Der Kristallhöhlenmord von Oberriet SG, bei dem zwei Mädchen auf einer Velotour verschwanden, die Entführung von Rebecca Bieri in Gettnau LU und der Fünffachmord von Seewen SO sind nicht nur ungelöst, sondern auch verjährt und können nicht mehr verfolgt werden. Walter Hauser recherchierte diese und weitere Morde vor Ort, sprach mit Zeugen, Angehörigen und Tatverdächtigen. Seine Schlussfolgerung lautet: Die in der Schweiz geltende Verjährungsfrist bei Mord von dreissig Jahren ist ungerecht und stossend. Während die Täter sich sicher fühlen können und nicht mehr fürchten müssen, zur Rechenschaft gezogen zu werden, leiden die Betroffenen weiter – bis an ihr Lebensende. Ziel der Ermittlungen viele Jahre nach dem Verbrechen kann nicht Bestrafung und Vergeltung sein, sondern Aufklärung und Wahrheitsfindung.
Aktualisiert: 2023-06-02
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In den vergangenen Jahren hat das öffentliche Interesse am ländlichen Raum spürbar zugenommen. Der Erhalt gewachsener Strukturen und der historischen Bausubstanz bei gleichzeitiger Modernisierung und Entwicklung wird als Herausforderung und als gemeinsame Aufgabe begriffen. "Weiterbauen am Land" ist eine Recherche über den Umgang mit dem bäuerlichen kulturellen Erbe im ländlichen Raum der Alpen in Österreich (Tirol und Vorarlberg), Italien (Südtirol), Deutschland (Oberbayern) und der Schweiz (Graubünden). Das Buch zieht Resümee und fasst Ergebnisse zusammen, ist Rückblick und Ausblick zugleich. 70 ausgewählte Bauten stellen die ganze Bandbreite von Neu und Alt auf dem Land vor. Sie reicht von der Veränderung und Weiterentwicklung einerseits bis zum Erhalt des Originalzustands andererseits, von der Beibehaltung der ursprünglichen Funktion bis zur Umnutzung. Es handelt sich um 70 Einzelfälle. Jeder davon erzählt die Geschichte eines Bauernhauses und der darin lebenden Menschen - für uns verständlicher als theoretische Abhandlungen. Den Beispielen werden einleitende Essays vorangestellt, die die Problematik skizzieren und Lösungsansätze aufzeigen. Die Publikation bekommt dadurch den Charakter eines Handbuchs für den Gebrauch in der Praxis.
Das Projekt wurde als grenzüberschreitende Kooperation des Archivs für Baukunst der Universität Innsbruck mit dem Bundesdenkmalamt in Innsbruck und der Autonomen Provinz Südtirol/Amt für Bau- und Kunstdenkmäler in Bozen durchgeführt. Weitere Partner waren die Tiroler Landwirtschaftskammer, die Abteilung Agrartechnik, Raumordnung/Stadt- und Ortskernschutz-Gesetz/Dorferneuerung der Tiroler Landesregierung und der Tiroler Kunstkataster.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Wie können Industriemuseen zu Orten des kritischen Austauschs über Zukunftsthemen werden? Welche gängigen
Narrative müssen hinterfragt und weiterentwickelt werden? Welche Rolle kann die Kunst bei der Neuausrichtung
von Industriekultur spielen? Dies waren leitende Fragestellungen des Projekts „FUTUR 21 kunst industrie kultur“, das zwischen November 2021 und März 2022 an den 16 Industriemuseen der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe stattfand und eine Konferenz sowie ein Medienkunstfestival umfasste. Die Publikation führt Wissenschaft und Kunst zusammen. In zehn Fachbeiträge werden Impulse für eine neue Industriekultur verhandeln. Darüber hinaus gibt der Band
einen Überblick über die künstlerischen Arbeiten des Festivals. Die Publikation wird um AR-Interventionen des Künstler:innen-Duos REFRAKT erweitert.
Aktualisiert: 2022-10-26
Autor:
Lea Althoff,
Cornelia Bauer,
Kirsten Baumann,
Stefan Berger,
Patrick Blümel,
Joachim Breuninger,
Corinna Franz,
Manuel Grogos,
Konrad Gutkowski,
Walter Hauser,
Milena Karabaic,
Mischa Kuball,
Ulrike Lubek,
Georg Lunemann,
Rita Müller,
Corine Pelluchon,
Barbara Rüschoff-Parzinger,
Petra Schaper-Rinkel,
Thomas Schleper,
Nada Schroer,
Peter Paul Schwarz,
Marion Steiner,
Clemens Walter,
Gabriele Zipf
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Woran liegt es, dass der Kultur heute kaum mehr die Kraft zugestanden wird, die ihr ein Jacob Burckhardt noch wie selbstverständlich bescheinigte? 13 Kulturexpert:innen suchen Antworten auf die gerade in der Pandemie gestellte Frage nach der Relevanz von Kultur. Kultur kann vitale Treiberin für Nachhaltigkeit, Inklusion und Demokratie sein. Dazu muss sie ihre relative Autonomie zurücknehmen, sich politisch verstehen und selbstkritisch begegnen. Was ist zu verteidigen und wo steht Aufgabenkritik für eine Transformation an? »Kultur unterwegs« leuchtet multiperspektivische Zugänge für ein eigenes Urteil aus.
Aktualisiert: 2022-10-27
Autor:
Martin Bredenbeck,
Dagmar Hänel,
Walter Hauser,
Milena Karabaic,
Alexandra Käss,
KlausDieter Kleefeld,
Josef Mangold,
JanDavid Mentzel,
Thomas Otten,
Thomas Schleper,
Mark Steinert,
Thorsten Valk,
Veit Veltzke
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Im neuen Anna-Göldi-Buch spielt der Churer Priester und Teufelsaustreiber Johann Joseph Gassner eine einflussreiche Rolle. Die von ihm entfachte Satans-Hysterie befeuerte die letzten europäischen Hexenprozesse: 1775 im süddeutschen Kempten, 1779 im bündnerischen Tinizong und 1782 in Glarus. Zwischen diesen drei Prozessen gibt es deutliche Unterschiede, aber auch interessante Gemeinsamkeiten.
Der Göldi-Hexenprozess wurde zu einem der allerersten großen «Whistleblowing»-Fälle in Europa. Die öffentliche Debatte, welche die Publikation geheimer Prozessdokumente entfachte, hatte eine heilsame Wirkung. Sie ebnete den Weg zu einer vom Dämonenglauben befreiten Strafjustiz und besiegelte das Ende der Hexenverfolgung, die in erster Linie eine Frauenverfolgung war. Was heute fast schon vergessen ist: Während Jahrhunderten wurden Frauen im christlichen Europa kriminalisiert und dämonisiert, als Übeltäterinnen und natürliche Verbündete des Teufels.
Als Jurist zeigt Walter Hauser die zeitgeschichtlichen und rechtlichen Zusammenhänge des Anna-Göldi-Prozesses auf. Als Journalist vermittelt er die dramatische und mysteriöse Schicksalsgeschichte der Magd, die durch das Schwert hingerichtet und 2008 durch das glarnerische Parlament rehabilitiert wurde. Eine Geschichte, die bis heute bewegt, aufrüttelt, polarisiert.
Aktualisiert: 2022-04-28
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Alte Bauernhäuser und die sie umgebenden Kulturlandschaften sind die Summe jahrhundertelanger Erfahrungen. Sie unterscheiden sich von Landschaft zu Landschaft, denn bäuerliche Architektur verändert sich mit dem Baumaterial. Ebenso wurden Landschaften durch das menschliche Wirtschaften verändert und zu berglandwirtschaftlichen Kulturlandschaften geprägt. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte ein alles umfassender Wandel ein: Historische Bausubstanz und Kulturlandschaften sind im Verschwinden begriffen – obwohl wir sie als Inbegriff einer schönen, harmonischen Landschaft wahrnehmen und sogar damit werben.
Das Projekt „Bau.Kultur.Landschaft im Ötztal“ möchte eine Lanze brechen für den sensiblen Umgang mit historischer Baukultur und Kulturlandschaft. Durch das Erzählen der Geschichten hinter den Kulturlandschaften, den geteilten Häusern, der Veränderung der Bausubstanz im Rahmen des Tourismus, durch das Vorstellen der Funktionen alter Wirtschaftsgebäude oder landschaftlicher Elemente wird ihr Wert als kulturelles Erbe im Tal deutlich.
Aktualisiert: 2021-07-15
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Die Transformation des Stadtraumes ist in den meisten Städten ein kontinuierlicher Prozess, dessen Entwicklungshöhepunkte sich oftmals architektonisch markant im Stadtraum abbilden. Ein Spaziergang vom Grazer Hauptplatz über die Erzherzog-Johann-Brücke, vorbei an der Murinsel und dem Kunsthaus in Richtung Annenstraße macht diesen kontinuierlichen Wandel sehr deutlich. Im Weitergehen, das Golden Eye am Europaplatz passierend und entlang des ehemaligen Industriegeländes, das sich seit einiger Zeit zu einem der größten Fachhochschulzentren Österreichs entwickelt hat – der FH Joanneum – bis zur Welterbezone Schloß Eggenberg offenbart sich, wie sehr Transformation für eine Stadt notwendig ist, um die Anforderungen und Bedürfnisse einer rasch anwachsenden Bevölkerung zu erfüllen. Der Wandel betrifft dabei den gesamten Stadtraum, wenngleich die Veränderungen lokal sehr unterschiedlich sind. In den historisch gewachsenen Vierteln der Altstadt obliegt mit der Gestaltung und Benutzbarkeit des öffentlichen Raumes der Stadtverwaltung eine besondere Verantwortung. Die Qualität dieses in erster Linie zu Fuß durchschreitbaren Raumes unterstützt das Wirtschaftsleben und attraktiviert die historische Kernzone als Wohnort, beide Faktoren sind unerlässlich für eine lebenswerte Stadt. Gepflasterte Straßen und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität ergänzen architektonisch markante Häuserfronten und machen den besonderen Stellenwert der Altstadt auch hinsichtlich ihrer Materialität, Gestaltung und Dichte deutlich.
Die Stadt Graz ließ seit ihrer Erhebung des Historischen Zentrums in den Welterbestatus 1999 beinahe jeden Platz – meist auf Basis von Architekturwettbewerben – qualitätsvoll neu gestalten. Die Transformation von öffentlichem Raum, der bis dahin noch dem Verkehr gewidmet war, hin zu urbanem Lebensraum, ist ein wesentlicher Schritt des Transformationsprozesses. Die mit markanten Denkmälern und Brunnen akzentuierten Plätze bilden mit den flankierenden Gastgärten öffentliche Wohnzimmer, die zum Verweilen und Flanieren einladen und Körper und Geist Raum geben. Die besondere Struktur der historischen Altstadt, die bis heute viele öffentliche Funktionen beherbergt, bildet auch das Vorbild für die zeitgemäße Stadt der kurzen Wege und intelligenten Kommunikation, die Smart City. Ihr Entwicklungsgebiet liegt in Graz entlang und nahe der eingangs beschriebenen Achse nach Westen und stellt ein „Transformationsgebiet“ größeren Ausmaßes dar.
Wieder geht es um Wohnen, Arbeiten und Erholen, ja schlicht um das Leben mit all seinen zeitgemäßen Bedürfnissen, gestützt durch virtuelle Arbeits-, Kommunikations- und besonders effiziente Mobilitätsmöglichkeiten, um multifunktionale Stadträume zu schaffen. Der Transformationsprozess ehemaliger Industriegebiete in lebendige Stadtteile erfordert insbesondere den Faktor „Zeit“, um konsequente Planung auf Basis internationaler Wettbewerbe und eine ebenso anspruchsvolle Umsetzung der Ideen zu ermöglichen. Interessanterweise sind die charakteristischen Denkmäler dieser Transformationsgebiete häufig Relikte historischer Industrieanlagen, die scheinbar aus der Zeit gefallen, Monumente der Kontinuität im Wandel sind und daher als Symbol für die Transformation von STADT schlechthin stehen.
Aktualisiert: 2020-09-10
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In den vergangenen Jahren hat das öffentliche Interesse am ländlichen Raum spürbar zugenommen. Der Erhalt gewachsener Strukturen und der historischen Bausubstanz bei gleichzeitiger Modernisierung und Entwicklung wird als Herausforderung und als gemeinsame Aufgabe begriffen. "Weiterbauen am Land" ist eine Recherche über den Umgang mit dem bäuerlichen kulturellen Erbe im ländlichen Raum der Alpen in Österreich (Tirol und Vorarlberg), Italien (Südtirol), Deutschland (Oberbayern) und der Schweiz (Graubünden). Das Buch zieht Resümee und fasst Ergebnisse zusammen, ist Rückblick und Ausblick zugleich. 70 ausgewählte Bauten stellen die ganze Bandbreite von Neu und Alt auf dem Land vor. Sie reicht von der Veränderung und Weiterentwicklung einerseits bis zum Erhalt des Originalzustands andererseits, von der Beibehaltung der ursprünglichen Funktion bis zur Umnutzung. Es handelt sich um 70 Einzelfälle. Jeder davon erzählt die Geschichte eines Bauernhauses und der darin lebenden Menschen - für uns verständlicher als theoretische Abhandlungen. Den Beispielen werden einleitende Essays vorangestellt, die die Problematik skizzieren und Lösungsansätze aufzeigen. Die Publikation bekommt dadurch den Charakter eines Handbuchs für den Gebrauch in der Praxis.
Das Projekt wurde als grenzüberschreitende Kooperation des Archivs für Baukunst der Universität Innsbruck mit dem Bundesdenkmalamt in Innsbruck und der Autonomen Provinz Südtirol/Amt für Bau- und Kunstdenkmäler in Bozen durchgeführt. Weitere Partner waren die Tiroler Landwirtschaftskammer, die Abteilung Agrartechnik, Raumordnung/Stadt- und Ortskernschutz-Gesetz/Dorferneuerung der Tiroler Landesregierung und der Tiroler Kunstkataster.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Der Kristallhöhlenmord von Oberriet SG, bei dem zwei Mädchen auf einer Velotour verschwanden, die Entführung von Rebecca Bieri in Gettnau LU und der Fünffachmord von Seewen SO sind nicht nur ungelöst, sondern auch verjährt und können nicht mehr verfolgt werden. Walter Hauser recherchierte diese und weitere Morde vor Ort, sprach mit Zeugen, Angehörigen und Tatverdächtigen. Seine Schlussfolgerung lautet: Die in der Schweiz geltende Verjährungsfrist bei Mord von dreissig Jahren ist ungerecht und stossend. Während die Täter sich sicher fühlen können und nicht mehr fürchten müssen, zur Rechenschaft gezogen zu werden, leiden die Betroffenen weiter – bis an ihr Lebensende. Ziel der Ermittlungen viele Jahre nach dem Verbrechen kann nicht Bestrafung und Vergeltung sein, sondern Aufklärung und Wahrheitsfindung.
Aktualisiert: 2022-02-14
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Führende Wissenschaftler sind sich einig: Extreme Wetterphänomene wie die starken Regenfälle und Überschwemmungen in Mitteleuropa im Sommer 2002 passen in das Bild eines globalen Temperaturanstiegs. Der Klimawandel ist keine Schreckensprognose mehr, er findet bereits statt. Dieser Band erklärt, warum der Mensch der Natur gefährlich ist und geht auf die Auswirkungen der Klimaveränderung ein.
Aktualisiert: 2020-10-27
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Wie kaum eine andere europäische Region hat die intensive Nutzung von Energieressourcen das Gesicht der Kulturlandschaft an Rhein und Ruhr geprägt. Hier schlägt seit 200 Jahren das Herz des deutschen Energiesystems, das schon einige „Energiewenden“ erlebte und mit der aktuellen Energiewende wieder vor tiefgreifenden Umwälzungen steht. Hier wurden Machtkämpfe um Kohle, Öl und Kernkraft ausgetragen. Hier konzentriert sich bis heute der größte Kraftwerkspark Europas. Viele Akteure vergangener Wendezeiten kommen aus der Rhein-Ruhr-Region. Viele Landmarken wie Mühlen und Stauseen, Halden und Tagebaue, Schornsteine und Kühltürme erzählen davon.
Inmitten der Energiewende schließt 2018 auch die letzte Steinkohlenzeche Deutschlands – für das Ruhrgebiet das Ende von zwei bewegten Jahrhunderten einer auf der Kohle gegründeten Industrialisierungsgeschichte. Das LVR-Industriemuseum nimmt dies zum Anlass für eine Ausstellung mit dem Titel „Energiewenden – Wendezeiten“, die Chancen und Risiken des Wandels von Energiesystemen gestern wie heute in den Blick nimmt. Energiewenden hat es immer wieder gegeben, sie waren tiefe ökonomische, kulturelle sowie gesellschaftliche Zäsuren. Der Blick in deren Geschichte mag helfen zu verstehen, was die aktuelle Energiewende bedeutet und welche Voraussetzungen und Folgen in technischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht wir dafür in Rechnung stellen müssen.
Aktualisiert: 2023-04-14
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Die Wahrscheinlichkeitsrechnung überrascht dadurch, daß sie zwei völlig unabhängige und dennoch gleichzeitig einsetzende Wurzeln hat: die Erforschung der Glücksspiele und die Analyse statistischer Verhältnisse.
Die Untersuchung rekonstruiert das komplexe Wechselverhältnis von statistischen und glücksspieltheoretischen Vorstellungen, das dem Wissenszweig von Anfang an eine eigentümliche Entwicklungsdynamik verlieh.
Die Analyse der zugrundeliegenden Leitvorstellungen zeigt die einheitliche Fundierung – vor allem in der Synthese Jakob Bernoullis –, aber auch die früh sich abzeichnende Ausdifferenzierung in praktischen Anwendungen. Laplace’ inverse Wahrscheinlichkeit erweist sich dabei als konsequenter Endpunkt der ihr vorangegangenen Entwicklung.
Aktualisiert: 2021-09-09
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Diese Buch erzählt nicht die Geschichte von Helden und ihren Ruhmestaten. Es erzählt die Geschichte der Armen und Erniedrigten, für welche die Auswanderung die letzte Hoffnung war. Ganze Scharen verliessen um die Mitte des 19. Jahrhunderts das Tal der Linth, um im fernen Amerika ein besseres Los zu finden. In der von Hungersnot und Überbevölkerung geplagten Heimat gab es für sie keinen Platz mehr. Gemeinden zahlten Reisegelder an ausreisewillige Habenichtse, mit denen Menschenhändler, Auswanderungsagenten und Transporteure das grosse Geschäft machten. Die unglücklichen Menschen fuhren über das grosse Meer und erlitten in der Ferne meist ein tragisches Schicksal.
Aktualisiert: 2020-03-24
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Aktualisiert: 2012-06-21
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Das Buch ist als Begleitpublikation zur Dauerausstellung des LVR-Industriemuseums, Schauplatz Ratingen erschienen.
Die Textilfabrik Cromford - gegründet 1783 - war die erste mechanische Spinnerei außerhalb Englands. Heute zeigt das Museum in den damaligen Fabrikgebäuden die Verarbeitung von Baumwolle mit Spinnmaschinen dieser Zeit. Neben der Technik geht es auch um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der dort arbeitenden Männer, Frauen und Kinder. Es geht um Kinerarbeit und Fabrikschulen. Aber auch die Baumwolle wird thematisiert, wenn es um die neuen Baumwollmoden und ihre Absatzmärkte geht.
Das barocke Herrenhaus neben der ehemaligen Fabrik war die Schaltzentrale dieses Unternehmens. Hier wohnte gleichzeitig eine der führenden Fabrikantenfamilien ihrer Zeit. Von seinem Kontor aus leitete der Industriepatriarch Johann Gottfried Brügelmann die Spinnerei, führte Zweigunternehmen und tätigte Geld- und Warengeschäfte mit der ganzen Welt.
Brügelmanns lebten in dramatischen Zeiten. Sie erlebten den Untergang des ancien Régime, die Französische Revolution, den Aufstieg und Fall Napoleons und die Machtverteilung eines neuen Europa nach dem Wiener Kongress. Die einzelnen Biografien der Fabrikantenfamilie stehen für den Wandel des Bürgertums in diesen Zeiten der politischen und wirtschaftlichen Umbrüche. Auch die dritte Generation stellte um 1850 schließlich die Weichen für eine neue Zeit. Nciht nur die Männer, sondern auch die Frauen der Familie Brügelmann hatten dabei entscheidenenden Anteil am Erfolg des Unternehmens.
Aktualisiert: 2022-06-02
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Anna Göldi fand am 13. Juni 1782 in Glarus durch das Schwert des Scharfrichters den Tod. Zu einer Zeit, als die Menschen nicht mehr an Hexerei glaubten, warf ihr die Anklage vor, das Kind ihres früheren Dienstherrn, des Arztes und Richters Johann Jakob Tschudi, vergiftet zu haben. In seinem 2007 erschienenen Buch 'Der Justizmord an Anna Göldi' veröffentlichte Walter Hauser neue Originaldokumente, namentlich Tagebuchaufzeichnungen des deutschen Publizisten Lehmann, der den letzten Hexenprozess als erster aufgerollt hatte. Zudem wies Jurist Hauser nach, dass ein Gericht das Todesurteil fällte, das dafür gar nicht zuständig war. Die Neuausgabe ist eine aktualisierte Version, erweitert durch Anna Göldis Rehabilitierung, die Hauser mit seinem ersten Göldi-Buch ausgelöst und der Glarner Landrat 2008 beschlossen hat. Es handelt sich weltweit um die erste 'Hexenrehabilitierung' durch ein Parlament. Damit setzte der Landrat ein wichtiges Zeichen im Ringen um Recht und Gerechtigkeit auch in der heutigen Zeit.
Aktualisiert: 2021-05-17
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Nach einer bewegten Landsgemeinde brach in der Nacht vom 10./11. Mai 1861 im Stall neben Ratsherr Tschudis Haus ein Feuer aus. Starker Föhn blies, und das Feuer führte zur grössten Katastrophe des noch jungen Bundesstaats. Der Brand löste in der ganzen Schweiz und im Ausland eine unvorstellbare Solidaritätswelle aus. Mit der Bahn wurden Tonnen von Lebensmitteln, Decken und Kleidern angeliefert, die Geldspenden erreichten eine Rekordsumme. Es war die erste 'Glückskette' der noch jungen Nation. Sogar der Papst und Kaiser Napoleon iii. reihten sich unter die Spender ein. Zum ersten Mal wird der Brand von Glarus umfassend in einem Buch dargestellt: die Brandursache, der genaue Hergang, das Medienereignis – die 'Times' in London war gleichzeitig mit den Bürgern von Elm informiert–, die Hilfsaktion und der Wiederaufbau. Und wie bereits bei 'Der Justizmord an Anna Göldi' hat Walter Hauser viele neue Dokumente gefunden, welche die Vorgänge in der Brandnacht in neuem Licht erscheinen lassen.
Aktualisiert: 2021-08-12
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Dieses Sachbuch geht dem Brand von Glarus von 1961 auf die Spur.
Aktualisiert: 2023-04-12
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Die Kriegsmaschinerie des Ersten Weltkriegs produzierte Tod und Zerstörung in bis dahin unvorstellbarem Ausmaß. Er schlug wie ein Meteorit in die prosperierende und durch Fortschrittsoptimismus geprägte Gesellschaft der Belle Epoque ein – obwohl diese vermeintlich heile Welt auch durch eine hochgradige Militarisierung und fast allgemeine Akzeptanz des Krieges als Mittel der Machtpolitik geprägt war. Zudem hatte die Industrialisierung neue Formen von Gewalterfahrung hervorgebracht: strukturell in der machtpolitischen Überformung der Klassenkonflikte und konkret durch die harte Industriearbeit in den Zechen und Stahlwerken.
Die Bilder und Texte des Buches machen deutlich, dass der 1914 beginnende und die gesamte Gesellschaft ergreifende industrialisierte Krieg als das »andere« Gesicht der modernen Industriegesellschaft verstanden werden kann. 1914, das Jahr des Kriegsausbruchs, ist in der Perspektive des Buches nicht einfach nur das abrupte Ende einer Epoche, sondern der historische Moment, der einer Entwicklung eine neue Wendung verleiht. Das Buch richtet das Augenmerk daher nicht nur auf die Schlachtfelder im Westen, sondern vor allem auf die »Heimatfront«: auf das Leben vor dem, im und nach dem Krieg an Rhein und Ruhr, einer Region, in der mit Ruhrkampf, Separatistenbewegung und Ruhrbesetzung die Gewalt noch weit über 1918 hinaus an der Tagesordnung bleiben sollte.
Aktualisiert: 2021-08-20
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In der «Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder» in Grabs verlieben sich das Waisenkind Kathrin Schäpper und der Sohn des Heimleiters, Werner Engler. 1924 wandert Werner nach Kanada aus, und Kathrin, 16-jährig, geht nach Basel, wo sie als Küchengehilfin arbeitet. Fünf Jahre lang bleibt sie ohne ein Lebenszeichen von Werner, dann kommt überraschend Post aus Übersee. Ihr Jugendfreund schreibt, er habe eine Farm übernommen, ob sie nicht kommen und ihn heiraten möchte. Kathrin zögert keine Sekunde. Das Buch nach dem erfolgreichen Film «I’m just a simple person» von Stefan Haupt.
Aktualisiert: 2021-07-19
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