Goethes späte Lyrik
Band I: Krise und Selbstvergewisserung (1805–1813)
Reiner Wild
Band I von Reiner Wilds Gesamtdarstellung der Alterslyrik Goethes behandelt die Zeitspanne zwischen dem Todesjahr Schillers 1805 und 1813/14, dem Ende der napoleonischen Ära. Der Autor zeigt, dass sich Goethes Dichtungsverständnis nach 1805 grundlegend ändert, von der Lyrik des subjektiven Ausdrucks hin zum Gedicht als Medium der Kommunikation. Die Mehrzahl der ca. 150 Gedichte dieser Zeit sind Gelegenheitsgedichte, vor allem Gedichte an Personen, und Lieder zu geselligen Anlässen. Hinzu kommt eine Reihe von Balladen, in denen sich Goethe mit den Zeittendenzen auseinandersetzt. Zu den Neuerungen dieser Jahre gehört Goethes Interesse an Spruchdichtung, deren Produktion vor allem nach 1810 stetig zunimmt. Mit der Analyse der Gedichte und ihrer Entstehungs- und Verwendungszusammenhänge entsteht ein neues, differenzierteres Bild von Goethes lyrischem Alterswerk.