Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Als der Psychiater Oskar B. Markov auf der Wache am Alexanderplatz Anzeige erstatten will, weil er zum Duell gefordert wurde, hält die Polizei das für einen schlechten Scherz. In Berlin habe es seit hundert Jahren kein Duell mehr gegeben, die Kulturtechnik des zivilisierten gegenseitigen Totschießens sei ausgestorben. Aber Markov lässt sich nicht abwimmeln, er besteht auf einer Ermittlung. So beginnt eine abenteuerliche Groteske, die zu einem Antiquar führt, der über der Lektüre alter Duellbücher ganz offensichtlich den Realitätsbezug verloren hat und die Tatsache, dass seine Ex-Freundin mit dem Psychiater eine Beziehung angefangen hat, als eine Beleidigung dritten
Grades empfindet. Für ihn ist klar: Ein Duell muss stattfinden. Nur, wie kann das gehen? Und wie ist es früher gewesen?
Rayk Wieland verbindet in diesem rasanten Roman eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der
Erzählung des letzten Duells in Deutschland und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Inhalt
Essays
CHRISTIANE BAUMANN „Doppelt gibt, wer schnell gibt“ –
Ein unbekannter Brief des jungen Peter Hille 13
WILFRIED REININGHAUS Luise Elias aus Schwerte – Jüdin, Sozialdemokratin und Dichterin
Im Anhang ausgewählte Gedichte der Jahre 1918/19 45
WALTER GÖDDEN Sehnsuchtsorte und Expeditionen ins Ungewisse Hinweise auf westfälische Reiseautorinnen und -autoren 71
JÜRGEN BRÔCAN Gipfeltreffen der Gehirnathleten
Zum Briefwechsel zwischen Arno Schmidt und Hans Wollschläger 99
JOHANNES DREYER Serieller Schrecken
Horror nach dem Baukastenprinzip in Geisterjäger John Sinclair 115
WALTER GÖDDEN Science-Fiction-Literatur aus Westfalen Ein Selbstversuch über eine verschmähte Gattung 135
NILS ROTTSCHÄFER „Ich scheiterte an der Schärfe“
Zu Enis Macis essayistischem Schreiben 145
SONDERTEIL WIGLAF DROSTE (1961–2019)
zusammengestellt von Arnold Maxwill
Zum vorliegenden Sonderteil 157
FRITZ ECKENGA Das Ich und der Kosmos
Zum Tod von Wiglaf Droste 159
WIGLAF DROSTE Tünseliges Ostwestfalen 163
CARSTEN OTTE Ein sensibles Raubein
Wiglaf Droste war ein barock-brachialer Satiriker, Polemiker, Dichter und Sänger. Mit seinem Tod endet auch eine Ära der bundesrepublikanischen Publizistik 165
WIGLAF DROSTE Am Grabmal des unbekannten Handwerkers. Ein Frontbericht 169
HANS ZIPPERT Er ließ wirklich nichts und niemand ungeschoren davonkommen Eine Erinnerung an Wiglaf Droste 171
WIGLAF DROSTE In der Nasennebenhölle 173
AMBROS WAIBEL Radikaler Dichter, linker Großautor
Welterklärer und Weltbeschimpfer Wiglaf Droste hob die komische Kolumne auf ein Niveau, das sie vorher nicht hatte 175
WIGLAF DROSTE Teamplayer im Goods Flow Lagerbereich 177
KLAUS BITTERMANN Scharfsinniger Kritiker, großzügiger Mensch
Wiglaf Droste war ein großer Zusammenbringer 179
WIGLAF DROSTE Ich schulde einem Lokführer eine Geburt 183
FRIEDRICH KÜPPERSBUSCH Der Tucholsky unserer Tage
Großer Satiriker, Schriftsteller, Dortmund-Fan: Wiglaf Droste 185
WIGLAF DROSTE Mit Nazis reden? 189
WALTER GÖDDEN 68 Texte Erinnerung – Wiglaf Droste wird fehlen und warum nicht über eine Gesamtausgabe seiner Werke nachdenken 191
WIGLAF DROSTE Dies Gefühl heißt Bielefeld 199
GISELA STEINHAUER „Ich habe mich [...] immer noch nicht daran gewöhnt, dass die Welt sich so oft weigert, sich mir von ihrer schönsten Seite zu zeigen.“ Ein Tischgespräch mit Wiglaf Droste 203
WIGLAF DROSTE Kassettchen hören. Wie alles anfing 215
DANIELA STEPPE „Wer seine Intuition bewahrt, wird spüren, wenn etwas aufgesetzt ist.“ Der Satiriker Wiglaf Droste im Interview 217 WIGLAF DROSTE Das beste Radio der Welt 221
CHRISTIAN Y. SCHMIDT Der gute Mensch von Bielefeld
Eine Begegnung mit Wiglaf Droste 223
WIGLAF DROSTE Die Rolle der Frau 229
RALF SOTSCHECK Küche, Kalauer und ein Collie 231
WIGLAF DROSTE Namensgebung 233
RAYK WIELAND Ein Gespräch im Hause Hacks 235
WIGLAF DROSTE Schreibtischväter 237
FRANZ DOBLER Wege zum Ruhm 239
WIGLAF DROSTE Fünf Gedichte 241 PORTRÄTS
Porträts
WALTER GÖDDEN Karin Strucks Roman Klassenliebe
Ein „moderner Klassiker“ wiedergelesen 245
JÜRGEN LINK/JOSEF KRUG „Bangemachen gilt nicht auf der Suche nach der Roten Ruhr-Armee“ Briefwechsel über einen Roman 253
RAINER KÜSTER Erinnerung an Wolfgang Welt und Michael Starcke 283
DIRK HALLENBERGER Die dominanten Damen der Sabine Deitmer 297
LAUDATIONES
NORBERT OTTO EKE Blurred Borders. Der Reisende Michael Roes Laudatio zur Verleihung des Margarete-Schrader-Literaturpreises der Universität Paderborn an Michael Roes 303
MATTHIAS LÖB „Es ist diese Empathie, diese fast körperliche Zuneigung, die den Anderen wirklich verstehen will, die ein Aufeinandertreffen von Fremden erst zu einer wahren Begegnung macht.“ Gespräch mit dem Droste-Preisträger Michael Roes 317
NORBERT OTTO EKE „Ich glaube, der Melancholiker ist jemand, der die Fremde liest, der sie nicht gestalten will und sich von ihr nicht gestalten lässt, sondern der sie wie ein Buch aufschlägt ...“ Ein Gespräch mit Michael Roes 325 WERKSTATT
Werkstatt
OLIVER USCHMANN „Schwimme nicht gegen den Strom, sondern steige aus dem Fluss.“ Ein Gespräch zur Kreativität in der Krise 335
RALF THENIOR „Die Hilflosigkeit angesichts einer solchen weltweiten Pandemie in Literatur zu gießen, bringt nicht weiter.“ Ein Gespräch zur Kreativität in der Krise 339
MARTIN BECKER „Ich bin verhalten optimistisch im Rahmen meiner Möglichkeiten.“ Ein Gespräch zur Kreativität in der Krise 343
THORSTEN NAGELSCHMIDT „Ich befürchte, dass das allgemeine Hauen und Stechen in einem [...]
deregulierten kapitalistischen System [...] zunehmen wird ...“ Ein Gespräch zur Kreativität in der Krise 345
ANDY STRAUSS „Sind halt miese Zeiten für Menschen, die von der Bühne leben.“ Ein Gespräch zur Kreativität in der Krise 349
CHRISTIANE DIECKERHOFF „Ohne Literatur, Musik, Schauspiel oder bildende Künste fehlen
Räume, in denen Menschen auftanken können.“ Ein Gespräch zur Kreativität in der Krise 351
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 353
Aktualisiert: 2021-12-21
Autor:
Christiane Baumann,
Jürgen Brôcan,
Johannes Dreyer,
Wiglaf Droste,
Norbert Otto Eke,
Walter Goedden,
Arnold Maxwell,
Wilfried Reininghaus,
Nils Rottschäfer,
Christian Y. Schmidt,
Ralf Sotscheck,
Ralf Thenior,
Rayk Wieland
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Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Als der Psychiater Oskar B. Markov auf der Wache am Alexanderplatz Anzeige erstatten will, weil er zum Duell gefordert wurde, hält die Polizei das für einen schlechten Scherz. In Berlin habe es seit hundert Jahren kein Duell mehr gegeben, die Kulturtechnik des zivilisierten gegenseitigen Totschießens sei ausgestorben. Aber Markov lässt sich nicht abwimmeln, er besteht auf einer Ermittlung. So beginnt eine abenteuerliche Groteske, die zu einem Antiquar führt, der über der Lektüre alter Duellbücher ganz offensichtlich den Realitätsbezug verloren hat und die Tatsache, dass seine Ex-Freundin mit dem Psychiater eine Beziehung angefangen hat, als eine Beleidigung dritten
Grades empfindet. Für ihn ist klar: Ein Duell muss stattfinden. Nur, wie kann das gehen? Und wie ist es früher gewesen?
Rayk Wieland verbindet in diesem rasanten Roman eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der
Erzählung des letzten Duells in Deutschland und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Aktualisiert: 2023-02-13
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Eine Frau zwischen zwei Männern – das war einmal große Oper. Früher duellierte man sich da, nach allen Regeln der Kunst. Heute ist das nicht zu erwarten. Aber wenn das Unerwartete geschieht, was dann?
Als der Psychiater Oskar B. Markov auf der Wache am Alexanderplatz Anzeige erstatten will, weil er zum Duell gefordert wurde, hält die Polizei das für einen schlechten Scherz. In Berlin habe es seit hundert Jahren kein Duell mehr gegeben, die Kulturtechnik des zivilisierten gegenseitigen Totschießens sei ausgestorben. Aber Markov lässt sich nicht abwimmeln, er besteht auf einer Ermittlung. So beginnt eine abenteuerliche Groteske, die zu einem Antiquar führt, der über der Lektüre alter Duellbücher ganz offensichtlich den Realitätsbezug verloren hat und die Tatsache, dass seine Ex-Freundin mit dem Psychiater eine Beziehung angefangen hat, als eine Beleidigung dritten
Grades empfindet. Für ihn ist klar: Ein Duell muss stattfinden. Nur, wie kann das gehen? Und wie ist es früher gewesen?
Rayk Wieland verbindet in diesem rasanten Roman eine aberwitzige, ganz und gar gegenwärtige Geschichte mit der
Erzählung des letzten Duells in Deutschland und schafft so eine Spannung, die bis zur letzten Seite anhält.
Aktualisiert: 2023-04-26
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Wiglaf Droste hat Zeit seines Lebens immer wieder autobiographische Erzählungen verfasst, die verstreut veröffentlicht wurden,
zusammen aber eine Schnitzeljagd durch sein wildes Leben ergeben. Wiglaf Droste nimmt einen mit auf eine Reise mit Max Goldt durch Finnland, er berichtet über seine ersten Leseauftritte in den östlichen Provinzen zusammen mit Michael Stein, über eine abenteuerliche Fahrt mit Joachim Król, Fritz Eckenga und anderen ins Old Trafford Stadion, um dem Fußballgott Jürgen Kohler zuzujubeln, über ein gekreuzigtes Kaninchen in Portugal, wo Droste mit seinem Freund Vincent Klink unterwegs war, über eine Recherche im Frankfurter Blaulichtmilieu mit Achim Greser, aber er beichtet auch einiges aus seinem strummseligen Leben als Jugendlicher und wie er in Erwartung eines psychedelischen Erlebnisses Curry rauchte.
Aktualisiert: 2021-11-11
Autor:
Joe Bauer,
Franz Dobler,
Wiglaf Droste,
Fritz Eckenga,
Gerhard Henschel,
Peter Köhler,
Arnulf Rating,
Christian Y. Schmidt,
Ralf Sotscheck,
Funny van Dannen,
Rayk Wieland,
Hans Zippert
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Herr W. hat eines Tages eine ominöse Einladung in der Post: Auf einer Podiumsdiskussion unbekannter Untergrunddichter soll er Auskunft geben über sein Werk, über die Unterdrückung in der DDR und über seine Erlebnisse als Staatsfeind. Zuerst glaubt er an einen schlechten Scherz. Ist er überhaupt gemeint? Mit der DDR hat er doch längst abgeschlossen, nachdem sie 1989 wie ein falsch montiertes Chemieklo zusammenklappte. War er je als Dichter auffällig geworden? Als unterdrückter gar? W. stellt Nachforschungen an, unterzieht sich bei der Psychologin Tyna Novelli einer Rückführungstherapie in die DDR-Vergangenheit und nimmt schließlich Einsicht in seine Stasi-Akte. Was für ein Fund: Tatsächlich sind hier seine lyrischen Gehversuche unter dem Titel »Mögliche Exekution des Konjunktivs« abgeheftet, dazu sämtliche Liebesbriefe an Liane in München – alles von einem Oberleutnant Schnatz über Jahre akribisch gegengelesen, verwegen gedeutet und als staatszersetzend-konterrevolutionäres Schrifttum eingestuft.
»Ich schlage vor, dass wir uns küssen« ist ein Roman über die Absurditäten der Erinnerung, auch der eigenen, über rätselhafte Wirkungen unbeholfener Gedichte und über eine Liebe, wie sie nur in Zeiten der deutschen Teilung blühen konnte. Ein Buch über die Mauer, die es nie gab. Eine wahre Geschichte, die niemand für möglich gehalten hat. Nicht einmal ihr Verfasser.
Aktualisiert: 2021-11-13
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W., der Held aus Rayk Wielands hoch gelobtem Debüt »Ich schlage vor, dass wir uns küssen«, ist jetzt etwa vierzig Jahre alt und Reisereporter. Ungewöhnlich ist nur, dass er nicht reist. Seit 1989 hat er, der im Osten Berlins lebt, kein einziges Mal die Grenzen der ehemaligen DDR überschritten. Die Reisefreiheit, so lautet W.s Credo, ist immer die Reisefreiheit der anderen. Seine Reportagen, die in der renommierten International Geographic Revue erscheinen, sind allesamt erfunden, aber sie kommen beim Publikum außerordentlich gut an. Als jedoch ein Text über Nordkorea von der diplomatischen Vertretung des Landes beanstandet wird, fliegt er auf und aus der Redaktion.
Der Skandal lässt W.s Leben in Turbulenzen geraten. Er ergraut von einem Tag auf den anderen und beantragt Asyl in der nordkoreanischen Botschaft. Leider hat er nicht die geringste Ahnung, wie es weitergehen soll. Widerwillig tritt er die erste Reise seines Lebens an. Sie führt ihn an die Große Chinesische Mauer und zu Feuern, die nicht brennen …
Aktualisiert: 2021-02-19
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Mit einer Einladung fängt alles an. Herr W. soll an einer Podiumsdiskussion unbekannter Untergrunddichter teilnehmen. Dumm nur, dass Herr W. sich überhaupt nicht erinnern kann, je schriftstellerisch tätig gewesen zu sein. Herr W. stellt Nachforschungen an und nimmt schließlich Einsicht in seine Stasi-Akte. Was für ein Fund: Tatsächlich sind hier seine lyrischen Gehversuche unter dem Titel »Mögliche Exekution des Konjunktivs« abgeheftet, dazu sämtliche Liebesbriefe an Liane in München …
Aktualisiert: 2019-07-12
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Mehr als 2,5 Milliarden Menschen verfolgten die Trauerkundgebung für Prinzessin Diana am Bildschirm. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes analysieren die von den Medien teils kräftig geschürte, teils aufgegriffene Massenhysterie und die beispiellose Ikonisierung der mittlerweile in allerhöchste Sphären entrückten Völkerherzenprinzessin.
So viel Nekrophilie war nie. Der Tod der Princess of Wales im August 1997 hat einen in seinem Ausmaß in der Geschichte der Menschheit noch nicht da gewesenen und in der säkularisierten Welt nicht mehr für möglich gehaltenen Heiligenkult und Betroffenheitswahn ausgelöst.
Mehr als 2,5 Milliarden Menschen verfolgten die Trauerkundgebung via TV. Die von den Medien teils kräftig geschürte, teils aufgegriffene Massenhysterie, die beispiellose Ikonisierung der mittlerweile in allerhöchste Sphären entrückte Völkerherzenprinzessin sowie das Ausbleiben kritischer Stellungnahmen zu diesem Rummel übertrafen alle Erwartungen und Befürchtungen.
Der vorliegende Band versammelt elf Aufsätze von Autorinnen und Autoren, die unter verschiedenen – u.a. politischen, soziologischen, psychoanalytischen, medien- und verschwörungstheoretischen – Aspekten eine Analyse und Bewertung des phänomenalen Events unternehmen.
Aktualisiert: 2019-01-03
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Die Beiträge des Bandes beschreiben die großen vergangenheitspolitischen Debatten der letzten Jahre - u.a. Entschädigung der ZwangsarbeiterInnen, Holocaust-Mahnmal, Wehrmachtsausstellung - und analysieren ihren jeweiligen politischen Nutzen.
Der Band enthält Beiträge, die die großen vergangenheitspolitischen Debatten der letzten Jahre resümieren und ihren politischen Nutzen beschreiben.
Die Aufsätze beschäftigen sich unter anderem mit den Diskussionen über die Entschädigung von NS-Opfern. Sie beschreiben Geschichte und Rezeption der sogenannten "Wehrmachtsausstellung" und analysieren ihre nationalpädagogische Funktion. Sie untersuchen den Verlauf der Debatte um das Berliner Holocaust-Mahnmal, sie rekapitulieren die Thesen Daniel Goldhagens über "Hitlers willige Vollstrecker" und setzen sie Beziehung zu Goldhagens Plädoyer für den Krieg der Nato gegen Jugoslawien. Sie zeigen, dass zwischen dem Wunsch Martin Walsers, von Auschwitz nichts mehr hören zu müssen, und der Neigung der Deutschen, Auschwitz sonst wo in der Welt zu entdecken, ein Zusammenhang besteht - und sie beschreiben den Anteil ehemaliger Linker an der Entsorgung der deutschen Vergangenheit.
Ein Essay von Hermann L. Gremliza leitet den Band ein.
Aktualisiert: 2022-03-04
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Herr W. wird eines Tages zu einer Podiumsdiskussion unbekannter Untergrunddichter eingeladen, um über sein Werk, über die Unterdrückung in der DDR und über seine Erlebnisse als Staatsfeind Auskunft zu geben. Doch W. kann sich nicht erinnern, jemals als Dichter in der DDR in Erscheinung getreten zu sein. Schließlich nimmt W. Einsicht in seine Stasi-Akte. Tatsächlich sind hier seine lyrischen Gehversuche abgeheftet, dazu sämtliche Liebesbriefe an Liane in München – alles von einem Oberleutnant Schnatz über Jahre akribisch gegengelesen und als konterrevolutionäres Schrifttum eingestuft.
Die Geschichte dieses Buches beruht auf einer wahren Begebenheit. Die DDR hat es wirklich gegeben.
Aktualisiert: 2021-06-12
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W., der Held aus Rayk Wielands hoch gelobtem Debüt »Ich schlage vor, dass wir uns küssen«, ist jetzt etwa vierzig Jahre alt und Reisereporter. Ungewöhnlich ist nur, dass er nicht reist. Seit 1989 hat er, der im Osten Berlins lebt, kein einziges Mal die Grenzen der ehemaligen DDR überschritten. Die Reisefreiheit, so lautet W.s Credo, ist immer die Reisefreiheit der anderen. Seine Reportagen, die in der renommierten International Geographic Revue erscheinen, sind allesamt erfunden, aber sie kommen beim Publikum außerordentlich gut an. Als jedoch ein Text über Nordkorea von der diplomatischen Vertretung des Landes beanstandet wird, fliegt er auf und aus der Redaktion.
Der Skandal lässt W.s Leben in Turbulenzen geraten. Er ergraut von einem Tag auf den anderen und beantragt Asyl in der nordkoreanischen Botschaft. Leider hat er nicht die geringste Ahnung, wie es weitergehen soll. Widerwillig tritt er die erste Reise seines Lebens an. Sie führt ihn an die Große Chinesische Mauer und zu Feuern, die nicht brennen …
Aktualisiert: 2020-11-06
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Osterreich – kein Land ohne Eigenschaften, leider. Spätestens seit dem Wahlerfolg von Jörg Haiders FPÖ hat sich dieses Land öffentlich zu einigen seiner häßlichsten bekannt – Eigenschaften, deren Kontinuität eine Vielzahl österreichischer Schriftsteller und Intellektueller beschrieben und bekämpft hat. Literatur Konkret ist, aus Anlaß der neuesten Karriere des völkischen Nationalismus, ihren ästhetischen und politischen Interventionen gewidmet und untersucht am Beispiel von u. a. Jean Améry, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Robert Musil und der Wiener Gruppe Leistungen und Grenzen von literarischem Engagement.
Daß es so etwas wie eine erfolgreiche Tradierung des Nationalsozialismus gibt, leuchtet sofort ein, wenn man an Jörg Haider und seine Herkunft aus einer Nazi-Familie denkt. Der ewig grinsende Landeshauptmann hat vor, sein Bundesland zum Modell für ganz Österreich zu profilieren. Rechtsextreme Regierungsmitglieder gibt es hier seit langem, die Subordination der Volksgemeinschaft funktioniert fast lückenlos. Es könnte bald soweit sein, daß etwa Ingeborg Bachmanns oder Peter Handkes Beschreibungen ihrer Jugend in Kärnten sich nicht nur als Erinnerungen, sondern auch als Vorschau lesen lassen. Falls sie dann noch gelesen werden können und nicht auf dem Index landen, auf welchen Elfriede Jelinek und Thomas Bernhard ihre Stücke prophylaktisch selber gesetzt haben.
Aktualisiert: 2022-03-04
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Das erste Opfer des Krieges, so wurde in den Tagen des neuerlichen Angriffskrieges der Deutschen auf Jugoslawien immer wieder gemeldet, sei die Wahrheit. Das ist insofern verwunderlich, als sie, die Wahrheit, in der Regel schon in Friedenszeiten auf der Strecke zu bleiben pflegt. Kann aber eine Tote zwiefach gemeuchelt sein? Und wo befindet sich ihr Grab? Und wer ist, wenn die doppelt Ramponierte Opfer heißt, der Täter? Der Killer Irrtum? Oder die Agentin Lüge?
LITERATUR KONKRET ist, aus Anlaß des 100jährigen Jubiläums des Erscheinens der ersten 'Fackel' von Karl Kraus, der Medien- und Sprachkritik gewidmet, untersucht die Folgen der Hinrichtung der Sprache für politische Zwecke und bildet diese in Person des erfolgreichsten Rhetors der Deutschen (bei der Posen-Probe) auch noch ab. Gewürdigt werden ferner die Leistungen sprachkritischer Interventionen in Literatur und Gesellschaft sowie, vor dem Hintergrund der aktuellen geistigen Mobilmachung, die Zusammenhänge von Sprache und Krieg.
'Wer nichts der Sprache vergibt, vergibt', Karl Kraus zufolge, 'nichts der Sache.' Die Kritik der Phrasen ist die Kritik der Waffen in einem Krieg, an dessen Ende die Wahrheit nur vorübergehend erliegt, die Opfer aber bleiben werden und, wie immer, konkrete Menschen sind. Die so verstandene Sprachkritik erschöpft sich nicht in Sprachreinigung, sondern unterstützt die erkennungsdienstliche Arbeit - zur fälligen Überführung der Täter.
Aktualisiert: 2022-03-04
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Herr W. hat eines Tages eine ominöse Einladung in der Post: Auf einer Podiumsdiskussion unbekannter Untergrunddichter soll er Auskunft geben über sein Werk, über die Unterdrückung in der DDR und über seine Erlebnisse als Staatsfeind. Zuerst glaubt er an einen schlechten Scherz. Ist er überhaupt gemeint? Mit der DDR hat er doch längst abgeschlossen, nachdem sie 1989 wie ein falsch montiertes Chemieklo zusammenklappte. War er je als Dichter auffällig geworden? Als unterdrückter gar? W. stellt Nachforschungen an, unterzieht sich bei der Psychologin Tyna Novelli einer Rückführungstherapie in die DDR-Vergangenheit und nimmt schließlich Einsicht in seine Stasi-Akte. Was für ein Fund: Tatsächlich sind hier seine lyrischen Gehversuche unter dem Titel »Mögliche Exekution des Konjunktivs« abgeheftet, dazu sämtliche Liebesbriefe an Liane in München – alles von einem Oberleutnant Schnatz über Jahre akribisch gegengelesen, verwegen gedeutet und als staatszersetzend-konterrevolutionäres Schrifttum eingestuft.
»Ich schlage vor, dass wir uns küssen« ist ein Roman über die Absurditäten der Erinnerung, auch der eigenen, über rätselhafte Wirkungen unbeholfener Gedichte und über eine Liebe, wie sie nur in Zeiten der deutschen Teilung blühen konnte. Ein Buch über die Mauer, die es nie gab. Eine wahre Geschichte, die niemand für möglich gehalten hat. Nicht einmal ihr Verfasser.
Aktualisiert: 2021-05-19
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