Normaltag
Thomas Rentmeister
Seit jeher beschäftigt die Künstler die Frage nach dem Wirklichen. Doch seit über einem Jahrhundert geht man dieser Frage auf vielfach verschlungenen Wegen unter besonderer Berücksichtigung und Verwendung von Alltagsgegenständen nach. Auch Thomas Rentmeister spürt in seinem künstlerischen Schaffen dieser Fragestellung nach, jedoch ohne sie zugunsten der einen oder anderen Kunstströmung oder Kunstrichtung zu beantworten. Unbefangen und zwanglos überschreitet er dabei die von der Wissenschaft und oftmals auch von den Künstlern selbst errichteten Grenzlinien und Fronten. Locker durchpflügt er die besetzten Felder, die durchdrungen sind vom utopischen Gehalt des Sublimen vieler Materialpuristen, von den großen Visionen des Reinen und Erhabenen der abstrakten Konstruktivsten, den subversiven Gesten des Pop sowie den provokanten und kritischen Utopien des Nouveau Réalisme. Doch so leichtfüßig der Tanz über die bestellten Felder der Kunst für uns auch scheinen mag, für den Künstler ist und bleibt sein eigenes Schaffen doch immer eine Grantwanderung, verbundenen mit den Gefahren des Absturzes oder auch damit in großer Höhe unter Eigenbeschuss, in ein friendly fire, zu geraten. (Auszug aus dem Katalogtext: Was bitte schön ist schon normal? Von Marcus Körber)