Jahrbuch der Psychoanalyse / Band 77: Gruppen
Jorge L. Ahumada, Tatjana Aladvidze, Hermann Beland, Wolfgang Berner, Georg Bruns, Giuseppe Civitarese, Angelika Ebrecht-Laermann, Friedrich-Wilhelm Eickhoff, Henrik Enckel, Terttu Eskelinen de Folch, Claudia Frank, Lilli Gast, Hanna Gekle, Ilse Grubrich-Simitis, Ludger M. Hermanns, Helmut Hinz, Albrecht Kuchenbuch, Egle Laufer, Howard Levine, Elfriede Löchel, Patrick Miller, Carine Minne, Bernd Nissen, Ursula Ostendorf, Johannes Picht, Gerhard Schneider, Jonathan Sklar, Claudia Thußbas, Dorothee von Tippelskirch-Eissing, Peter Wegner, Rob Wille, Leon Wurmser, Uta Zeitzschel, Karin Zienert-Eilts
Die Gruppe gilt nicht zu Unrecht als entscheidender Faktor psychoanalytischen Lernens. Ob in kasuistischen Fallseminaren, Säuglingsbeobachtungsgruppen oder Supervisionsgruppen, das Lernen in Gruppen spielt sowohl in der psychoanalytischen Ausbildung als auch für die lebenslange Verfeinerung psychoanalytischen Verstehens eine bedeutende Rolle. Gleichzeitig vermitteln Balintgruppen anderen Berufsgruppen, wie es möglich ist, unbewusste Übertragungs- und Gegenübertragungsbewegungen in menschlichen Interaktionen mitzudenken und in ihre alltägliche Professionalität einfließen zu lassen. Die diesen Ansätzen zugrundeliegenden Gruppentheorien sind aber bisher eher selten expliziert worden. Wolfgang Loch versteht die klinisch arbeitende Gruppe als Prisma der unbewussten Übertragungs- und Gegenübertragungsdynamik des vorgestellten Falls. Die Group-Relation-Conference konzeptualisiert Gruppenbewegungen als unbewusste Inszenierungen sozialpsychologischer Gesetzmäßigkeiten, die im Rahmen der Tagungen gelesen und verstanden werden sollen. All diese Gruppen implizieren als Grundlage eine triangulierende Funktion. Auf diesem Hintergrund präsentiert der vorliegende Band »Gruppen« Arbeitsbeispiele, Überlegungen und Ergebnisse aus unterschiedlichen klinischen Gruppen. Dargestellt werden psychoanalytische Einzelfallstudien, Gruppendiskussionen und vergleichende theoretische Reflexionen sowie theoretische Überlegungen zur gesellschaftspolitischen Relevanz psychoanalytischer Konzeptualisierung von Gruppenprozessen.