Aktualisiert: 2023-05-02
Autor:
Heike Bee-Schroedter,
Detlev Dormeyer,
Martin Ebner,
Michael Fresta,
Volker Garske,
Gerd Häfner,
Hanspeter Heinz,
Hans Hermann Henrix,
Walter Homolka,
Rainer Kampling,
Bernhard Lang,
Martin Leutzsch,
Norbert Mette,
Maria Neubrand,
Franz-Josef Ortkemper,
Monika Schrader-Bewermeier,
Eva Schulz-Jander,
Hartmut Steinecke,
Angelika Strotmann,
Peter von der Osten-Sacken,
Michael Weinrich,
Josef Wohlmuth
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Frieda Sichel (1889–1976) entstammte der jüdischen Verlegerfamilie Gotthelft in Kassel. Sie gehörte zur ersten Generation von Frauen in Deutschland, die Zugang zu höherer Bildung hatten. Nach dem Besuch privater Realgymnasialkurse legte sie das Abitur ab und studierte in München, Berlin, Freiburg und Heidelberg Nationalökonomie und Soziologie. Sie wurde 1915 mit einer Arbeit über „John Stuart Mills sozialpolitische Wandlungen“ promoviert. 1918 heiratete sie ihren Cousin Karl Hermann Sichel, 1919 wurde eine Tochter, 1923 ein Sohn geboren. Frieda Sichel engagierte sich in jüdischen Vereinen und in der Kasseler Frauenbewegung. Ab 1933 hatte die Familie unter rassistischer Verfolgung zu leiden und emigrierte 1935 nach Südafrika. Dort konnte Karl Sichel schnell als Architekt wieder Fuß fassen und Frieda Sichel arbeitete sehr erfolgreich als Sozialarbeiterin. 1975 publizierte sie in Johannesburg ihre Lebenserinnerungen, die hier erstmals kommentiert in deutscher Übersetzung vorliegen.
Aktualisiert: 2019-10-17
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Jüdische Familien waren bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung ein selbstverständlicher Teil der Kasseler Stadtgesellschaft. Die Familie Rosenzweig leistete wie viele jüdische Familien einen bedeutenden Beitrag zum sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Leben der Stadt.
Der 1886 in Kassel geborene Franz Rosenzweig war Religionsphilosoph, Historiker und Pädagoge. Er wurde 1886 in Kassel geboren, machte sein Abitur auf dem Friedrichsgymnasium und studierte Medizin, Geschichte und Philosophie. Wer sich heute mit Philosophie, insbesondere mit Religionsphilosophie beschäftigt, stößt unweigerlich auf die Werke von Franz Rosenzweig. Neben seiner Dissertation mit dem Titel „Hegel und der Staat“ ist sein wichtigstes Buch „Der Stern der Erlösung“, das weltweit als ein herausragendes religionsphilosophisches Hauptwerk anerkannt ist.
Aktualisiert: 2022-03-24
Autor:
Myriam Bienenstock,
Micha Brumlik,
Regina Burkhardt-Riedmiller,
Maoz Maoz,
Reinhold Mayer,
Ephraim Meir,
Ursula Rosenzweig,
Inken Rühle,
Wolfdietrich Schmied-Kowarzik,
Stefan Schreiner,
Eva Schulz-Jander,
Josiah Simon,
Jules Simon
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Rezension
Axel Schulz in literaturkritik.de:
".Nachdrücklich erinnern uns die lesens- und bedenkenswerten Beiträge an die Unmöglichkeit der Versuche, den Holocaust historisch werden zu lassen, ihn gleichsam stillzustellen. Der Sammelband unterstreicht eindrucksvoll, dass die mit dem Holocaust gegebenen Fragen offengehalten werden müssen und jede Antwort, die der Geschichte einen ‚Sinn' abzuringen versucht, fragwürdig bleiben muss. Die von den einzelnen Beiträgern dieses Bandes immer wieder in den Mittelpunkt gerückte ‚anamnetische Ethik’ schärft gerade an der Schwelle des neuen Jahrhunderts das Bewusstsein dafür, dass jedem Wissen ein Nicht-Wissen, jeder Erinnerung ein Vergessen und jeder Kohärenz der menschlichen Sprache nach Auschwitz ihre Inkohärenz eingeschrieben ist."
"Fragt uns, wir sind die letzten!" Können Jüngere mit heute alten ZeitzeugInnen des Nationalsozialismus in einen Dialog gelangen? Wie war es bei dir, bei Euch? Wie ist es für mich, für uns? Was folgt?
In Erinnern und Erben in Deutschland geht es um die Opfer und Überlebenden, die MitläuferInnen, ZuschauerInnen und TäterInnen und um die der nachfolgenden Generationen. Das Buch sammelt Erinnerungen, Gedenken, Nach-Fühlen und Sichtbarmachen aus der "Ersten Generation". Zum anderen zeigt es neue persönliche, kulturelle und wissenschaftliche Möglichkeiten des Erbens in der und aus der "Zweiten", "Dritten" und "Vierten Generation". Die Fokussierung auf Opfer und Täter sowie ihre jeweiligen Nachkommen unterstreicht zum einen die Tatsache der gespaltenen Erinnerung – Opfer und Täter können niemals die gleiche Erinnerung haben. Zum anderen verdeutlicht sie den Wandel des kollektiven Gedächtnisses innerhalb einer Gesellschaft, bedingt unter anderem durch den Generationenwechsel: Das kollektive Gedächtnis ist somit nur im Plural zu verstehen. Jede Generation, und darin wiederum jede Gruppe, verfügt über ihre eigene Erinnerung, ihr eigenes Erbe.
Mit Beiträgen von Aleida Assmann, Dan Bar-On, Heinz Bude, Esther Dischereit, Hilde Domin, Ursula Duba, Evelyn Friedlander, Heiner Georgsdorf, Jürgen Gidion, Jacqueline Giere, Frank-Rutger Hausmann, Martin Hein, Horst Hoheisel, Hans Keilson, Erna-Gisela Kölbel, Gottfried Kößler, Volkhard Knigge, Benyamin Maoz, Petra Mumme, Herfried Münkler, Christoph Münz, Hartmut Radebold, Tuvia Rübner, Helmut Schreier, Eva Schultz-Jander, Lore Walb, Silke Wenk, Jan Wojnar und Penny Yassour.
Grußwort
Christine Schmarsow
Ist nicht schon längst alles gesagt?
Warum wir dieses Buch herausgeben
Eva Schulz-Jander
Kollektive Gedächtnisse - Archive
Gefährlicher Löffel
Hilde Domin
Der Welt ein Gedächtnis geben
Christoph Münz
Belastende Erbschaft.
Ästhetisierung von Gewalt in der deutschen Literatur
Jürgen Gidion
Der "Kriegseinsatz" der deutschen Geisteswissenschaften im
Zweiten Weltkrieg (1940-1945)
Frank-Rutger Hausmann
"Großdeutschland ruft zum Dienst!"
Die evangelische Kirche und der 2. Weltkrieg
Martin Hein
Erinnern
Dawidy.
Für Siglinde
Hans Keilson
Aber ich hatte "es" doch gewusst!
Erna-Gisela Kölbel
Ich die Alte – Ich die Junge.
Konfrontation mit meinen Tagebüchern 1933-1945
Lore Walb
Erfahrungen beim Lesen von Lore Walbs Buch
Hartmut Radebold
Wenn die Abwehrschranken fallen.
Erinnerung, Demenz und Nazizeit im Pflegeheim
Jan Wojnar
Am Scheitel von Erinnerung und Geschichte
Words
Ursula Duba
Zur Problematik von Erinnern und Erben
Aleida Assmann
Von den Überlebenden zu den Enkeln.
Ein Gespräch mit Dan Bar-On
Deutschland, mein Vater und die zweite Generation.
Eine Stimme aus England
Evelyn Friedlander
Die Erinnerung der Generationen
Heinz Bude
Buchenwald: Tatort – Gedenkstätte – Museum.
Gedächtnisarbeit für die Zukunft
Volkhard Knigge
Jetzt, wo ich soviel darüber weiß, habe ich gar keine Idee mehr
für ein Denkmal
Horst Hoheisel
Wie ich hinsehe.
Warum Martin Walsers Geschichte eigentlich steinalt ist
Esther Dischereit
Erben
Dort, sagte ich
Tuvia Rübner
Siegfried – Hermann – Barbarossa.
Deutsche Mythen – ein fragwürdiges Erbe
Herfried Münkler
Erziehung nach Auschwitz
Helmut Schreier
Konfrontationen.
Pädagogische Annäherungen an Geschichte und
Wirkung des Holocaust
Jacqueline Giere, Gottfried Kößler, Petra Mumme
Der Wandel der israelischen Gesellschaft im Umgang mit der
Shoah 1948-1998.
Persönliche Erinnerungen und einige darauf folgende Assoziationen
Benyamin Maoz
Identifikation mit den Opfern und Sakralisierung des Mordes:
Symptomatische Fehlleistungen des Berliner Denkmalsprojekts
für die ermordeten Juden
Silke Wenk
x mal documenta X: Über Penny Yassours "Involuntary Memory"
Heiner Georgsdorf
Mental Maps – Involuntary Memory.
Kassel, documenta X
Penny Yassour
Aktualisiert: 2022-03-30
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