Professionalisierung im Spannungsfeld von Kunst und Pädagogik
Überlegungen zur kunstpädagogischen Selbstkonzeptentwicklung
Lucile Schwörer-Merz
Die Persönlichkeit einer Lehrperson ist entscheidend für die Richtung und den Erfolg des Unterrichts. In der Lehrerbildung kann es also nicht nur um Sachinhalte gehen: sie muss die Studierenden in der Ausbildung einer Lehrerpersönlichkeit und einer tragfähigen kunstpädagogischen Professionalität unterstützen. Welche Einflussmöglichkeiten Angebote künstlerischer Bildung, insbesondere künstlerische Erfahrungs- und Gestaltungsprozesse, auf diese Prozesse haben, untersucht Lucile Schwörer-Merz in der vorliegenden Publikation. Künstlerische Erfahrungs- und Gestaltungsprozesse eröffnen neue Perspektiven auf künstlerische Lehr- und Lernsituationen, Kunst, Lernende und den Kunstunterricht generell. Sie werden somit zu Schlüsselereignissen in der Entwicklung eines professionellen kunstpädagogischen Selbstkonzepts. Das ist eines der Ergebnisse der von Lucile Schwörer-Merz an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe durchgeführten Langzeitstudie, für die Studierende während ihres Lehramtsstudiums und darüber hinaus bis in den Schuldienst begleitet wurden. In zwei ausführlichen Fallbeschreibungen wird ein umfassendes Bild der für die Forschungsfrage relevanten Dimensionen gezeichnet und in die Analyse einbezogen, um somit der Individualität und Identität der Teilnehmenden gerecht zu werden und die Prozesse kunstpädagogischer Selbstkonzeptentwicklung ganzheitlich und realistisch wiederzugeben. Die Untersuchung leistet einen einzigartigen Beitrag zur Professionsforschung in der Kunstpädagogik und schließt mit ihren Ausführungen zur Qualitätsentwicklung der Kunstlehrerinnen- und Kunstlehrerbildung sowie der Hochschuldidaktik eine Forschungslücke.