Internationale Soziale Arbeit und soziale Bewegungen
Claudia Lohrenscheit, Andrea Schmelz, Caroline Schmitt, Ute Straub
Soziale Arbeit ist historisch und bis in die Gegenwart hinein eng mit sozialen Bewegungen verzahnt, sowohl als Verbündete, zum Teil auch in Opposition zu diesen. Dieses Engagement findet seinen Niederschlag in Konventionen (Menschenrechte), Kooperationen (Weltkonferenzen) und Koalitionen (NGOs).
Das Lehrbuch bietet einen Einblick in die Verbindungen sozialer Bewegungen und Sozialer Arbeit aus einer internationalen Perspektive. Es werden historische und theoretische Grundlagen vermittelt und mit Fallbeispielen aus der ganzen Welt praxisnah veranschaulicht. Ziel ist es, die Perspektiven einer „global social work profession and discipline“ und damit die internationalen und politischen Dimensionen Sozialer Arbeit wieder stärker in den Vordergrund der Disziplin zu rücken.
„Mit dem Band wird ein klares Statement zur politischen Verantwortung Sozialer Arbeit zum Ausdruck gebracht, das sich aus dem internationalen Kontext heraus auf den nationalen Rahmen herunterbrechen lässt. Insgesamt ist das Buch ein spannendes Brennglas und Kaleidoskop. Es zeigt die Verwobenheit einer kritischen Internationalen Sozialen Arbeit mit sozialen Bewegungen, es wirft Blicke auf eine kritische und politische Soziale Arbeit, die sich an der Seite der Unterdrückten, Diskriminierten, Ausgegrenzten und Rassifizierten sieht”.
Prof. em. Dr. Ronald Lutz, Fachhochschule Erfurt, Dezember 2022
„Die Herausgeberinnen legen einen Band vor, der die Diskurse zu Internationaler Sozialer Arbeit und sozialen Bewegungen nachhaltig wird anregen können und nachvollziehbar untermauert,
dass Soziale Arbeit erforderlich international auszurichten ist. Der Band eröffnet weitreichende Möglichkeiten, diese wichtige Thematik in der Ausbildung Sozialer Arbeit nachhaltig zu implementieren”.
Dr. Jörgen Schulze-Krüdener, Universität Trier, Dezember 2022
„Der vorliegende Band widmet sich den massiven und komplexen Problemlagen unserer Welt, jedoch nicht mit erhobenem Zeigefinger, und auch nicht im Modus eines „Alarmismus“, sondern aus diversen Perspektiven, inklusive der von nationalen und internationalen sozialen Bewegungen. Insbesondere soziale Bewegungen zeigen gesellschaftliche Missstände auf, und protestieren, sowohl solidarisch als auch dividierend, wenn Menschenrechte verletzt oder Desillusion, Angst und Hoffnungslosigkeit überhandnimmt; letztere Tendenzen können auch der Instrumentalisierung von rechten Bewegungen dienen. Manche emanzipatorischen Bewegungen wie etwa die Frauen- und Arbeiter:innenbewegungen sind historisch eng mit Sozialer Arbeit verknüpft. Andere – auch aktuelle soziale Bewegungen – sind in der internationalen Sozialen Arbeit präsent, müssen aber im deutschsprachigen Diskurs noch viel stärker Anschluss finden. Gleichfalls ist es notwendig, die Konzeptualisierung von Zivilgesellschaft, sozialen Bewegungen und Sozialer Arbeit kritisch zu durchleuchten und deren Aufgabe nicht, wie allzu oft im neoliberalen Kontext, „komplementär“ zu Staat und Familie oder schlichtweg romantisch als positive soziale Veränderung zu betrachten. Vielmehr sollten wir angesichts der globalen multiplen Krisen eine kritische Soziale Arbeit einfordern, welche alternative politische Projekte im Kontext der Förderung von sozialer Gerechtigkeit selbstverständlich denken, gestalten und umsetzen kann und rechten populistischen Bewegungen sowie nationalstaatlicher oder europäischer Willkür nicht nur Grenzen, sondern Widerstand entgegenstellt. Für das Studium der Sozialen Arbeit im deutschsprachigen Raum bietet dieser Band hierfür einen hervorragenden Einstieg”.
Prof. Dr. Tanja Kleibl, Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt, Sprecherinnen-Kollektiv der Fachgruppe Internationale Soziale Arbeit in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA), Dezember 2022