Dilinganae Disputationes
Der Lehrinhalt der gedruckten Disputationen an der Philosophischen Fakultät der Universität Dillingen 1555 - 1648
Ulrich G. Leinsle
Die Jesuiten bestimmten die akademische Bildungslandschaft im katholischen Deutschland jener Epoche. Die Universität Dillingen, 1563 den Jesuiten übergeben, gilt als eine „Musterschule des Ordens“. Sie zog weit über den schwäbischen Raum hinaus Studenten aus Italien, der Schweiz, Polen und Litauen an. An ihr sollte sich nach dem Willen des Ordens die Eigenart jesuitischer Lehre ausdrücken.
Erstmals wird in diesem Band die Philosophie einer Jesuitenuniversität anhand der gedruckten Disputationsschriften (bis 1648) in allen vorgeschriebenen Fächern untersucht. Im Unterschied zum Lehrbuchwissen stehen in den über 300 untersuchten Disputationen die aktuellen, kontrovers diskutierten Fragen im Vordergrund. Die Universität greift wiederholt auch in die europäischen Auseinandersetzungen der Zeit ein, z.B. beim kopernikanischen Weltbild. So entsteht ein lebendiges Bild des wissenschaftlichen Streitgesprächs, das Universität und Lebenswelt verbindet und bei aller europäischen Vernetzung nicht selten unverwechselbares Lokalkolorit zeigt.
Die Weite der Philosophie der Frühen Neuzeit, die auch die Naturwissenschaften einschloss, zugleich aber unter theologischen und kirchlichen Vorentscheidungen stand, macht das Buch für Philosophen und Wissenschaftshistoriker, Neulateiner, Germanisten, Historiker und Theologen interessant.
Erstmals wird die Philosophie einer Jesuitenuniversität anhand der gedruckten Disputationsschriften untersucht
Faszinierendes Bild des wissenschaftlichen Streitgesprächs der Frühen Neuzeit
Von besonderem Interesse für Philosophen und Wissenschaftshistoriker wie für Neulateiner,
Germanisten, Historiker und Theologen