Imperialismus
Susanne Kuß, Uwe Puschner
Das Zeitalter des Imperialismus, auch Hochimperialismus genannt, bezeichnet die Epoche der durch europäische Groß- und Mittelmächte betriebenen globalen Ausdehnung von Herrschaftsgebieten in der 2. Hälfte des 19. Jhrs. bis zum Ersten Weltkrieg. Imperialismus ist mehr als eine Epoche: er ist eine Zäsur, eine Phase der Transformation, der Beginn einer neue globalen Struktur. Einerseits geschieht hier die Ausweitung und Verdichtung der Beziehungen zwischen Staaten, andererseits transformieren sich politische Denkweisen der Nationen – bis hin zum ethnischen Nationalismus. Susanne Kuß gibt einen großen Überblick über die Entwicklungen und imperialen Bestrebungen der zentralen Akteure. Sie zeichnet zentrale Etappen und Ereignisse nach, schildert die Entgrenzung der Gewalt in den Kolonialkriegen und verfolgt die Entwicklungslinien bis hin zum Kulminationspunkt Erster Weltkrieg. Bedeutsam ist auch die Diskussion der dominierenden Erklärungsmuster für das Ausgreifen Europas auf die Welt.