Karl Mays „Winnetou“
Joachim Biermann, Manfred Durzak, Wolfram Ellwanger, Rainer Griese, Regina Hartmann, Hansotto Hatzig, Joseph Höck, Peter U Hohendahl, Walter Ilmer, Franz Kandolf, Eckehard Koch, Bernhard Kosciuszko, Peter Krauskopf, Christoph F Lorenz, Martin Lowsky, Horst W Müller, Dieter Ohlmeier, Michael Petzel, Werner Poppe, Claus Roxin, Ulrich Scheinhammer-Schmid, Arno Schmidt, Helmut Schmiedt, Heinz Stolte, Dieter Sudhoff, Hartmut Vollmer
Winnetou kennt jeder: er ist der Indianer schlechthin, die reinste Personifizierung von Edelmenschlichkeit und Wild-West-Romantik, ein unerreichtes Vorbild in seinen Tugenden, Leitfigur abenteuerlicher Jugendträume und Erinnerungssymbol desillusionierter Erwachsener – ein Mythos. Keine andere Gestalt der deutschen Literatur ist so populär wie der edle Apache. Seinen Schöpfer hat Winnetou berühmt gemacht; Karl May gilt als meistgelesener Autor deutscher Sprache, der Roman Winnetou I als sein meistgekauftes Buch. Dies alles wirft in seiner beeindruckenden Dimension Fragen nach den Gründen und Hintergründen des Phänomens auf. Winnetou, eine trivialmythische Gestalt, das Idol unreifer Lektürehungriger oder ganz einfach ein Geniestreich Karl Mays?
Der zehnte Band der Karl-May-Studien, der diese und viele weitere Fragen zu beantworten sucht, geht zurück auf den 1989 im Suhrkamp Verlag erschienenen Band Karl Mays ‚Winnetou‘. Studien zu einem Mythos, in dem erstmals der Versuch unternommen wurde, wichtige Aufsätze der älteren Forschung und innovative Neubeiträge zu einzelnen Werken Mays zu vereinen und in methodischem wie thematischem Pluralismus die verschiedenen Interpretationsaspekte aufzuzeigen. Damit wurde dieser Band zum Prototyp für die weiteren Studienbände des Igel Verlags, deren ambitioniertes Ziel es war und ist, das Gesamtwerk Karl Mays analysierend und dokumentierend zu betrachten. Mit der vorliegenden revidierten Neuausgabe, die als ‚Jubiläumsband‘ zehn unserer Studien-Reihe erscheint, wird dieser innere Zusammenhang nun endlich auch äußerlich dokumentiert.