Nave-Herz V.2 Die familien- und hauswirtschaftliche Botschaft Eine neue Familienorientierung braucht das Land Rosemarie von Schweitzer V.3 Die psychologische Botschaft "Freiheit in Grenzen" - die zentrale Botschaft zur Stärkung elterlicher Erziehungskompetenz Klaus A. Schneewind V.4 Die erziehungswissenschaftliche Botschaft Über biographisches Lernen - Von der Erwachsenenzentriertheit des Kindes zur Kindorientierung Erwachsener Peter Büchner V.5 Drei theologische Botschaften Die erste theologische Botschaft Bisher ist die gesellschaftliche Anerkennung der Eltern- und Familienarbeit unzureichend Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Die zweite theologische Botschaft Wir brauchen die Familien-Emanzipation Bernd Wannenwetsch Die dritte theologische Botschaft Was dem Leben dient: Offenheit für die Weitergabe, Entfaltung und Bewahrung menschlichen Lebens Theologische Kammer der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck V.6 Die ordnungspolitische Botschaft Vom Gebot der Sicherung und Stärkung familialen Humanvermögens Hans-Günter Krüsselberg Autorinnen und Autoren Exposé Obwohl es sich tagtäglich beweist, es muss wohl wieder gelernt werden, dass sich im Leben der Familien das Leben der Gesellschaft und ihrer Wirtschaft spiegelt. Dass die meisten Familien in der Lage sind, mit den Problemen ihres Alltags fertig zu werden, bedeutet nicht, dass sie sich in der Realität der Bundesrepublik Deutschland angemessen behandelt fühlen. Zu viele ihrer Aufgaben werden ihnen schwer gemacht; zu viele ihrer Pflichten empfinden sie als unnötig belastend. Ihrer Sorgen möchte sich diese Studie annehmen unter dem Motto: Eine neue Familienorientierung braucht dieses Land. Sie will die Botschaft vermitteln, dass ihre Aufforderung, zu einer neuen Familienorientierung zu finden, auf alle politischen Ebenen und alle gesellschaftlichen Institutionen zielt und sich somit an alle Entscheidungsträger dieser unserer Gesellschaft richtet. Wenn hier schwerpunktmäßig nach der Zukunftsperspektive für Familie und Wirtschaft gefragt wird, dann bedeutet dies, von der Grundlegung der gesellschaftlichen Arbeit in Familie und Wirtschaft her Zukunft zu denken mit Blickpunkt auf die Chancen und Gefährdungen der Sicherung und Stärkung des in Familien entstehenden und zu bewahrenden Humanvermögens der Gesellschaft, des an Bedeutung alles überragenden gesellschaftlichen Handlungspotenzials. Über eine Zukunftsperspektive verfügen Wirtschaftsgesellschaften, die in der Lage sind, ihre produktiven Potenziale zu erkennen, deren Aufbau und Erhaltung zu fördern und einer nachhaltigen Nutzung zu unterwerfen. Ein Thema dieses Bandes widmet sich der Auseinandersetzung mit der Frage, wie wichtig es für Gegenwartsgesellschaften ist zu erkennen, wie problemetisch es ist, die Institution "Familie" als einen Bereich zu betrachten, der wesentliche Teile seiner gesellschaftlichen Funktion an andere außerfamiliale, meist staatliche Institutionen abgegeben hat. Wenn das jemals voll zugetroffen haben sollte, was zweifelhaft ist, sind jedenfalls zwischenzeitlich hohe Leistungsansprüche wiederum an die Familen herangetragen worden. Wenn es um die Einschätzung von Familien geht, kann deren Bedeutung nur über eine mehrschichtige gesellschaftliche Standortbestimmung zu bestimmen sein. Ob von Familie als Ort menschlichen Zusammenlebens die Vermittlung gesellschaftlicher Wertmuster verlangt wird oder eine bewusste Haushaltsführung oder ein eigenständiger Beitrag zur Bildung von Humanvermögen oder auch zur Schaffung von Geschlechter- und Generationensolidarität, stets ist sie in Handlungsbereiche einbezogen, die von ihr kompetente Entscheidungen verlangen. Woran soll sie sich orientieren? Eine Grundeinsicht der Ordnungstheorie in der Ausprägung, wie sie im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Philipps-Universität Marburg vertreten wird, ist die, dass wegen der Interdependenz der Ordnungen verschiedener Lebensbereiche solche Teilordnungen bei aller möglichen Variabilität im einzelnen einem gleichen Prinzip folgen müssen, soll ihre Funktionsfähigkeit bewahrt bleiben. Diese Aussage soll für alle institutionellen Arrangements verbindlich sein. Zunehmend wird in diesem Zusammenhang das Prinzip der "Nachhaltigkeit von Entwicklung" als besonders gewichtig herausgestellt. Diese Ansicht teilen wir in Orientierung an der Rio-Deklaration von 1992, in der es unseres Erachtens entscheidend um die Formulierung von Grundsätzen für die zukünftige Gestaltung der Lebensbedingungen von Menschen ging: "Die Menschen stehen im Mittelpunkt der Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung. Sie haben das Recht auf ein gesundes und produktives Leben im Einklang mit der Natur". "Das Recht auf Entwicklung muß so erfüllt werden, dass den Entwicklungs- und Umweltbedürfnissen heutiger und künftiger Generationen in gerechter Weise entsprochen wird". Der Sorge um eine nachhaltige, zukunftsfähige Sicherung des individuellen und gesellschaftlichen Bestandes an Humanvermögen, einer Vielzahl von zur Lebensgestaltung und zur aktiven Partizipation an allen gesellschaftlichen Institutionen sowie zur gerechten Teilhabe an ihren Förderungsangeboten befähigten kreativen Individuen widmet sich diese Studie. Wer nach einem Leitbild für eine konsensfähige Familienpolitik der Zukunft Ausschau hält, soll hier die Anregung erhalten, es sei das Leitbild einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Entwicklung. Empfohlen wird eine Gesellschaftsreform, die sich in ihrer Grundstruktur ausrichtet auf eine am Wohl von Familien orientierte Politik im Zeichen des Paradigmas der Nachhaltigkeit. Das ist eine Politik der Reform von unten nach oben. Deren Ausgangspunkt ist, dass in einer Privateigentumsordnung die Familienhaushalte die Anbieter von Faktorleistungen aller Art sind und nicht lediglich von Arbeitskraft (Humanvermögen). Für nahezu alle empirie-geleiteten Denkmodelle für wirtschaftliches Handeln gilt die Grundannahme, dass in Familienhaushalten darüber entschieden wird, in welcher Weise die insgesamt einer Volkswirtschaft zur Verfügung stehenden Ressourcen an Geld-, Sach-, Sozial- und Humanvermögen genutzt werden sollen. Ziel wirtschaftlichen Handelns sei die bestmögliche Befriedigung der kurz- und langfristig definierten Bedürfnisse der Mitglieder dieser Familienhaushalte. Immer wichtiger wird dabei die Analyse der Aufteilung der Zeit der einzelnen Familienmitglieder auf die im Haushalt und Betrieb zu verrichtenden Arbeiten, auf außerbetriebliche, soziale und kulturelle Tätigkeiten, auf Regeneration, Erholung und Freizeit. In vielfältiger Weise beschäftigen sich die Autoren dieses Bandes mit der Frage, welche volkswirtschaftlich unersetzbaren Leistungen damit von Familien erbracht werden. Sie neigen in ihrem Urteil dazu und werben dafür, die volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Gleichwertigkeit von Familientätigkeit und Erwerbstätigkeit für alle Lebensbereiche anzuerkennen und die gegenwärtig vielfach festzustellende "strukturelle Rücksichtslosigkeit der Gesellschaft gegenüber ihren Familien" Schritt für Schritt abzubauen. Die Zukunftsperspektive von Gesellschaften wird wesentlich davon bestimmt werden, wie diese mit dem Problem potenzieller Rivalität zwischen den Generationen und den Geschlechtern umgehen. Defizite an Generationen- und Geschlechtersolidarität mindern das kreative Potenzial kooperativer Arrangements, die Möglichkeit der Nutzung unterschiedlicher Begabungen, Fähigkeiten und Wissensstände zum Zweck der Wohlstandsmehrung für alle Beteiligten. Solche Defizite zeigen sich vielfach heute im Bereich der Sozialen Sicherung, des Bildungswesen und in der Arbeitswelt. Auch das sind Tatbestände, die die Diskussionen, die in diesem Band angelegt sind, beschäftigen, weil sie vielfältige Belastungen in das Leben von Familien hineintragen. Das aber sollte Nachdenklichkeit wecken im Hinblick auf den aktuellen Stand der Realisierung gesellschaftlicher Grundwerte in dem Institutionengewirr unserer Gegenwart. Wenn über Politikverdrossenheit der deutschen Bürger in der Gegenwart berichtet wird, ist immer auch davon die Rede, dass die politische Realität eben diese Bürger zu sehr in ihrer Handlungsfreiheit behindert. Das gilt nicht nur für Vorschriften aller Art, sondern vornehmlich für eine Belastung mit Steuern und Abgaben, die das Vermögensbildungspotenzial und damit die potenzielle Handlungsfreiheit in den Familien massiv beschränkt. Die Einsicht in die parasitäre Aneignung der Ergebnisse familialer Investitionen in die humane Infrastruktur unserer Gesellschaft durch nicht-familiale Dritte zu vermitteln ist ein weiteres wichtiges Anliegen dieses Bandes und der daran anknüpfenden Botschaften. Alle diese Botschaften sind darum bemüht, Ausblicke zu öffnen in jederzeit mögliche schrittweise Veränderungen von defizitären Einstellungen, Institutionen und Politikvarianten, um es leichter werden zu lassen, "Familie zu leben". Haushälterische Ressourcen und Daseinskompetenzen zur Alltags- und Krisenbewältigung sind gefragt. Es bedarf der Stärkung der autonomen Zonen für Familien, ihrer Befähigung und Fähigkeit zur Selbständigkeit, was in diesem Band sowohl unter dem Aspekt der Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz, dem der Erziehung der Kinder zur Selbständigkeit als auch dem der Wahlmöglichkeiten bei bislang kollektiv angebotenen gesellschaftlichen Dienstleistungen wie Schule und Soziale Sicherung. Immer wieder wird von Kritikern des Sozialsystems der Bundesrepublik Deutschland die Forderung nach einem "Umbau" erhoben. Es sei ineffizient und zu teuer. Gelegentlich wird hinzugefügt, es verstoße gegen grundlegende Prinzipien der Gerechtigkeit. Allen diesen Argumenten sollte Bedeutung zugemessen werden. Schließlich ist es nicht unbillig, dem Kriterium der Gerechtigkeit zuzubilligen. Die Autoren dieses Bandes plädieren dafür zu akzeptieren, dass "Gerechtigkeit für Familien" die Zielgröße sein sollte, auf die sich jegliche Vorstellung über die Richtung des Umbaus dieses Sozialsystems einzulassen hat. Sie wird abgeleitet aus dem empirischen Befund der in unserer Gegenwart vorhandenen "strukturellen Rücksichtslosigkeit gegenüber Familien". Dabei sollte eine große. wenngleich viel zu oft übersehene Erkenntnis aus der Reflexion der Grundlagen "guter" gesellschaftlicher Ordnung nicht aus den Augen verloren werden: Die Menschenrechte sind vorstaatliche Rechte; sie werden nicht vom Staat gewährt, sondern binden und verpflichten ihn. Es fällt leichter, die Verletzungen von Menschenrechten zu erkennen, als zu sagen, was ihre Einhaltung bedeutet oder worin genau sie besteht. Verfassungstheoretiker haben davon gesprochen, dass sich alle Verfassungen, die einen Grundwertekatalog enthalten, der die konkrete inhaltiche Bestimmung der Eckpfeiler solcher Verfassungen leistet, auf eine historisch weitsichtige, weil zutiefst humanitäre, evolutionäre Wertbestimmung für Ordnungen eingelassen haben. Sie sind sich dahingehend einig, dass die dort im einzelnen genannten Grundrechte eine besondere Eigenschaft besitzen: Sie seien ein Beleg für die Einschätzung der Verfassungsgeber, dass zu verschiedenen Zeiten in "Momenten der Krise" historische "Verwundungen" stattfanden, die Gesellschaften in Zukunft vermeiden sollten, weil sie deren Zukunfsfähigkeit bedrohen. Genau das aber liefert die Legitimation für das Bundesverfassungsgericht der Bundesrepublik Deutschland, "Gerechtigkeit für Familien" in vielen Einzelpunkten einzufordern, womit auch diese unsere Studie ihre Grundlegung erhält.
Aktualisiert: 2020-11-17
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Familienwissenschaftliche und familienpolitische Signale

Familienwissenschaftliche und familienpolitische Signale von Habisch,  André, Jans,  Bernhard, Stutzer,  Erich
Inhaltsverzeichnis: Grußworte Dr. Christine Bergmann MdB, Dr. Friedhelm Repnik MdL, Georg Kardinal Sterzinsky Wissenschaftliche Forschung - politikrelevant? Dr. Lukas-Rölli-Allkemper: "Max Wingen - ein Berufsleben an der Nahtstelle von Wissenschaft und Praxis der Familienpolitik" Familie und Gesellschaft - Grundlagen der Familienpolitik Prof. Dr. Dr. h. c. Franz-Xaver Kaufmann: "Zum Konzept der Familienpolitik" - Prof. Dr. Kurt Lüscher: "Familienpolitik rational begründen" - Prof. Dr. Heinz Lampert: "Der gesellschaftliche und wirtschaftliche Wert der Familienarbeit" - Prof. Dr. Joachim Genosko: "Zur ökonomischen Fundierung der Familienpolitik" - Prof. Dr. Hans-Günter Krüsselberg: "Der vermögenstheoretische Zugang zur Familienpolitik" - Prof. Dr. André Habisch: "Gesellschafts-Ordnungspolitik - Gestaltung institutioneller Arrangements für die Bürgergesellschaft des 21. Jahrunderts" - Prof. Dr. Manfred Hermanns: "Das humane, soziale und ökonomische Leistungspotential von Familien" - Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt: "Von der Familie zur Gemeinde - Eine historisch-anthropologische Perspektive und einige Befunde aus der Ethnologie und Kulturgeschichte" - Georg Kardinal Sterzinsky,: "Kirchliche Sorge um Ehe und Familie hat viele Gesichter" - Prof. Dr. Michael Ebertz:, "Die Koalition von Familie und Kirche - ein Auslaufmodell?" - Michael Hannich: "Ehe & Familie heute bedeutungs-los?" Förderung und Entlastung von Familien - Familienlastenausgleich, Familienleistungsausgleich Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Zerche: "Zur Einkommensposition von Familien und daraus abzuleitende gesellschaftspolitische Konsequenzen" - Prof. Dr. Reinar Lüdeke: "Familienbesteuerung in Deutschland: Der besondere Grundgesetzliche Schutz der Ehe, das Ehegattensplitting und die Kinderfreibeträge" - Dr. Andreas Netzler: "Leistung und Bedarf: Prinzipien einer rationalen Familienpolitik" - Prof. Dr. Notburga Ott: "Ökonomische Effizienz und Familienlastenausgleich" - Heike Schmidt: "Sprachwirrwarr - Die Begriffe Familienbesteuerung, Famileinlastenausgleich und Familienleistungsausgleich" - MinDirig Heinrich Sudmann: "Steuergerechtigkeit als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Familienförderung" - PD Dr. Jörg Althammer: "Familienbesteuerung im Spannungsfeld zwischen horizontaler und vertikaler Verteilungsgerechtigkeit" - Prof. Otto Fichtner: "Kinder, Mütter und Sozialstaat - Wird der Kinderlastenausgleich niedrig verdienden Familien gerecht?" Anerkennung und Unterstützung elterlicher Erziehungsleistungen Prof. Dr. Dr. h. c. Laszlo A. Vaskovics: "Erziehungsurlaub - Akzeptanz und Inanspruchnahme" - Dr. Rudolf Pettinger: "Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub - Anspruch und Wirklichkeit zweier zentraler familienpolitischer Leistungen für junge Familien" - Staatminister Dr. Hans Geisler: "Erziehungsgehalt - ein Weg zur besseren Anerkennung von Erziehungsleistungen" - Prof. Dr.-Ing. Helmuth Schattovits: "Kinderbetreuungsscheck - eine Innovation in der Unterstützung der Betreuung von Vorschulkindern" - Hannelore Rönsch MdB: "Kurzplädoyer für ein pauschales Familiengeld" - Prof. Dr. Franz Ruhland, Ulrich Bieber: "Trends und Fakten zur Sicherung von Ehegatten in der gesetzlichen Rentenversicherung" - Prof. Dr. Horst Jürgen Helle: "Infantenbetreuung in modernen Massengesellschaften: ein Beitrag zur Familiensoziologie" - Prof. Dr. Elisabeth Jünemann: "Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau? Frauen im Dilemma zwischen Familie und Beruf" - Dr. Bernd Eggen: "Familienpolitische Leistungen der Länder Deutschlands für Familien und Kinder unter drei Jahren 1999" - Prof. Dr. Thea Sprey-Wessing: "Familienbildung in einer Gesellschaft des Übergangs" - Bernhard Jans: "Urlaub mit Familien - Kundenorientierung: Oft Mangelware" - Prof. Dr. Wilfried Schlaffke, Dr. Helga Herrmann: "Familenpolitische Aspekte von Frauenförderung" Familien und Bevölkerung - statistische Grundlagen und Ergebnisse Prof. Dr. Peter von der Lippe: "Ideal und Realität der amtlichen Statistik in Deutschland - Max Wingens Beitrag zum Selbstverständnis der amtlichen Statistik" - Dr. Rudolf Stadler: "Moderne Erhebungstechniken - Herausforderung und Chance für die amtliche Statistik" - Prof. Dr. Karl Schwarz: "Familiengründung in den alten Bundesländern und heute" - RD Ivar Cornelius: "Heirats-, Geburten- und Scheidungsverhalten im Generationenvergleich - eine Analyse ausgewählter Geburts- und Heiratsjahrgänge in Baden-Württemberg" - Dr. Berthold Fischer: " Regionalkonten der privaten Haushalte - Was ändert sich durch das europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung?" - ORR Erich Stutzer: "Einkommensverhältnisse junger Familien in Deutschland" - Monika Hin M. A.: "Demographische Entwicklungen und Lebensformen der Bevölkerung in Baden-Württemberg" - RD Hans-Jürgen Stubig: "Sozialhilfebezug von Familien mit Kindern - Ausgewählte Ergebnisse der amtlichen Sozialhilfestatistik" Familie und Interessenvertretung - Ansätze, Initiativen, Erfahrungen Prof. Dr. Werner W. Engelhardt: "Selbsthilfegruppen als Träger von Familienpolitik" - Prof. Dr. Dr. Siegfried Keil: "Für eine Kultur des Aufwachsens in Familie und Gesellschaft" - Renate Schmidt MdL: "Famileinpolitik in Deutschland (West) - ein Rückblick und ein Urteil: Mangelhaft" - Minister Dr. Andreas Birkmann: "Christliche Familie - Im Spannungsfeld von Anspruch und Wirklichkeit" - Dipl.-Ing. Günther Koolmann: "Familie in Deutschland - gesellschaftliche Fehlentwicklung oder Opfer defizitärer Familienpolitik?" - Elisabeth Bußmann: "Verbandliche Interessensvertretung - Herausforderungen und Chancen für den Familienbund der Deutschen Katholiken" - PD Dr. Tilman Mayer: "Organisationsschwache Interessen" - Stefan J. Becker: "Unternehmensziel: Familienbewusste Personalpolitik" - MR Günter Kolb: "Kommunale Familienfreundlichkeitskonzepte in Baden-Württemberg" - Prälat Hellmut Puschmann: "Anwaltschaftliches Handeln und Familienpolitik - Erläutert am Beispiel der Familienkampagne der Caritas 1998" - Dir. Günter Danhel: "Kirchliches Engagement für Ehe und Familie in Österreich" Familie und Familienpolitik - international Dr. Erika Neubauer, Prof. Dr. Christiane Dienel: "Mehr Solidarität für Frauen - Anspruch mit unterschiedlicher Ausprägung in Europa" - Dr. Bernhard Laux: "Frauenleitbilder und Familiengründung - Folgerungen aus ländervergleichenden Studien für Familienpolitik und kirchliche Praxis" - Marlene Lenz: "Frauen- und Familienpolitik in der Europäischen Union" - Prof. Gabriel Kiely PhD: "Fathers as Parents after Material Separation" - Götz R. Köhler, Peter Strohmeier, Prof. Dr. Hans-Joachim Schulze: "Familienpolitische Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf - ein Vergleich zwischen der Bundesrepublik und Dänemark" - Prof. Dr. Christoph Badelt: "Familienpolitik und Ökonomie - Erfahrungen aus Österreich" - Dr. Michel Neyens: "Entwicklungen in der luxemburger Familienrechtspolitik" -. Prof. Dr. Antonin Wagner: "Der kommunitarische Wohlfahrtsstaat im Wandel - Schweiz" - Dr. Michaela Freiová: "National policy and our entry int the European Union - Tschechien" Dipl.-Ing. Terézia Lenczová Csc.: "Zur Position der Familie in der slowakischen Republik" - Callistus V. C.Onaga: "Kinderarbeit und Solidarität in der nigerianischen Familie". Die Festschrift zum 70. Geburtstag von Max Wingen gibt nicht nur einen fundierten Überblick über das "Lebenswerk" Max Wingens, sondern ist auch eine Bestandsaufnahme und ein Ausblick auf die derzeitigen familienwissenschaftlichen und familienpolitischen Diskussionen und Standpunkte. Eine wohl einmalige Textsammlung, die ein Standardwerk für alle in diesem Bereich Interessierten werden wird. In dem einmaligen Sammelband werden von 68 Wissenschaftlern und Praktikern aus verschiedensten Arbeitsfeldern Signale gestellt: Es geht um die Zukunft von Familien. Namhafte Autoren beziehen mit ihren Beiträgen Position. Der vorliegende Band wirft einen Blick nach Vorne und fragt nach der Zukunft von Familie und Familienpolitik. Am Übergang ins 21. Jahrhundert erweist sich die Familie - nachdem sie jahrzehntelang als hoffnungslos konservativ und sozialromantisch bezeichnet worden war - mit einem Mal wieder als hochaktuell und zukunftsträchtig. Denn im Kontext fortschreitender Individualisierung der Lebensformen und Ausdifferenzierungen gesellschaftlicher Subsysteme gewinnen die "Leistungen" die Familien erbringen, ständig an Wert und können nur unter immer höheren Kosten und großen Qualitätsverlusten durch Alternativen ersetzt werden. Dabei ist nicht nur auf das mittlerweile vielzitierte "Humanvermögen" - die Geburt und Erziehung von Kindern - hinzuweisen. Vielmehr wird angesichts wachsender Probleme mit Jugendkriminalität, Isolation und sinkenden schulischen Leistungen die unverzichtbare Bedeutung jenes sozialen Zusammenhangs offenbar, der in funktionsfähigen Familien grundgelegt ist. Familien sind das vielleicht wichtigste Bollwerk gegen die Desintegrationstendenzen der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. In dieser Funktion sind sie für die meisten Menschen in Zukunft eher noch wichtiger - und weniger selbstverständlich - als bisher. In vielen schwierigen Lebenssituationen sind sie der letzte Halt, der vor einem Herausfallen aus sämtlichen gesellschaftlichen Bezügen bewahrt. "Fazit: Wer sich über den aktuellen Diskussionsstand zum Thema Familie informieren will, findet hier einen umfassenden Überblick." BKU-Journal, 1/00, S. 31
Aktualisiert: 2021-09-30
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www.heutewirmorgenihr.de

www.heutewirmorgenihr.de von Fussek,  Claus, Peschek,  Maria, Wörn,  Astrid
Dieses erschütternde, aber auch engagierte, parteiische, ehrliche und mutige Buch von Frau Astrid Wörn ist eine Pflichtlektüre für alle Menschen, denen pflegebedürftige Menschen anvertraut sind. Unzählige Angehörige, aber auch Pflegekräfte werden sich oder ihre Lebenssituation in diesem Buch wiederfinden und wiedererkennen. („Genau, wie bei mir. auch ich könnte ein Buch schreiben!“) Dieser „Einzelfall“ spielt sich tagtäglich in zahlreichen Pflegeheimen ab – die, „Einzelfälle“, sind längst, flächendeckend in ganz Deutschland zu beobachten. Es ist ein großes Verdienst von Frau Wörn, dass sie den Mut fand, das Schweigen zu durchbrechen, stellvertretend für die vielen tausend verzweifelten, hilflosen und ohnmächtigen Angehörigen auf deren Schicksal öffentlich aufmerksam zu machen. Auch pflegende Angehörige haben keine Lobby! Claus Fussek
Aktualisiert: 2020-11-17
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Christliche Sozialethik im Dialog

Christliche Sozialethik im Dialog von Glatzel,  Norbert, Nothelle-Wildfeuer,  Ursula
Der Sammelband "Christliche Sozialethik im Dialog - Zur Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft" ist als Festschrift zum 65. Geburtstag des Bonner Sozialethikers Professor Dr. Lothar Roos erschienen. Ca. 40 Autoren aus Wissenschaft, Gesellschaft und Kirche stellen sich aus der Perspektive ihres jeweiligen Fachgebietes den Herausforderungen der Gegenwart im Blick auf die Zukunft im gerade begonnenen 21. Jahrhundert. Namhafte Sozialethiker sowie Vertreter der Bibelwissenschaften und der Exegese, der Fundamentaltheologie und der Dogmatik, der Kirchengeschichte, der Politik-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, aber auch Vertreter verschiedener Gruppierungen aus Kirche und Gesellschaft beschäftigen sich mit den drängenden Fragen und leisten einen Beitrag zum Dialog über die Humanität der gesellschaftlichen Bedingungen menschlichen Zusammenlebens. Fundamentale Werte wie Würde des menschlichen Lebens, Freiheit und soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Gemeinsinn, Selbstverantwortung und Engagement für andere stehen zur Debatte. Der Sammelband wird dem derzeitigen doppelten Bemühen christlicher Sozialethik gerecht: Auf der einen Seite geht es um theologisch, philosophisch und humanwissenschaftlich reflektierte Standortbestimmung am Anfang des neuen Jahrhunderts, auf der anderen Seite um die unverwechselbare Stimme der christlichen Sozialethik im gesellschaftlichen Dialog zu konkreten Fragen der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, angefangen von den Wertekonflikten über die Medizinethik und Umweltethik bis hin zu den Fragen zum europäischen Einigungsprozess und zu den Menschenrechten, vom Sozialstaat über die Familienpolitik bis hin zur Bürgergesellschaft. Damit ist ein Werk entstanden, das den im Blick auf die Humanität und Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft notwendigen Dialog nicht nur dokumentiert, sondern ihn zugleich voranbringt, eine Fülle wirkkräftiger und tragfähiger Ansätze bietet und dadurch einen Beitrag leistet zur unverzichtbaren gesellschaftlichen Bewusstseinsbildung.
Aktualisiert: 2020-11-17
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Sozialstaat am Scheideweg

Sozialstaat am Scheideweg von Grieswelle,  Detlef
Einführung I. Enttabuisierung und Rationalität in öffentlichen Diskursen. Voraussetzungen für sozialpolitische Strukturreformen 1. Tabus in der öffentlichen Meinung 2. Forderung der politischen Korrektheit 3. Druck der veröffentlichten Meinung und rationaler Diskurs 4. Nation und Leitkultur 5. Leistungsschwächen in der Bundesrepublik Deutschland 6. Sozialer Wandel und demographischer Diskurs 7. Bevölkerung und Bevölkerungspolitik 8. Lebensformen 9. Innere Einheit und Ostdeutschland 10. Politische Korrektheit für Minderheiten und Randständige 11. Erörterung der Frage der Zuwanderung 12. Globalisierungsdiskurs 13. Ergebnis II. Neue Kultur des Sozialstaats. Prinzipien und Leitbilder gegen Reformstau 1. Eigenverantwortung in solidarischer Ordnung 2. Bürgergesellschaft als umfassendes Leitbild politischer Gestaltung 3. Gerechtigkeit zwischen den Generationen 4. Entstaatlichung, Deregulierung und Flexibilisierung 5. Entfaltung der Humanressourcen 6. Gestaltungsprinzip der Prävention 7. Integration von Randgruppen und Hilfen für sozial Schwache III. Gegenwärtige Reformpolitik und notwendige Entscheidungen. Grundlegender Wandel sozialpolitischer Gestaltung 1. Erneuerung der gesetzlichen Krankenversicherung 2. Umgestaltung der gesetzlichen Rentenversicherung 3. Neuordnung der gesetzlichen Pflegeversicherung 4. Reform der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung und der Arbeitslosen- und Sozial-hilfe IV. Durchsetzung von Reformen durch Eliten. Verbesserung der Strategien und institutionellen Rahmenbedingungen 1. Leistung der Eliten 2. Abbau von Besitzständen 3. Perspektiven und Argumente für Reformen V. Gefährdung der Demokratie? Demokratische Tradition und Zusammenhalt des Gemeinwesens Anmerkungen Heute wird man nicht umhin kommen, festzustellen, dass das gesamte politische System in Deutschland bezüglich grundlegender struktureller Reformen in der Vergangenheit weitgehend versagt hat, vor allem bei der Erneuerung des Sozialstaats, aber auch in vielen anderen Fel-dern wie Wirtschaft, Bildung, Forschung usf. Es ist heute zu einem großen Problemstau gekommen, der vor dem Hintergrund gewachsener Einstellungen, Verhaltensweisen und institutioneller Regelungen von den politischen Akteuren nur mit großen Schwierigkeiten abzubauen ist, vor allem, was die Begründung, Durchsetzung und Akzeptanz sozialpolitischer Innovationen angeht. Es fällt insbesondere schwer, die Reformen als unabdingbare Veränderungen plausibel zu machen und bei der Bevölkerung den Eindruck zu erwecken, dass die Umgestaltung des Sozialstaats auch als Chance zu begreifen ist. Welche kollosalen Meinungskämpfe die Strukturreformer gegen jene, die eine kurzatmige, kurzfristige und nur partielle Reformen ins Auge fassende Politik betrieben haben, heute bestreiten müssen, zeigen die doch recht zurückhaltenden Reformen bzw. Reformansätze von Ex-Bundeskanzler Schröder und die hiergegen mobilisierten Widerstände der Gewerkschaften und in der eigenen Partei, aber auch die Auseinanderset-zungen in den Unionsparteien um die Zukunftsplanung des Sozialen. Protagonisten des „alten“ Sozialstaats wehren sich mit Verve gegen grundlegende Reformvorschläge und -beschlüsse der eigenen Parteien, einige sehen gar durch solche Erneuerungsansätze ihr Lebenswerk zerstört. Entsprechend fallen die Verurteilungen der Umgestalter mit ihrer Einordnung in die feindliche Gruppe der sog. Neoliberalen recht unversöhnlich aus. Viele Kritiker der Vergangenheit meinen allerdings, dass die Geschichte des Sozialstaats in der Bundesrepublik Deutschland aus heutiger Sicht betrachtet nicht mehr einfach als Erfolgsgeschichte beschrieben werden kann, sondern auch und vor allem als Geschichte von Fehlentwicklungen und politischen Versäumnissen, die nunmehr die zentralen Bauelemente sozialstaatlicher Ordnung gefährden und Risiken wie Krise oder Niedergang heraufbeschwören. Weitgehende Reformunwilligkeit, aber auch große Fehlentscheidungen haben zur heutigen prekären Situation geführt: Als Stichworte seien nur genannt die Gestaltung der inneren Einheit in Deutschland, die horrende Staatsverschuldung, die Organisation der Pflegeversicherung im Umlageverfahren, die staatlich geschaf-fenen Möglichkeiten zur Frühverrentung mit riesigen Kosten für die sozialen Systeme, der Verzicht auf eine frühzeitig eingeführte staatlich geförderte kapitalgedeckte Eigenvorsorge fürs Alter, die hohen gesetzlichen Sozialabgaben und Belastungen des Faktors Arbeit, die großen Inflexibilitäten in Wirtschaft und Arbeitswelt und die Defizite in Bildung, Ausbildung, Wissenschaft und Forschung. Reformen müssen sich heute auf Herausforderungen in fast allen Bereichen politischer Gestaltung beziehen, und sie dürfen nicht nur kleinere Reparaturen und Anpassungen beinhalten, sondern grundlegenden strukturellen Wandel, mit allen Konsequenzen für die Politikgestaltung, ihre Durchsetzung und Begründung gegenüber der Bevölkerung. REZENSION Fundamentalkritik am demokratischen System könnte zu vorrevolutionären Zuständen führen Von Ansgar Lange Bonn/Grafschaft – Die Zweifel wachsen, ob der deutsche Sozialstaat auch in Zukunft funktionsfähig bleiben wird. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf unser politisches System haben, denn Demokratie und soziale Marktwirtschaft sind in der Bundesrepublik seit je „siamesische Zwillinge“. Zuletzt beförderte der hysterische Demographie-Thriller „2030 – Aufstand der Alten“ die Befürchtung, bestimmte negative Entwicklungen seien unausweichlich und von den Politikern nicht steuerbar. „Diese Meinung, die von Demokraten betriebene Politik sei generell in hohem Grade unfähig, kann unter der Voraussetzung sich weiter entwickelnder Enttäuschungen und Ängste zu grundlegender Demokratiefeindlichkeit führen“, schreibt Detlef Grieswelle in seinem Buch „Sozialstaat am Scheideweg“. Die „Lust am Untergang“ sei in Deutschland weit verbreitet. Die linken Revoluzzer in den 60er Jahren erweckten den Eindruck, in diesem Staate ginge alles den Bach hinunter. Kassandra wurde anschließend zum Symbol für linken Alarmismus und Moralismus. Selbstverständlich war die Bundesrepublik vor 20, 30 oder 40 Jahren weit davon entfernt, ein Paradies zu sein. Doch an die Stelle eines rationalen Diskurses traten häufig Emotionalisierung und Moralisierung in Form der Krisen- und Katastrophenbeschwörung. Ironisch erklärten die beiden Publizisten Dirk Maxeiner und Michael Miersch 2006 zum „Jahr der ausgebliebenen Katastrophen“. Denn die Lust am Beschwören des Weltuntergangs in Form von Umweltzerstörung, Kriegen, Vogelgrippen und anderen Katastrophen hat bis heute nicht abgenommen. Die allermeisten Katastrophen sind zum Glück aber auch nicht eingetroffen. Auch heute noch bestimmten Krisen-, Niedergangs- und Katastrophenmetaphern in nicht geringem Maße die intellektuellen Debatten unter Schriftstellern, Wissenschaftlern und Journalisten. Dabei stünden nicht mehr die so genannten Großrisiken, die die Fortexistenz der ganzen Welt in Frage stellten, im Zentrum, „sondern der Blick richtet sich auf zahlreiche Trends des Niedergangs in der Bundesrepublik Deutschland und hier auf defizitäre Entwicklungen vor allem in den sozio-ökonomischen Sektoren wie Wirtschaft, Arbeitswelt, soziale Sicherung, Bildung, Wissenschaft und Technik“. Der Glaube an politische Alternativen durch Wahl und Machtwechsel sei gering, bestenfalls erhoffe man sich ein besseres Handling. Pessimismus legt sich wie Mehltau auf das Land: Viele Rentner, Arbeitnehmer, mittelständische Selbständige und jungen Menschen werden von Zukunftsängsten erfasst. Grieswelle warnt: „Für die Bürger der Bundesrepublik bedeutet dies, dass jener Staat, den sie als Sozialstaat bejaht haben, nunmehr Gefahr läuft, als Gefahrenquelle abgelehnt zu werden.(.)Ein heutiger Nostradamus würde höchstwahrscheinlich für die Beschreibung der Zukunft der Bundesrepublik Deutschland in Metaphern der Dekadenz Prophezeiungen machen, aber die wesentlichen Aporien und Gravamina können durch pragmatische politische Vernunft bewältigt werden, es bedarf nicht eines apokalyptischen Niedergangs, damit der Phönix sich aus der Asche erheben kann.“ Wie könnte unser Gemeinwesen aber wieder zu neuer Reformlust finden? Dazu brauchen wir – so der Autor – einen Konsens der Gesellschaft in vielen Grundfragen. Grieswelle nennt Beispiele: die Wiederentdeckung und Hochschätzung der Familie als grundlegender Lebensform der Gesellschaft, Eindämmung der Tendenzen zur Ego-Gesellschaft, stärkere Gewichtung von Leistung, Eigeninitiative und Selbständigkeit gegenüber Versorgung, sozialer Verteilung und Betreuung, zunehmende Skepsis gegenüber der Allmacht und Allzuständigkeit des Staates, stärkeres Bewusstsein für soziale Identitäten wie Heimat, Region, Nation als gemeinschaftsstiftende Kräfte, wachsende Bedeutung von Religion und Kirche im öffentlichen Diskurs etc. Die Alternative: Wenn das Unbehagen an unserer Gesellschaftsform und Kultur anwachse, könne daraus durchaus eine Fundamentalkritik erwachsen mit daraus resultierenden „großen Legitimationsproblemen des Bestehenden und vorrevolutionären Situationen“. Für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft könnte ganz entscheidend sein, so schließt Grieswelle sein lesenswertes Buch, inwieweit die beschriebenen Konsensressourcen zur Verfügung stehen. Detlef Grieswelle: Sozialstaat am Scheideweg.Notwendigkeit struktureller Reformen. Vektor-Verlag: Grafschaft 2006, 298 Seiten, 28 Euro.
Aktualisiert: 2022-03-14
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Mobile ambulante geriatrische Rehabilitation

Mobile ambulante geriatrische Rehabilitation von Keil,  Siegfried, Schröter,  Rainer
"Rehabilitation vor Pflege" und "ambulant vor stationär" - trotz dieser beiden seit Beginn der Pflegeversicherung allgemein bekannten Grundsätze konstatiert der Dritte Altenbericht der Bundesregierung (2001): "Unbefriedigend - und dieses Urteil gilt für alle Bundesländer - ist die Entwicklung der ambulanten geriatrischen Rehabilitation". Dieses Urteil der Altenberichtskommission gilt für beide Formen der ambulanten Rehabilitation, sowohl für die spezielle mobile Rehabilitation, bei der das Rehabilitationsteam die Patienten zu Hause aufsucht, als auch für die allgemeine ambulante Rehabilitation, die in einem Rehabilitationszentrum angeboten wird. Bisher gibt es nach Auskunft des Dritten Altenberichts auf diesem Gebiet nur "Modellprojekte des Bundes und der Länder". Umso wichtiger ist es, die Ergebnisse solcher Modellversuche auszuwerten und den Verantwortlichen des Gesundheitswesens bewusst zu machen; denn der Marburger Modellversuch zur speziellen mobilen geriatrischen Rehabilitation hat deutlich gemacht, dass diese Rehabilitationsform kostengünstiger ist als die stationäre und sich mit ihren Therapieerfolgen nicht hinter dieser zu verstecken braucht. Das Institut für interdisziplinäre Gerontologie und angewandte Sozialethik (IGS), bzw. sein Vorläufer, das Studienzentrum Wehrda, hat seit 1986 Untersuchungen zur Situation der Pflege der älteren Mitbürger im Marburger Umland durchgeführt. Der vorliegende Bericht stellt eine Teilauswertung dar, deren Ergebnisse jedoch so überzeugend sind, dass sie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen.
Aktualisiert: 2020-11-17
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Gewalt im Alter

Gewalt im Alter von Anhäuser,  Gerhard, Brunner,  Thomas, Carell,  Angela, Fussek,  Claus, Goergen,  Thomas, Vries,  Bodo de
Die Beiträge dieses Buches gehen nicht nur auf unterschiedliche Facetten des Phänomens „Gewalt im Alter“ ein. Sie behandeln auch ein weites Spektrum, beginnend mit der Beschreibung der unterschiedlichen Erscheinungsformen über die Analyse der Motive und die Ursachenforschung bis hin zu Fragen der Prävention von Gewalt. Sowohl dem Laien als auch dem Experten soll auf diese Weise ein fundiertes differenziertes Bild lebenslagenspezifischer Gewaltpotentiale vermittelt werden. Hierbei wird auf eine wissenschaftliche Analyse und Darstellung ebenso großen Wert gelegt, wie auf eine alltagsnahe Erörterung und Beurteilung durch mit der Pflegepraxis vertraute Experten der Altenarbeit. Inhalt: Thomas Brunner: Gewalt im Alter Angela Carell: Gewalt gegen ältere Menschen - Ein Überblick über den derzeitigen Diskussionsstand Claus Fussek: „Ich bin mit meiner Kraft am Ende. Ich kann nicht mehr!“ Gewalt in der häuslichen und stationären Pflege: von subtiler Missachtung bis zu brutaler Misshandlung Thomas Görgen: Erscheinungsformen u. Bedingungen von Agression und Gewalt in stationären Pflegeeinrichtungen Bodo de Vries: Gewalt gegen sich selbst - Suizidales Verhalten alter Menschen G. Anhäuser: Ältere Menschen als Opfer von Kriminalität - Wie sind sie betroffen, was können sie dagegen tun? Ein Projekt zur Verbrechensvorbeugung für ältere Mitbürger „Insgesamt muß der derzeitige Kenntnisstand zur innerfamiliären Gewalt gegen ältere Menschen als äußerst unbefriedigend bezeichnet werden. … Bis die nötigen Forschungsergebnisse vorliegen, würde es viel zu lange dauern. … Forschung und Praxis müssen Hand in Hand arbeiten und sich wechselseitig die jeweils gewonnen Erkenntnisse zurückmelden.“ Angela Carell „Wir müssen offensiv, engagiert und selbstbewußt für die elementare existentielle Grundversorgung für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörigen eintreten. … Es geht um den Schutz der Menschenwürde im Alter!“ Claus Fussek „Nur die Perspektive der Lebenswelt des Suizidenten, nur das Verständnis des suizidalen alten Menschen als Produkt und Produzent seines eigenen Lebensraumes wird das Verstehen und die Motivationsstruktur suizidaler Handlungen fördern.“
Aktualisiert: 2020-11-17
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Protestantische Positionen

Protestantische Positionen von Borscheid,  Peter, Keil,  Siegfried, Nethöfel,  Wolfgang, Schröter,  Rainer
Inhalt Vorwort I. Einführung Uwe Sielert: „Informiertheit ist ein notwendiger Bestand von Liebe, die alle Seelsorge trägt“. Siegfried Keil als Sozialwissenschaftler Michael Haspel: Person und Institution im Lichte des Evangeliums. Der Beitrag Siegfried Keils zu Sozialethik, Sozialpädagogik und Sozialpolitik Schriften von Siegfried Keil II. Historische und systematische Grundlagen Zum Neuansatz der theologischen Ethik bei Friedrich Schleiermacher Absolutheit und Relativität der Normen in soziologischer und theologischer Sicht III. Zum Aufbruch evangelischer Sexualethik Gesellschaftsstruktur und Geschlechtsverhalten Fragen der Sexualmoral - Zum Stand der sexual-ethischen Diskussion in Theologie und Kirche IV. Evangelische Familienberatung konsolidiert sich Pfarrer in der Familien- und Lebensberatung Familienberatung zwischen Diakonie und Seelsorge – Ihre Funktion für Familie und Gesellschaft Umfang und Grenzen der Beratung in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung V. Die familienrechtlichen Reformen der sozial-liberalen Koalition Sozialpädagogische Aspekte der Reform des Adoptionswesens. Leben fördern - ethische Überlegungen zum Schwangerschaftsabbruch Eherechtsreform ohne Prinzipienreiterei Sozialethische Positionen und gesellschaftliche Leitbilder in der Diskussion der Reform der Jugendhilfe VI. Restauration oder Neubeginn unter der christlich-liberalen Regierung Restauration oder Neubeginn der Familienpolitik Zufrieden oder undankbar – Familien nach 1984 Eltern und Kinder – Stiefkinder der Politik auch im vereinigten Deutschland? Deutschland – Ost und Deutschland-West: Ein Vergleich VII. Neue sozialethische Herausforderungen am Ende des Jahrhunderts Protestantisches Menschenbild und evangelische Sexualethik als Voraussetzung für einen lebensförderlichen Umgang mit der Immunschwächekrankheit AIDS Kirchen und AIDS Theologische Überlegungen zur Vielfalt der Geschlechterverhältnisse VIII. Von der Sexualethik zur Familienpolitik Von der Sexualethik zur Familienpolitik – Gesellschaftliche Kontexte in autobiographischer Perspektive IX. Anhang Vita Siegfried Keil. Bibliographie Kurzvita Uwe Sielert und Michael Haspel Vorwort Siegfried Keil hat die Familienpolitik der letzten Jahrzehnte unter den sozial-liberalen und christlich-liberalen Regierungen im Sinne der Theologie, der evangelischen Kirche und der Familien an entscheidender Stelle begleitet und mitgestaltet. Als Theologe und Sozialpädagoge, Seelsorger und Wissenschaftler hat er Brücken über die zum Teil hohen Grenzwälle zwischen einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen hinweg sowie zwischen Theorie und Praxis geschlagen. Als Sozialwissenschaftler stand er immer fest auf dem Boden der Realität, ohne dabei die erstrebenswerten Ziele einer freien und sich weiterentwickelnden Gesellschaft aus den Augen zu verlieren. Nüchtern analysierte er Zustand und Drift des sozialen Ganzen wie auch seiner Teile, bezog Stellung und begründete seine Voten auf der Grundlage eines unerschütterlichen Glaubens an die Entscheidungsautonomie des Individuums in allen es betreffenden existenziellen Fragen. Um dieses Gravitationszentrum herum konstruierte er einen rechtlichen, ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmen, der auf Wandel angelegt ist, und das heißt auf Verbesserung angesichts einer sich im rasanten Tempo verändernden Welt, die allein in Folge der vielen technischen Innovationen jedes Jahrzehnt ihr Gesicht und ihre Existenzgrundlage verändert. Die Aufsätze von Siegfried Keil, die in diesem Band abgedruckt sind, zeigen die Reaktionen eines für das Wohlergehen von Jugend und Familie streitenden Theologen, Gesellschaftswissenschaftlers und Seelsorgers. Sie verdeutlichen, wie ein seit Jahrzehnten mit hohem Einsatz agierender Hochschullehrer Therapien für einen permanent nach Heilung rufenden Patienten entwickelt. Die Einführung (I) von Uwe Sielert und Michael Haspel legt offen, wie Siegfried Keil für seinen Kompetenzbereich den sozialen Wandel mitzugestalten bemüht war: vom Sexualverhalten über Schwangerschaftskonflikte, Scheidungsfragen, Familien- und Jugendprobleme bis hin zu AIDS und der Gentechnologie. Die Aufsätze lassen jedoch nur ganz am Rande die architektonischen Leistungen von Siegfried Keil an den einzelnen Hochschulen erkennen, an denen er als Lehrer und Leiter, als Inspirator, Forscher und Organisator tätig war: als Rektor der PH Ruhr sowie als Direktor der Evangelischen Hauptstelle für Familien- und Lebensberatung in Rheinland, Düsseldorf, des Instituts für Sozialpädagogik an der Universität Dortmund und des Instituts für interdisziplinäre Gerontologie und angewandte Sozialethik an der Philipps-Universität Marburg. Nicht erst in dieser letztgenannten Position hat sich Siegfried Keil mit dem Thema „Alter und Altern“ einem weiteren familienpolitischen Problemkreis zugewandt, der nicht nur unter dem Blickwinkel der Renten- und Pflegeversicherung von höchster Aktualität ist. Die Kapitelüberschriften, unter denen wir die Texte vorlegen, benennen zugleich zeitliche und sachliche Zusammenhänge. Auf die Historische und systematische Grundlegung (II) folgen zunächst Texte Zum Aufbruch evangelischer Sexualethik (III) und dann andere, die bezeugen: Evangelische Familienberatung konsolidiert sich (IV). Die sich anschließenden Analysen und Stellungnahmen hatten keinen geringen Einfluss auf Die familienrechtlichen Reformen der sozialliberalen Koalition (V), sie fragten dann nach Restauration oder Neubeginn unter der christlich-liberalen Regierung (VI) und sie reagierten schließlich auf Neue sozialethische Herausforderungen am Ende des Jahrhunderts (VII). Unter dem Entwicklungsbogen Von der Sexualethik zur Familienpolitik erscheinen dem Autor selbst in einem rückschauenden Beitrag, der den Band abschließt, gesellschaftliche Kontexte in autobiographischer Perspektive (VIII). Dabei kommt der Theologe programmatisch fast zu kurz. Weil der Mensch das Wort Gottes als soziales Wesen hört, ist Siegfried Keil den Soziologen ein Soziologe geworden. Seine „wissenschaftliche Hermeneutik der menschlichen Existenz“ entwirft er freilich stets als Theologe. Seine kritischen Schüler wollen aus einer engagierten Theologie Bewertungskriterien für die zur Auswahl stehenden soziologischen Paradigmen ableiten. Oder sie fragen umgekehrt, ob die soziologischen Standards nicht das theologische Paradigma hätten transformieren müssen. Der jetzt mögliche Blick zurück hilft jedenfalls den Kontext zu verstehen, in dem sich solche Fragen mit einer gewissen Notwendigkeit gestellt werden mussten, weil sie sich entfalten konnten. Dieser Kontext ist in der Tat ein biographischer, aber man sollte ihn – mit dem Theologen Siegfried Keil – in der Tradition Schleiermachers verstehen. Hier erschließt christliche Theologie den Wirkungsprozess, der von Jesus Christus ausgeht, als Kulturprozess, in dem die christliche Traditionsgemeinschaft gerade so zu sich selbst findet, dass sie sich von den säkularisierten Wirkungen christlicher Verkündigung in Frage stellen lässt. In dieser wissenschaftlicher Selbstreflexion der christlichen Traditionsgemeinschaft ist beides beieinander: jenes Aufgeben der Sicherheit, jenes Zerbrechen alter Formen, ja jene Selbstentäußerung und Selbstverleugnung, die in der Nachfolgeorientierung eingeübt werden – und jenes sich Wiederfinden in fremder Umgebung, jenes Heimischwerden in der Fremde, jenes freie Ausgreifen ins Neue, das sich nach Ostern in Zeit und Raum, in Gesellschaften und Kulturen wirksam gezeigt hat. Beieinander sind auch: kritische Wissenschaft und kirchliches Engagement, institutionelle Gestaltungsfähigkeit und pädagogische Selbstbeschränkung, fachliche Expertise und politische Einflussnahme im Dienste derer, die sonst überhört und übergangen werden. Die Herausgeber verstehen in diesem Sinne diesen zweiten Band mit Texten Siegfried Keils als Teil eines wissenschaftlichen Lebenswerks, das sich gerade in biographischer Perspektive von seinem theologischen Sachbezug her verstehen lässt und zu einem Ganzen zusammenfügt. Wir danken den Kommentatoren Uwe Sielert und Michael Haspel, dem Redakteur Rainer Schröter mit Nora Katte und Christina Petri, für Schreibarbeiten Jeanette Pimper und Ulrike Rau. Für einen Beitrag zu den Druckkosten danken wir dem Freundeskreis Marburger Theologie e.V., der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche im Rheinland. Wir möchten mit diesem Band einen großen Gelehrten, Organisator und Berater ehren. Am 24. April 2004 vollendete Siegfried Keil sein 70. Lebensjahr. Peter Borscheid, Wolfgang Nethöfel Institut für interdisziplinäre Gerontologie und angewandte Sozialethik
Aktualisiert: 2021-09-30
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Pflegelesebuch – Demenz

Pflegelesebuch – Demenz
Dieses Pflegelesebuch gibt Raum zum Nachdenken, Mitfühlen, Innehalten. Entdecken Sie Neues, Überraschendes, Hilfreiches. Positiv pflegen birgt die Chance eine Pflegesituation aufzu-auen, die den liebevollen und positiv besetzen Umgang im gegenseitigen Füreinander aufzeigt. Positiv pflegen bedeutet auch, Fragen zu stellen nach der Lebensgeschichte des alten Menschen und unerwartete Antworten zu bekommen. Positiv pflegen soll auch von außen Veränderungen in die Institutionen tragen, Ideen einbringen, mitgestalten, Respekt einfordern, Gespräche fördern. Warum erkranken immer mehr Menschen an einer Demenz? Erkrankt ein Familienmitglied oder guter Freund an Demenz, steht das Leben Kopf. Eine sorgfältige Abklärung ist wichtig. Nicht alles ist Demenz. Gibt es Vorboten, Vorer-krankungen? Was haben Kriegserlebnisse und Demenz mit einander zu tun? Hilfreich die Checklisten zur Pflegeheimwahl und zur Arztsuche im Pflegelesebuch.
Aktualisiert: 2020-11-17
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Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Vektor-Verlag

Wie die oben genannten Verlage legt auch Vektor-Verlag besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben