Politik und Technik
Der Beitrag der Gesellschaftstheorien zur Technikbewertung
Rainer Berger
Wie müssen politische Institutionen beschaffen sein, um eine sachzwanghaft-selbstläufig gewordene Technikentwicklung, die heute bis zur drohenden Gefährdung der Weiterexistenz unserer Gattung geführt hat, durch gesellschaftliche Vernunft steuerbar zu machen – ohne daß diese Steuerung auf eine totalitäre Manipulierung der Gesellschaft hinausliefe? Im Grenzbereich von Soziologie, Politikwissenschaft und Philosophie unterzieht die Untersuchung die klassischen wie gegenwärtigen „bürgerlichen“ Theorien der Technikentwicklung der Kritik. Das „bürgerliche“ Verständnismodell wird mit dem Hegel-Marxschen-Modell, das als Utopie ernst genommen wird, konfrontiert. In seiner heute offenkundig werdenden Unfähigkeit, in der Verwirklichungsform „realen Sozialismus“ zur Bewältigung der ökologischen Krise der Technik beizutragen, wird auch dieses kritisiert.